Liebe Community!
Erstmals möchte ich den Gründern dieses Forums meinen Dank aussprechen. So etwas hat wirklich gefehlt und hilft Leuten wie mir enorm!
Und zweitens bewundere ich all die netten Menschen hier für Ihren Mut sich öffentlich zu outen und ihre unglaublich persönlichen Geschichten zu erzählen...das berührt einen schon wirklich!
Warum aber verfasse ich diesen Post? Ich will mich nach langem hin und her auch endlich jemandem anvertrauen und würde mich über Erfahrungsaustausch sehr freuen!
Zu mir, ich bin w, 33 Jahre habe einen dreijährigen Sohn, lebe aber getrennt vom Kindsvater in einem guten freundschaftlichen Verhältnis, Jungunternehmerin mit einem Unternehmen, das so langsam ins Laufen kommt...und in Frauen verliebt...und das schon recht lange.
Vermutet habe ich es bereits vor 13 Jahren, als meine beste Freundin mich auf einer Sylvesterparty vollkommen aus dem Blauen heraus geküsst hat. Schon damals hab ich bemerkt, es fühlt sich richtig an.
Ich hatte auch die ein oder andere "Geschichte" mit Frauen, aber nie eine richtige Beziehung. Verliebt habe ich mich sehr oft, aber niemals getraut was daraus zu machen. Also hatte ich Beziehungen zu Männern, die mir aber nie die Zärtlichkeit, das Verständnis oder die Geborgenheit geben konnten, die ich bei Frauen gefühlt habe.
Dann kam der krasse Kinderwunsch und die Geburt meines Kindes, eine erfüllte Mutterschaft als Alleinerzieherin, die ich nie bereut habe.
Ich bin nie zu meiner sexuellen Neigung gestanden, dachte immer es sei Protest, eine Phase, eine Spinnerei,...was auch immer. Vor wenigen Wochen hatte ich aber mit einer derart tiefsitzenden Depression zu kämpfen, dass ich ernsthafte Gedanken daran hatte mein Leben zu beenden. Nur mein kleines schlafendes Kind neben mir hat mich davon abgehalten.
Ich bin also zur Psychologin (mal wieder) und hab mich zwei Wochen lange ganz intensiv mit mir auseinander gesetzt, habe mich gefragt was eigentlich fehlt in meinem sonst doch so erfülltem Leben.
Dann kam die alte Geschichte mit der Liebe zu Frauen auf und diese ganz krasse Sehnsucht dorthin zurück zu finden.
Und nun sitze ich hier und schreibe diesen Post, weil es mir derart im Herzen brennt, dass es mir schwer fällt mich auf meinen Beruf zu konzentrieren und die Zeit mit meinem Kind zu genießen. Und beide brauchen mich jetzt dringend! Also ist es wohl Zeit sich zu öffnen.
Bezüglich eines co habe ich Ängste,...ich bin mir ziemlich sicher, dass meine Familie (mit Ausnahme der Großeltern) das akzeptieren würden. Ich denke sogar, dass meine Schwestern schon länger etwas vermuten. Nur wie sieht das mein Ex-Partner aus? Wir haben einen einjährigen Obsorgekrieg hinter uns und verstehen uns endlich gut. Ich will das nicht riskieren und könnte mir schon vorstellen, dass dies einen neuen Anlass darstellt gegen mich zu agieren.
Und dann ist da mein Unternehmen, das ich so derart mühsam aufgebaut habe. Ich befürchte, dass mein co eventuell Geschäftsbeziehungen verschlechtern könnte? Ist das Unsinn was ich da schreibe, steiger ich mich da nur hinein?
Generell würde ich meine sexuelle Orientierung lieber erst dann "öffentlich" machen, wenn ich eine Partnerin gefunden habe und das kann in meiner Lage mit Kleinkind wohl noch einige Zeit dauern.
Wie war das bei euch? Was waren eure Gründe euch bei jemanden zu outen und wo habt ihr begonnen?
Wie ist das mit der Partnersuche? Startet man da bei Stammtischen oder Dating-Plattformen/ Apps? Klar, sehne ich mich nach einer Partnerin, aber wie oben schon erwähnt, halte ich es derzeit für sehr unwahrscheinlich jemanden zu finden, der mein hektisches Leben mit Unternehmen und Kleinkind teilen möchte. Dennoch möchte ich zumindest etwas flirten und vor allem den Anschluss zur Community finden.
Könnt ihr mir da Tipps geben?
Ich freue mich über jede Antwort und wünsche euch noch einen schönen Tag,
Brini
PS: ich komme aus Österreich