Hallo zusammen,
zunächst vielen Dank für die Möglichkeit, sich hier auszutauschen und seinen Gedanken freien Lauf zu lassen. Kann es auch nicht wirklich einordnen, ob ich im richtigen Forum bin.
Wir sind 22 Jahre zusammen, zwei Kinder, Haus, Hof, beide gute Jobs, fehlt nur noch das Haustier sozusagen. Den Rest könnt Ihr Euch bestimmt denken, es läuft kaum mehr was im Bett, vorher ebenfalls nicht nicht wirklich. Die beste Zeit diesbezüglich war vor der Geburt unseres zweiten Kindes, damals war Sie wirklich gut dabei (im Nachhinein auch verständlich). Ich habe mit einer Bekannten A gesprochen, Ihr auch mein sexuelles sowie emotionales Dilemma geschildet, bis dann von Ihr eine mögliche Antwort kam, mit der ich nie gerechnet hätte:
Dein Frau ist wahrscheinlich insgeheim lesbisch. Sie gesteht sich selbst gegenüber sowie anderen Ihre Gefühle nicht ein.
Meine Bekannte A sagt mir dies, da viele Verhaltensweisen, die ich Ihr schilderte, auf ihre lesbische Bekannte B zutrafen, welche ebenfalls mit einem Mann zusammenlebte und später Ihr Comingout hatte. Die genannten Parallelen, z.B. Vermeidungsstrategie für Sex, "Ekel" vor dem männlichen Geschlechtsteil, "Ekel" vor Ejakulat, keine richtige emotionale Bindung, kein Schmusen etc. pp. untereinander.. schilderte Sie mir ebenfalls.
Für mich ist es eine Erklärung, denn wie soll sich meine Frau mir gegenüber verhalten, wenn Sie insgeheim (vielleicht weiß Sie es selbst nicht oder gesteht es sich nicht ein) nicht mit einem Mann emotionale sowie sexuelle Erfüllung finden kann. Sie ist immer sehr modisch, finde Sie total attraktiv. Sie ist eine liebevolle Mutter. Sicherlich tut der Alltag und das Hamsterrad aus Schule, Beruf und Hausarbeit sein Übriges dazu, dass man im Kopf erschöpft ist. Körperlich ebenfalls.
Im Alltag sind wir ein super Team, beide sehr rational und Kopfmenschen, alles organisiert.
Jedoch lässt mir die Aussage meiner Bekannten A keine Ruhe, der Nebel - mit dem jetzigen Stand betrachtet - lichtet sich. Selbst wenn wir ohne Kinder gemeinsam Zeit haben, laufen wir zusammen im Haus rum wie sehr gute Freunde. Die kinderfreie Zeit kann in vielerlei Hinsicht genutzt werden, Ruhe und Erholung brauchen wir alle. Doch blitze immer wieder ab, bedränge Sie dann nicht zum Sex, sondern nehme stoisch die Abweisungen hin. Für den Fall, dass Tipps in die Richtung kommen, Du musst Dich wieder attraktiv für Deine Frau machen etc. pp. ... gemacht. Auch ein romantisches Dinner verläuft im Sande.... Reden ebenfalls.
Ich möchte Sie mit der o.g. Tatsache nicht bedrängen, dennoch möchte ich Klarheit haben, denn es kann wirklich sein, dass Sie unbewusst für Frauen empfindet. Habe damit kein Problem. Über mögliche zukünftige Lebensmodelle möchte ich an dieser Stelle nicht sprechen, das geht momentan zu weit.
Meine Frage in die Runde nach der kleinen Beschreibung der Situation:
Die Frauen, die sich in einer ähnlichen Situation befinden, könnt Ihr zu dem oben beschriebenen Parallel ziehen? Sind diese Anzeichen allgemeingültig (sicherlich, jeder hat eine andere Auffassung von emotionaler Bindung sowie Sex)? Gibt es vielleicht andere Situationen oder Verhaltensweise, bei denen ich die Fühler sehr sensibel stellen sollte?
Mir geht es momentan nicht darum, mein Ego zu polieren oder "Mitleidsbekundungen" zu erhalten, soll auch nicht als Egotripp gedeutet werden, denke eher, wenn Die Situation einigermaßen für Sie klar ist, bekommt alles wieder einen Aufwind und die ganzen Ecken und Kanten des Alltages, des Zusammenlebens werden geglättet und man findet wieder mehr zueinander - auch wenn es als Erziehungsteam für die Kinder ist.
Bedanke mich im Vorfeld für Eure Zeit, die Ihr Euch genommen und den Bericht gelesen habt und freue mich auch Eure Rückmeldung,
Liebe Grüße
TedEd
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 08.01.23 13:16.