hallo zusammen, ich bin der leo33 (nickname, klar).
vielen dank an die tollen menschen die dieses forum aufgebaut haben und es am leben halten. ich habe jetzt schon eine zeit lang mich mit den geschichten der anderen user auseinandergesetzt (ihr seid alle so mutig!). jetzt habe ich mich entschlossen mich zu registrieren und etwas niederzuschreiben (spring über den eigenen schatten).
dies ist alles neuland für mich (männlich, 33, verheiratet, verzweifelt). mit neuland meine ich, mich über das thema homosexualität bzw über meine gefühle zu unterhalten.
wie der titel schon verrät ist dies ein großer sprung für mich. selbst in der anonümität fällt es mir schwer mich auszulassen. ich weiß gar nicht was ich schreiben soll!!!
also ich bin schwul. gewusst habe ich es eigentlich schon immer. das ich es mir selbst eingestanden habe ist ungefähr 2 jahre her, vorm spiegel, sieht komisch aus, ist aber so. hat beim ersten mal nicht geklappt, bis ich es mir öfters gesagt hab, danach ging die scheu weg und ich konnte es mir eingestehen.
ich hatte noch nie einen freund (gefährten, partner). eigentlich habe ich überhaupt keine freunde! klingt traurig, man hält es aber aus (alles unterdrückt).
meiner frau gegenüber habe ich gesagt, dass ich schwul bin. ich habe mit ihr eine spritztour gemacht.
mir ging es zu dieser zeit sehr sehr schlecht. seit ich es mir selbst eingestanden habe ziehte sich meine kehle zu so als ob ich erwürgt werde.ich hatte nur noch schlechte laune, meine frau (wir sind noch verheiratet) merkte dies narürlich und sprach mich darauf an. ich sagte ihr, dass es an mir liege und sie nichts dafür könne. ich konnte es ihr noch nicht sagen.
auch ich ging durch die phase mit den selbstmordgedanken (vollgas ohne gurt gegen den brückenpfosten, in der wanne die pulsadern aufschneiden, etc.) die gott sei dank vorbei ist.
AN ALLE: MAN IST STÄRKER ALS MAN DENKT!!!zurück zu der spritztour. ich wollte reinen tisch machen. ich konnte kaum atmen. das herz raste wie wild, ich fühlte mich schlecht weil ich nicht wusste wie sie es verkraftet. doch dann, nach einem gefühlt ewigen kampf mit mir selbst sagte ich:
"hast du dich eigentlich nie gefragt warum wir keinen sex haben?" sie "ich dachte du wärst asexuell, das muss ich wohl akzeptieren." es war gar nicht lustig auch wenn es sich so anhört! "wir haben keinen sex weil wir auf der selben seite des spielfeldes stehen, ich bin schwul!!!"
oh mein gott ich hab es wirklich laut ausgesprochen. zum glück fuhr ich mit 130 sachen über die autobahn, keine möglichkeit dem gespräch auszuweichen.meine frau war sehr gefasst und wir unterhielten uns weiter über dieses thema. sie ist die einzige mit der ich über dieses thema geredet habe. ich habe aber angst sie zu verlassen, aus verschiedenen gründen.
1. sie ist um einiges älter als ich
2. sie war schon einmal verheiratet und dieses ende war nicht schön
3. ich will ihr dies nicht antun, verkraftet sie dass?
4. ich weiß nicht, ob sie ohne mich zurecht kommt (krankheit, alter, geld, etc)
seit dem hat sich das thema im sande verlaufen. wir reden nicht darüber.
ich weiß dass mir etwas essentielles fehlt, nämlich der spaß am leben. ich will wissen wie es sich anfühlt zu lieben, sex zu haben (ich habe sie nie betrogen!) oder zärtlichkeiten auszutauschen. alles was ich bis jetzt erlebt habe waren ein paar pubertäre erfährungen mit anderen jungs. seit dem nichts mehr.
mein problem, und deswegen schreibe ich hier, ist eigentlich ganz einfach. wie geht es weiter??
sorry. sicherlich bin ich nur verklemmt. meine schwellenangst ist dabei nicht sehr hilfreich. ich bin gespannt ob sich wer traut das zu kommentieren (ein lachendes und weinendes auge)
PS: bitte geht nicht so hart mit mir ins gericht, ich versuche nur meinen weg zu gehen, in meinem tempo.