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Geschichten die das Leben schreibt...

geschrieben von Wolf 
Geschichten die das Leben schreibt...
23. April 2014 14:04
Hallo alle mit einander... nachdem ich hier schon so einige Threads mit zusprechenden als auch abschreckenden Storys gelesen habe (und zufällig heute nen Tag frei hab) hab ich mich entschlossen auch mal mein Seelenleid zu klagen. Um es einfach mal los zu sein und eventuell den ein oder anderen hilfreichen Tipp zu bekommen.

Ich bin 28 Jahre alt, habe eine 9 Jährige Tochter (früh übt sich, ich weiß) die seit ihrem 1. Lebensjahr bei mir allein lebt.
Ich komme ursprünglich aus einer Stadt in Brandenburg und lebe nun seit 4 Jahren mit meiner Partnerin in Niedersachsen.

Ich hatte eine sehr chaotische Kindheit. Angefangen bei meinen Eltern die sich getrennt haben als ich 5 war, über eine Stiefmutter die mir immer mehr als Drachen vorkam als, als Mensch, über sexuellen Missbrauch im alter von 14 bis hin zu politischen extremen die mit unter zu Straftaten und zum Verlust eines Freundes führten.

Als jedoch meine Tochter geboren wurde, relativierte sich plötzlich alles. Der Mensch wird älter und mit der Erfahrung wächst die Weisheit. Man wendet mehr Gehirnzellen auf um sich über seinen bisherigen und noch folgenden Lebensweg klar zu werden.

Und nun... bin ich zu jemanden geworden der (so denke ich) das Leben und alles drum herum mit realistischen Augen sehen und verstehen kann.
Ich habe einen anstrengenden aber gut bezahlten Job, eine süße (meines Erachtens sehr intelligente) und lebensfrohe Tochter, eine Partnerin die mich liebt, einen Kleingarten der als Projekt die Kreativität fordert so wie einen Ruhepol bietet, ich fahre in einem kleinen Motorradclub den ich mit gegründet habe und den ich sehr aktiv mitgestalte, ich schraube leidenschaftlich gern an Bikes und bin mit wenigen aber ehrlichen Freunden gesegnet die besser nicht sein könnten.

Und doch... gibt es da etwas das mich quält... es kam nie zum Vorschein da alles rings herum immer vollste Aufmerksamkeit erforderte. Doch nun wo das Leben im ruhigen Fahrwasser vor sich hin dümpelt und alles seinen mehr oder weniger geordneten Lauf nimmt, wirft ein Verlangen bzw. eine immer wieder kehrende Frage Unruhe in mir auf... Wie wäre das Leben wohl mit einem Mann?

Erste sexuelle Erfahrungen gehen auf den erwähnten Missbrauch im alter von 14 zurück. Ins Detail möchte ich an dieser Stelle nicht gehen. Der Täter hat trotz mehrfachen Missbrauch an mehreren Opfern nur 3 Jahre bekommen. Soviel sei dazu gesagt...
Mir hat diese Geschichte weder psychisch noch körperlich geschadet, jedoch das Interesse an Homoerotischen Erlebnissen geweckt. Immer mal wieder hab ich Jungs in meinem Alter kennengelernt mit denen dann ein, zwei Techtelmechtel liefen die aber nie ernsthaft eine Alternative zu einer Frau für mich darstellten.

Meine Beziehungen zu Frauen fingen immer spitze an, endeten dann aber immer wieder nach spätestens 2 Jahren.

Meine jetzige Beziehung allerdings besteht seit knapp 5 Jahren und ist (so glaube ich) allein durch den Willen meiner Partnerin bisher noch nicht zerbrochen.
Streits gibt es immer mal wieder, da sie unter Verlustängsten leidet, die schon das ein oder andere mal in kleinen Eifersuchtsdramen endeten. Allerdings unbegründet um das mal dazu zusagen.
Doch hat sie diesen Willen, diesen kleinen eisernen Willen das was sie hat nicht zu verlieren und immer nach vorn zu schauen... es wird schon weiter gehn, immer weiter...

Und ich? Ich denke gerade in solchen Situation sehr stark darüber nach es mit einer Beziehung zu einem Mann versuchen zu wollen. Nein, nicht einfach eine neue Beziehung, sondern eine Beziehung mit einem Mann.

Jedoch scheint es für mich unüberwindbar zu sein es auszusprechen. Dieser Frau die ihr Leben mit mir teilt alles zu nehmen woran sie noch hängt, worin sie Jahre investiert hat, meiner Tochter eine Erklärung zu liefern mit der sie Umgehen kann. Und natürlich die Angst davor die lieb gewonnen Freunde zu verlieren.

Wie oft stand ich schon kurz davor meinem bestem Freund zu erzählen was mich bedrückt. Und dann... nichts zurückgeschreckt, zurückgeschreckt von der Angst... der Angst davor das ers nicht verstehen würde, die Angst vor unbequemen Fragen.
Ich weiß das es heißt, das Freunde die dich verlassen nie deine Freunde waren. Doch ist es nicht so das auch Freunde dich wegen deiner selbst lieben? Wegen dem wie sie dich kennen, und im Grunde wissen wer du bist, und nun plötzlich vor einem anderen stehen?

Und dann noch der Motorradclub, eine von "harten Männern" geprägte Umgebung, die trinkfest sind und Frauen im Überfluss haben können. Mit mir in einer Position die unter uns sehr angesehen ist...

Für mich bleibt nur die Frage, das gemachte Nest, was ja so bequem ist, zu zerstören oder den leichten Weg zu gehen und lieber still zu leiden... ich glaube da bin ich zu sehr Mensch und gehe den Weg des geringsten Widerstands...
Und so lebt man halt vor sich hin, mit dem Glauben das es irgendwann vielleicht besser wird.

Danke für eure Zeit und die Möglichkeit hier zu schreiben...

LG Wolf



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 23.04.14 14:39.
Re: Geschichten die das Leben schreibt...
23. April 2014 16:02
Hallo Wolf,

herzliche Grüße hier ... und "Hut Ab", vor dem Mut, mal einiges aufzuschreiben, was so über Deiner Seele liegt ...

Denke, die Beschreibungen und Analysen sprechen für sich ...

Quote
Wolf
... Ich bin 28 Jahre alt ...

Für mich bleibt nur die Frage, das gemachte Nest, was ja so bequem ist, zu zerstören oder den leichten Weg zu gehen und lieber still zu leiden... ich glaube da bin ich zu sehr Mensch und gehe den Weg des geringsten Widerstands...
Und so lebt man halt vor sich hin, mit dem Glauben das es irgendwann vielleicht besser wird.

Wenn ich das richtig gelesen habe, bist du ca. 20 Jahr jünger, als ich damals war.

Für mich wurde damals klar, dass ich mit Ende 50 noch so ungefähr 20 bis 30 Jahre mit der Situation hätte leben müssen (bis mich vielleicht gnädiges Alzheimer oder was anderes von dem seelischen Leiden erlösen würde)

Jetzt zähle ich noch mal die 20 Jahre dazu, die Du jünger bist ... und da tun sich Zahlen auf ... die mir schwarz vor Augen werden lassen ...

Du hast noch 40 bis 50 Jahre vor Dir ... uuups, das würde wirklich lang ...


---

Habe gerade kurz meiner Frau Deine Situation geschildert ...

Ihr Statement:

Der Frau Bescheid sagen, BEVOR Du einen Mann anfasst!

Der Frust der Frau ist nur kurz bis mittelfristig. Ihr Leben bekommt eine "Delle", das beruhigt sich wieder ... solltest Du sie aber hintergehen ... bekommst Du eine Feindin fürs Leben ...


Nimm Dir Zeit, lass Dir Zeit, aber mach was!


Liebe Grüße
Victor
Re: Geschichten die das Leben schreibt...
23. April 2014 21:30
Hallo Wolf,

auch von mir erst mal ein herzliches Willkommen! Es braucht Zeit, Mut und Überwindung, sich hier zu äußern. Denn mit jedem Wort, das Du hier niederschreibst, konfrontierst Du Dich selbst und zwingst Dich, Dir selbst in die Augen zu schauen.

Was sehe ich? Einen noch jungen Mann (gemessen am Titel unseres Forums winking smiley), der sich seiner Orientierung nicht sicher ist. Nach der Lektüre geht es mir ähnlich. Ich möchte versuchen auszuloten, wo Du stehst.

Den kindlichen Missbrauch will ich nicht überbewerten. Orientierung wird nicht erzeugt, allenfalls geweckt, eher unterdrückt. Wenn da nicht bereits eine Anlage gewesen wäre, der Täter hätte da nichts ändern oder umsteuern können. Eher hätte ich erwartet, das ein solches Erlebnis zu einer Abkehr von Männern führt. Aber Du sagst selbst, es hat es eher geweckt. Und Dein grundsätzliches Interesse an sexueller Betätigung scheint darunter ja nicht gelitten zu haben.

Interessanter sind da andere Dinge. Deine Techtelmechtel mit jungen Männern, "die aber nie ernsthaft eine Alternative zu einer Frau für mich darstellten." Ich hatte solche Techtelmechtel auch, mit Mitte 20, und wenn ich ehrlich mit mir bin, dann hätte ich damals mehr gewollt, viel mehr. Aber ich habe jeden Gedanken daran mit Macht bei Seite geschoben, weil es mir nicht in meine Lebensvorstellungen passte. Deshalb frage ich mich, frage ich Dich, warum diese jungen Männer keine Alternative zu Frauen darstellten? Weil Du Frauen schlicht vorziehst, die sexuelle Erfahrung mit Frauen für Dich angenehmer ist? Weil Du innerlich ablehnst, womöglich schwul zu sein? Oder warum?

Du hast bereits zwei Beziehungen zu Frauen hinter Dir, Deine Ehe ist die dritte. Hattest Du davor viele Freundinnen? Bei mir waren es genau 3 Beziehungen und die dritte wurde meine Frau. Das ist meine komplette Erfahrung mit Frauen. Ich war immer ziemlich gehemmt, während meine Klassenkameraden die ersten Freundinnen hatten und konnte damals nicht verstehen, was mit mir los war. Wie ist das bei Dir gewesen?

Dann sind da die Motorradfreunde ... interessant. Die hatte ich auch. Ich war nur am Rande dabei, als Sozius ohne eigenes Bike und bestimmt nicht als der Häuptling. Da hast Du was Seltsames geschrieben, ich hoffe, ich überinterpretiere das nicht: "... die trinkfest sind und Frauen im Überfluss haben können. KÖNNEN aber sie tun es nicht? Meine Bikerfreunde waren alle lange unbeweibt und fanden es einfacher, sich über Technik zu unterhalten und die Motoren auseinander zu nehmen, als sich dem Innenleben von Mädchen zu widmen ... und trinkfest waren wir alle. Einer davon hat seine einzige Freundin geheiratet, eine Verzweiflungstat, und ein anderer ist heute eingestanden schwul. Und ein weiterer ist mein ältester Freund, seit wir uns mit 14 getroffen haben und als ich ihm vor einem Jahr sagte, dass ich schwul sei, war er nicht überrascht. Wir hatten früher zu oft und zu lange über die Frage gesprochen, warum uns der Umgang mit Frauen so schwer fiel und dabei immer mal wieder in den Abgrund geschaut. Nur dass es kein Abgrund ist, wie ich heute weiß.

Drum ... wenn Du schon einen guten Freund hast, dann rede mit ihm. Es geht ja nicht darum, Dich zu outen. Du brauchst ihn, weil Du unsicher bist. Du möchtest ihn als Zuhörer, um Dich selbst zu finden. Das ist doch was ganz anderes.

Und diese drei Beziehungen: Zwei sind gescheitert und die dritte wird von Deiner Frau verzweifelt aufrecht erhalten. Bitte erkläre mir das näher. Woran sind sie gescheitert? An Dir? Was hast Du getan? Und was tust Du jetzt? Wehrst Du Dich gegen diese Beziehung? In welcher Form?
Ich habe mich (in gewisser Weise) gewehrt, in dem ich mich langsam aus dem Geschlechtsverkehr mit meiner Frau zurück gezogen habe. Geschieht das bei Dir?

Du sagst, es gäbe Streit. Das ist an und für sich noch kein Zeichen. Nirgendwo streitet es sich so intensiv, als wenn man emotional nahe beieinander ist. Oder suchst Du ihn? Ich habe das an mir beobachtet: Die Unausgewogenheit meiner Ehe hat mich richtig stritsüchtig gemacht. Dabei bin ich das sonst garnicht.

Und dann dieses Gedankenspiel, "es mit einer Beziehung zu einem Mann versuchen zu wollen. Nein, nicht einfach eine neue Beziehung, sondern eine Beziehung mit einem Mann." Das verblüfft mich nun doch. Wie läuft das ab? Ist es eine Art Tagtraum? Kommt ein wirklicher Mann drin vor, schwebt Dir einer vor? Was geschieht dabei? Sind es intime Fantasien? Eine Art Wunschtraum?

Du scheinst ja noch nie ernsthaft etwas mit einem Mann gehabt zu haben. Bist Du sicher, dass Du das willst? Als ich hier mit mir rang und mich zum CO entschloss, hatte ich einen brennenden Wunsch: In den Armen eines Mannes geborgen zu sein. Ich habe das erreicht und ich weiß, es war das Richtige. Aber bei Dir bin ich mir nicht so sicher. Willst Du das?

Schöne Grüße

Volker
Re: Geschichten die das Leben schreibt...
24. April 2014 12:59
Hallo ihr beiden, danke für eure Antworten.

Nun erst einmal Victor, du hast recht... Es ist eine absolut unabsehbare Zeit die dir da vorschwebt, bzw. mir bevorstehen könnte. Deshalb denke ich unter anderem auch das es gerade jetzt Zeit für mich ist mich damit auseinander zu setzen. Nicht nur gefühlsmäßig sondern auch der Zeit wegen die unaufhörlich weiter läuft.

Und nein, deine Frau hat natürlich auch recht mit dem was sie sagt. Dafür bin ich zu treu und selbst zu sehr verletzt worden als das ich das jemand anderen, sprich meiner Partnerin antuen könnte.
Obwohl ich gestehen muss das ich schon das eine oder andere mal auf den blauen Seiten geschaut habe.

Folk... Es ist natürlich so das ich mich zur Zeit in einer sehr unsicheren selbstfindungsphase befinde.
Da hast du recht... Nun ist es allerdings so das ich mir ein Leben mit einem Mann in Situationen wie z.B. kuscheln im Bett, Urlaub und Freizeit so wie in alltäglichen Situationen vorstelle...
Wenn ich mit meiner Partnerin (wir sind nicht verheiratet) Intim bin ist es zunehmend so das ich mir vorstelle sie sei ein ER und nicht sie der Passive Part sondern ich... Ansonsten fühle ich mich nicht wohl dabei und es kommt zu Diskussionen wie wir sie häufig haben das sie mir "nicht mehr reichen würde". Natürlich hat sie damit recht allerdings habe ich das immer abgestritten und schon gar nicht in dem Ausmaß zugegeben wie es der waren Situation entspricht...
Allerdings weiß sie das ich passiven AV mag und hat mir auch dementsprechend schon die Frage gestellt ob ich denn schwul sei. Beantwortet habe ich das immer mit Nein.
Das mit den Streitigkeiten ist sone Sache für sich. Mal geht es um Kleinigkeiten, Haushalt usw mal um Dinge die sie vernachlässigt die eigentlich um ihretwillen wichtig wären, ich ihr aber nicht abnehmen kann. Hauptstreitpunkt ist allerdings ihre Verlustangst die sich zum Teil in unsäglicher Eifersucht widerspiegelt. Ich selbst verhalte mich in solchen Situationen eher zurück haltend weil ich bei solchen Konfrontationen sie nie von ihrem Standpunkt abbringen kann. Zur Zeit bin ich aber allgemein sehr introvertiert, was ich Zuhause immer auf die Arbeit schiebe.

Ja das mit meinen Biker Freunden hast du ein wenig falsch interpretiert. Es ist so das das Angebot an Frauen auf diversen Treffen vorhanden ist aber, bis auf einen der sich erst kürzlich getrennt hat, alle Verheiratet bzw. in einer festen Partnerschaft sind. Aber die Matchosprüche über die Mädels sind natürlich allgegenwärtig...

Nun es ist so das Männer als Partner nie für mich in Frage gekommen sind weil ich in einer politisch schwulenfeindlichen Umgebung aufgewachsen bin... Frauen bzw. Mädels gab es zu frühen jugendzeiten genug und in Zeiten ohne feste Beziehung mehr als nur ein ONS. Ich trau mich mal von mir selbst zu sagen das ich nicht gerade missraten bin und in den Augen der Mädels schon recht attraktiv wirke. Mein aussehen verhalten, Kleidung, Sprache, Tattoos ( überwiegend keltisch/mittelalterliche Motive und Wölfe) und allgemeine Umgangsformen wirken sehr hetero.
Bis vor ca. einem Jahr hat sich mir einfach überhaupt nicht die Frage gestellt eine Beziehung mit einem Mann zu führen... Es kam in meinen Gedanken einfach nicht vor... Das rein sexuelle Bedürfnis allerdings schon.

Und nun zerbrech ich mir jeden Tag den Kopf darüber wies weiter geht... Immer in Gedanken läuft selbst die Arbeit wie Fremdgesteuert... Es ist fast gefährlich nicht bei der Sache zu sein... Aber so ist es nun mal...

LG Wolf
Re: Geschichten die das Leben schreibt...
24. April 2014 13:19
Hallo Wolf,

Quote
Wolf
Fremdgesteuert

kann ich nachvollziehen, in meiner "heißen Phase" wo sich das Coming-Out zusammenbraute, da war ich sowohl triebgesteuert als auch auf "Automatikbetrieb". Gearbeitet habe ich in den paar Wochen nicht sooo viel, um Haushalt und Kinder gekümmert habe ich mich so wie es unbedingt notwendig war, ein paar andere Verpflichtungen habe ich wieder im "Automatikmodus" abgehalten ... ok, wenn man hunderte von Übungsstunden gegeben hat, dann laufen die 101. bis 111. einfach genauso wie immer ... Ansagen, Lächeln, Loben, Üben ... Fertig ... (geht doch).

Quote
Wolf
Aber die Matchosprüche über die Mädels sind natürlich allgegenwärtig...

hihi, diese Machosprüche haben nichts, aber überhaupt nichts zu sagen. Ich hatte früher die Machosprüche drauf, da drehst Du Dich um ... einfach um mithalten zu können, um dabei zu sein ... und um sich selbst zu beweisen, dass man hoffentlich vielleicht doch nicht schwul ist :-) ... ich habe jeden Schwulenwitz oder Machospruch mühelos getoppt, und die Meute lag am Boden vor lachen ...

Ein anderer Forumsbekannter nannte die Mädels mal LAMETTA: "hängen rum, glänzen und braucht man nicht wirklich" ... jeder in seinem Biker-Kreis weiß, was mit Lametta gemeint ist :-X

Da ich ein relativ ausgeprägtes Gaydar habe, fallen mir in einer Biker-Gruppe immer auch ein paar Männer auf, bei denen ich annehme, dass sie schwul sind ... aber gerade die tun alles, um bloß nicht den Gedanken daran aufkommen zu lassen ...

(Andererseits machen viele Biker-Gruppen ihre Touren ... und übernachten zusammen im Doppelzimmer ... auf dem Lande, in einem billigen Hotel oder einer billigen Pension ... ein Schelm, wer sich was dabei denkt ... )

Von daher gebe ich auf so Äußerlichkeiten überhaut nichts ... Schwule sind überall, auch im Metzgerhandwerk :-D

lg.
Victor
Re: Geschichten die das Leben schreibt...
24. April 2014 16:43
Quote
Victor
hihi, diese Machosprüche haben nichts, aber überhaupt nichts zu sagen.

Damit war nicht die Bedeutung bzw. das Gewicht der Sprüche gemeint. Es war eher auf das "Frauen haben können" bezogen... Sprich: Sie könnten, tuen`s aber nicht weil sie vergeben sind aber reißen halt trotzdem ihre Sprüche...

Quote
Victor
Von daher gebe ich auf so Äußerlichkeiten überhaut nichts ... Schwule sind überall, auch im Metzgerhandwerk :-D

Das stimmt natürlich, ich wollte damit auch nur meine Situation nur umschreiben... Würde man es mir ansehen das ich schwul bin würde ich mich glaube ich nicht so sehr mit einem CO quälen bzw. wäre die Ausgangssituation ein wenig anders...

Offtopic:
Quote
Victor
Ansagen, Lächeln, Loben, Üben ... Fertig ...

Kann es sein das du Fahrlehrer bist?

LG Wolf
Re: Geschichten die das Leben schreibt...
24. April 2014 20:44
Hallo Wolf,

Quote
Wolf
Würde man es mir ansehen das ich schwul bin würde ich mich glaube ich nicht so sehr mit einem CO quälen bzw. wäre die Ausgangssituation ein wenig anders...

nun, meine Schwester hat gesagt: "Wir haben uns damals schon gewundert, dass Du doch noch eine Frau abbekommen hast ...

Und als ich "Jugendfotos" von mir sah, wusste ich sofort, dass die zwei Kerle da vor dem Zelt schwul sind ... einer davon war ich, der andere einer meiner besten Freunde (heute mit einem Mann verheiratet). Das gleiche gilt für ein Partyfoto anlässlich einer Familienfeier ... der coole "Onkel" da am Stehtisch ist ja sowas von schwul ... sieht man doch gleich ... (tja, das war dann auch ich, zwei Jahre vor meinem CO ...)

Von daher könnte es schon sein, dass das eine oder andere Gaydar Dich bereits oder schon mmal entdeckt hat ... (man sieht, schmunzelt, denkt "achja, der auch" und ... schweigt)

:-x

lg.
Victor
Re: Geschichten die das Leben schreibt...
24. April 2014 22:29
Hallo Wolf,

wenn schon Deine Partnerin Dir solche Fragen stellt ... wie würde sie denn reagieren, wenn Du sie fragst, ob sie etwas dagegen hat, dass Du es ausprobierst? Wenn das Thema einmal wieder aufkommt, würde ich sicher die Gelegenheit beim Schopf ergreifen und statt nein "Ich bin mir nicht sicher" sagen oder sowas ähnliches. Ein Gespräch darüber zulassen.

Du sagst
Quote
Wolf
Allerdings weiß sie das ich passiven AV mag

Du hattest sowas also schon? Irgendwie hatte ich den Eindruck, dass da noch nicht viel passiert ist.

Passivität ist was eigenartiges. Für die meisten von uns, die konvertierte Heteros sind, ist es ja quasi natürliche Rolle des Mannes, aktiv zu sein. Dennoch wusste ich seit 17, 18, dass ich anal stimulierbar bin und es mir Spaß macht. Da habe ich lange nicht drüber nachgedacht.

Erst als ich vor einem Jahr endgültig das Ufer gewechselt habe, kam die Frage wieder auf, und ich wollte unbedingt ausprobieren, wie passiver AV ist. Seitdem bewege ich mich Schritt für Schritt Richtung passiv. Und ich beobachte, dass ein Riesenanteil der Schwulen mehr oder weniger passiv sind, viel mehr jedenfalls als die rein aktiven.

Als ich vor ein paar Wochen mit einem guten Freund intim war, fragte er mich, was ich wolle und ich sagte: "Ich möchte genommen werden." Das hat er dann liebevoll getan und ich bin in der Hingabe aufgegangen. Es war unbeschreiblich.

Ich gehe deshalb so weit ins Detail, weil ich verdeutlichen möchte, dass manche Männer gerne passiv sein, sich hingeben möchten, ohne dass das notwendigerweise schwul bedeutet. Es gibt genug Heteropaare, die sich einen umschnallbaren Dildo für die Frau kaufen. Dein Wunsch passiv zu sein, dich hinzugeben, womöglich penetriert zu werden ist ein normaler Wunsch vieler Männer, den unsere heterozentrierte Gesellschaft und Erziehung nicht anerkennt, wegerzieht, unterdrückt und verunglimpft. Ich glaube aber nicht, dass das eine spezifisch schwule Eigenschaft ist, genau wie andere Spielarten, z.B. im SM-Bereich sowohl bei Heteros als auch bei Homos vorkommen.

Aber zusammen mit Deinen Fantasien ergänzt es sich schon zu einem Bild eines noch unentschlossenen Schwulen oder zumindestens Bi. Würdest Du denn in beiden Welten leben wollen? Ich kenne einige, die das sehr überzeugend tun. Bitte versteh mich recht. Ich möchte Dich nicht von dem Gedanken abbringen, schwul zu sein. Ich möchte nur keine Möglichkeit ungetestet lassen.

Schöne Grüße

Volker
Re: Geschichten die das Leben schreibt...
25. April 2014 00:04
Hallo,

Quote
Folk
Aber zusammen mit Deinen Fantasien ergänzt es sich schon zu einem Bild eines noch unentschlossenen Schwulen oder zumindestens Bi. (...)
Bitte versteh mich recht. Ich möchte Dich nicht von dem Gedanken abbringen, schwul zu sein. Ich möchte nur keine Möglichkeit ungetestet lassen.

hmm ... denke, Wolf ist da schon viel weiter ...

(allerdings raucht der Kopf noch bei den Gedanken an Auswirkungen und Konsequenzen, die sich wirklich oder vermeintlich ergeben könnten ... :-o )

Packst Du Wolf!

lg.
Victor
Re: Geschichten die das Leben schreibt...
25. April 2014 11:43
Hey,

Quote
Victor
(allerdings raucht der Kopf noch bei den Gedanken an Auswirkungen und Konsequenzen, die sich wirklich oder vermeintlich ergeben könnten ... :-o )
Damit hast du den Nagel auf den Kopf getroffen!
Allerdings ergibt sich aus dem was Folk schrieb ein neues Problem...

Quote
Folk
Aber zusammen mit Deinen Fantasien ergänzt es sich schon zu einem Bild eines noch unentschlossenen Schwulen oder zumindestens Bi. Würdest Du denn in beiden Welten leben wollen? Ich kenne einige, die das sehr überzeugend tun. Bitte versteh mich recht. Ich möchte Dich nicht von dem Gedanken abbringen, schwul zu sein. Ich möchte nur keine Möglichkeit ungetestet lassen.
Lange Zeit war ich sogar fest davon überzeugt Bi-Sexuell zu sein... Sex mit Männern haben ist schön aber eine Beziehung führen nur mit Frauen!
Diese Ansicht jedoch hat sich, wie schon erwähnt, vor ca. einem Jahr geändert... Und nun besteht noch das Problem das es möglicherweise ganz und gar nicht so ist wie vorgestellt. Realität und Phantasie liegen in der Regel immer sehr weit auseinander...
Angenommen ich Oute mich als schwul und stelle fest es ist nicht das was ich wollte... Habe vorher meine Beziehung zerstört und die Leute halten mich für bekloppt weil ich's wieder mit ner Frau versuche... Sich als Bi zu Outen macht keinen Sinn denn dann könnte ich ja auch bei meiner Freundin bleiben und nichts würde sich ändern... Denn das ich mir ab und zu Spaß bei Männern Suche würde sie mir nie gestatten... Hat sie mir sogar schon mal klar und deutlich gesagt.
Ich hab das ganze der Zeit verneint und abgewiegelt, das sie sich keine Sorgen machen braucht... aber das Problem besteht...

Man, man, man es wird immer mehr...

Quote
Folk
Es gibt genug Heteropaare, die sich einen umschnallbaren Dildo für die Frau kaufen. Dein Wunsch passiv zu sein, dich hinzugeben, womöglich penetriert zu werden ist ein normaler Wunsch vieler Männer, den unsere heterozentrierte Gesellschaft und Erziehung nicht anerkennt, wegerzieht, unterdrückt und verunglimpft.
Haben wir ehrlich gesagt auch schon gemacht... Aber es ist nicht das selbe und Ov mit nem Dildo macht keinen Spaß/Sinn. Mal ganz davon abgesehen das ich mir dabei vor meiner Partnerin sehr blöd vorkommen würde... da sollte es schon was echtes sein...winking smiley

Erstaunlicher Weise ging mir, ihr gegenüber, das mit dem passiven AV sehr leicht über die Lippen... Lag eventuell daran das ich mir ne kuriose Story mit einer Ex hab einfallen lassen...

Ich hab bereits gestern in einer Privaten Nachricht geschrieben das egal wie viele Gründe man sich ausdenkt es nicht zu tuen... Es doch darauf hinausläuft das ich mich outen werde. Nur der Weg dahin, ist die letzte Hürde die ich noch nehmen muss... Aber ich denke bei meinem besten Freund werde ich damit anfangen...

LG Wolf
Re: Geschichten die das Leben schreibt...
25. April 2014 12:43
Hallo Wolf,

Quote
Wolf
... doch darauf hinausläuft das ich mich outen werde. Nur der Weg dahin, ist die letzte Hürde die ich noch nehmen muss...

Du hast ja sicher gemerkt, wir nehmen hier die Dinge ziemlich auseinander. Auch das Coming Out. Wir unterscheiden da zwei Stadien, inneres aund äußeres.

Deine gegenwärtige Hürde scheint mir Dein inneres CO zu sein. Jeder von uns hier hat das gehabt, in ganz unterschiedlicher Form. Es ist dieser Schritt, in dem Du Deine Neigung für Dich selbst akzeptierst, mit ihr Frieden schließt, sie an nimmst. Das kann allein passieren, das kann sicher auch im Gespräch mit einem Anderen geschehen.

Wenn Du mit Deinem Freund sprichst und (mal angenommen) ihm sagst, dass Du glaubst schwul zu sein, könnte er Dich ungläubig anschauen und fragen: "Bist Du sicher?" Was machst Du dann? Vielleicht ist es also besser, in ein solches Gespräch als Ratsuchender hinein zu gehen. Selbst wenn er dann versucht, es Dir auszureden, kannst Du alle jene Argumente ins Feld führen, die aus Deiner Sicht dafür sprechen und sie an ihm auf Stichhaltigkeit prüfen. Du wirst ihn als Spiegel benutzen und Dich letzten Endes selbst überzeugen.

Danach erst kannst Du darüber nachdenken, wer es denn sonst noch wissen sollte, wissen muss, wer unwichtig ist. Aber Du musst Dir zunächst selbst sicher sein.

Schöne Grüße

Volker
Re: Geschichten die das Leben schreibt...
26. April 2014 08:28
So... Moin erstmal...

Hab mir für heute fest vorgenommen nach der Arbeit mal bei meinem Kumpel vorbei zu fahren und mit ihm zu reden...

Bin seher nervös und gespannt wies ausgeht...
Re: Geschichten die das Leben schreibt...
26. April 2014 20:34
... und ich erst ... smileys with beer

Schöne Grüße

Volker
Re: Geschichten die das Leben schreibt...
28. April 2014 09:48
Moin,
Samstag nach der Arbeit bin ich, wie ich's mir vorgenommen habe, zu meinem Kumpel gefahren.
Er war unterwegs und "auf dem Sprung". Allerdings hat er sich nachdem ich sagte das ich mit ihm sprechen will sich trotzdem noch Zeit genommen.
Es war nicht unbedingt eine vorteilhafte Situation so zwischen Tür und Angel aber ich wollte auf keinen Fall nach Hause ich musste es los werden... Und so haben wir uns dann Unterwegs getroffen.

Ohne groß rum zureden fragte er mich was los ist... Er kennt mich wohl sehr gut, er sagte das er schon ne ganze Weile bemerkt hat das mit mir was nicht stimmt, etwas mich bedrückt... Er ging wohl davon aus das das ich wieder Probleme mit meiner Partnerin habe und so sehr hätte er damit auch nicht unrecht.

Ich hab am ganzen Leib gezittert... Die Hände waren so unruhig das ich meinen Pkw-Schlüssel kaum halten konnte. So als ob ich 3 Kannen Kaffee auf einmal getrunken hätte...
Ich sagte ihm vorweg das er mit Abstand der beste Freund ist den ich habe und gleich was ich ihm sage ich hoffe das sich das nicht ändert.

"Los raus mit der Sprache" es klang wie ein Befehl und da ist es aus mir raus geplatzt... Ich erkläre ihm warum es Zuhause nicht laufen konnte.
Als es raus war... spürte ich wie in mir die Anspannung langsam sank aber gleichzeitig die ungläubigkeit und, ja wie soll ich's beschreiben entsetzen wäre das falsche Wort, was immer es war es machte sich in seinem Gesicht breit.

...Stille... Es war als ob eine Ewigkeit nichts passierte...

Und dann, Fragen, viele Fragen... Wie lange ich das schon wüsste, ob ich schon "Erfahrung" hätte... Details zu dem Thema hab ich ihm erspart... Aber alle anderen Fragen hab ich ihm so gut ich konnte beantwortet.
Er meinte das er das nie von mir erwartet hätte... Nichts hat jeh darauf hingewiesen.

Es is Zeit für einen Schlussstrich. Zeit für einen Neuanfang aber nicht ohne vorher aufgeräumt zu haben.
Mein Kumpel meint ich sollte mich von meiner Partnerin trennen, allerdings aus gründen wie z.B. auseinander gelebt, erloschene Liebe oder ähnliches. Er kennt meine Partnerin fast so lange wie mich und meint sie würde das nicht verkraften. Von Wutanfällen bis Soizid wäre alles denkbar. Außerdem würde sie nie ein gutes Wort über mich lassen... Ich muss ihm recht geben...
Ich habe mir vorgenommen zu warten bis sie ihren Motorradführerschein hat... Wir haben viel Geld und Zeit in den FS gesteckt und jetzt kurz vorm Ziel sie aus der Bahn werfen wäre absolut nicht hilfreich...
Ich hab's 5 Jahre geschafft ihr und mir selbst etwas vor zu machen... Da tuen die paar Wochen auch nicht mehr weh... Dachte ich jedenfalls. Pustekuchen... Wie ich meine momentane gefuhslage einschätze halte ich kaum diese Woche durch.

Donnerstag ist großes grillen bei uns im Garten angesagt... Der ganze Club wird da sein. Die Woche darauf haben wir zusammen Urlaub. Wenn die kleine in der Schule ist muss es raus... Und zwar die Wahrheit!!!
Die Geschichte von Victor gibt mir Kraft an ein gutes Ende zu glauben... Zumindest eine Freundschaft oder ein friedliches Ende.

Naja... Zumindest waren wir irgendwann am Ende des Gesprächs und er hatte ja noch zu tuen... Abends kam er mit Frau und Kindern zu uns in den Garten alles war gut... Ein schöner Abend.
Fazit er ist ein Freund ein richtig guter sogar und dafür liebe ich ihn... Wie einen Bruder!
UND ich bin mir im klaren darüber das ich Schwul bin!

Tja... Das hier hat jetzt nicht unbedingt was mit dem Treffen zu tuen aber ich muss das jetzt einfach mal aufschreiben:
Mein Tag...
Hat heut um 0 Uhr angefangen denn ich lag noch wach. 1 Uhr endlich eingeschlafen. 2 Uhr, der Wecker klingelt also wieder aufstehen... Kaffee machen, duschen, Brote machen.
3 Uhr ab auf Arbeit... unterwegs is mir aufgefallen: Kaffeebecher und Zigaretten vergessen Fuck...
Also unterwegs noch Zigaretten geholt... 4 Uhr dienstbeginn. Neuer LKW Klasse, schon lange nicht mehr son gutes Auto gefahren...
An die Rampe gefahren, Tiefkühl Isos geladen. Verdammt schwer und wie immer die Räder kaputt... Hab jetzt noch schmerzen in der Schulter davon Klasse...
Fertig geladen, also geht's los...
Ich ärgere mich über das Autoradio weil's meine neue CD immer wieder auswirft... Sogar bei der Fahrt komplett raus, wie ausgespuckt... Marilyn Manson... Ich fand Rock immer gut aber manson? das war nie wirklich meine musikrichtung. Egal... Seine Cover Lieder "personal Jesus, tainted love und sweet dreams" sind der Hammer.
Also Kopfhörer rein und vom Handy spielen lassen... "sweet dreams" läuft auf repeat... Die Musik dröhnt in den Ohren... Und nun? Bricht die Welt über mir zusammen... Alle Eindrücke, Gefühle, Ängste alles auf einmal...
Ich fange an zu heulen wie ein schlosshund. Zum Glück ist es noch dunkel.
Bei der auffahrt zur Autobahn hab ich im toten Winkel einen anderen Lkw übersehn und fast gerammt.
Ich heule die ganze Strecke über 60km bis zum Kunden. 100m vorm Ziel, stehn geblieben. 30minuten gebraucht um zur Ruhe zu kommen... Scheiss Tag... Auf den Parkplatz vorm Markt gefahren und versucht den Anhänger abzustellen... Ging nicht, misst... Also so rangefahren und mit offenen durchladetoren abgeladen... Zwischendurch noch Spott vom marktleiter abgeholt weil ich zu spät bin...
Mit einem rollbehälter in ner Spalte hängen geblieben, scheiße... Wahre mit Ca 100 Kilo fällt mir entgegen... Mit aller Kraft Stämme ich den rollbehälter wieder hoch... Die angestellten vom Markt stehen nur da und kucken doof... Schöne scheiße, faules pack...
Abgeladen, zu gemacht und wieder los gefahren... Wieder geheult zur Musik, keiner da zum Reden... Jetzt 45 min. Pause... Endlich Zeit zum Schreiben...

Nachtrag: es hört nicht auf... Nach 8,5 Stunden auf Arbeit, wo alle Kollegen schon nach Hause sind die mit mir um 4 angefangen haben,(teilweise schon um 9 Uhr gegangen) darf ich als letzter noch mal mit 2 Kunden los eiern... Verdammt fair...
Vielen dank an euch fürs "zuhören".
LG Wolf



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 28.04.14 11:27.
Re: Geschichten die das Leben schreibt...
28. April 2014 12:21
Manno Wolf ...

Du hast es richtig gemacht. Ich verneige mich vor Deinem Mut!

Quote
Wolf
Und nun? Bricht die Welt über mir zusammen... Alle Eindrücke, Gefühle, Ängste alles auf einmal...
Ich fange an zu heulen wie ein schlosshund.

Nein, die Welt bricht nicht zusammen. Die innere Akzeptanz ist so ein schwerer Schritt, das kann weh tun bis nach ganz unten. Das es Dich so hart treffen könnte ... gefährlich in so einem Zustand ein KFZ zu fahren und erst einen LKW! Aber es ist ja noch gut gegangen. Und das Du Deinen Tag beschrieben hast, hat sehr wohl etwas damit zu tun. Du bist derjenige, der bestimmt, was wesentlich ist und was nicht.

Quote
Wolf
Ich hab's 5 Jahre geschafft ihr und mir selbst etwas vor zu machen... Da tuen die paar Wochen auch nicht mehr weh... Dachte ich jedenfalls. Pustekuchen... Wie ich meine momentane gefuhslage einschätze halte ich kaum diese Woche durch.

Das kann Dir passieren. Nachdem ich hier meine Geschichte geschrieben hatte, stand ich dermaßen unter Druck, dass ich es nach 48 Stunden meiner Frau gesagt habe. Die Eigendynamik ist manchmal enorm stark.

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Wolf
Die Woche darauf haben wir zusammen Urlaub. Wenn die kleine in der Schule ist muss es raus... Und zwar die Wahrheit!!!

Ich hatte auch diesen Druck. Aber ich habe trotzdem auf den richtigen Zeitpunkt gewartet, bin bewußt mit meiner Frau zu unserem Lieblingsitaliener gegangen, wir haben gegessen, ich habe mir mit einem Glas Pinot Grigio Mut angetrunken ... und es dann gesagt. Schaffe Dir und vor allem Deiner Partnerin eine angenehme Situation. Menschen, die gerade miteinander gegessen haben, sind in der Regel friedlich gestimmt.
Ich habe irgendwann an diesem Abend zu meiner Frau gesagt, dass immer noch der gleiche Volker vor ihr sitzt, nur dass sie jetzt mehr über mich wisse ... das ist bei Dir nicht anders. Und ich habe ihr klar gemacht, dass ich bisher nicht fremd gegangen war. Das war sehr wichtig. Sie hat später zu mir gesagt, wäre das anders gewesen, sie hätte ihre Koffer gepackt und wäre zu ihren Eltern gezogen.

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Wolf
Abends kam er mit Frau und Kindern zu uns in den Garten alles war gut... Ein schöner Abend.
Fazit er ist ein Freund ein richtig guter sogar und dafür liebe ich ihn... Wie einen Bruder!
Diese Erfahrung sollte Dir Kraft geben. Ich habe die gleiche Erfahrung gemacht, es hat bisher überhaupt niemand negativ reagiert. Allerdings habe ich es auch nicht überall rumerzählt. Überleg Dir gut, wer es wissen muss, wer es wissen darf und wer Dir egal ist. Es ist letztlich Deine Privatangelegenheit.

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Wolf
UND ich bin mir im klaren darüber das ich Schwul bin!

Klarheit im Kopf ... ich hoffe, dass das Dir auch so geht. Ich war wie befreit und das Gefühl wurde für eine Weile auch noch stärker und ist seitdem stark geblieben. Willkommen!

Schöne Grüße

Volker
Re: Geschichten die das Leben schreibt...
28. April 2014 13:12
Oh Mann .......... Wolf, das kommt mir alles so bekannt vor.

Als ich mich als erstem auch bei meinem besten Freund geoutet habe, war es auch, als sei ein Loch in einen Kessel gebohrt, in dem Überdruck herrschte.
Auch bei mir wurde das Outing gut aufgenommen und alle Ängste, die ich hatte, waren zwar zum Teil noch da, aber sie waren eben nicht mehr soooo groß und so gefährdend, wie ich angenommen hatte.
Mit dem Wissen ist auch mit einem Mal alles aus mir "heraus explodiert". Ich hatte das Gefühl, ich hätte nichts mehr unter Kontrolle ......... am allerwenigsten mich selbst.
Nichts konnte schnell genug gehen; alle, die es etwas anging sollten es nun wissen ............. zum einen, weil es ja auch beim meinem Freund so gut geklappt hatte, zum anderen aber auch, weil das bisschen "Freiheit", das ich erleben (endlich leben !) durfte nun nicht mehr eingeschränkt werden durfte.
Ich wollte, ich musste, um nicht kaputt zu gehen, nun jetzt sofort eine "klare Kante" hinkriegen.

Bei mir ging es gut. Vielen ging alles zu schnell. Vor allem meiner damaligen Frau. Konnte ich, kann ich immer noch, verstehen. Aber wie gesagt: ich wollte niemals wieder einen Schritt zurück gehen. Nie wieder !
Das habe ich nun auch so durchgehalten und mir geht es gut damit. "Mir geht es gut" ....... das liest sich ganz klar egoistisch und zum grossen Teil ist es das ja auch, aber nach vielen Therapien, die ich durch mein Verstecken auch zum grossen Teil selbst verschuldet habe, habe ich erst einmal gelernt, auch auf mich zu schauen, zu sehen, dass es mir gut geht ........... das ist eben ein Stück weit Egoismus. Gesunder Egoismus !

Ich habe nicht das Glück gehabt, mit meiner ExFrau eine Freundschaft aufzubauen. Jetzt wo ich das schreibe, stellt sich mir aber auch die Frage, ob es wichtig für mich gewesen wäre, oder ob es nur mein schlechtes Gewissen beruhigt hätte. Ich denke, das ist es und eine damalige Freundschaft wäre ohnehin schon zerbrochen. Das Leben ändert eben auch die Lebenden ;-)

Was ich eigentlich sagen, schreiben will: Wenn es dich ab und zu überfordert und "raus" muss, dann ist das sicherlich ok. Das kann dauern; auch das ist gut so. Wenn es Dir schlecht geht, such Dir eine Schulter und heule Dich aus; auch das ist gut so und muss ab und zu mal sein. Nur: wenn Du Dir sicher bist, dass das nun Dein Weg ist, dann gehe weiter ! ......... Lass Dich nicht aufhalten und und gehe nicht zurück.

Alles Gute; lass von Dir hören und "Kopf hoch" ....... es lohnt sich :-)

LG
Kay
Re: Geschichten die das Leben schreibt...
28. April 2014 16:18
Hallo Wolf,

herzlichen Glückwunsch, Du hast es gewagt, du hast es gesagt ...

Zu ein paar Reaktionen etc. fällt mir noch was ein ... nicht böse sein, wenn Es nicht Deinen Erwartungen entspricht ...

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Mein Kumpel meint ich sollte mich von meiner Partnerin trennen, allerdings aus gründen wie z.B. auseinander gelebt, erloschene Liebe oder ähnliches. Er kennt meine Partnerin fast so lange wie mich und meint sie würde das nicht verkraften. Von Wutanfällen bis Soizid wäre alles denkbar.
Sorry, die meinsten Ratschläge von Heteros und Freunden bezüglich Frau oder Partnerin sind schlicht und einfach falsch oder bloß "banal".

Klar kriegt sie einen Wutanfall, aber irgendwie wird bei ihr ein ganzer Sack voller Groschen fallen ... warum das bei Euch im Bett nicht so ist, wie sie es braucht, warum dies oder das so ist ... oder warum Du Dich so oder so verhältst ... da kommt eines zum anderen.

Ich empfehle ganz klar, ihr zu sagen, dass Du schwul bist und auf Männer stehst ... alles andere ist gelogen ... und das ist immer falsch. "Frau" merkt sehr schnell, ob da ein Hase oder ein Häschen läuft ... gegen andere Frauen würde sie kämpfen ... gegen Männer ist sie machtlos ;-)

Klar, sie wird wütend sein, Dich zurück wollen, Dich zum Teufel wünschen, und und und ... das ist alles normal, das ist alles erlaubt.

Allerdings sollte da noch was anderes sein, was Euch bisher zusammen hielt (das Bett war es definitiv nicht!)


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Außerdem würde sie nie ein gutes Wort über mich lassen... Ich muss ihm recht geben...
Ich habe mir vorgenommen zu warten bis sie ihren Motorradführerschein hat... Wir haben viel Geld und Zeit in den FS gesteckt und jetzt kurz vorm Ziel sie aus der Bahn werfen wäre absolut nicht hilfreich...
Ich hab's 5 Jahre geschafft ihr und mir selbst etwas vor zu machen... Da tuen die paar Wochen auch nicht mehr weh... Dachte ich jedenfalls. Pustekuchen... Wie ich meine momentane gefuhslage einschätze halte ich kaum diese Woche durch.

Ab der Stunde, wo man es sich selbst gesagt hat, und erst recht, wenn man es jemand anderem gesagt hat. läuft die Sanduhr auf den großen Knall zu ... und glaube mir, je länger man wartet, desto größer wird der Knall.

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Donnerstag ist großes grillen bei uns im Garten angesagt... Der ganze Club wird da sein. Die Woche darauf haben wir zusammen Urlaub. Wenn die kleine in der Schule ist muss es raus... Und zwar die Wahrheit!!!
Die Geschichte von Victor gibt mir Kraft an ein gutes Ende zu glauben... Zumindest eine Freundschaft oder ein friedliches Ende.

Danke ... ich hoffe und wünsche von ganzem Herzen, dass es ein "halbwegs" erträgliches und friedliches "Ende" oder sowas ähnliches bei Euch gibt.

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Abends kam er mit Frau und Kindern zu uns in den Garten alles war gut... Ein schöner Abend.
Fazit er ist ein Freund ein richtig guter sogar und dafür liebe ich ihn... Wie einen Bruder!
UND ich bin mir im klaren darüber das ich Schwul bin!

Ok, noch ein paar Tage "Spielfilm" ... jeder muss es selbst wissen, wie lange man das machen möchte ... ich tendiere mittlerweile lieber zu sehr sehr kurz ... wie gesagt, je länger man oder andere es wissen und die Partnerin nicht ... umso stärker das "BUMMM".
(Schon die Show, mit Deinem "wissenden Freund" im Garten ist für mich der Tanz auf dem Vulkan ...)

Es gibt immer einen Grund es nicht zu tun, Führerschein, Ferien, keine Ferien, Abschlussball, es regnet, das Wetter ändert sich oder nicht, in China ist ein Sack Reis umgefallen und und und ... Du bist schon so weit gegangen ... den letzten Schritt, die alten Kulissen hinter Dir zu lassen sind jetzt fällig.

Je offener und natürlicher Du damit umgehst, auch in Bezug auf Deine Partnerin (und Dein Kind) um so einfacher wird es später ... mag auch der Auftakt dazu sehr schwer sein, und "der Knall" unheimlichc hart und laut ... es gilt die alte Regel, lieber mal ein ordentliches Gewitter und dann reine Luft, als so ein paar magere Tröpfchen und hinterher ist es schlimmer als vorher.

Nochmal ... ich wünsche alles erdenklich Gute ... und ein gutes Händchen für den "Termin".

Denke an Dich!
lg.
Victor
Re: Geschichten die das Leben schreibt...
29. April 2014 08:41
Hallo Wolf,
ich habe deinen Beitrag neugierig gelesen. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass es immer Gründe für das hinauszögern gibt. Es wird nicht besser und du leidest still vor dich und wirst nicht glücklich. Als ich endlich sagen konnte, das ich schwul bin, war es die Befreiung, die ich mir so sehr gewünscht hatte. Natürlich war nach meinem Outing die familiäre Situation angespannt, aber die dunklen Wolken verziehen sich wieder. Ich wünsche dir für dein Vorhaben alles erdenklich gute und die nötige Kraft. Es lohnt sich....

Gruß
Manne
Re: Geschichten die das Leben schreibt...
29. April 2014 10:25
Hallo Wolf, auch möchte Dir die nötige Kraft und Ausdauer wünschen. Für mich war dieser Tag des Outings gegenüber meiner Fau, wie es Victor so schön beschrieb, ein reinigendes Gewitter. Dieser Tag der 5.2. jährt sich im nächsten Jahr zum zehnten Mal, er ist für mich wie ein zweiter Geburtstag. Nachts um 23 Uhr lag ich meiner Frau zu Füssen und hab geheult wie ein Schlosshund anders wie einige hier hatte ich schon längere Zeit Sex mit Männern gehabt. Und ich ich bin immer noch mit meiner Frau zusammen. Sie steht zu mir und zu meiner Veranlagung. Im Mai fahre ich mit meinem Freund einige Tage in Urlaub.
Ich wünsch Diralles Gute und lass weiter von Dir hören bzw. lesen
Beste Grüsse Rudolf
Re: Geschichten die das Leben schreibt...
04. Mai 2014 16:53
Hey, ich meld mich mal wieder.

Seit den letzten paar Tagen is ne ganze Menge passiert und ich versuche euch mal hier einen Überblick zu verschaffen...

Am Dienstag nach der Arbeit hab ich mich mit meiner Partnerin noch im Garten getroffen da wir noch ein wenig für die Grillparty vorbereiten wollten...
Etwas niedergeschlagen von den letzten Tagen, den Kopf voll mit Kontroversen, Ängsten und Sehnsüchten war es bereits so schlimm das ich ihr nicht mal mehr in die Augen sehen konnte...
Das blieb von ihr nicht unbemerkt und auf Nachfragen brauchte ich nicht lange warten... Anfänglich versuchte ich alles noch auf die Arbeit abzuwälzen. Das war aber weniger glaubhaft. Ich lief Plan- und Ziellos hin und her.
Irgendwann setzte ich mich, vor Erschöpfung und Verwirrung, hin und meine Partnerin fing an Fragen zu stellen... sehr tiefgründige...
Ich war unfähig richtige Antworten zu geben und verneinte alle kategorisch bis sie die richtigen Fragen stellte...
Aber nicht mal darauf konnte ich richtig Antworten und schwieg, weil ich sie nicht mehr anlügen wollte.
Aber das schweigen sagte ihr mehr als ich in Worten ausdrücken könnte.

Leise und bedächtig sprach sie mit mir...
Es ist doch nicht schlimm, ich kann nichts dafür und irgendwie hatte sie doch mal etwas geahnt...

Irgendwann begann sie für sich zu realisieren, was es jetzt für uns bedeuten würde... Ihre Augen wurden rot und traurig... dann fand ich auch zu meiner Fassung zurück und wir redeten noch eine Weile mit einander bevor wir nach hause fuhren.

Zuhause dann machten wir nur noch das nötigste für die kleine... ab und an konnte ich Sie weinen sehen, ich versuchte sie zu trösten, nahm sie in den Arm.
Abends dann gingen wir gemeinsam ins Bett, redeten und weinten mit einander und schliefen letztendlich Arm in Arm ein.

Der nächste Arbeitstag schleppte sich so vor sich hin und wollte nicht enden. Vor uns lagen 7 Tage gemeinsamer Urlaub den wir nun auch bitter nötig hatten und immer noch nötig haben.
Abends dann Sprachen wir sehr lange und intensiv mit einander... und was soll ich sagen... Sie ist eine Wundervolle und starke Frau... ab und an bemerke ich schon wenn sie Gefühlseinbrüche bekommt aber trotz allem versucht sie nicht nur für sich sondern auch für mich einen Weg zu finden um uns gegenseitig nicht zu verlieren. Auf einer freundschaftlichen Ebene! Ich bin ihr sehr wichtig und sie mir auch!

Mittlerweile können wir miteinander umgehen und wieder lachen.

Seit sie es weiß war meine Stimmung immer noch sehr bedrückt... ich beschreibe das jetzt mal als Schatten in meinem Kopf.
Aber als wir wiedereinmal zusammen sprachen kam dieser eine Spruch von Ihr...: "Wenn du mal heiratest, darf ich dann dein "Brautmädchen" sein?" nicht nur das wir beide gelacht haben nein... die Schatten waren auf einmal weg... es war alles wieder so klar... und die ganze Last der letzten Tage viel wie durch Zauberhand einfach ab...

Sie ist und bleibt mein "Schatz" und ich glaube Victor hatte es als platonische Liebe beschrieben. Das ist genau das was zutrifft.
Mir fehlen irgendwie die passenden Worte um unsere jetzige Situation zu beschreiben aber es ist schön.
Wir stützen uns gegenseitig und reden sehr viel.
Mir wurde bewusst das sie von all den Frauen/Partnerinnen die ich jeh hatte sie mir die Wichtigste ist... Wenn ich mich zuvor getrennt habe bzw. ich verlassen wurde war ich immer traurig weil ICH allein war aber nun ist es eher so das ich traurig/nachdenklich bin weil ich nicht möchte das diese wunderbare Frau verletzt wird.
Wir wollen diese 5 Jahre miteinander nicht einfach weg werfen. Niemand anderes kennt uns so gut wie wir uns gegenseitig kennen. Und das wollen wir nun als Basis für eine solide Freundschaft nutzen.

Es ist jetzt so das wir noch eine Weile zusammen wohnen bleiben. Wir werden unsere kurz gesetzten Ziele Führerschein, Urlaub im Sommer und das Motorrad das wir für sie zusammen bauen wollen zusammen erreichen. Uns gegenseitig bei der neuen Wohnung unterstützen und eben dieses freundschaftliche Verhältnis das wir zur Zeit pflegen bei zu behalten.

Ich bin sehr erleichtert und schon fast glücklich das sie so toll und Verständnisvoll ist.

Was die Zukunft bringen wird ist ungewiss aber was wir jetzt schon wissen ist das wir uns gegenseitig aufeinander immer noch verlassen können!

Mag sein das meine Worte hier eventuell sehr konfus und kurz angebunden wirken aber andere finde ich momentan nicht.
Ich danke euch sehr fürs "zuhören", für eure unterstützenden Worte und auch für unbequeme Fragen denen man sich aber (vor allem für sich selbst) stellen muss.

LG Wolf
Re: Geschichten die das Leben schreibt...
04. Mai 2014 21:41
Hallo Wolf,

willkommen im Klub! Jeder hat seinen eigenen Weg. Du hast da eine wirklich starke Freundin, die eben noch praktisch Deine Frau war. Meine Hochachtung vor Deiner Partnerin!

Mit Ihrer Frage "Wenn du mal heiratest, darf ich dann dein "Brautmädchen" sein?" hat sie Dich praktisch freigegeben. Was das bedeutet, wird vielleicht noch ein paar Tage brauchen, um richtig bei Dir anzukommen. Meine Frau hat damals gesagt: "Dann wirst Du es wohl ausleben müssen." Da wünsche ich Dir viel Glück und Erfolg dabei.

Und Euch beiden wünsche ich, dass es Euch gelingen möge, Euer gutes Verhältnis zu erhalten.

Schöne Grüße

Volker
Re: Geschichten die das Leben schreibt...
05. Mai 2014 11:09
Hallo Wolf,

Glückwunsch!! Jetzt geht es vorwärts, aufwärts, jetzt fängt das Leben erst an.

Ich hatte es geschrieben, Du steuerst auf den Knall zu ....

Allerdings hat Deine Frau gesehen, dass Deine Sanduhr ziemlich abgelaufen war ... und hat mal eben dran geklopft, wie man das so in der Sauna macht ... und plumps, da war das letzte Sandkorn durch, die letzte Kraft zur Aufrechterhaltung der Fassade war aufgebraucht und futsch ...

Gratulation zu der Wahnsinnsfrau!!

(nebenbei sehe ich mich in meiner Meinung bestätigt, dass gute Hetero-Bekannte oder -Freunde nicht den Schimmer einer Ahnung davon haben wie es mit "meiner" oder "deiner" Frau zugeht, ausgeht, was sie verkraftet oder wie sie reagiert ...)

Mensch, jetzt warten in China noch eine ganze Reihe Säcke mit dem Umfallen ... und Du bist schon DURCH!!

Toll finde ich, dass ihr die gemeinsam begonnenen Projekte (Kind, Führerschein etc.) weiterführt und zu Ende bringen wollt. Die vorhandenen Gemeinsamkeiten haben Euch ja nicht zufällig zusammengeführt ... :-)

Ich wünsche Euch viel Kraft, Glück und gegenseitiges Vertrauen, um die "neue" Kurve auf Eurem Lebensweg zu nehmen ...

Alles Liebe
Victor
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