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Bi/Lesbisch: Und immer wieder diese Unsicherheit

geschrieben von Luna 
Bi/Lesbisch: Und immer wieder diese Unsicherheit
03. Februar 2014 12:27
Vor einem Jahr, nachdem ich die Billionste Enttäuschung mit einem Mann erlebt hatte, der mich nur ins Bett bekommen wollte und mir wochenlang was vorgemacht hatte, wuchs in mir immer mehr der Verdacht, dass ich vielleicht nicht auf Männer stehe oder zumindest nicht nur. Zuvor dachte ich immer, ich hätte schlichtweg Bindungsangst und suchte mir unbewusst immer nur die Arschlöcher raus. Seit meinen frühesten Erfahrungen mit Männern/Jungs spürte ich immer so ein Unwohlsein, wenn es darum ging, sich fest an Einen zu binden bzw. wenn das Ganze den Anstrich "Beziehung" bekam. Ein paarmal machte ich Schluss, weil ich das Gefühl hatte, in der Nähe des jeweils anderen zu ersticken. Ekel in dem Sinne habe ich nie empfunden, Sex - wenn er denn gut war - auch genossen. Deshalb glaube ich nicht, dass ich lesbisch bin, sondern eher bi. Nur vor 2 Jahren wäre ich nie im Leben darauf gekommen!

Wirklich geliebt habe ich einen Mann erst einmal in meinem Leben, aber der brach mir das Herz. Seitdem ist alles noch komplizierter geworden. Mit einer Frau habe ich noch nie was gehabt, früher auch im Traum nicht daran gedacht, auch wenn Homosexualität durchaus in meiner Familie vorkommt und ich damit aufgewachsen bin, dass Verwandte ihre gleichgeschlechtlichen Partner zu Familienfeiern mitbrachten. Es war für mich immer normal. Trotzdem hatte ich nie ne Ahnung, was meine eigene Orientierung betrifft. Ich war immer davon überzeugt gewesen, hetero zu sein. Es gab nur solche Momente in den vergangenen Jahren, wo homo- oder bisexuelle Freunde Andeutungen machten, die jetzt im Nachhinein an Bedeutung für mich gewonnen haben, so als hätten sie es schon damals gewusst, nur ich war ahnungslos.

Aber plötzlich ergibt so vieles einen Sinn: mein tiefer Schmerz, als die Freundschaft zu einer guten Freundin zerbrach, mein gedankenloser und im Scherz gesprochener Heiratsantrag an eine Freundin, das schlechte Gewissen Ex-Freunden ggü., ihre Erwartungen nicht erfüllen zu können, die gefühlte Verachtung dem Ex-Freund ggü., als er dann doch das erste Mal mit mir schlafen wollte...usw. Es sind so viele Mosaiksteine, die zusammenpassen.

Gruselig finde ich allerdings die Phasen, die ich andauernd durchlaufe und bei denen ich mich frage, ob Hormonschwankungen hier eine Rolle spielen: es sind zwar seit Monaten eher Frauen, die meine Blicke auf sich ziehen, aber es gibt auch Phasen, da verblassen sie wieder hinter den Männern. Das verwirrt mich oft komplett. Würde mich mal interessieren, ob das hier auch irgendjemand kennt?

Anfangs habe ich es total verdrängt und dachte, es würde irgendwann aufhören, dass ich mich zu Frauen hingezogen fühle. Mittlerweile sind die Phasen immer länger geworden und ich habe angefangen, es zu akzeptieren. Vor dem Ausprobieren habe ich allerdings nachwievor Respekt.
Re: Bi/Lesbisch: Und immer wieder diese Unsicherheit
03. Februar 2014 22:14
Hi Luna,

Probieren geht über studieren :-)

lg.
Victor
Re: Bi/Lesbisch: Und immer wieder diese Unsicherheit
03. Februar 2014 23:14
Hallo Luna,
ich war vor zwei Jahren in deiner Situation und kann die Bedenken und Ängste, die du vermittelst, sehr gut nachvollziehen. Mir hat es damals sehr geholfen, mich mit Gleichgesinnten auszutauschen, zunächst per Internet und dann durch persönliche Treffen. Ich hatte das Gefühl, dass die Welt, in der ich vorher lebte, zusammenbrechen und sich eine neue vor mir auftun würde, jedoch stand ich an der Schwelle zwischen beiden Welten und traute mich nicht, mich auf das Neue einzulassen. Ich hatte zum Beispiel auf einmal wahnsinnige Angst vor Frauen und diese kamen mir unerreichbar vor, in dem Sinne, dass bestimmt keine mit mir etwas anfangen würde. Heute kann ich nur drüber lachen, ich bin seit einem Jahr mit meiner Freundin zusammen und hab mich noch nie so rundum wohl gefühlt. Obwohl ich mich nicht als lesbisch definiere, kann ich mir nicht vorstellen, je wieder mit einem Mann zusammenzusein, ich könnte einfach nicht auf Frauen in meinem Leben verzichten und bin so froh, dass ich den Schritt gewagt habe.
Fang doch einfach mit kleinen Schritten an, der erste Schritt ist bekanntlich der schwerste und danach ergibt sich eigentlich alles von alleine. Gibt es in deiner Nähe vielleicht eine "Coming Out"-Gruppe, einen LGBT Stammtisch, vielleicht auch für Bisexuelle? Falls du in Berlin wohnst, kann ich dir den Bi Stammtisch im Sonntagsclub empfehlen. Eine sehr liebe Gruppe. Ansonsten findest du bei Lesarion auch viele Infos, der Chat dort hat mir geholfen, diese irrationale Angst vor lesbischen Frauen etwas zu verlieren.
LG
Katha
Re: Bi/Lesbisch: Und immer wieder diese Unsicherheit
04. Februar 2014 14:58
@ Victor: Haha, ja, ich weiß, so lautet die Devise - noch bin ich aber nicht soweit.
@ kathaberlin: Vielen Dank für deine Mut machenden Worte und Tipps! Im Moment habe ich tatsächlich Angst vor allem und jedem: Mann wie Frau. Vor Frauen, weil ich mit der Anziehung noch nicht ganz zurechtkomme. Es ist ja mal stärker, mal schwächer. Vor Männern, wenn sie mich anmachen. Im Moment weiß ich nicht, wie ich damit umgehen soll. Irgendwie fühle ich mich jedesmal in die Ecke gedrängt.
Re: Bi/Lesbisch: Und immer wieder diese Unsicherheit
04. Februar 2014 19:22
Hi Luna,

eigentlich weißt Du ganz genau, was Du willst ... :-x

lg.
Victor
Re: Bi/Lesbisch: Und immer wieder diese Unsicherheit
04. Februar 2014 21:51
Ich denke, Victor hat recht: Die Zeichen sind ziemlich eindeutig. Such dir Frauen, die auch gerade erst herausgefunden haben, dass sie auf Frauen stehen, dann ist der erste Schritt nicht so groß und keine läuft Gefahr, sich beim ersten Treffen großartig zu blamieren: Du kannst ja mal bei lesarion und in ähnlichen Communities nen Post zu dem Thema eröffnen.Ob du jetzt bi oder lesbisch bist, ist erstmal egal, offensichtlich zieht es dich im Moment eher zu Frauen hin und dem solltest du nachgehen:
Gruß
Katharina
Re: Bi/Lesbisch: Und immer wieder diese Unsicherheit
05. Februar 2014 14:53
Hallo,

Quote

blamieren ...

nach meiner Erfahrung ist es fast ausgeschlossen, dass man sich blamiert, wenn man auf Gleichgesinnte trifft.

Von daher wünsche ich viel Mut und Spaß zum und beim "Probieren".

(wobei Probieren schon meinen kann, sich neben jemanden an die Bar zu setzen und ein Gespräch anzufangen...)

Liebe Grüße
Victor
Re: Bi/Lesbisch: Und immer wieder diese Unsicherheit
07. Februar 2014 17:32
Liebe Luna, auch bei mir hat es lange gedauert vom ersten Erkennen, dass ich nicht hetero bin, bis hin zu meinen ersten aktiven Schritten, Frauen kennenzulernen. Im Endeffekt war das aber geradezu lächerlich einfach. Ein Profil in einem einschlägigen Portal angelegt, angefangen, Nachrichten auszutauschen und dann, wenn man sich sympathisch war, Verabredungen getroffen. Und oh Wunder, plötzlich war das, was ich mit Männern meist eher unangenehm fand - nämlich vor allem diese erste Kennenlernphase - total locker und schön.
Ich kann dir nur raten, keine Angst davor zu haben, sondern es zu genießen. Du musst gar nichts - aber es wäre doch schade, wenn du aus lauter Furcht nicht herausfinden würdest, wie schön es mit einer Frau sein kann... Bestenfalls merkst du, dass du mit Frauen viel besser harmonierst, "schlimmstenfalls" dient es nur der Selbsterkenntnis, dass du dich doch mehr zu Männern hingezogen fühlst. Aber ich prognostiziere mal vorsichtig, dass du, so lange eigene Erfahrungen mit dem gleichen Geschlecht fehlen, eher zu dem tendierst, was du kennst. Das muss also kein Gradmesser sein. So war es damals bei mir: wenn ich schwärmte, waren es zu etwa 80% Männer, aber ab und zu war mal eine Frau dabei, die mich regelrecht umhaute.
Seit ich anfing Frauen zu daten, hat kein Mann mehr ernsthaftes Interesse bei mir ausgelöst. Und deshalb freunde ich mich mittlerweile auch mit dem Label "lesbisch" an, das ich früher nie haben wollte.
Re: Bi/Lesbisch: Und immer wieder diese Unsicherheit
08. Februar 2014 01:08
Hallo,

Quote

Im Endeffekt war das aber geradezu lächerlich einfach. Ein Profil in einem einschlägigen Portal angelegt, angefangen, Nachrichten auszutauschen und dann, wenn man sich sympathisch war, Verabredungen getroffen. Und oh Wunder, plötzlich war das, was ich mit Männern meist eher unangenehm fand - nämlich vor allem diese erste Kennenlernphase - total locker und schön.

Die gleichen Erfahrungen habe ich auch gemacht.

Es gibt keine Peinlichkeiten ... mit dem RICHTIGEN "Geschlecht" gegenüber ist man viel eher auf einer Wellenlänge ... in den einschlägigen Lokalen fühlte ich mich gleich sehr wohl ... auch wenn 1000sende Male NICHTS passierte.

Auch das Chatten oder Plaudern ist viel einfacher.

Ich musste mich erst daran gewöhnen "Smalltalk" zu machen oder zu schreiben ... (ist doch völlig hirnlos dachte ich) ...

... NEIN (ist es nicht), es ist eine Art der Kontaktaufnahme ... und der blödeste Smalltalk wird beantwortet, wenn der/die/das Gegenüber WILL (und ehrlich, die meisten, die man anschwätzt, schwätzen zurück) .. .ich war platt erstaunt, dass man zu 75% ein Gespräch in Gang bringt ...

Von daher ... nur Mut ... mit und unter Gleichgesinnten ist es viel einfacher, als mit denen, von denen man meinte oder dachte man müsste.

viel Erfolg beim Entdecken

Ganz liebe Grüße
Victor
Re: Bi/Lesbisch: Und immer wieder diese Unsicherheit
11. Februar 2014 21:22
Hallo zusammen,

ich bin aktuell sehr viel am Selbstreflektieren und Nachdenken. Ich habe auch über eure letzten Nachrichten an mich viel nachgedacht. Vielen Dank nochmal für eure Antworten,auch per Privatnachricht! Ihr habt sicher recht,ich sollte es bald wirklich mal ausprobieren. Zur Zeit hab ich allerdings noch einige sehr schwierige Baustellen zu beackern, die nichts mit meiner sexuellen Selbstfindung zu tun haben, wo ich aber kurz davor bin, sie abzuschließen. Danach werd ich mich endlich mal ins Leben schmeißen! winking smiley
Die Zweifel sind immer noch groß, jeden Tag bin ich am Schwanken, aber jetzt grad fühle ich mich mit dem Label "bi" (auch wenn Label nur bedingt sinnvoll sind) am wohlsten. Trotz meiner aktuell besonders großen Abneigung gegen Männer bereitet mir der Gedanke,in Zukunft ganz auf sie zu verzichten ein bedrückendes Gefühl, so als würde mir dann was fehlen... Gleichzeitig ziehen Frauen derzeit mehr meine Blicke auf sich. Vermutlich auch weil ich durch Männer gerade in den letzten Jahren so oft so bitter enttäuscht wurde, sind die Frauen endlich mehr in den Blickpunkt gerückt und die Menge meiner potentiellen Partner hat sich verdoppelt. winking smiley)) Cooles Gefühl grad irgendwie!! Hab letztens den Kinsey Scale Test gemacht und die goldeneMitte, die 3, getroffen.smiling smiley
Kennt den jemand von euch und hat ihn schon mal gemacht? Falls ja,wie waren eure Erfahrungen? Und was haltet ihr davon?

Liebe Grüsse,

Luna

P.S.: Ich hatte Antworten auf Privatnachrichten versendet, hoffe, die sind angekommen??
Re: Bi/Lesbisch: Und immer wieder diese Unsicherheit
11. Februar 2014 23:54
Hallo Luna,
Quote
Luna
Zur Zeit hab ich allerdings noch einige sehr schwierige Baustellen zu beackern, die nichts mit meiner sexuellen Selbstfindung zu tun haben, wo ich aber kurz davor bin, sie abzuschließen. Danach werd ich mich endlich mal ins Leben schmeißen!
wünsche viel Erfolg, beim Abschließen, allerdings war es bei mir so, dass ich die Baustellen ERST abschließen konnte, NACHDEM ich mit mir im Reinen war ... die Maske, das Verdrängen, die Angst, die Lust, der Schmerz, das Verstecken ... kostete meine Ganze Kraft ... da war nix mit Abschließen etc.

Quote
Luna
Die Zweifel sind immer noch groß, jeden Tag bin ich am Schwanken, aber jetzt grad fühle ich mich mit dem Label "bi" (auch wenn Label nur bedingt sinnvoll sind) am wohlsten. Trotz meiner aktuell besonders großen Abneigung gegen Männer bereitet mir der Gedanke,in Zukunft ganz auf sie zu verzichten ein bedrückendes Gefühl, so als würde mir dann was fehlen... Gleichzeitig ziehen Frauen derzeit mehr meine Blicke auf sich. Vermutlich auch weil ich durch Männer gerade in den letzten Jahren so oft so bitter enttäuscht wurde, sind die Frauen endlich mehr in den Blickpunkt gerückt und die Menge meiner potentiellen Partner hat sich verdoppelt. winking smiley)) Cooles Gefühl grad irgendwie!!

Dachte auch 'ne ganze Weile, ich wäre Bi ... :-x (war das einzigste, wass ich mir MAXIMAL zugestehen WOLLTE ...)

Mittlerweile sehe ich das anders, nicht ICH wurde von Frauen enttäuscht, sondern ich "sah SO aus", und habe mich so benommen und gefühlt, DASS Sie mich enttäuschen MUSSTEN ... ähnliches stelle ich mir bei Dir vor ... ;-)


Quote

Hab letztens den Kinsey Scale Test gemacht und die goldeneMitte, die 3, getroffen.smiling smiley
Kennt den jemand von euch und hat ihn schon mal gemacht? Falls ja,wie waren eure Erfahrungen? Und was haltet ihr davon?

Nun, ich habe ihn gemacht, und ich weiß, was man antworten muss und darf, damit NICHT ZUUU VIEL SCHWUL dabei rauskommt.

Dieser Test beruht auf "Selbsteinschätzung" und die kann sehr sehr täuschen, wie ich aus meiner eigenen Erfahrung weiß, und wie ich von anderen Leuten ebenfalls weiß ... man beschwindelt sich selbst ... unbewusst ... bewusst ... dann mit aller Kraft, bis es nicht mehr geht ... und bei Kinsey kommt eine gepflegte "Mitte" raus ... nee, ich halte persönlich NICHTS davon ...

sorry, ist meine Meinung!

Liebe Grüße
Victor
Re: Bi/Lesbisch: Und immer wieder diese Unsicherheit
12. Februar 2014 10:56
Hallo Luna,

brauchst Du denn ein Label? Ganz egal ob da hetero, homo oder bi draufsteht?

Wie wäre es mit einem Label, auch dem Ich, Luna! draufsteht? Einzigartig, unverwechselbar, empfindsam, vielschichtig ...

Ja, ich weiß, es ist nicht einfach ... ich habe selbst, na ... so an die 45 Jahre gebraucht, um mich an das Label "schwul" heranzutrauen. Und ich bin damit mittlerweile völlig im Reinen. Und was passiert mir dann letzten Samstag?

Freunde hatten mich eingeladen, mitzukommen. In unserem Sauna-Hallenbad gab es eine Saunanacht, von 20 Uhr abends bis 7 Uhr früh, Sektempfang, 5 verschiedene Saunen, Sole-Hallenbad fürs Nacktbaden zur Verfügung, Entertainment, Buffet, schönes Programm. Es war wunderbar.

Und dann bin ich im Hallenbad und da ist so eine kleine Gruppe junger Frauen, so Anfang-Mitte 30, attraktiv, gut gebaut, natürlich unbekleidet ... und plötzlich ist der Reiz wieder da, von dem ich glaubte, ihn nie wieder zu verspüren ... !
Und ich war erfreut. Nicht, weil es mich ein Stück Richtung "normal" zurückgeschubst hätte! Hat es nicht! Ich ziehe Männer immer noch vor! Aber weil es mir eine Facette hinzugefügt hat, die ich willkommen heiße. Es ergänzt mich, macht mich vollkommener. Ich, Volker! Einzigartig, unverwechselbar, empfindsam, vielschichtig ...

Schöne Grüße

Volker
Re: Bi/Lesbisch: Und immer wieder diese Unsicherheit
12. Februar 2014 18:21
Wow, Volker, das finde ich toll, dass du so entspannt bist! Und ja, ich kenne das selbst auch - ab und zu finde ich manche Männer ganz wunderbar. Aber meine Überzeugung, dass eine Beziehung mit einer Frau einfach stimmiger für mich ist als die Beziehung mit einem Mann, bringt das nicht ins Wanken. (Genauso wie man in einer langjährigen Beziehung nicht blind ist für andere attraktive Menschen, aber deshalb nicht sofort die Beziehung in Frage stellt.) Aber wie schon gesagt, das ist ein schrittweiser Prozess, der manchmal viel Zeit braucht.

Den Kinsey-Test finde ich nicht so wahnsinnig aussagekräftig. Ich habe mal verschiedene Optionen der Antwortmöglichkeiten ausprobiert. Selbst wenn man mehrfach angibt, ein bestimmtes Geschlecht zu bevorzugen, aber bei wenigen anderen Antworten das andere Geschlecht nicht vollkommen ausschließt, bekommt man als Ergebnis "fühlt sich von beiden Geschlechtern gleichermaßen angezogen". Ursprünglich war das ja auch nicht als Test konzipiert, sondern lediglich als Skala, auf der man sich einschätzen soll.

Luna, ich wünsche dir ganz viel Mut und schöne Erfahrungen! Und als kleine Warnung vorweg: Frauen sind auch nur Menschen. Erwarte nicht zuviel von ihnen. (Aber auch nicht zu wenig. ;-)) Auch Frauen können dich enttäuschen. Das sollte dich aber nicht davon abhalten, neue Wege zu beschreiten. Alles Gute für dich.
Re: Bi/Lesbisch: Und immer wieder diese Unsicherheit
16. Februar 2014 18:49
Hallo!

Anlässlich des Coming Outs von Ellen Page melde ich mich wieder einmal zu Wort! winking smiley Es hat ein bisschen gedauert, weil ich eine der "Baustellen" in der vergangenen Woche abgeschlossen habe - auch ohne mir meiner sexuellen Orientierung komplett sicher zu sein. (*augenzwinker*in Richtung Victor).
@Victor: Da ich nicht weiß, wie das hier mit den "Quotes" funktioniert, zitiere ich mal auf althergebrachte Weise: "... die Maske, das Verdrängen, die Angst, die Lust, der Schmerz, das Verstecken ... kostete meine Ganze Kraft ... da war nix mit Abschließen etc." - Ich muss aber sagen, all das bedrückt mich zur Zeit nicht mehr so dramatisch, wie es sich bei dir zu der damaligen Zeit anhört. Eine Maske setze ich mir nur bedingt auf, v.a. im Job, aber ich denke, dass es in gewisser Weise auch normal ist, dort nicht alles von sich preiszugeben und zwar in allen möglichen Hinsichten! (Es hat mal eine Situation gegeben, wo ich in einem großen Meeting ganz fasziniert von einer Frau war und sie immer betrachten musste, weil ich sie unglaublich schön fand. Ich vermutete auch, dass sie lesbisch sei. Sie bemerkte das wohl und fing plötzlich auch an, mir ganz intensive Blicke zuzuwerfen. Da fand ich sie auf einmal gar nicht mehr so toll. Es war wie so ein innerer Fahrstuhl: erst "Wow", dann "Nee, irgendwie nicht". Das musste ich an dieser Stelle kurz einschieben, weil ich was über meinen Job geschrieben habe. winking smiley) Verdrängen tue ich eigentlich nichts mehr, im Gegenteil, ich habe endlich angefangen zu akzeptieren, dass jeder Tag anders ist in Bezug auf mein Gefühl Frauen und Männern gegenüber. Dennoch bleibe ich erstmal ganz bei mir und beobachte mich und lasse mir Zeit. Auch das wird wohl völlig normal sein, wenn man sich in einer Selbstfindungsphase befindet. Ob ich nun lesbisch oder bi bin, wird sich mit der Zeit zeigen. Kann sein, dass ich eines Tages feststelle, dass ich nur noch auf Frauen stehe oder zumindest signifikant mehr, dass mich Männer fast gar nicht mehr interessieren. Angst, ja klar, die hab ich natürlich - wie oben auch schon geschildert. Sie ist nur nicht mehr so schrecklich wie die ersten Monate, seit ich mir klar geworden bin, dass ich auf Frauen stehe. Angst macht mir halt v.a. die Unsicherheit, nicht mehr zu wissen, wer ich bin und wo ich hingehöre, aber das wird langsam. Momentan befinde ich mich wohl "zwischen den Welten" irgendwie, aber das ist okay. So ist es nun mal zur Zeit.
Was die Aufmachung des Kinsey-Tests angeht, habt ihr sicher recht. Ich hab versucht, ihn so wahrheitsgetreu wie möglich zu beantworten, aber offenbar ist der ja wirklich nicht sehr aussagekräftig.
Vor ein paar Wochen hatte ich das erste Mal seit langem wieder was mit einem Kerl. Es hat mir allerdings nicht viel gegeben. Ich war für einen Moment dabei irgendwie richtig wütend, weil ich mir dachte: "Jaja, ihr wollt mich alle immer nur für das Eine, für was Enges, Festes bin ich euch nicht gut genug." Crazy...

Liebe Grüße,

Luna
Re: Bi/Lesbisch: Und immer wieder diese Unsicherheit
16. Februar 2014 20:14
Hallo Luna,

(das Zitieren ist ganz einfach, auf den Button mit den Anführungzeichen drücken ... das erste Dialogfeld mit dem Namen des Users füllen, den man zitiert ... oder wegdrücken ... dann erscheinen eckige Klammern mit quote /quote ... und zwischen die beiden mittleren Klammern fügt man den Text ein

... ]also hier[ )

Quote
Luna
Es hat mal eine Situation gegeben, wo ich in einem großen Meeting ganz fasziniert von einer Frau war und sie immer betrachten musste, weil ich sie unglaublich schön fand. Ich vermutete auch, dass sie lesbisch sei. Sie bemerkte das wohl und fing plötzlich auch an, mir ganz intensive Blicke zuzuwerfen. Da fand ich sie auf einmal gar nicht mehr so toll. Es war wie so ein innerer Fahrstuhl: erst "Wow", dann "Nee, irgendwie nicht". Das musste ich an dieser Stelle kurz einschieben, weil ich was über meinen Job geschrieben habe.

So ähnlich ging es mir auch alle paar Jahre ... da kam ein Kerl ins Büro ... arbeitete neu im Team ... und ich war hin und weg ... so wie ich es bei einem Mädel nie gekannt hatte ... aber es "durfte ja nicht sein", also habe ich heimlich vor mich hingeschwärmt, wir haben prima zusammengearbeitet ... und nach Ende des Projektes war futsch, aus, Schluss ...

(irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass meine Zusammenarbeit mit Männern am Besten klappt, wenn ein Hauch von Erotik, Schwärmerei oder Verliebtheit mitspielt ... Ob man das auf andere Situationen und "andere Männergruppen" übertragen kann, weiß ich noch nicht ... aber es wäre schon mal interessant dieser Hypothese nachzugehen, z.B. bei erfolgreichen Fußballmannschaften :-O )

Quote
Luna
Vor ein paar Wochen hatte ich das erste Mal seit langem wieder was mit einem Kerl. Es hat mir allerdings nicht viel gegeben. Ich war für einen Moment dabei irgendwie richtig wütend, weil ich mir dachte: "Jaja, ihr wollt mich alle immer nur für das Eine, für was Enges, Festes bin ich euch nicht gut genug." Crazy...

Merkst Du, dass Du Männer garnicht magst ... Du bist weder verliebt, noch hast Du Bock drauf, noch Spaß dabei ... ???


(ich kann mit Männern was haben, die ich smpathisch finde, ich habe jedesmal was davon und bin keinem irgend wie böse, nachtragend oder gram, noch bereuhe ich, dass ich "es" getan habe, und auch, wenn er nach objektiver Lesart "mehr" davon hatte, als ich, so hat es mir doch gefallen, ihn zu verwöhnen ... ich mag es, wenn Männern "ko*****"!)

Bin gespannt, wie Du Dich mit einer Frau fühlst ...

lg.
Victor
Re: Bi/Lesbisch: Und immer wieder diese Unsicherheit
16. Februar 2014 22:13
Haha, Victor, irgendwie bekomme ich das Gefühl, du versuchst mich irgendwie zu "überreden"? Was absolut nicht nötig wäre, weil ich für mich selbst doch am besten weiß, was gerade in diesem Moment richtig für mich ist und was nicht. Wie kommst du darauf, dass ich Männer generell nicht mag, wenn ich wütend oder enttäuscht bin und mich ausgenutzt fühle? Ob ich sie mir bewusst oder unbewusst suche, ist eine ganz andere Frage. Ich habe einige Jahre eine Phase gehabt, in der ich mein Single-Leben in vollen Zügen genossen habe und Sex mit Männern hatte und zwar gerne und ohne irgendwas zu bereuen! Nur als ich dann in die Phase kam, wo ich das abschließen und mich endlich fest binden wollte, wurde es problematisch. Ich habe früher nie heimlich Frauen angehimmelt, nie! Da, wo andere heimliche Teenager-Träume mit dem gleichen Geschlecht hatten, hatte ich immer nur romantische Vorstellungen mit dem anderen Geschlecht. Es gab keine Lehrerin oder beste Freundin, in die ich verliebt war. Frauen waren für mich früher als sexuelle Wesen, an denen ich ein persönliches Interesse hätte haben können, nicht existent! Du kannst mir das glauben oder nicht. Ich glaube aber auch nicht, dass ich hier in einem mehr oder wenigen anonymen Forum irgendjemandem etwas über vorhandene oder nicht-vorhandene Gefühlen vorspielen muss. Ich habe mich angemeldet, weil ich zur Zeit in einer Phase der Selbstfindung bin und gerne Austausch wollte. Bei dem einen läuft es so, bei dem anderen läuft es anders.
Re: Bi/Lesbisch: Und immer wieder diese Unsicherheit
17. Februar 2014 19:14
Hallo,

Quote

Haha, Victor, irgendwie bekomme ich das Gefühl, du versuchst mich irgendwie zu "überreden"?

nein, ich möchte niemanden überreden ... auch Dich nicht.

Ich lese nur zwischen den Zeilen ... und manchmal rutscht mir was von dem, was ich zu lesen glaubte, in mein "Geschreibsel" hinein ... sorry dafür ... aber ich bin Mensch und auch nur EINE Meinung unter vielen ... also nicht sooo dramatisch zu nehmen.

Leider zeigt die Erfahrung, dass nicht alles, von dem man glaubt, es sei gut für einen selbst, auch WIRKLICH gut ist ... allerdings scheint es ähnlich schädlich zu sein, jemanden zu drängen, doch endlich "richtig" zu handeln ... von daher ... verfahre ganz so, wie Du es für richtig hältst :-)))

(irgendein Gutmensch von hier wird mich sowieso wieder zur Mäßigung auffordern :-O )

lg.
Victor
Re: Bi/Lesbisch: Und immer wieder diese Unsicherheit
17. Februar 2014 23:16
Quote
Victor
irgendein Gutmensch von hier wird mich sowieso wieder zur Mäßigung auffordern :-O

Sollte ich mich angesprochen fühlen? the finger smiley ... ich werd mich hüten!

Im Gegenteil, Du gehörst gelobt! Soviel selbstkritische Zurückhaltung ... thumbs up

Schöne Grüße

Volker
Re: Bi/Lesbisch: Und immer wieder diese Unsicherheit
18. Februar 2014 18:34
Im Zuge dessen würde mich doch interessieren, wie lange ihr gebraucht habt, um für euch Klarheit darüber zu bekommen, wohin die Reise euch führt? Wie ich scho schrieb, so ist mir zuvor nicht ansatzweise der Gedanke gekommen, ich könnte mich auf andere als freundschaftliche Weise zu Frauen hingezogen fühlen. Die meisten Momente, die ich im Nachhinein als Schlüsselmomente betrachte, sind erst in den letzten 3-4 Jahren passiert. Vor Jahren sagte eine Freundin, die bisexuell ist, was ich aber erst im Nachhinein erfuhr, im betrunkenen Zustand sowas wie: "Wenn ich es mir aussuchen dürfte, wärst du meine Freundin." Daraufhin ich völlig naiv: "Hä,aber das bin ich doch schon." Ich hab einfach null an Frauen in dieser Weise gedacht, weil es in meiner persönlichen Welt nicht vorkam. Erst am nächsten Tag dämmerte es mir. Das ist doch irgendwie schräg oder?
Re: Bi/Lesbisch: Und immer wieder diese Unsicherheit
18. Februar 2014 18:49
Hallo Luna,
Quote
Luna
Im Zuge dessen würde mich doch interessieren, wie lange ihr gebraucht habt, um für euch Klarheit darüber zu bekommen, wohin die Reise euch führt?

dass mit unserem Sexualleben etwas nicht so ganz stimmen kann, hatten meine Frau und ich schon geahnt ... und dann habe ich "Männerbildchen" und "Männerfilmchen" geschaut ... ok, "ist doch bloß ne Phase" ... :-/

Richtig akut wurde es erst, als in einer Gruppe ein Kerl auftauchte, von dem bekannt war, dass er schwul ist ... und in den ich mich verknallt habe.

Quote
Luna
Vor Jahren sagte eine Freundin, die bisexuell ist, was ich aber erst im Nachhinein erfuhr, im betrunkenen Zustand sowas wie: "Wenn ich es mir aussuchen dürfte, wärst du meine Freundin." Daraufhin ich völlig naiv: "Hä,aber das bin ich doch schon."

Auch er hat damals schon vermutet, dass ich schwul sei, wurde aber von allen anderen "eines Besseren belehrt" .... "der hat doch Frau und Kinder" ... pffff, sein Gaydar funktionierte (leider, zum Glück oder wie auch immer) RICHTIG!!

Seit seinem Auftauchen hat es ca. 2 Jahre gedauert ... und im letzten halben Jahr bin ich seelisch Karussell gefahren ... sowas von verwirrt und verliebt war ich noch nie ... tja, und bevor ich ihn auf offener Straße angefallen oder angesprochen hätte ... da musste es einfach raus, weil ich meine Frau nicht hintergehen oder belügen wollte ... (aber das ist eine andere Geschichte).

Die Verdrängung funktioniert bis zu einem gewissen Zeitpunkt perfekt, ... es gibt IMMER "genügend" Anzeichen, dass man doch "normal" ist ... hihi ...

lg.
Victor
Re: Bi/Lesbisch: Und immer wieder diese Unsicherheit
18. Februar 2014 20:51
Victor, "normal" gibt es für mich nicht. Wie ich bereits oben beschrieb, habe ich homosexuelle Verwandte und es ist ebenso "normal" für mich, wenn jemand homosexuell ist, wie wenn jemand heterosexuell ist. Das macht für mich, ganz ehrlich, keinen Unterschied. Sorry, dass ich dir den Zahn ziehen muss, aber es geht nicht immer darum, dass Menschen in so einer Situation Angst davor haben, als "nicht normal" betrachtet zu werden. Die habe ich definitiv NICHT! Ich bin gerade in einer schwierigen Phase, in der ich mein ganzes bisheriges Leben, v.a.meine sexuelle Orientierung in Frage stelle, MEINE bisherige Perspektive. WENN ich mir sicher bin und es herausgefunden habe, dann werde ich, glaube mir, kein Problem damit haben, es meiner Familie oder meinen Freunden zu erzählen. Dazu muss ich mir nur sicher sein, denn mit so einer Neuigkeit sollte man umsichtig sein. So einfach ist das. Ich brauche niemanden, der mir sagt: "Hey, ist doch alles nicht so 'schlimm', dann bist du halt lesbisch/bi." Dass das nicht "schlimm" ist, weiß ich selbst. Ich möchte mich einfach austauschen und zu mir selbst finden, wie dieses Selbst auch immer aussieht. Kann auch sein, dass ich irgendwann doch nochmal feststelle, dass ich Stock-Hetero bin? Das ist eher die unwahrscheinlichste Variante, aber wer weiß das schon?
Re: Bi/Lesbisch: Und immer wieder diese Unsicherheit
19. Februar 2014 13:53
Hallo Luna,

Quote
Luna
und es ist ebenso "normal" für mich, wenn jemand homosexuell ist, wie wenn jemand heterosexuell ist. Das macht für mich, ganz ehrlich, keinen Unterschied. Sorry, dass ich dir den Zahn ziehen muss, aber es geht nicht immer darum, dass Menschen in so einer Situation Angst davor haben, als "nicht normal" betrachtet zu werden. Die habe ich definitiv NICHT!

(oha, das mit dem Zähne ziehen ... haben andere schon versucht ... aber sie sind nachgewachsen und fester denn jeh ...)

Ich hatte seit über 15 Jahren auch vom Kopf her "eigentlich" kein Problem mit "schwul sein" ... es kamen ja immer öfter Berichte in Presse, Pfilm, Pfunk und Pfernsehen ... weiterhin kannte ich auch einige Personen, die offen schwul waren oder schwul sein mussten ... ich war auf einer schwulen Hochzeit dabei und und und ... es war eigentlich "normal", hätte normal sein sollen oder dürfen ...

... (aber ich war es doch nicht ... oder ????)

Das was aus meiner Sicht oder Vergangenheit "normal" sein sollte, hatte sich sowas von fest in MEIN Unterbewusstsein gebrannt ... da konnten auch ein paar weitergehende Erfahrungen nicht weiter helfen ... oder nur als Tropfen auf dem heißen Stein ein wenig für Abkühlung sorgen ...

... es hat dann noch JAHRELANG weiter getropft ... bis ... ja bis es eben an der Zeit war.

Von daher ... nix für ungut.

lg.
Victor



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 19.02.14 13:54.
Re: Bi/Lesbisch: Und immer wieder diese Unsicherheit
19. Februar 2014 19:38
Ja, und das ist DEINE Geschichte, ganz genau.
Re: Bi/Lesbisch: Und immer wieder diese Unsicherheit
19. Februar 2014 23:27
Hallo,

Quote
Luna
Ja, und das ist DEINE Geschichte, ganz genau.

ja, und es ist die Geschichte von viel mehr "anderen", als ich mir jemals habe träumen lassen ... und zwar wurde sie mir oft im persönlichen Gespräch bestätigt ... ok, ist eben die Geschichte der ANDEREN.

Jeder hat seine Geschichte ... aber die prozentuale Übereinstimmung, die es bei aller Unterschiedlichkeit gibt ... ist schon frappierend.

Klar, DU hast DEINE Geschichte ... und die ist ... xxxxxxxxxxxxxxxx
*flöt*

lg.
Victor
Re: Bi/Lesbisch: Und immer wieder diese Unsicherheit
20. Februar 2014 06:53
Du merkst es echt nicht oder?
Re: Bi/Lesbisch: Und immer wieder diese Unsicherheit
21. März 2014 15:19
Hallo zusammen,

nach längerer Zeit melde ich mich mal wieder zu Wort. Ich bin immer noch nicht wirklich weiter. Die letzten 4 Wochen habe ich gar kein Begehren für Frauen gespürt, da waren wieder nur Männer interessant, aber wieder bin ich enttäuscht worden und *zack* ziehen Frauen plötzlich wieder meine Blicke auf sich. Von Mal zu Mal wird die Anziehung stärker. Was ist das bloß? Ich bin schon ein Mensch, der sehr stark auf seine Gefühle achtet, die phasenweise mal in die eine, mal in die andere Richtung tendeln. Und ich scheine dem Ganzen hilflos ausgeliefert zu sein. Ich habe mir schon die Frage gestellt, ob vielleicht Hormonschwankungen ausgelöst durch Stress einen Einfluss haben können?? Gibt es von den Mädels hier irgendjemanden, der das irgendwie nachvollziehen kann??

Liebe Grüsse,

Luna
Re: Bi/Lesbisch: Und immer wieder diese Unsicherheit
21. März 2014 20:23
Hallo ...

interessant, der Auffrischer bzw. die neuesten Nachrichten aus Deinem Gefühlsleben.

Quote
Luna
Die letzten 4 Wochen habe ich gar kein Begehren für Frauen gespürt, da waren wieder nur Männer interessant, aber wieder bin ich enttäuscht worden und *zack* ziehen Frauen plötzlich wieder meine Blicke auf sich. Von Mal zu Mal wird die Anziehung stärker. Was ist das bloß?

Wenn ich das so lese, erinnere mich an ein paar Beiträge vor etwas über einem Monat:

Quote
Victor
Quote
Luna
Vor ein paar Wochen hatte ich das erste Mal seit langem wieder was mit einem Kerl. Es hat mir allerdings nicht viel gegeben. Ich war für einen Moment dabei irgendwie richtig wütend, weil ich mir dachte: "Jaja, ihr wollt mich alle immer nur für das Eine, für was Enges, Festes bin ich euch nicht gut genug." Crazy...

Merkst Du, dass Du Männer garnicht magst ... Du bist weder verliebt, noch hast Du Bock drauf, noch Spaß dabei ... ???

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Luna
Wie kommst du darauf, dass ich Männer generell nicht mag, wenn ich wütend oder enttäuscht bin und mich ausgenutzt fühle? Ob ich sie mir bewusst oder unbewusst suche, ist eine ganz andere Frage. Ich habe einige Jahre eine Phase gehabt, in der ich mein Single-Leben in vollen Zügen genossen habe und Sex mit Männern hatte und zwar gerne und ohne irgendwas zu bereuen! Nur als ich dann in die Phase kam, wo ich das abschließen und mich endlich fest binden wollte, wurde es problematisch.


Ich kenne das von mir, ich war auch immer von den Mädels enttäuscht ... auch von der sexuellen Beziehung zu meiner Frau in den letzten 10 Jahren unserer Ehe (vor dem Coming Out).

Gefühlt haben mich die Frauen enttäuscht, abgewiesen, zurückgestoßen.

Allerdings rückbetrachtet, hat es mir nicht wirklich viel bedeutet und zuletzt auch nichts ausgemacht, als meine Frau "meine Befriedigung" in meine Hände legte ...

Denn eigentlich hatte ICH KEINE LUST ... es war nicht wirklich locker ... auch wenn es schön war, war es irgendwie anstrengend ...

Trau Dich doch mal, es wirklich mit einer FRAU zu probieren ... von Männern bist Du sowieso enttäuscht ... schlimmer kann es mit Frauen auch nicht sein ... ;-)

Wünsche Dir Mut es mal zu probieren.

Liebe Grüße
Victor
Re: Bi/Lesbisch: Und immer wieder diese Unsicherheit
22. März 2014 10:30
Victor,in welcher Weise hat mich denn besagter Mann enttäuscht? Was meinst du? Da du ja alles besser weißt mit deiner unverbesserlichen, durch die eigene Lebensgeschichts-Brille stark eingefärbte Schwarz-Weiß-Denke, wirst du mir das sicherlich auch sagen können. smiling smiley Ich würde mich freuen,wenn auch jemand anderes mal seinen Senf dazu geben würde...vielleicht auch mal eine Frau...?
Re: Bi/Lesbisch: Und immer wieder diese Unsicherheit
22. März 2014 14:38
Hallo Luna,

Dein letzter Beitrag macht mich betroffen. Du möchtest gerne, dass wir uns auf Dich einlassen. Das geht aber nur, wenn Du Dich auch ein wenig auf uns einlässt.

Jeder einzelne von uns wird immer nur
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Luna
durch die eigene Lebensgeschichts-Brille
hindurch etwas beitragen können. Das geht gar nicht anders. Weder ich noch (hoffe ich) irgend ein anderer wird sich hier theoretische Ratschläge aus den Fingern saugen, die nicht mit eigener Erfahrung hinterlegt sind. Deshalb ist es unfair, Victor
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Luna
stark eingefärbte Schwarz-Weiß-Denke
vorzuwerfen. Er versucht, Dir aus seiner Perspektive zu helfen.

Das musst Du nicht annehmen. Aber die aggressive Art, mit der Du reagierst, lässt mich fragen, ob er vielleicht einen Nerv getroffen hat.

Mir fällt auf, dass Du recht emotional schreibst. Emotionen, das kenne ich von meiner Frau und meinen Töchtern, können sehr wohl hormonell gesteuert sein. Wenn meine 3 Frauen ihre Tage hatten (oft gemeinsam) habe sogar ich das gemerkt. Ich war aggressiv, ohne die Ursache zu kennen, es war nicht schön. Dein Verhältnis zu Männern könnte durchaus zyklusgesteuert sein. Meine Frau war immer in den Tagen um ihren Eisprung besonders liebesbedürftig. Das ist kein Instinkt, das sind hormongesteuerte Verhaltensänderungen. Ihr Körper wurde empfängnisfähig und sie hat entsprechend nach ihrem "Gatten" (sprichwörtlich) verlangt. Das war dann eine besonders schwere Zeit für mich.

Mir fällt auch auf, dass Du Victor angreifst, obwohl er Dir eine aus seiner (und übrigens auch meiner) Sicht recht plausible Antwort darauf liefert, weshalb die Wahl des "falschen" Partners letzlich zu enttäuschenden Ergebnissen führt. ER soll Dir eine Erklärung liefern (ja, ich weiß, dass ist nur eine rhetorische Aufforderung), aber es ist doch interessant, dass DU uns nicht erzählt hast, worin denn die abermalige Enttäuschung in Deinen Beziehungen zu Männern gelegen hat. Und komme mir nicht mit Redensarten, wie
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Luna
ihr wollt mich alle immer nur für das Eine
. Das sagt sich leicht. Was bitte enttäuscht Dich an Männern? Geh mal ein bisschen tiefer!

Schöne Grüße

Volker
Re: Bi/Lesbisch: Und immer wieder diese Unsicherheit
22. März 2014 15:56
Hallo Volker,

vielen herzlichen Dank für Deinen sehr einfühlenden Beitrag.

Liebe Grüße
Victor
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