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Existenzminimum

geschrieben von zeev 
Re: Existenzminimum
03. November 2014 07:52
Hallo, hier ist noch mal die Kaffeetante.... Ich denke jeder muss seinen Weg so suchen und finden wie es passt. Loslassen ist ein ganz großes Thema, auch hier. Allerdings bete ich mir selber oft vor....." er ist nicht mehr da, was immer er auch tut, wie er rum läuft usw. das ist sein Ding"....... Nur bei unserer Tochter verstehe ich keine Spass, muss ich aber auch nicht denn er ist nach wie vor ein guter Vater.
Wir sind nun an dem Punkt angekommen wo wir das ganz strikt trennen- es gibt zwei Welten bei ihm gelten seine Regeln , bei mir meine.
Zeew was Du geschrieben hast macht traurig, das Gefühl Frau und Eltern halten zusammen....
Bei uns hat die Offenheit geholfen, natürlich geh ich nicht durch die Gegend und erzähle unsere Geschichte aber wir stehen dazu das wir getrennt sind. Es ist auch vielen klar was los ist, das ist kein großes Thema ( was hinter meinem Rücken geredet wird ist mir egal solang unsere Tochter verschont bleibt).
Schwierig ist bei Euch sicher auch das ihr in der gleichen Firma arbeitet. Leider gibt es nirgendwo Patentlösungen aber ich wünsche Dir /Euch das ihr einen Weg findet der aus der Warteschleife rausführt.
Ich kann (noch) nicht positiv zurück schauen, nach wie vor fühle ich mich total betrogen , er ( meinen Ex meine ich )hätte einfach nicht heiraten dürfen...... Nun ist es aber wie es ist und wir müssen alle irgendwie da durch.
So hart es auch ist aber bei uns hat die strikte Trennung mehr gebracht als das "Geplänkel" vorher. Ich gebe zu das ich dachte es ginge anders, aber ich konnte es nicht und so weh es auch immer noch tut ich gehöre nicht in sein Leben .
Euch allen alles Liebe , wie auch immer ihr Euren Weg geht
Re: Existenzminimum
03. November 2014 16:56
Liebe Kaffeetante,

vielen Dank für Deine Worte! Ich freue mich, dass Deine Zukunft besser wird, auch wenn Du dem Wort positiv mit Blick auf die Vergangenheit noch ein negatives Vorzeichen verpassen musst.

Ich gehöre zu denen (manchmal Idioten?), die glauben, alles vom Kopf aus steuern zu können. Immerhin kapiert mein Kopf sehr gut, dass so mancher Bauch einfach verzweifelt und nicht den Restbestand im Glas sehen kann, nicht die Möglichkeiten, die eine Zukunft zu bieten hat (sehe ich auch nicht immer).

Es erschreckt mich immer wieder, wenn von Betrug die Rede ist, weil ich damit ein Bewusstsein für das falsche Handeln verbinde. Ich war seinerzeit von der Heirat und der gemeinsamen Zukunft "bis dass der Tod Euch scheidet" überzeugt, hätte mich nie als schwul definert, hatte keine sexuellen Erfahrungen (weder mit Männern noch Frauen).
Betrug stempelt mich zum Täter. Und meine Frau zum Opfer. Sind wir dem allen so hilflos ausgeliefert? Phasenweise bestimmt, aber nicht auf Dauer. Meine Meinung.

Entschuldigung, ganz offensichtlich habe ich auch meine Gefühle. ... wie geht ein smiley mit schrägem Mund? smiling smiley

Und meine Eltern? Nun, ich halte sie für hilflos. Auch bei meiner Schwester, seit 10 Jahren vom Alkoholiker-Ehemann getrennt lebend, wird der Schwiegersohn noch immer auf alle Familienfeste eingeladen und meiner Schwester gesagt, sie könne ja weg bleiben, wenn es sie stört.

Wir haben uns gegenseitig zu respektieren. Wenn ich meine, meiner Frau bei allem und jedem aus schlechten Gewissen heraus helfen zu müssen, respektiere ich sie nicht so, wie es sein sollte.

Ich bin unverändert optimistisch, dass wir unser Verhältnis, unser Leben klären und jeder weiß, dass der andere ihm nicht weh tun will, auch wenn es passiert (und zwar in beide Richtungen).

Wer weiß, manchmal ist plötzlich ein Schalter umgelegt, Türen öffnen sich und überraschende Ebenen sind in Sicht. Schließlich ist es jetzt draußen auch schon dunkel, Winterhalbjahr mit ein bisschen gemütlichem Kerzenschein ist angesagt - dabei habe ich nicht bemerkt, wie sich der Sommer so schnell verflüchtigt hat. smiling smiley

LG
Zeev
Re: Existenzminimum
03. November 2014 20:38
Lieber Zeev,
ja das ist so eine Sache mit dem Kopf :-), würde ich gerne stuern klappt meist nicht- deshalb sind wir sicher keine Idioten;-). Man muss Kopf , Herz und Bauch irgendwie auf eine Linie bringen und das ist verdammt schwierig.
Liegt ganz sicher aber in der Natur der Sache denn derjenige der zu erst einen neuen Weg einschlägt ist weiter.....
Ich mag dieses Täter/Opfer Ding nicht, davon abgesehen hat ja jedes Paar eine ganz eigene Geschichte.
Mein Ex hat es geahnt, war schon ein mal mit einem Mann fremd gegangen und hat mich trotzdem geheiratet. Ich war völlig ahnungslos, wenn es mal nicht rund lief hab ich die Schuld nur bei mir gesucht- kein Grund für ihn mal bei sich zu schauen. Bei meinen Versuchen Licht ins Dunkle zu bringen hat er mich mit schöner Regelmäßigkeit vor die Wand laufen lassen. Ich denke das es extrem unfair war was er da gemacht hat. Dann kam das Outing, ich saß im Trümmerhaufen und er geht drei Tage danach auf die Piste, hat ruck zuck einen Freund sorry da kann ich nicht glauben das ich ihm mal was bedeutet habe.
Aber das ist nun auch nicht mehr wichtig, wichtig ist das unsere Tochter unbeschadet durch die Geschichte kommt.
Das mit Deinen Eltern klingt schwierig vor allem für Deine Schwester :-(.... Meine Eltern leben nicht mehr und meine Schwiegereltern machen einen Drahtseilakt- der aber nur funktioniert weil wir uns alle am Riemen reißen und es gewisse Absprachen gibt. Nun und ich mache es auch leicht in dem ich den Rückzug antrete.
Mein Ex nimmt irgendwo auch den Optimismus her und glaubt an eine Freundschaft, sein Partner hat mir sogar eine Freundschaftsanfrage bei Facebook geschickt- offenbar auch ein optimistischer Mensch.....
Wie auch immer , was ich hier schreibe ist mein persönliches Ding, ich urteile nicht aber hier für mich in unserer Geschichte ist es ein Betrug der nicht zu entschuldigen ist. Es mag bei Anderen anders sein und es mag auch sein das mein Ex das alles ganz anders sieht, das ist sein gutes Recht aber ich darf es anders sehen.

Schönen Abend
Re: Existenzminimum
04. November 2014 00:05
Hallo,

das mit nett sein wollen geht schief.

Anderen etwas missgönnen (hier Scherben, da Piste) geht auch schief.

Ständig die Vergangenheit wieder rauszuholen ... warum, weshalb, wie es dazu kam, wer wann warum ... ist nicht zielführend.

Die Situation ist so, wie sie ist ... jetzt muss man das Beste daraus machen ... selbstbewusst.

Schuld ist ein schwerer Begriff, da spielen Absicht, Täuschung, Vorstellungen, Ausweglosigkeit und Hoffnung eine Rolle. Immer noch wird von manchen Stellen oder Personen behauptet, Schwul sein könne man überwinden, unterdrücken, parken, überspielen ... nein ... geht nicht, und schon garnicht, wenn es einem bewusst ist.

"und der soll mich mal geliebt haben" ...JA, hat er, ganz bestimmt, und tut er immer noch, auf seine Weise!
Aber er muss keine Show mehr abziehen, sich nicht mehr bemühen, Kerzen anzünden oder Bocksprünge machen um körperliche Zuneigung zu bekommen (die holt er sich jetzt woanders ... das ist einfacher, und fast gratis)

Nach dem Durchdenken sollte irgendwann mal das Handeln und die emotionale Verarbeitung erfolgen können.

Bei Zeevs Frau ist das anders rum, erst muss sie emotional in den Arm genommen werden ... und dann vom Verstand her vor vollendete, unumkehrbare Tatsachen gestellt werden, die so eindeutig sind, dass es kein Zurück zur alten Situation mehr gibt (aber das habe ich vor Jahren schon mal gesagt ...)

jeder hat sein Tempo ... der eine ist voraus, der andere holt auf ... das gilt auch für Familie, Freunde und Angehörige ... das Leben geht weiter ... noch zig Jahre ... wer stehenbleibt ... an dem zieht es vorbei ... OK, nichts gegen Pause, Sammeln, Verschnaufen ... aber dann sollte man die Richtung gefunden haben ... denn soooo viel Auswahl gibt es nun wieder auch nicht ...

liebe Grüße
Victor



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 04.11.14 16:23.
Re: Existenzminimum
04. November 2014 18:24
Sorry Victor aber wir werden nie auf einen Nenner kommen. Er musste weiß Gott nicht betteln um körperliche Zuwendung zu bekommen und missgünstig war und bin ich auch nicht. Auch weiß ich das ich nun halt zurecht kommen muss. Ich weiß das es ist wie es ist aber ich fühle mich verraten, total betrogen, abgeschoben und derartig ungeliebt und das ist mein gutes Recht. Wenn man das nicht erlebt hat weiß man nicht wie sich das anfühlt wenn man ungefragt auf diesen Weg mitgenommen wurde. Schwul ist schwul, ja o.k. ich gehöre nicht zu denen die glauben das man da was dran "drehen" kann aber bitte dann muss man sich eben damit auseinander setzen und wenn man sich noch nicht sicher ist sollte man nicht heiraten und nen Kind bekommen.
Ich kann nach wie vor nicht verstehen wie er es geschafft hat so zu leben. Und bei uns war es eben nicht so das jahrelang nix lief. Es gab nichts woran ich es hätte merken können, nichts was mir ne Chance gegeben hätte zu sehen was auf mich zu kommt.Von daher brauch mir niemand mit Liebe zu kommen. Ja es ist wie es ist er geht seinen Weg, ich gehe meinen -ich hole auch nicht ständig die Vergangenheit raus aber ich bin nun mal diejenige mit der A- Karte nicht er......
Re: Existenzminimum
04. November 2014 19:56
Jede Kombination ist einzigartig ... jeder denkt und fühlt auf seine Weise ... kann damit klarkommen ... mal besser, mal schlechter.

Wie das mit der A-Karte ist, wer sie gezogen hat, wer nur meint er hätte sie gezogen ... jeder hat da so seine eigene Ansicht.

A-Karte ... kann finanziell oder mental sein ... für finanziell gibt es Gesetze ... für mental ... Hilfe im Gespräch ...

verraten, betrogen, abgeschoben, ungeliebt, das hört sich sehr sehr verletzt an ... und unbewältigt ... wahrscheinlich trifft das auch genau die Stimmung von Zeevs Frau ...

Das Einzige was man ändern kann, ist seine eigene Einstellung (ok, ich gebe das so wieder, weil es stimmt, was aber nicht heißt, dass ich das wunderbar und problemlos praktiziere.)

Jemand anderen verantwortlich machen, dass man die A-Karte gezogen hat ... hm, auch nicht zielführend.

Tendiere dazu, es ggf. so zu sehen, dass die Vergangenheit nicht nur schlecht war, immerhin war man ein Paar, eine Familie, hat Kinder gezeugt und großgezogen ... von daher doch sehr gut. Jetzt kommt ein bisher verdeckter Aspekt zum Tragen ... deshalb muss man nicht alles in die Tonne treten.

....
Re: Existenzminimum
04. November 2014 21:28
Tssss - mit Victor auf einen Nenner zu kommen, fällt mir auch schwer, aber schön, dass die Menschen so verschieden sind.

Liebe Kaffeetante,

vielen Dank für Deine Erläuterungen an mich. Ich hatte nach dem Lesen das Gefühl, dass ich nachvollziehen kann, warum Du Dich betrogen fühlst.

Ich könnte mir auch denken, dass Dein Exmann sich des Betrugs nicht bewusst war, dass er sich selbst in einem anderen Licht gesehen hat. Aber das wird er selbst beurteilen können.
Wer weiß, welcher Selbsttäuschung ich schon aufgesessen bin smiling smiley

Im Zweifel braucht auch jeder von uns ein bisschen Selbsttäuschung, um vor sich (und seiner Welt) bestehen zu können. Ein perfekter Mensch wäre schließlich unheimlich.

Weiterhin alles Liebe und Gute

LG
Zeev
Re: Existenzminimum
05. November 2014 16:38
Hi Zeev,

fühlst Du auch mit Deiner Frau???

kannst Du verstehen, warum sie sich betrogen fühlen könnte??

Wenn Du mit Deinem Freund in die Kiste steigst, denkst Du daran, dass Deine Frau zu Hause sitzt, und über die A-Karte nachdenkt ... ???

:-O

lg.
Victor

----

(irgendwann muss das Mitleid doch mal ein Ende haben, irgendwann ist der Zug an der Endstation angekommen, irgendwann muss man umsteigen ... Taxi, Rikscha, Pferdekutsche ... aber sitzenbleiben und hoffen, dass es weiterfährt ... bringt es doch nicht ... anderen beim Sitzenbleiben Gesellschaft leisten, oder durch sein eigenes Verhalten zum Sitzenbleiben ermutigen ... nein, das ist es doch nicht ... oder??? ... ok, manche wachen erst auf, wenn der Zug wieder in die andere Richtung fährt ... oder aufs Abstellgeleis geschoben wird)
Re: Existenzminimum
06. November 2014 22:44
Quote
Victor
Wenn Du mit Deinem Freund in die Kiste steigst, denkst Du daran, dass Deine Frau zu Hause sitzt, und über die A-Karte nachdenkt ... ???

Hallo Victor,

die Frage war nicht an mich gerichtet, aber ich beantworte sie mal für mich:

Ja, tu ich. Nicht exakt in diesem Moment, auf den Du anspielst. Sonst könnte ich das womöglich gar nicht. Aber irgendwann und immer mal wieder schon.

Ich finde, sie hat das auch verdient. Immerhin ist sie der Mensch, mit dem ich einmal gemeinsam alt und grau werden wollte. Ich habe ihren Traum zerstört, ihre Lebensplanung über den Haufen geworfen. Wenn ich zurückblicke, konnte ich damals nicht anders. Ich hatte mich selbst in den Spiegel geblickt und mich als schwul erkannt. Jetzt wollte und konnte ich nicht mit einer Lüge leben. Victor, Du weißt selbst, wie das ist. Nein, ich fühle mich nicht schuldbeladen. Aber ich habe eine Verantwortung, die aus der Freiheit erwächst, die ich selbst habe, und die will ich auch nicht abgeben.

Quote
Victor
irgendwann muss das Mitleid doch mal ein Ende haben, irgendwann ist der Zug an der Endstation angekommen, irgendwann muss man umsteigen ...

MUSS ... da haben wir uns doch gerade ausgetauscht. winking smiley Nein, niemand muss das tun. Menschen sind in sich widersprüchlich. Manche können mit den Widersprüchen leben. Manche zerbrechen daran. Der Zug ist unterwegs und wo er hinfährt? Eine Endstation ist jedenfalls nicht in Sicht.

Schöne Grüße

Volker
Re: Existenzminimum
07. November 2014 09:10
Danke Volker. Auch wenn es nicht für mich war aber es hat mich angesprochen!

Ich selbst gehe nicht weiter auf Victor ein, ich brauche meine Energie an anderer Stelle nötiger und ich mag mich auch nicht weiter rechtfertigen.

Lieber Zeev auch Dir vielen Dank, es regt durchaus zum Nachdenken an auch wenn ich vieles nach wie vor nicht verstehe.
Ich schick Dir die besten Wünsche.

Liebe Grüße, Kaffeetante
Re: Existenzminimum
07. November 2014 09:57
Hallo,

Quote
Folk
die Frage war nicht an mich gerichtet, aber ich beantworte sie mal für mich:

Ja, tu ich. Nicht exakt in diesem Moment, auf den Du anspielst. Sonst könnte ich das womöglich gar nicht. Aber irgendwann und immer mal wieder schon.

Ich finde, sie hat das auch verdient. Immerhin ist sie der Mensch, mit dem ich einmal gemeinsam alt und grau werden wollte. Ich habe ihren Traum zerstört, ihre Lebensplanung über den Haufen geworfen. Wenn ich zurückblicke, konnte ich damals nicht anders. Ich hatte mich selbst in den Spiegel geblickt und mich als schwul erkannt. Jetzt wollte und konnte ich nicht mit einer Lüge leben. Victor, Du weißt selbst, wie das ist. Nein, ich fühle mich nicht schuldbeladen. Aber ich habe eine Verantwortung, die aus der Freiheit erwächst, die ich selbst habe, und die will ich auch nicht abgeben.

Nein Volker, die Frage ging nicht an Dich ... und doch trifft diese Antwort auf mein totales Unverständnis.

Man kann doch nicht sein Leben lang für etwas "büßen", sich schuldig fühlen, bloß weil man es nicht gewusst hat. Es gehören immer zwei dazu, etwas zu merken, oder zu verdrängen, obwohl beide wussten, dass irgendwas anders ist, als bei anderen, als vorher, als ... was weiß ich wo.

Nein, nicht Du hast IHREN Traum zerstört, sie hatte nicht den "rundrumsorglos allinclusive Traum" gebucht. Es ist ein Pakt auf Gegenseitigkeit ... wie das so ist, gibt es versteckte Klauseln, Interpretationsmöglichkeiten, versteckte Fallen und und und.

Nein, das mit der Verantwortung, die aus Freiheit erwächtst (finde ich ziemlich schwülstig), kann nicht darin gipfeln, oder sich erschöpfen, an den Ex Partner zu denken (nicht in Liebe oder Verlangen, sondern in Schuld), wenn man mal in den Armen eines anderen liegt.

Ich denke, auch wenn der geplante Lebensweg verlassen wird (bei wem läuft schon alles von der Pubertät bis zum Pflegeheim nach Plan????), hat man irgendwann wieder selbst die Verantwortung, mit neuen Situationen umzugehen ... bei den einen fängt es damit erst an, wenn der geliebte Partner "ablebt" ... (manche zerbrechen daran, manche leben dann erst richtig auf), bei manchen ist es eben schon früher ... "normale Scheidung" ... oder man findet Teile im Leben, die man doch nicht gemeinsam erleben möchte ... letztlich ist das alles das Gleiche!

Man lebt seine Verantwortung nicht darin, dass man sich selbst geißelt, und Schuldgefühle ewig mit sich rumschleppt, sondern die wirkliche Verantwortung zeigt sich, wenn man dem "eben noch sehr engen Partner" ermöglicht, ein eigenes, auf bestimmten Pfaden anderes und selbstbestimmtes Leben und Erleben ermöglicht (das mag sich auch darin zeigen, dass man die gemeinsame finanzielle Ausstattung noch ein wenig weiter laufen lässt, als es gesetzlich unbedingt notwendig wäre ... )

Ich bin sicher, meine Frau teilt diese Ansicht, sie hat die Möglichkeit, das hier zu lesen ...

Wahrscheinlich nehmen schwule Männer, die "sich zu viel Schuld und Verantwortung" aufbürden, ihren Frauen die Gelegenheit, unabhängig, selbständig, selbstbewusst und selbstbestimmt zu werden.

Womit wir wieder beim Loslassen wären. (wenn ich das jetzt so überdenke, weiß ich, wer noch nicht losgelassen hat ...)

Liebe Grüße
Victor
Re: Existenzminimum
07. November 2014 14:57
victor,
warum glaunst du eigentlich dass nur deine meinung, deine lebebsweise zählt.
lass doch jedem das empfinden. was er mag...und wenn es noch die männer gibt, die achtung vor ihren frauen haben, auch wenn sie wo anders sind, dann ist das eben so....

du willst hier jeden bekehren und meinst allwissend zu sein...und ja, in einigen dingen stimme ich ja auch mit dir überein....doch ich habe selten einen menschen getroffen, der so unsensibel ist, wie du. das geht doch auch anders!!!!

das wird nun wieder mal nicht bei dir ankommen...aber versuch macht klug...und ich habe genug energie, um oft genug auch den kopf zu schüttelen, über das was du hier so unbarmherzig woe nur was rüber bringst....nicht alle sind wie du...nicht alle habe so schnell einen cut gemacht mit ihrer ehe wie ihr....hmmm, woran mag das wohl liegen?

das lasse ich mal so im raum stehen...


eni
Re: Existenzminimum
08. November 2014 16:00
Hallo Victor,

Quote
Victor
und doch trifft diese Antwort auf mein totales Unverständnis

Schade!

Quote
Victor
Man kann doch nicht sein Leben lang für etwas "büßen", sich schuldig fühlen, bloß weil man es nicht gewusst hat.

Das tu' ich ja auch nicht! Du solltest sorgfältiger lesen.

Quote
Victor
Es gehören immer zwei dazu, etwas zu merken, oder zu verdrängen, obwohl beide wussten, dass irgendwas anders ist, als bei anderen, als vorher, als ... was weiß ich wo.

Als ich mit ihr gesprochen hatte, kam auch die Frage auf, warum sie dachte, dass ich mich von ihr abgewendet hatte. Das hatte sie schon wahr genommen, aber anders interpretiert. Sie hatte die Ursache (Schuld mag ich das nicht nennen) bei sich gesucht, in einer medizinischen Problematik, die ich hier nicht erörtern möchte. Als sie ihre Fehleinschätzung erkannte, hat sie mich letztlich frei gegeben. Da liegt eine enorme persönliche Größe drin, von der ich finde, dass ich sie würdigen sollte.

Quote
Victor
sie hatte nicht den "rundrumsorglos allinclusive Traum" gebucht

Da hast Du sicher recht. Wer hat das schon? Siehe Deinen eigenen Ex. Aber das hat sie nie so gesehen. Deshalb zielt diese Bemerkung ins Leere.

Quote
Victor
Nein, das mit der Verantwortung, die aus Freiheit erwächtst (finde ich ziemlich schwülstig), kann nicht darin gipfeln, oder sich erschöpfen, an den Ex Partner zu denken (nicht in Liebe oder Verlangen, sondern in Schuld), wenn man mal in den Armen eines anderen liegt.

Also, Erstens: Wenn Du mich schon zitierst und gleichzeitig als schwülstig kritisierst, dann bitte das vollständige Zitat, das liest sich nämlich anders. Da bin ich jetzt schon ein bisschen angesäuert!

Zweitens habe ich oben gesagt, dass ich genau das nicht tue. Warum drehst Du mir die Worte im Mund herum?

Drittens habe ich ausdrücklich und jetzt eben nochmals gesagt, dass ich keine Schuld empfinde. Also was sollen die Wiederholungen von Dingen, die ich nicht gesagt habe?

Ich bitte Dich, entspann' Dich! Sei nicht so missionarisch. Keiner von uns hat ein Allheilmittel, keiner den allein richtigen Weg. Die Stärke dieses Forums ist es, in den Beiträgen die unterschiedlichen Wege zu thematisieren, die jede/r einzelne von uns eingeschlagen hat, mit allen Irrungen und Wirrungen. In der Hoffnung, dass ein Hilfesuchender einen Fingerzeig finden möge, der für ihn/sie in die richtige Richtung weist.

Insofern hoffe ich, dass Zeev, dessen Thread das hier ja eigentlich ist, in diesem Austausch noch etwas Brauchbares finden kann!

Schöne Grüße

Volker



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 08.11.14 16:02.
Re: Existenzminimum
08. November 2014 21:26
Hallo Volker,

bist du auch Missionar? smiling smiley Ich gehe davon aus, dass Victor seine Sicht der Dinge braucht - also gut.

Ich sehe hier verschiedene Spielarten von Empathie und ich brauche die meine. Ich stehe dazu, dass es mir besser geht, wenn es auch den Menschen, die mir etwas bedeuten besser geht (und die Mutter meiner Kinder darf mir noch etwas bedeuten).
Mir würde es auch besser gehen, wenn auf dieser Welt niemand hungern müsste, wenn Tom und Sonja nicht vor fast 10 Jahren umgebracht worden wären (ohne dass ich ihre Familie gekannt habe) und wenn die Schlucht von Babi Jar nur eine idyllische Landschaft wäre ohne jede Erinnerung an den 29. und 30.9.1941.

Entschuldigung, hier könnte jemand meinen, ich würde Vergleiche anstellen, das ist nicht der Fall! Ich sehe nur schon in meinem engsten Kreis, Kinder, Freund, Frau, dass völlig unterschiedlich auf die Befindlichkeiten der anderen eingegangen wird, ohne dass besondere Hintergedanken oder Absichten verfolgt würden. Meine Frau hat mehr Resilienz als ich (schönes Wort smiling smiley) und Victor vielleicht auch.
Und wenn es jemand braucht zu missionieren - sein Problem.

Ich wünsche euch allen einen schönen Sonntag ... und bin noch ein bisschen am zögern, ob es richtig ist, den Faden hier weiter zu bedienen. Aber warum nicht, ihr lest alle freiwillig.

LG
Zeev
Re: Existenzminimum
08. November 2014 21:52
Hallo Zeev,

Quote
zeev
Hallo Volker,

bist du auch Missionar? smiling smiley

Ich habe das Smiley wohl gesehen, daher: winking smiley

Wenn es zu schlimm wird, gebt mir eins auf die Mütze, alle die dies lesen!

Quote
zeev
... und bin noch ein bisschen am zögern, ob es richtig ist, den Faden hier weiter zu bedienen ...

Oh, bitte! Das wäre nun das letzte, was hier irgendeiner will! Nicht vergessen: Bei aller Schärfe, die hier vielleicht hochgekommen ist: Es steckt ja guter Wille dahinter.

Schöne Grüße

Volker
Re: Existenzminimum
10. November 2014 16:26
Hmm,
ich will den Faden nicht schreddern, ich darf meine Meinung schreiben, ja es klingt oft "missionarisch" ... weiß ich alles, mach ich trotzdem (von daher wäre es mir lieber, wenn man sich hier nicht mit mir beschäftigen würde ...)

Jeder ist frei, was ich schreibe auf sich zu beziehen ... und wer ein "man-Statement" von mir so auf sich bezieht, das er mich zum "sorgfältigen Lesen" anspornt ... (da muss ich nix weiter zu schreiben)

Ich habe oft erlebt, dass meine Worte sehr kritisch bis ablehnend kommentiert werden ... allerdings kurze Zeit später die vorher noch angekündigte "Abwarten, mal sehen, vielleicht nie, geht nicht - Haltung" durch reale Ereignisse ziemlich in der Richtung beschleunigt wurden, die ich vorgeschlagen hatte ...

Wer sich seelisch mit dem Sack Reis in China beschäftigt und davon sowas von betroffen ist ... der braucht das wohl aus bestimmten Gründen ... (auf jeden Fall kann man dann mal von der Beschäftigung mit der eigenen Situation abschweifen oder pausieren ... jeder wie er möchte)

Mir geht es genauso, es würde mir schlecht gehen, wenn es meiner Frau schlecht geht (noch ist es meine Frau, und ich brauche keine andere Umschreibung dafür, denn es wird niemanden mit diesem Titel mehr für mich geben ...). Also habe ich dafür gesorgt, DASS es ihr gut geht, und zwar aktiv, und mal auch gegen anfänglichen Widerstand (...)

Zeev, danke, dass Du mich "missionieren lässt" ... ok, Du erklärst es zu meinem Problem, ich nenne es Aufgabe, an der ich noch ein klein wenig arbeite, die richtige Dosierung zu finden.

lg.
Victor

P.S. Ach übrigens, wenn sich jemand für das Thema mit meinem Ex wirklich interessiert, der kann mich persönlich darauf ansprechen ;-)
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