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Existenzminimum

geschrieben von zeev 
Existenzminimum
10. Mai 2012 11:03
Hi miteinander,

was braucht ein ICH? Mein ich ist scheinbar immer noch am hadern und krebst am Existenzminimum herum, jedenfalls scheint es mir so.

Seit zwei Jahren weiß meine Frau, dass ich schwul bin, meine Kinder wissen es auch. Gut soweit. Alle paar Wochen sehe ich mal Schwule, ein netter Filmabend im andersroom. Und ...? War's das?? Ist das alles???

Versteinerte Fassade, Wut, Gefühlschaos - da tobt eine Rebellion und ich führe vernünftige Gespräche mit meiner Frau. Sie will nicht, dass jemand etwas erfährt, sie will nicht, dass ich ausziehe.
Es tut gut gesprochen zu haben, ein bisschen Druck ablassen. Aber nichts ändert sich. Alles muss laufen, ein neues Projekt im Garten, immer zu tun.

Ich vermute, es ist möglich über Jahrzehnte am Existenzminimum zu leben. (Ist es eine Beleidigung für den großen Teil der Menschheit, der wirklich materiell am Existenzminimum leben muss, wenn ich hier meine Gefühlsprobleme damit vergleiche? Nun denn.)
Gleichzeitig gehe ich davon aus, dass dieses Leben dann kürzer ist, Mangel führt zu Krankheiten, was auch immer.

Kein Selbstmitleid, wahrscheinlich versuche ich das Ganze viel zu nüchtern anzugehen.

Macht's gut - nee, macht's besser!

LG
Zeev
Re: Existenzminimum
10. Mai 2012 14:49
...tja...Zeev...schöne "Sichtweise"...sag ich mal so als Vollstreckungsbeamter, der ich bin.

Jeder hat sein "Existenzminimum", und jeder kommt da immer wieder an, wenn man einmal da war. Sei es aus finanzieller oder "gefühlsmäßiger" Sicht.
Einer der am Existenzminimum lebt, aus finanzieller Sicht, der wird dort immer wieder hinkommen, wenn nicht regelmäßig Nachschub kommt. Eine einmalige Finanzspritze hilft da fast nie, weil derjenige schon zu tief im Sumpf steckt.

Ähnlich geht es uns beiden wohl...finanziell kann ich es bei Dir nicht beurteilen, aber "gefühlsmäßig" kann ich es nachempfinden. Da geht es mir ähnlich, wobei ich die "Freiheit" von meiner Frau habe, daß ich mir manchmal nehmen kann, was ich brauche (sprich: nen Mann...so als "Spritze" zwischendurch). Aber gänzlich dann nicht mehr am "gefühlsmäßigen" Existenzminimum leben, das geht dann doch nicht. Denn wenn ich das ändere, würde ich wahrscheinlich finanziell am Existenzminimum leben, und das möcht ich meiner Frau und Familie nicht antun.

So lebt man, oder bleibt man immer irgendwo am Existenzminimum...in diesem Sinne...Du bist nicht alleine...thumbs up

Lieben Gruß

Martin
Re: Existenzminimum
13. Mai 2012 10:51
Hi Zeev,
das hört sich ja echt trübe an, was Du schreibst. Und sicher kann man ein Weilchen am gefühlsmäßigen Existenzminimum leben. Ist so ein bisschen Gefängnisatmosphäre die Du beschreibst mit dem ein oder anderen Freigang. Hört sich so ein wenig nach lebenslang an, ohne eine echte Perspektive, wenn das vorbei ist, wenn es überhaupt mal vorbei ist. Aber umso wichtiger ist es, dass Du öfters aus dem Gefängnis rauskommst und Menschen triffst denen es ähnlich geht aber eben auch solche die in einer ähnlichen Situation waren und einen Weg hinaus gefunden haben. Klar ist so ein Weg sicher nicht einfach und mit einigen Risiken verbunden, sonst wärst Du den Weg ja auch schon gegangen. Aber einfach mal hören, was sich durch den Weg aus dem Gefängnis für Perspektiven auftun können...
LG Finn
Re: Existenzminimum
31. Mai 2012 22:42
Hi zeev,

das klingt echt extrem deprimierend, was Du schreibst. Ich kann sehr nachvollziehen, daß Deine Situation schwer ist, daß Du Deine Familie liebst und Du niemanden verletzten möchtest. Punkt.

Aber das kann nicht bedeuten, daß Du Dich völlig aufgibst und ein Leben spielst, statt es zu leben. Hallo? Das bringt doch langfristig niemanden etwas, auch nicht Deiner Familie. Wenn Du unglücklich bist, wirst Du selten bester Stimmung sein und das auch nur begrenzt vorspielen können. Und Du wirst früher oder später womöglich gesundheitliche Probleme deswegen bekommen.

Vielleicht ist der Schritt gerade groß, den du machen müsstest, um halbwegs so zu leben, wie es für Dich richtig ist. Aber besser, Du machst diesen Schritt, als stecken zu bleiben und unglücklich zu sein und andere damit ebenso hinabzuziehen. Es ist auch - glaube mir das - für "uns andere" nicht einfach gewesen, zu seiner/ihrer Homosexualität zu stehen, das waren i.d.R. große Kämpfe. Und ich bin mir auch nicht sicher, daß "alle anderen" so wesentlich stärker sind als Du.
Es mag sein, daß Du Deine Familie nicht völlig verlieren magst. Es mag sein, daß Du kein 100%iges "schwules Leben" führen kannst, was auch immer das ist. Aber Du mußt eine gute Lösung für Dich finden. Und ich rede nicht davon, daß Du mal ein Sex-Date haben solltest, sondern daß Du Freundschaften und Begegnungen mit Männern haben solltest. Wir sind doch nicht deswegen allein schwul, weil wir mal einen Mann f***** wollen, sondern weil wir Männer lieben, mögen, interessant finden etc. Warum das alles unterdrücken. Vielleicht muss es ja auch gar nicht eine Liebesbeziehung mit einem Mann sein - für's Erste zumindest, aber Du solltest mehr als alle Schaltjahre mal Männer treffen, (auch) schwule Freunde haben, mit Leuten darüber reden können etc. etc. etc. Das sollte "für uns" das Normalste der Welt sein, wir lieben nun mal Männer.

Ich habe (leider) derzeit seit Längerem keine sexuellen Kontakte mit Männern, aber ich treffe dennoch Männer, erfreue mich darüber, fühle mich bei ihnen "daheim", kann offen mit ihnen reden etc. Ich weiß gar nicht, wie ich das ohne machen sollte? Es ist doch meine Natur. Und Deine doch auch.

Sei mir nicht böse, denn ich meine es nicht so, aber bitte verstecke Dich nicht allzu sehr hinter diesem "ich kann das halt nicht". Es mag schwer sein, Du hast sicher eine besondere Situation, aber Du mußt positiv lösungsorientiert daran arbeiten. Es mag viele Gespräche dauern, es mag Tränen kosten, es mag Kompromisse benötigen, aber es MUSS voran gehen. Ewig am emotionalen Existenzminimum zu leben, das geht nicht. Das hilft niemanden.
Sei ein Mann und gehe dies verstärkt an. Sorry, aber wenn ich Deine Zeilen lese, kann ich Dir nur das empfehlen. Und sehe Männer nicht als "notwendiges Übel" und "begehrenswerte Katastrophe" an, denn sie sind sehr viel mehr als das. Männer sind toll, gestehe Dir das ein. Und sperr Dich nicht weg.

Wie gesagt, ist alles nicht böse gemeint und ich weiß, daß es einfacher geschrieben denn getan ist, aber Du solltest da echt etwas verstärkt an einer Verbesserung Deiner Situation arbeiten. Punkt.

Liebe Grüße,
Mickey2 :-)
Re: Existenzminimum
01. Juni 2012 15:55
Lieber Mickey2,

danke für deine Worte. Du hast vollkommen recht und ich weiß genau, dass wenigstens kleine Schritte sein müssen, sonst werde ich das Gefühl haben unterzugehen. Irgendwann wird der Schwung zu größeren Schritten reichen.
Vielleicht sollte ich nach einem Turboantrieb suchen? Vielleicht hilft es auch manchmal ein paar Schritte zurückzugehen um mehr Anlauf zu haben?

Wortspielereien hin oder her, das Ziel ist klar und birgt für alle etwas Gutes, auch für meine Frau.
Wir müssen nur akzeptieren, woran wir ohnehin sind. Neulich gab es Zoff, sie ging letztendlich alleine zu einer Einladung und ich - anstelle selbst unterwegs zu sein, habe ich mich ins Bett verkrochen, total versteinert. Nein, nicht gut. Wie gesagt, du hast recht und ich will keinesfalls so vermessen sein, meine Probleme größer zu sehen, als die irgendeines anderen! Eine Wertung wäre hier völlig fehl am Platz.

Schmunzeln musste ich bei den Männern als "notwendiges Übel" und "begehrenswerte Katastrophe".
So schlimm ist es zum Glück nicht. smiling smiley
Vor allem sehe ich es wie du, dass es in erster Linie um den Kontakt zu Männern geht, um Austausch, Bestätigung, im richtigen Leben stehen und eben nicht einfach nur um Sex (dem stehe ich ohnehin skeptisch gegenüber, man könnte auch sagen unsicher ...).

Ach ja, "sei ein Mann". Jetzt könnte ich mir vorstellen, mit dir einen Abend lang zu klönen, was denn einen Mann ausmacht. Entschuldige, ich weiß genau, was du meinst.

Dir ein schönes Wochenende
Liebe Grüße
Zeev
Re: Existenzminimum
01. Juni 2012 16:06
Gerade ist mir aufgefallen, dass ich wohl etwas arg verkrochen war ...

Martin und Finn, auch euch vielen Dank für die Rückmeldungen! Ich hatte die Beiträge zwar gelesen, wusste aber nichts zu sagen.
Ich sollte wirklich aufpassen und mehr Luft holen. (Draußen ist es doch schön frisch heute - ich muss sowieso noch raus und eine Dachrinne reparieren, der blöde Dachdecker hatte keine Lust dazu smiling smiley)

Liebe Grüße
Zeev
Re: Existenzminimum
01. Juni 2012 17:10
Lieber zeev,

Deine Worte machen mir wieder etwas Hoffnung, was Dich betrifft. Schön :-)

Ja, bleibe da echt am Ball und arbeite an Deiner Situation, damit sie nach und nach aber stetig besser wird. Du bist ja nicht am Ende Deines Lebens und es ist eh egal, sondern Du bist mitten drin!!! Du mußt es Dir so gestalten, daß DU eine Chance hast, glücklich(er) zu werden/sein. Und wie Du schreibst: Du mußt nicht das "Vollprogramm" sofort hier und heute anstreben, aber zumindest ein Intensivierung, es sollte völlig selbstverständlich sein, daß Du andere Männer triffst, Freunde gewinnst, hast und behältst. Wenn Du das erreicht hast, dann wird sich auch das Meiste andere entwickeln.

Und denke immer daran, daß Du - so blöd es klingen mag - dabei auch an Deine Familien denkst, denn es hilft ihnen Null, wenn Du unglücklich bist, zusammenklappst und krank wirst. Es wird ein paar schwere Schritte geben, aber letzten Endes sind die ertragbar, wenn sie in die richtige (!) Richtung gehen.
Und immer wenn Du darüber reden möchtest, wenn Du von Deinen Fortschritten und vielleicht auch Rückschlägen berichten möchtest, wirst Du hier im Forum immer Zuhörer finden, die sich mit Dir austauschen - und vielleicht dann auch außerhalb des Forums.

Nur Mut und ganz viel Kraft,

das wünscht Dir der
Mickey2 :-)
Re: Existenzminimum
03. Juni 2012 11:38
Hallo,
ich habe mir Infomaterial zum Thema Homosexualität besorgt und finde es deprimierend, wie stark die Rechte Homosexueller in bestimmten Ländern beschnitten werden. In 76 Ländern der Erde muss ein Homosexueller/ eine Homosexuelle mit strafrechtlichen Sanktionen und in 7 Ländern sogar mit der Todesstrafe rechnen.
Die Situation in Deutschland ist mit Sicherheit nicht perfekt und Diskriminierung ist allgegenwärtig, trotzdem haben wir die Möglichkeit, unsere Sexualität auszuleben. Wir müssen nicht in ständiger Angst leben, aufgrund unserer angeborenen Neigung inhaftiert oder gefoltert zu werden. Die Sanktionen gehen einzig von der Gesellschaft aus, die in ihrer Engstirnigkeit und aus irgendeiner fadenscheinigen Legitimation oder einer irrationalen Angst heraus sich anmaßt, über uns zu urteilen. Müssen wir uns dem beugen, nur weil wir in der Minderheit sind? Ich denke nicht. Wir haben das Recht, die staatliche Legitimation, unsere Sexualität auszuleben, was nicht unbedingt selbstverständlich ist, wie in obigem Beispiel angeführt. Wir müssen nicht am Existenzminimum leben, für wen? Wenn wir dies tun, dann beugen wir uns der Meinung anderer, bildungsferner, intoleranter Menschen. Wir sollten im Gegenteil ein Exempel statuieren und der Engstirnigkeit gewisser Leute mit Selbstbewusstsein, Würde und Gleichgültigkeit entgegentreten. Nur so können wir etwas erreichen. Wenn wir den gesellschaftlichen Konsens der Heterosexualität stillschweigend hinnehmen, dann teilen wir indirekt auch die Ansicht, dass Homosexualität etwas sei, für das man sich schämen, das man verstecken müsse.
Ich kann die Angst deiner Frau verstehen, aber sie ist kontraproduktiv. Was bringt es ihr, an einer Ehe festzuhalten, die faktisch nicht mehr existent ist? Was bringt es dir, eine Lüge zu leben und dabei die Gefahr psychischer oder physischen Leidens in Kauf zu nehmen? Wem ist damit geholfen? Wo hört der Altruismus auf, wo fängt der Egoismus an? Wäre es egoistisch, die Ehe zu beenden? Ich denke nein. Denn der Zustand, in dem ihr euch befindet, muss doch für alle Betroffenen mit einer extremen Anspannung verbunden sein. Deine Frau hat Angst davor, dass andere herausfinden, dass du schwul bist. Meiner Erfahrung nach ist die Angst vor etwas oft größer und belastender als die Offenbarung der Sache, die die Angst verursacht. Und je länger die Angst Zeit hat, zu gedeien, desto belastender wird sie für die betroffene Person. Fazit: eine nach außen hin perfekte Ehe und Magengeschwüre bei beiden Eheleuten.
Die Wahrheit wird sowieso irgendwann ans Licht kommen, so ist es einfach. Totschweigen hilft da nicht, im Gegenteil. Treffe deine Entscheidung, aber mach sie nicht abhängig von den Ängsten anderen Leuten, denn Rücksicht hast du meiner Ansicht nach schon genug genommen, in der Hinsicht brauchst du dir keine Vorwürfe machen.
Das ist meine Meinung, ich hoffe ich bin dir nicht zu nah getreten.Ich wünsch dir viel Kraft und dass du dein Glück findest.
LG
Katha
Re: Existenzminimum
03. Juni 2012 16:20
Hallo zeev,
ja, Deine Situation habe ich auch durch!
Niemand soll etwas erfahren, man erlaubt Dir (wie gnädig) alle 14 Tage "Du" sein zu dürfen!
Alle denken an sich (was sagen die Nachbarn, die Freunde, die Kollegen, wie soll es finanziell weitergehen, was müssen die Kinder durchmachen(Freunde, Schule usw.))
Letztendlich......Wer denkt an Dich?!?!?
Wie du Dich fühlst, wie Du innerlich leidest, der "Drang" Man selber sein zu dürfen wird stärker, die seelische und Gefühlsmäßige Qual wird unerträglich. Zu Hause ausgegrenzt, emmotional auf sich allein gestellt,wird dieser Vulkan irgendwann ausbrechen. Inzwischen hatte ich über die gelegentlichen Treffen auch einen sehr lieben Mann kennen und lieben gelernt.
Es folgten Monate voller, ja auch stiller, Vorwürfe, Bitterkeit und verletzenden Wortgefechten und Auseinandersetzungen (wehe Du sagst den Kindern was- welche unser Verhalten mittlerweile nicht mehr verstanden)
Ja, nach etlichen Erpressungsversuchen (was wohl Deine Chefs dazu sagen würden das Du ein Schwanzlutscher bist?!?!) nach etlichen Demütigungen vor Bekannten und Verwandten, nach dem Versuch einen Keil zwischen die Kinder und mich zu treiben, bin ich den ersten Schritt in die Offensive gegangen und habe meine engsten Freunde besucht und mir alles von der Seele geredet.
Und jetzt geschah was ich nie erwartet hätte: Mein bester Freund und seine Frau nahmen mich in den Arm und hielten mich ein paar Minuten fest. Dann kamen die Worte: Und das wars? Deshalb Dein Verhalten, die merkwürdigen Sticheleien Deiner Frau? Wir lieben Dich als Menschen, als den Freund den wir seit vielen Jahren kennen,Deine sexuelle Ausrichtung ist uns völlig egal, Du bist und bleibst unser Freund und wann immer Du uns brauchst, Wir sind für Dich da!!
Du bist ein Mensch mit Gefühl und Herz und uns sehr wertvoll, wir wollen Dich nicht verlieren. Und dann wollten Sie so schnell wie möglich "meinen Mann" kennenlernen.
Die swar der erste Schritt und den bin ich weitergegangen. Ich habe nicht in die Welt hinausposaunt "Ich bin schwul" aber wenn ich gefragt wurde habe ich auch nicht gelogen.
Mittlerweile läuft seid knapp 3 Jahren eine sehr häßliche Scheidungsschlacht, Sie versucht alles mich zu diffamieren und eine Klagefolgt der anderen. Inzwischen hat Sie sich selber durch Ihr handeln ins Abseits gestellt, mein Freunde stehen mir bei und geben mir Kraft und halt.
Ich glaube inzwischen, dieser Weg war unumgänglich, irgendwann mußte es so kommen,ich hätte diesen Schritt eher gehen sollen, das hätte die Qual für alle verkürzt.
Es ist sicher noch ein langer Weg zur Normalität, aber mittlerweile geht es mir gut, mein Mann und die Freunde auch Kollegen welche es mittlerweile wissen geben mir mut und die Kraft es durchzuhalten! In diesem Sinne..... Kopf hoch, Du bist nicht allein!
L.G. Boris
Re: Existenzminimum
03. Juni 2012 22:57
Ich würde ja noch nicht mal so weit gehen und denken: "Wer denkt an Dich/mich?" Denn das tun sicher einige Leute, und Du, Boris, hast es ja sogar beschrieben, daß Deine Freunde Dir Kraft geben und zu Dir halten. Das finde ich klasse!
Ich würde aber eher denken: neben dem Grund, es für mich zu tun, würde ich sogar sagen, ich würde es auch deshalb tun, um nicht dauernd lügen zu müssen - das tut weder mir noch meinen Freunden und in zeevs Fall langfristig auch seiner Frau gut. Lügen bzw. sich verstellen kann nicht ewig gut gehen. Sähe man eine Serie, würde man immer sagen: ich spätestens 30 Folgen kommt es raus.
Daher stimme ich Dir, Boris, absolut zu, daß man dieses Weg gehen muss, um einfach die Qualen abzukürzen und endlich ein wenig mehr so zu leben, wie man es eben "muss".

Dir, Boris, wünsche ich ebenso viel Kraft, den schrecklichen Scheidungskrieg gut durchzustehen und hoffe, daß Dir Deine Freunde weiter so gut beistehen.

Liebe Grüße,
Mickey2 :-)



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 04.06.12 11:59.
Re: Existenzminimum
04. Juni 2012 11:51
Hallo Mickey2,
Vielen Dank für die aufmunternden Worte!
Ja, Du hast Recht, seitdem meine Freunde wissen was wirklich "los" war, denken viele liebe Menschen an mich!
Dafür bin ich sehr dankbar und auch ein bisschen stolz drauf.
Wie sagt man: Gute Freunde sind wie Sterne, man kann sie nicht immer sehen, aber sie sind immer für einen da!!

L.G. Boris
Re: Existenzminimum
04. Juni 2012 11:57
Hi Boris,

ja, das kann ich nur dick unterschreiben :-)))

Liebe Grüße,
Mickey2.
Re: Existenzminimum
04. Juni 2012 20:20
Hi Katha und Boris,

auch euch vielen Dank für die aufmunternden Worte.
Mit deinen Aussagen zur Angst triffst du es ziemlich genau, Katha.

Ja, eine Lüge leben. Ich weiß nicht recht, aber dazu wird es wohl langsam, wenn wir die Kurve nicht kriegen. Ich habe meine Zeit gebraucht um mir meiner selbst etc. bewusst zu werden und dann dachte ich, meiner Frau gebührt genauso ihre Zeit, um damit klar zu kommen.
Aber langsam hatte jeder seine Zeit und dann wird es irgendwann nicht mehr zu etwas Neuem, mit dem man lernen muss umzugehen, sondern es wird zu einer Lebenslüge.

Verlässlichkeit sollte nicht mit Gemeinsamkeit verwechselt werden. Es tut mir weh, wenn meine Frau mir immer wieder Absicht oder grobe Fahrlässigkeit im Umgang mit ihr und unserer Ehe unterstellt. Irgendwann sollte sie doch verstehen, dass es um ein anderes Lebensselbstverständnis geht, was es heißt, wenn ich sage, ich fühle mich im falschen Film!? Nun denn.
(Davon, dass eine Ehefrau etwas nicht verstehen will, kannst du scheinbar ein Lied singen, Boris.)

Euch auch alles Gute.

LG
Zeev
Re: Existenzminimum
17. September 2012 13:56
Hallo Zeev,

es tut weh, hier zu Lesen, wie es Dir geht ... nämlich nicht wirklich gut ... (trotz aller aufmunternden, zustimmenden Mails und lieben Worte ...)

Klar, es ist verständlich, dass die Frau damit leben kann, dass im Bett nix is, wie auch schon die Jahre vorher, dass das Geld, Haus und Hof und die Einkäufe stimmen, wie immer, dass die Kids da so eben dranlangs schrammen "Papa ist schwul (äh, was ist das), aber sonst ändert sich nix" ...

Sorry, ich habe Dich kennengelernt, ein Vulkan von Mann, da ist so viel Leben drin ... und jetzt köchelt er auf leiser Flamme die nächsten 20 bis 30 Jahre vor sich hin. Klar, er hat die eine Seite vom Leben kennengelernt, Beruf, Pflicht, Hobby, Familie, Treue, Tradition ... aber Leben, Lust, Liebe, Leidenschaft ... Fehlanzeige (von Sex oder körperlicher Zärtlichkeit ganz zu schweigen )

Ich habe es bestimmt schon mal geschrieben, Deine Frau verkümmert ... und DU VERKÜMMERST AUCH.

Alle die hier schreiben "buahh, Sex ... neee, das ist nicht sooo wichtig, das will ich nicht" ... die haben meistens keine Ahnung was Sex ist ... ok.

Klar, man geht das Risiko ein, zu 99% gegen Ende des Lebens KEIN "angetrautes Weib" mehr zu haben, was einem die Schnabeltasse ans Bett bringt ... nein, gemeinsam alt werden, im Altersheim auf dem Balkon sitzen, das wird es wohl nicht geben. Aber die Illusion ist sowieso vorbei. Und ob man mit einem Mann solange zusammen sein kann, bis man gemeinsam "weggeräumt wird" oder sich von selbst einen Platz im Betreuten Wohnen sucht ... wer weiß.

Andererseits ist bereits schon alles schief gegangen, was schief gehen konnte (auf die Lebensplanung bezogen).

Was hindert Dich daran, einen Strich zu ziehen (und mag er auch eine unterbrochene Linie sein), und Dich endlich selbst um Dich zu kümmern. Die alte Fassade kommt nicht mehr zurück, die Kinder leben weiter, ob Du zu Männern Kontakt hast, ausgehst, Dich triffst, einen Freund hast, oder unter der Bettdecke verschimmelst ...

Schmeiß die Hacken zusammen und fang' endlich an zu LEBEN!

lg.
Victor
Re: Existenzminimum
17. September 2012 20:41
Hi Victor,

jetzt habe ich tatsächlich mal wieder einen Grund mich hier anzumelden smiling smiley

Ich könnte nachgucken, wann du mir schon ähnliches geschrieben hattest, damals hatte ich meine Ängste und ein Verantwortungsgefühl Frau und Kindern gegenüber, die den ganzen Prozess deutlich verlangsamt haben. Die engste Familie sollte auch ihre Zeit des Gewöhnens haben.

Und jetzt? Fast alles ist noch da, ich merke nur, dass ich immer tiefer sinke. Klar, aus Erfahrung weiß ich, dass man sich unter Wasser bewegen kann und wenn der Sauerstoff zu wenig wird, werden die Bewegungen langsamer, man steigt langsam wieder nach oben, paddelt ein bisschen nach Luft schnappend, treibt auf dem Rücken, hat die Sonne gesehen - muss irgendwann zu sehr blinzeln, dreht sich um und sucht wieder die Tiefe.

Wie weit reicht diese Erfahrung? Habe ich nicht doch Angst irgendwann da unten zu bleiben? Vielleicht muss ich ja ganz runter um endlich zu wissen, dass es nur nach oben weiter gehen kann?

Ach je - bitte nicht ernst nehmen! Ich habe hier genug zu tun, weiß alles und bin selbst verantwortlich für mich!
Mein Leben lang musste ich stark sein, um alles hinzubekommen. Ausbildung, Beruf, Familie, Haus und Hof wollten ihr Recht. Und jetzt soll ich auch noch stark sein, um mich hinzubekommen?

Seht ihr das Licht dieser Tage da draußen? Diese Sonne, die die Erde nicht mehr braten will, sondern nur noch vergolden, ihr den Schimmer einer üppig aufgeblühten dunkelroten Rose verleihen will, kurz bevor sie auseinanderbricht und die Blütenblätter abfallen, uns mit ihrem Duft in verführen will, vielleicht sogar benebeln? Diese Luft, die bereits einen Hauch von Winter in sich trägt, eine Frische, die mit Morgentau mariniert und von der Sonne mild verfeinert jede Bewegung belebt?
Soll ich an solchen Tagen losstürmen oder mich hinlegen und die Augen schließen? Ich weiß es nie, also nicht nachdenken, Unkraut jäten!

Brrr ... ein bisschen schütteln - ich wollte noch anderes heute Abend erledigen.

Ich bin selbst für mich verantwortlich, egal wo ich lande --- und du hast Recht.Vor allem insoweit, als ich die Verantwortung, die ich verspüre umdrehen muss. Wir sind hier ziemlich nah an dem Punkt, an dem es mit deutlichem Abstand für alle, auch die Kinder, besser laufen könnte. Vielleicht sollte ich mich noch langsamer bewegen, damit ich den Punkt später erreiche??? smiling smiley

LG
Zeev

PS: Das mit den Hacken zusammenschmeißen meinst du ja wohl nicht wörtlich - an den Verein habe ich keine gute Erinnerung smiling smiley



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 17.09.12 20:47.
Re: Existenzminimum
17. September 2012 22:49
Hallo Zeev,

ich kenne das Ganze nur zuuuu guuuut! Vor sich hindümpeln, nur die lebensnotwendigsten Bewegungen machen, nur das allergefährlichste Unkraut ausrupfen ... aber schon Rasenmähen kann man ein- oder zweimal aussetzen und dann nochmal verpassen ... man schlumpft so vor sich hin ...

... und man fühlt sich ganz toll, weil man ja aus lauter Verantwortungsbewusstsein und Selbstlosigkeit nichts für sich tut (und hofft, dass einem "die Anderen" irgendwann mal ein paar Blümchen an den Straßenrand stellen ...)

Ich habe es schon zigmal so oder so ähnlich geschrieben: Im Flieger heißt es, erst SELBST eine Sauerstoffmaske aufsetzen, DANNNNN Frauen und Kindern oder sonstigen hilfsbedürftigen Personen helfen ... wenn die Reihefolge falsch ist, schaffst Du maximal zwei andere Personen, dann bist Du tot ... und beim Tauchen ist es ebenso ... nix mehr mit Aufstig ... dann bleibst Du unten ... :-((((((

Das Wichtigste ist, zu erkennen, wann man lange genug in die falsche Richtung gegangen ist. Entweder muss man umkehren, zur letzten oder vorletzten Gabelung zurück, oder man muss einfach mal Querfeldein gehen ... dahin, wo man die richtige Richtung vermutet ... irgendwann trifft man wieder einen Weg, der dorthin führt, wo man wirklich hin will.

JA! Du hast die Kraft und das Recht, Dich JETZT ERST MAL um Dich selbst zu kümmern. Alles andere läuft weiter, ohne groß kaputtzugehen. Das hat später noch Zeit! :-)))))))))))))))

lg.
Victor
Re: Existenzminimum
18. September 2012 21:09
Hallo Victor,

das Beispiel mit der Sauerstoffmaske im Flieger gefällt mir smiling smiley
Als ich Deinen Text las, dachte ich - huch, ich muss aufpassen, ihn nicht zu enttäuschen ...
Soll heißen, Du solltest nicht enttäuscht sein, wenn jemand wie ich nicht nach Deinen richtigen und gut gemeinten Ratschlägen handelt.
Letztendlich darf ich mich selbst nicht enttäuschen!

Die Sache mit dem Sex wollte ich noch kurz ansprechen. Ich denke nicht, dass ich das herunterspiele frei nach dem Motto "Schaffe ich sowieso nicht". Ich weiß, dass es nur Männer sein können und könnte mir da Tolles vorstellen.
Aber ich weiß genau, dass ich lieber auf Sex verzichte, als mit jemand Unbekanntem etwas auszuprobieren, vielleicht hinterher seelisch verletzt zu sein?? Klar bin ich unsicher, aber vielleicht gerade deswegen sage ich, wenn denn, dann mit Vertrauen, mit einem Gefühl, dass mit Liebe zu tun hat (womit ich halt auch wenig Erfahrung habe).

Und ehrlich gesagt - im Moment sind meine Ehe-Gefühls-FalscheFilm-Probleme allemal drängender.

LG
Zeev
Re: Existenzminimum
25. September 2012 07:20
Hallo Zeev,

finde ich toll, dass Du noch ein paar Gedanken und Gefühle hier aufgeschrieben hast.

Leider ist es aber wohl genauso, wie Du selbst schreibst, Du hast ANGST, im prinzip vor ALLEM, was sich außerhalb eines geregelten (hetero)-Familienleben abspielt, Ich bin mir nicht mehr ganz sicher, wie das Verhältnis zu Deiner Frau ist, aber komplett feindlich scheint es im Moment nicht zu sein (auch wenn sie offensichtlich bzgl. Verständnis auf der Stelle tritt, und Du nicht in der Lage bist, ihr wirklich "beizubringen" wie es in Dir aussieht.)

Mit Sicherheit gibt es in Deinem Leben noch die weißen Flecke im Bereich Zuneigung und Liebe, wenn es um "Körperlichkeit" geht. Wahrscheinlich hast Du noch niemanden mit "Begehren" angefasst, einfach so, weil es Dich überkam, weil Du es WOLLLLTEST, egal was passiert. Wahrscheinlich hat Dich noch niemals jemand richtig gestreichelt.

Ok, im Moment verbindest Du diese Gefühle alle mit "Liebe" und "Zuneigung" und "Beziehung" ... ich habe auch ein paar Jahre gebraucht um zu merken, dass eine Beziehug, eine gute Partnerschaft NICHTS, aber auch GARNICHTS mit Sex zu tun hat. (Essen, Waschen, Atmen hat ja auch nix damit zu tun ...)

Von daher kann ich verstehen, dass Du sagst ... huuuu ... neee ... lieber nicht, "ich brauche das nicht" obwohl Du ganz genau weißt, dass das nicht der Wahrheit entspricht.

Eigentlich musst Du oft und öfter RAUS aus Deinem Dorf. (uups, jetzt hätte ich bald geschrieben wo Du wohnst, aber Du weißt, was ich meine). Wenn ich nicht knapp 1/2 Stunde von der nächsten Großstadt wohnen würde, ich hätte ein echtes Problem. Allerdings bin ich auch schon öfter über 1 Stunde gefahren, um mich zu treffen, in die Sauna zu gehen, oder in die Szene einzutauchen.

Ich will niemanden zu etwas verleiten, aber es gibt Bedürfnisse, die kann man nur aufschieben, aber NICHT aufheben. Man kann ihnen auch den Rest des Lebens hinterherlaufen oder sie parken und so nach und nach "verwelken" ... ok, wie schon mal gesagt, eine Medallie bekommt man dafür nicht, höchstens einen mitleidigen Blick und den Gedanken "... hätte er doch bloß mal ... wir haben es doch sowieso gewusst oder geahnt ..."

Du musst tatsächlich aufpassen, dass Du nicht eingehst ... :-(

lg.
Victor
Re: Existenzminimum
17. Januar 2014 21:51
Hallo Zeev,

Zeit, Dich aus der Versenkung herauszuholen?

Dein Beitrag bei Andreas hat so eine andere Diktion. Da hilft einer nicht nur, er spricht über sich aus einer neuen Perspektive. Aus einer positiven Perspektive: Du siehst das andere Ufer. Du bist noch nicht ganz da, der Boden schwankt noch.

Du hast einige Beiträge geschrieben, seitdem dieser Thread das letzte Mal aktiv war. Was ist los? Wie geht es Dir? Wie ist es Dir ergangen?

Quote
Zeev
Alles nur meine Meinung - lebe du dein Leben. Es ist einfach lebenswert (gerade kommt hier die Sonne raus smiling smileysmiling smileysmiling smiley)

Das hoffe ich sehr!

Schöne Grüße

Volker
Re: Existenzminimum
18. Januar 2014 10:57
Hallo Zeev,

ich möchte mich Volker anschließen.

Du hast "drüben" ein paar Sachen geschrieben, da sieht es so aus, als hättest Du "aus Erfahrung" geschrieben.

Würde mich wirklich interessieren, was bei Dir so alles in letzter Zeit passiert ist ...

(wie ist das mit Outing wann und bei wem gelaufen, wie geht es Frau und Kindern ... habe ich da was von Trennung oder getrenntem Wohnen gelesen ... war da was mit Freund???)

Ok, ich bin neugierig!

Hoffe, es geht Dir gut!

Liebe Grüße
Victor
Re: Existenzminimum
27. Oktober 2014 19:34
Lieber Folk und Victor, ihr hattet hier zuletzt geschrieben, aber ich denke auch immer gern an Finn, Maks, Mickey2 und viele andere,

ja, ich wollte hier mal wieder schreiben, auch wenn das Leben "nur" dahin dümpelt - ich weiß immer, dass das Leben toll ist. smiling smiley
Auf der Arbeit habe ich jetzt ein paar Projekte angeschoben, immer schön diplomatisch, sollen andere ihr Ego voranstellen und stolpern. Aber genau das fehlt mir privat, etwas zum anpacken. Wenn man vom Hof kommt und in einer Mietwohnung sitzt ...

Aber vielleicht der Reihe nach.
Ich gehöre hier nicht nur zu denjenigen mit spätem CO, sondern auch Ehe und Kindern. Nach rund vier Jahren Outing in der Familie, längst auch weitere Familie und Freundeskreis, fühlt meine Frau sich immer noch verletzt, Angst alles zu verlieren, was nie passieren wird. Ich hatte sie erstmals "betrogen" lange nachdem ich ihr gesagt hatte, dass ich schwul bin, dass ich diese Ehe nicht mehr leben kann. Trotzdem bin ich der Betrüger und sie das Opfer ... "... bis, dass der Tod Euch scheidet".

Meine inzwischen volljährigen Kinder gehen sehr gut damit um, gehen ihren Weg, sagen der Mutter sogar mal, dass sie selbst klar kommen, dass sie nur wollen, dass es uns Eltern gut geht. Ich war offen zu den Kindern und das zahlt sich aus.

Seit ein-einhalb Jahren habe ich einen festen Freund, bin Anfang diesen Jahres zu Hause ausgezogen und inzwischen wohnt mein Freund bei mir.

Was fehlt? Tja, ich hätte halt gern, dass es meiner Frau gut geht, dass sie das halb volle Glas sieht, dass sie ihr Leben positiv lenkt. Und ich vermisse mein Haus! Da kenne ich jeden Stein, jeden Baum und jeden Strauch. Mal sehen, wie das weiter geht.
Eindeutig gehöre ich zu denen, die nicht wirklich loslassen können, die sich immer und überall verantwortlich fühlen.

So, genug Krimskrams. Per Saldo war das Outen der einzig richtige Weg, auch als Vorbild für die Kinder, sein Leben anzupacken - finde ich jedenfalls.

Auf der Arbeit weiß es fast keiner - meine Frau arbeitet auch dort, so dass mich meine Rolle als Ehemann weiter begleitet. Anders wäre es besser, aber entwede will ich ihr das nicht nehmen oder halte ich da für mich irgendetwas fest? Ich glaube nicht.
... wer weiß. Mein Freund meint, Scheidung würde meiner Frau weiterhelfen. Das sieht sie bestimmt ganz anders. Will ich Scheidung? Das Hindümpeln tut mir nicht gut! Also ist da was dran, an dem klaren Schnitt.

Genießt den Herbst, ich finde diese milde Luft mit einem Hauch Frost darin klasse! smiling smiley

LG
Zeev
Re: Existenzminimum
27. Oktober 2014 21:01
Hallo Zeev,

was für ein bittersüßer Zwischenbericht! Manches, was Du erzählst, spiegelt meine eigene Situation wieder, anderes wirkt wie ein Blick in eine mögliche Zukunft.

Ich empfinde Mitleid mit Deiner Frau, die sich nicht lösen kann. Meine kann es möglicherweise auch nicht. Ich versuche, ihr Brücken zu bauen, um ein eigenständiges Leben zu führen, wenigstens einen eigenen Freundeskreis aufzubauen, aber sie betritt sie nicht, sie lässt die Gelegenheit verstreichen. Immerhin, sie akzeptiert, das ich ausgehe, auch mal für ein paar Tage weg bin.

Ähnlich wie bei Euch möchte sie nicht, dass hier am Ort bekannt wird, dass ich schwul bin. Sie fürchet die heimlichen Blicke, das mitleidige Getuschel, selbst wenn es das möglicherweise nur in der eigenen Fantasie geben würde.

Wie schön, dass Du einen Freund hast. Bei aller Wertschätzung meiner Familie fühle ich manchmal, das mir so einer noch fehlt. Ich habe sehr gute Freunde gefunden, aber nicht den Einen. Auf der anderen Seite sagen mir meine schwulen Freunde, ich solle unter keinen Umständen meine Familie gefährden. Sie verweisen darauf, dass viele schwule Partnerschaften nicht lange halten und warnen mich vor Einsamkeit im Alter.

Es ist also, wie immer: jede Medaille hat zwei Seiten. Man kann die Eine nicht ohne die Andere haben.

Quote
Zeev
Ich war hier seinerzeit angetreten mit dem Satz "Ich will alles behalten, was ich habe."

Das hast Du damals als Erwiederung auf meine Geschichte geschrieben, als für mich alles noch ganz neu war.

Und heute? Du hast eine Menge Neues bekommen und dafür natürlich bezahlen müssen. So geht es mir auch. Es ist ein Geben und Nehmen und nur viel Zeit kann zeigen, wo es hinführt.

Schöne Grüße

Volker
Re: Existenzminimum
27. Oktober 2014 21:23
Hallo Zeev,

wenn ich mich recht erinnere, "kenne" ich Dich und Deine Situation schon seit Jahren ... zwischenzeitlich auch mal kurz persönlich ... dann lang Funkstille ... ok, jeder wie er möchte.

Kompliment ... du bist dabei einiges umzusetzen, zu machen.

Nein, Deine Frau tut mir nicht leid (so wie Folk es schreibt). Sie ist ein selbständiger Mensch, und es gibt Fakten, da kann zwar die Kehrmaschine drumrumfahren, aber irgendwann kommt der Bagger ...

Loslassen, festhalten ... was sagt das schon ... Dir fehlt Haus und Hof, Stein um Stein ... wenn ich mich recht erinnere, hast du das Ganze aufgebaut ... und damit das gemacht, was viele verdeckte schwule machen, deren "Eheleben" so vor sich hindümpelt, sie suchen sich ein Hobby, was sie total ausfüllt, zeitlich gesehen, mental gesehen, kräftemäßig gesehen ... und ggf. auch finanziell ...

Ob die Steine dort wirklich Dein Leben sind und sein sollen, die nächsten 40 Jahre??.

Meine Frau und ich sind nicht geschieden (bis das der Tod Euch scheidet), aber wir haben uns fregegenben, jeder darf leben und lieben, wie und wen ermöchte. Trotzdem sind wir füreinander da ... vielleicht wirklich bis ans Ende (in den ganzen Treueschwüren steht zwar noch was von "wenn einem kalt ist, dann wärme ihn der andere", da steht was von Kinder kriegen ... ja ... aber von Kuscheln und Sex zum Spaß, und mit wem man das haben möchte oder soll ... steht da nix.)

"Auf der Arbeit" wissen sie, dass meine Frau und ich getrennt sind (bei ihr und bei mir), und dass sie alle 2 Wochen zu ihrem Freund fährt, oder der zu uns kommt ... wir machen da kein Geheimnis draus ... und siehe ... vielleicht tratschen sie, aber niemand "schneidet" uns oder fragt nach ... (den Grund für das alles kennt fast niemand)

Hmmm, so richtig glücklich klingt das bei Dir nicht.

Wenn ich Deine Frau richtig einschätze, kann sie im Moment nicht entscheiden, was und wie sie es machen soll, da ist noch zu viel Angst vor dem Ungewissen.

Ich weiß nicht, wann und unter welchen Umständen Du ausgezogen bist ... aber offensichtlich war das DEINE Entscheidung ... ok, genau das braucht sie wohl.

Vielleicht triffst Du noch ein paar Entscheidungen ... ganz wichtig fände ich, dass die auf der Arbeit wissen, dass ihr kein "normales" Ehepaar mehr seid ... den Grund und so weiter muss man ja nicht erzählen, aber dass ihr nicht mehr zusammen wohnt ... wo ist das Problem ... ???

Aber jeder hat seinen Weg, seine Welt ... meinen Freund kann ich auch nicht davon abhalten, wieder "normale Familie" sein zu wollen, und seine Frau kann ich erst recht nicht (***Zensur***) dazu bringen, ihn loszugeben (Erpressung, Standesdünkel, Nachbarn, Familie, Szene ... boahhh, im Fernsehen zeigen sie immer nur was harmloses ...)

Von daher bewundere ich Deinen Weg, denn Du gehst ihn ... bin gespannt, was sich noch ergibt.

Ganz liebe Grüße
Victor
Re: Existenzminimum
28. Oktober 2014 12:06
hallo zusammen,

ich möchte noch ganz schnell stellung zum thema loslassen hinterlassen....
es ist nicht die aufgabe von uns frauen los zu lassen....den ersten und wichtigsten schritt müsst ihr männer machen...auch wenn wir frauen das nicht wirklich wollen....anfangs.

ich habe die erfahrung machen müssen, dass es euch soooo schwer fällt uns zurück zu lassen, ja, das mag auch in den meisten fällen so sein....

aber nichts desto trotz müsst ihr gehen....weil sonst zögert sich alles nur unendlich lange heraus mit dem was passieren wird. es ist nicht aufzuhalten!!!

und die angst vor dem outing in der wohngegend ist in den mesiten fällen auch nie so schlimm, wie viele es sich vorstellen...

bei uns weiß es fast jeder, es hat sich herum gesprochen, aber niemand hat uns deswegen verurteilt. und auch ich komme aus einem kleinen ort.

je selbstverständlicher man mit dem outing umgeht, desto weniger ist man angreifbar...also, für was soll man sich schämen?

diesen satz oben habe ich übrigens damals von meiner 16 jährigen tochter gelernt....scham macht angreifbar...also nicht schämen, damit nehmt ihr eurem gegenüber die chance euch zu verletzen!!!

aber bitte, lasst ihr eure frauen los......anders geht es nicht!!!

in diesem sinne

glg eni
Re: Existenzminimum
28. Oktober 2014 12:25
Es ist schwer, zu gehen, wenn "der oder die" andere es noch nicht wahr haben will, leidet, sehnt, zornt, droht ...

Aber wie eni schreibt ... WIR müssen handeln, Tatsachen schaffen, auch für uns.

Es muss klar sein, dass es keine Phase ist, die zeitlich oder medikamentös oder "betreut" vorübergeht ... nein, etwas Verdecktes ist zum Vorschein gekommen.

Nicht ekelhaft, nicht unanständig, sonder NORMAL. Es kann OHNE Scham gelebt werden (denn die größte Scham und Ablehnung ist in unserem / war in meinem Kopf)

Wenn ich es als normal empfinde, schwul zu sein, trotzdem nett und freundlich zu Frau und Kindern zu sein, einen Freund zu haben, der morgens aus dem Haus geht, abends wiederkommt, und hier und da mal dabei ist ... ohne Erklärung ... einfach normal dabei ... "das ist YXZ" ... stehen lassen ... sie werden sich schon unterhalten.

Das gilt auch für Dich Zeev, DU musst es akzeptieren, dass es so ist, DU musst den Akzent bei Deiner Frau setzen, egal was sie wörtlich dazu äußert.

Ach was schreibe ich, ach was habe ich geredet, die Männer machen doch was sie wollen ... :'-(

Liebe Grüße
Victor

P.S. ich müsste eigentlich den Beitrag von eni an meinen (Ex-)Freund schicken ... damit der seine Frau loslässt ...
Re: Existenzminimum
28. Oktober 2014 19:29
Hallo Ihr Lieben,

vielen Dank für die Antworten - auch besonders Dir, eni (ich erinnere mich gern an den Austausch mit Dir und Kaffeetante).

Ich muss lachen - jetzt habe ich erst mal geseufzt, bevor ich weiterschreibe smiling smiley
Tja, das mit dem Loslassen. Es fällt mir schwer, auch wenn ich meine Schritte tue und meine Frau sich danach auch immer mal wieder bewegt.

Trotzdem ist es an ihr, ihr eigenen Leben anzupacken --- aber genau deswegen muss ich ihr die Entscheidung des wie, wann usw. selbst überlassen.

Victor, ein Haus ist nicht ein Haus! Ich erinnere mich bestens an Dich (und Deinen Klamottenstil smiling smiley Du wolltest mich neu einkleiden aber ich bin stur, wie mein Freund meint).
Genauso stur bin ich bei meinem Haus. Ich kann dir genau erzählen, wer hier wann was in den letzten zweihundert Jahren gebaut, abgerissen und verändert hat.
Wie gesagt, es wird sich finden ... und im Moment werden es weder meine Frau noch meine Eltern (die schön zusammenhalten) schaffen, hier mehr Unordnung zu machen, als ich später wieder herrichten kann.

LG
Zeev
Re: Existenzminimum
28. Oktober 2014 21:08
hi zeev,

solange deine frau sieht, dass du bleibst...wenn auch nur räumlich, wird sie ihr leben nicht selbst in die hand nehmen können. du bist ja noch da!!!

als mein ex damals vor mir stand und meinte, er sei schwul...vorher war er ja nur bi...da wusst ich zwar, dass ich "verloren"hatte, trotzde, konnte ich nicht loslassen. an diesem schweren tag war meine beste freundin bei mir, und als ich erschöpft vom weinen im bett lag, hat sie damals schon zu meinem ex gesagt, : du musst sie loslassen!" ich habe sie dafür gehasst in diesem moment, als ich davon erfuhr...was redet sie denn da...wir kriegen das schon hin!!!
heute weiß ich das sie sooooo recht gehabt hat....
warum sollen wir frauen die entscheidung treffen...NEIN! auch uns tut das weh....aber es ist nun mal eure aufgabe....
mein ex hat es zwar auch nicht geschafft....ich habe die entscheidung ein jahr später getroffen...aber rückblickend war das nur feige...und sicherlich der "leichtere" weg zu warten.

sag mal, ist sie eigentlich auch bei tangiert angemeldet? ich hab das grad nicht mehr so auf dem schirm.
wenn sie bei uns wäre, dann beeinflussen wir sie dort in keinster weise...wir sind da zwar sehr offen und ehrlich, aber immer nur so weit, wie es unser gegenüber tragen kann....
würde mich sehr interessieren....wenn nicht, dann berichte ihr doch mal von uns....sie brauch keine angst zu haben

glg eni



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 28.10.14 21:10.
Re: Existenzminimum
29. Oktober 2014 22:00
Hallo Eni,

Du hast mich richtig nachdenklich gemacht. Das hast Du schon einmal getan, mit Deinem Beitrag vom 1. Februar 2013 in meiner eigenen Geschichte. Damals hat das unmittelbar dazu geführt, dass ich mich meiner Frau offenbart habe.

Nun sagst Du uns, auch mir: Ihr Männer seid es, die loslassen müssen. Wo ich mich doch gerade darüber freue, dass ein Element der Normalität in unsere Familie zurückgekehrt ist. Dass wir vernünftig miteinander umgehen, die Familie zusammen halten ... ist das alles falsch? Nein, das ist keine Frage an Dich, das wäre unfair.

Es ist eine Frage an mich selbst. Mache ich mir etwas vor? Ist die Normalität in Wirklichkeit ein Käfig für uns alle, der uns daran hindert, uns weiter zu entfalten? Vor allem für meine Frau, die gelegentlich mehr Unabhängigkeit fordert, aber selbst Gelegenheiten unabhängig zu sein, verstreichen lässt? Die immer wieder Dinge mit mir GEMEINSAM machen möchte und dies auch einfordert? Die mir dadurch zeigt, dass sie nicht unabhängig sein kann, solange ich sie nicht nur in Worten freigebe (das habe ich ja getan und sie umgekehrt auch), sondern mich auch räumlich von ihr trenne?

Bin ich zu weich, zu bequem? Ist die Normalität nicht auch für mich ein bequemes, warmes Nest, das ich nur ungerne verlassen möchte? Zumal dort draußen viele Unwägbarkeiten lauern, vor allem wirtschaftlicher Art, wenn ich das Nest aufgebe?

Ich habe darauf noch keine Antwort. Bin gespannt, was daraus wird. Und ein wenig fürchte ich mich.

Schöne Grüße

Volker
Re: Existenzminimum
30. Oktober 2014 15:05
lieber volker,

ich will hier keinesfalls den moralapostel spielen, und es gibt sicherlich viele modell die man leben kann, wenn beide ehepartner damit zufrieden sind.....
ich persönlich habe ja auch sehr lange an der ehe festgehalten, aus veschiedensten gründen. einer der größten war natürlich die angst, alleine zu sein und die finanzielle seite. dann war da natürlich auch noch die liebe zu dem mann, mit dem ich alt werden wollte.
in meinem hinterkopf aber wusste ich, dass wir uns beide aufgeben müssen, wenn wir zusammen bleiben...
dann war bei mir noch die angst, was ist, wenn er sich wirklich verliebt...bin ich dann noch seine nummer eins? das hatte er mit seinerzeit versprochen.....und ich glaube, er wollte das auch wirklich.

nur mir kann heute keiner mehr was vormachen, dass, wenn er bei einem mann war, ich in diesem moment seine nummer eins war. das geht doch garnicht....!!!!

das zu erkennen, wahr haben zu wollen und dann zu handeln, indem ich eine entscheidung für mich getroffen habe, nämlich mich zu trennen, war ein langer prozess.

auch seine angst war enorm groß...ist kaum in worte zu fassen...aber heute ist er halt der, der er immer war. er ist angekommen, auch wenn er fast so weiterlebt wie mit mir, nur eben mit seinem mann an der seite....

viele deiner fragen, die du dir selber stellst, könnte ich fast mir ja beantworten...so leid es mir tut. und ich könnte mir vorstellen, dass deine frau mich dafür "hasst". aber was ist, wenn noch mehr zeit ins land geht, und du doch irgendwann gehen musst? ist sie dann in der lage, nicht zu bereuen, dass sie das alles so lange mitgemacht hat? dessen sollte sie sich bewusst sein.

auch ich habe jahre gebraucht...4 an der zahl...doch mir ist es gelungen positiv nach hinten zu schauen und zu wissen, dass jeder tag früher zu früh gewesen wäre. hinzu kommt, dass mein ex auch heute noch gut für mich sorgt, es keinen streit um nachehelichen unterhalt gibt, den viele meiner leidensgenossinnen nicht bekommen, weil deren männer sich einen "dreck" darum scheren, wie es ihnen geht. leider tatsache, und somit sind viele frauen sozialfälle, wärend die männer ihr neues leben laut hinaus schreien...

du siehst, es gibt viele facetten, vieles ist möglich. und wenn ihr beide zufrieden seid, ist es doch gut, dass ihr es versucht.....wer kennst schon genau seinen weg. das sind die wenigsten.

glg eni
Re: Existenzminimum
30. Oktober 2014 17:13
Hallo,

Danke an "einefrau" für die klaren Worte.

Letztlich läuft es auf eine Trennung hinaus. Aber nicht unbedingt immer sofort auf eine räumliche Trennung. Räumliche Trennung kostet Geld, es kann einen finanziell ruinieren, von daher muss man abwägen, was wichtiger ist.

Ich kenne den Worst-Case: Berater schlägt sofortige räumliche Trennung vor, zwei Wohnungen, Geld futsch, Pleite, aber trotzdem in der Beziehung keinen Schritt weiter gekommen, auch nicht in Richtung "geordnete Trennung" ... jetzt wieder zusammen zum Berater mit dem Ziel (... tja, was wird er woho vorschlagen ??? .... äh, ja, billiger ist es zusammen zu wohnen ... klingt wie bei Monopoly, "Gehe zurück nach der Badstraße, gehe nicht über Los, ziehe nicht 4.000M ein ... ) ... hir ist es kein Spiel, sondern echt, alles auf Anfang und pleite ...

Das Thema finanzielle Interessen kann man ganz einfach regeln. Ich habe für mich entschieden, dass meine Frau "die Hälfte" bekommt, wenn wir mal wirklich auseinandergehen, bei einer Scheidung ist das sowieso der Fall. Denn Sie ist die "Hälfte" der Partnerschaft, die Hälfte der Familie, also gehört das auch berücksichtigt. Punkt. Allerdings sollte man es sich abschminken, durch finanzielle Gefälligkeiten auch "Wohlwollen" und Sympathie "zu kaufen" ... wenn das oder die futsch ist, kann man noch so viel Geld hinterherschmeißen, es nützt nichts.

Beim Zusammenleben in einer WG kann man auch einen gemeinsamen Haushalt führen, den Kühlschrank füllen und den Putzplan einhalten, aber dort ist niemand verpflichtet, sich dem anderen mehr als "formal" zuzuwenden, Sex, körperliche Zärtlichkeiten, stehen nicht auf dem WG-Plan.

Genauso kann es sein, wenn Mann und Frau zusammen wohnen, aber "nicht mehr zusammen sind" und gerade auf dem Sektor Körperlichkeit und "Liiieeeebe" nach anderem Ausschau halten, oder andere Wege gehen. Dabei ist es meiner Erfahrung nach sehr wichtig, einen Freund oder Partner für "die Liebe" zu haben ... das entspannt die globale Situation ungemein :-)

Wenn er lt. Aussage immer noch viel mit ihr machen möchte, und sie drauf wartet, dass er was mit ihr macht, dann ist das aus meiner Sicht problematisch. Klingt nach Parkplatz, nach Warten auf den Bus, von dem man nicht weiß, ob er schon weg ist, oder noch fährt ... oder ....

Wenn sich sowieso ergibt, dass man was zusammen macht, dann ist es ok, aber der einzige Lebensinhalt kann es nicht mehr sein. (Auch die Leute einer WG gehen sicherlich mal zusammen ins Kino oder in die Kneipe ... )

Solange sich einer noch "klammert", hat auch der andere nicht deutlich genug signalisiert, dass ab jetzt eigene Wege gegangen werden ... und sie werden dann nicht gegangen ... und leider muss man dann mit Erleichterung und Wohlbefinden noch etwas warten ... bis es soweit ist.

Zeev hat jetzt einen Freund, wohnt mit ihm zusammen, nicht mehr bei Frau und Haus und Stein ... wie er sich fühlt, kann man oben lesen ... (sicherlich schon viel besser als vorher ... aber da geht noch was, auch bei seiner Frau). Die positiven Reaktionen, gerade von seinen Kindern machen mich hoffen!

Liebe Grüße
Victor
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