Hallo Elfchen,
beim Lesen deiner Geschichte fallen mir ein paar Gedanken zu meiner Geschichte und das Verhältniss zu meinen Kindern ein.
In meinem Fall war es so, das ich mich emotional von meiner Frau getrennt hatte, ohne zu dem Zeitpunkt genau zu wissen ob ich schwul bin oder was auch immer. Paralel hatte sich ja meine Frau in einen anderen Mann verliebt und Gefühle entdeckt, die sie so vorher auch noch nicht kannte.
Unsere Tochter hatte dann die Beiden bei einem Telefonat "erwischt" und die "Bombe"ist beplatzt. In der Zeit wurde ich auch von meiner Frau damit konfroniert, das ich wohl nicht merken wüde, das mich an junger Mann anbaggert. Ich habe ihn verteitigt und letzendlich die Option in den Raum geworfen, das ich wohl schwul wäre.
Damit war unser Ehe beendet.
Wichtig war in Bezug auf unsere Kinder, das ich blos keine "Zwangstreffen" haben möchte. Ich wollte die Freiwilligkeit. Sich ungezwungen zu treffen. Das fanden meine Kinder zu dem Zeitpunkt auch in Ordnung.
Meine Tochter, damals 14, ging mit zur Mutter (im selben Dorf), mein Sohn( 17) blieb offiziell bei mir , zog dann aber mit 18 zu seinen Großeltern. Dort hatte er halt "Hotel Oma" und seine Sportfreunde.
Leider entwickelten sich die "freiwilligen Treffen" dann doch eher zu "Zangstreffen" und alle Beiteiligten fühlten sich nicht wohl.
Das emotionale Verhältniss zu meinem Sohn kann ich als "Nichtverhältniss" bezeichen. Die Gespräche waren eher oberflächlich und zum Schluss war ich meinem Sohn auch noch peinlich, irgendwie.
Mit meiner Tochter habe ich mehr und viel gesprochen. Dabei habe ich wohl ab und zu "vergessen" , sich um ihre Belange zu kümmern. Ich wollte mich wohl immer "erklären". Wenn sie dann "nach Hause" ging, war sie aufgewühlt. Das wurde mir dann mal zwischen Tür und Angel, von dem neuen Mann meiner Frau mitgeteilt.
Darauf habe ich meine Tochter angesprochen. Sie sagte dann zu mir, das alles in Ordnung sei.
Wo jetzt in dem Prozess eine art "stille Post" stattgefunden hat, weis ich nicht.
Es ist jetzt müßig darüber nachzudenken, ob es vieleicht besser gewesen wäre, sich regelmäßig ohne Zwang zu treffen. Mehr Chansen uns zu geben, sich wirklich warzunehmen ohne den Anderen zu überfordern.
Meine Tochter hat u.a. als sie geheirate hat, den Wunsch gehabt, das ihr "Stiefvater" sie vor den Traualtar führt. Denn "Er" war die letzten 15 Jahre "näher" bei ihr, als ich.
Mein Sohn hat nach 15 Jahren, dann mich dochmal gefragt, wie es "damals" war. Immerhin hat er die ganze Zeit nur "enseitig" die Lage beschrieben bekommen, ohne mich zu fragen. Das Gespräch hat richtig gut getan.
Unterm Strich ist die aktuelle Beziehung zu meinen erwachsenen Kindern in Ordnung. Die Zeit hat es gerichtet.
In meiner neuen Ehe mit meinen Mann und seinem Sohn (13) versuchen wir die "Besuchszeiten" besser zu regeln. Von Junior bekommen wir ab und zu den Wunsch geäußert, das es doch schön wäre, wenn wir alle in einem Haus wohnen würden. Denn er vermisst seine Mutter schon.
Da die Tochter(6) meines Mannes bei der Mutter - ca 2,5 Stunden von uns entfernt wohnt, ist ein gegenseitiger Besuch auch immer "sportlich".
Wünsche Dir, deinen Kindern, deiner Frau und auch dem Vater deiner Kinder, alles Gute auf Eurem weitern Weg.
GLG Maks