Hallo,
mal ehrlich, ich kann mich nicht entsinnen, "biphob" erlebt zu haben oder zu sein.
Von mir aus kann jeder sein und denken, was er möchte.
(Allerdings ändert das nichts an meiner Meinung, dass es nur sehr wenige "echte" BIs gibt, die wirklich gleißmäßig auf Frauen und Männer stehen.)
Ich glaube nicht, dass Schwule eine Biphobie haben, die sind eher tolerant. (Heteros knacken oder BIs vernaschen ...wer sagt denn da schon nein ...)
Wie es dann um Partnerschaft geht, kann es natürlich sein, dass Homos oder Heteros mit den Intentionen der BIs nicht so ganz klarkommen, und sich schwertun, eine(n) BI als Partner zu aktzeptieren.
Heteros sollen ja irgendwie monogam sein. Von daher ist die Vorstellung, dass schon von vorneherein im Partner die Lust auf "was anderes" angelegt ist, ziemlich unbehaglich.
Von Schwulen weiß man, dass die promiskuitiver sind, aber sie dürfen ja jetzt auch heiraten und monogam sein.
(Das viele schwule Pärchen auch nicht nur unter sich Sex haben, weiß man, geht aber nicht sooo drauf ein ...)
Gänzlich bricht (nicht nur bei mir) die "Monogamievorstellung" zusammen, wenn man sich jemanden vorstellt, der gleichmäßig auf Männlein und Weiblein steht.
Tummelt BI sich nur VOR einer Partnerschaft mal mit Jungs und dann wieder mit Mädels, bevor dann die Entscheidung für einen Partner getroffen wird (und dann soll das Gefühl, die Lust, die Geilheit auf das "andere" Geschlecht vollkommen FUTSCH sein ... (nee, nicht wirklich oder?????)
Also ist die Akzeptanz von BI letztlich "der Untergang" der völlilg monogamen Beziehung bzw. der "lebenslangen" monogamen Beziehung.
Ich hatte für mich schon lange bemerkt, dass Sex nicht unbedingt was mit Liebe oder Partnerschaft zu tun haben muss .
10 Jahre Flaute im Bett, trotz Zuneigung für meine Frau und wirklich gut laufender Partnerschaft ... da stimmt doch was nicht ... Die Lösung war: Sexuelle Zufriedenheit ist immens wichtig, allerdings muss Sex nicht unbedingt und ausschließlich in der Partnerschaft stattfinden ... es reicht auch, wenn man woanders "Zufriedenheit findet" ;-).
(Viele Schwule Paare leben diese Philosophie ... aber so richtig fällt es erst auf, wenn zum Thema BI darüber nachdenkt)
Was das für die Gesellschaft bedeutet, wird den meisten Heteros aber erst klar, wenn das Thema BI ins spiel kommt.
Von daher ist es aus meiner Sicht weniger eine Bi-Phobie, als eine "verordnete" Abneigung gegen die Trennung von Sex und Partnerschaft.
(nix für ungut, fiel mir halt gerade so ein ...)
Liebe Grüße
Victor