Willkommen! Anmelden Ein neues Profil erzeugen

Erweiterte Suche

Wie sag ich meiner Frau

geschrieben von oskar64 
Wie sag ich meiner Frau
14. Januar 2013 17:43
Hallo,

ich verfolge diese Webseite schon länger und meine Geschichte gibt es auch noch auf der alten Version zu lesen.

Inzwischen ist bei mir eine Weile vergangen und ich habe innerlich akzeptiert, dass ich wohl schwul bin. Nicht das mir diese besonders gefällt - ganz im Gegenteil - aber es ist wohl so wie es ist.

Erzählt habe ich es von meinem "alten" Bekanntenkreis noch niemand; ich habe aber ein paar schwule Freunde mit denen ich darüber sprechen konnte.

Meiner Frau habe ich nocht nichts davon erzählt. Wir lebten die letzten 4 Jahre mehr oder weniger getrennt - Sex gibts schon lange nicht mehr - und ich dachte es wäre sowieso vorbei. Es war eine Art Wochenendehe insbesondere wegen der Kinder, die inzwischen 7 und 10 sind. Insofern habe ich dann diese schwule Seite etwas ausprobiert um auch etwas sicherer darüber zu werden.

Seit September wohnen wir aber wieder zusammen und ich fühle mich als würde ich platzen. Ich kann und will nicht mit ihr in einem Haus sein und ihr irgendetwas vormachen. Irgendwie hatte ich gehofft, dass es vielleicht wieder was werden könnte zwischen uns, wenn wir zusammenleben. Aber es ist wohl inzwischen zuviel passiert um einfach da wieder anzufangen wo es aufgehört hat.

Aber wie soll ich ihr es sagen - ich krieg es einfach nicht hin. Obwohl ich in den letzten Jahren - nicht zuletzt wegen ihren Beschimpfungen und Vorwürfen - immer das Gefühl hatte, dass sie mich schon längst abgeschrieben hatte, scheint sie jetzt doch zu hoffen, das wir wieder zusammenkommen. Immer wenn ich das Thema anschneide, geht es in diese Richtung.

Also wie bringt man so etwas am besten rüber?

Wie es weiter gehen soll - Scheidung, Trennung oder was immer - weiss ich nicht. Ich weiss nur, dass ich möglichst viel Zeit mit den Kindern verbringen möchte, die mir alles bedeuten.

Vielleicht habt ihr ja ein paar Ideen dazu.

Übrigends, bis vor 3 Jahren war es für mich völlig undenkbar, dass ich schwul sein könnte. Ich hatte nicht die geringste Vermutung und fühlte mich als Hetero eigentlich ganz wohl.
Re: Wie sag ich meiner Frau
15. Januar 2013 09:33
Hallo,
weisst Du es gibt keinen perfekten Moment ........den gibt es einfach nicht wie sehr wir es auch drehen und wenden. Was ich meinem Mann sehr, sehr krumm genommen hab das er mir noch Hoffnungen gemacht hat als er eigentlich schon auf dem Sprung war. Bis zu seinem Outing hatten wir eine gute Ehe, dachte ich wenigstens......... Nach dem Outing hab ich noch so gehofft das wir einen Weg finden, wir waren uns sogar nochmal besonders nah aber nur kurz dann war da ein Freund und er war nicht mehr wirklich hier. Letztendlich hat es da dann geknallt, das konnte und wollte ich nicht aushalten und er zog zu seinem Freund. Ich vermisse ihn, leider liebe ich ihn auch noch aber mir ist am liebsten wenn ich ihn nicht so oft um mich habe. Mich hat es so getroffen das ich am liebsten den Kontakt voellig abbrechen wuerde, was natuerlich nicht geht wenn ein Kind da ist. Wichtig ist wohl das man sieht das es um verschiedene Dinge geht/ einmal um Euch als Paar oder eben getrenntes Paar/ das andere ist die Beziehung zu den Kindern. Man sollte versuchen das zu trennen, wir versuchen das und meist geht es/ aber da muessen sich Beide am Riemen reissen. Gut ist das Du fuer Deine Kinder da sein moechtest. Ich wuensche Dir alles Gute fuer Deinen Weg/ warte besser nicht zu lang wenn Du Dir sicher bist.......
Liebe Gruesse, Kaffeetante
Re: Wie sag ich meiner Frau
15. Januar 2013 22:14
Hi Oskar64,

eben habe ich erst mal nachgelesen - richtig: du hast auf meinen ersten Beitrag bei co30 im Herbst vorletztes Jahr als einer der ersten geantwortet.
Damals dachte ich, du seiest einer der alten Hasen smiling smiley und habe nicht nach deiner Geschichte auf co30 gesucht.

Wenige Wochen nach meinem ersten Beitrag hatte ich mit meiner Frau geredet, weil ich merkte, das geht so nicht weiter, ich halte das nicht aus. Genauso hat mich sofort überzeugt, dass sie auch die Möglichkeit haben muss, eigene Entscheidungen zu treffen.
Das gilt genauso für deine Frau, wie Kaffeetante auch schreibt. Gerade wollte ich schreiben, du musst ... nein, es sind hier nur Empfehlungen, denn schließlich kennst du deine Situation selbst am besten und auch deine Frau.
Also, du solltest nach meiner Meinung bald mit deiner Frau reden. Damit gibst du ihr auch die Möglichkeit die Ursache für einen Teil eurer Probleme in unabänderlichen Gegenheiten zu sehen, in deinem von dir nicht ausgesuchten Schwulsein. Sonst ist sie in Versuchung bei sich selbst Fehler zu suchen und das könnte auch Wut auf dich auslösen.

Genauso neigen Kinder dazu bei Problemen zwischen den Eltern sich selbst in Frage zu stellen, sich als Ursache zu sehen. Auch die Kinder sollte es nach meiner Meinung wissen. Aber das ist ein zweiter Schritt.
Versuche es positiv zu sehen. Es sind Chancen für alle. Je später, umso größer die Gefahr und Verletzungen. Vor denen ist man ohnehin nicht gefeit, es geht schließlich um Gefühle bei Menschen, die eng zusammen stehen.
Das kann auch ein Aufhänger sein: "Du bist mir wichtig, deswegen muss ich dir etwas sagen ..."

Ich weiß, alles schwer. Aber du spürst doch die Alternative, die Unmöglichkeit deines Lebens in der aktuellen Form. Kann das 20 Jahre so weiter gehen? Ein Jahr oder zwei Jahre? Wann ist es schlimm genug?
Da fällt mir mein Text hier letztes Jahr ein "Und ewig grüßt das Murmeltier"

Ich bin jetzt mal dreist und packe dir das hier rein:

"ich: schon immer nach Männern am gucken stop - seit letztem Herbst bewusst schwul stop - meine Frau weiß Bescheid stop - keiner will eine Änderung stop - genauer: jeder hat Angst sich zu bewegen stop - ich will raus stop - ich will niemandem weh tun stop - genauer: ich will kein schlechtes Gewissen stop - ich bin ein feiger Egoist stop.

He, ihr da drüben, da hinten und überall, Irrläufer in der weiten Steppe, gesprungene Dauerbrandöfen, Schneckenhausbewohner und Wächter der Polarstationen (habe ich geschrieben, dass ich ein Egoist bin? Ich meine die ganze Zeit mich selbst! Bitte nicht falsch verstehen!),

ich bin überhaupt nicht neugierig, aber ...

Wie geht's?
Wie lebt es sich?
Wie lebt es sich auf Dauer?
Wie lebt es sich auf Dauer im Versteck?
Wie fühlt sich eine Ehrenrunde an?
Wie fühlen sich zwei Ehrenrunden an?
Wie fühlen sich zehntausend Ehrenrunden an??
Wie kommt ihr klar?
Wie kommt ihr mit euch klar?
Wie kommt ihr mit euch in dieser Welt klar?
Wird die Sehnsucht weniger? Mit 50? Mit 60? Erst mit 70? Oder gar nie??
Kann man verstecken?
Könnt ihr verstecken?
Könnt ihr verdecken?
Könnt ihr ein gutes Leben darüber decken?
Und das grummeln vielleicht in ein angenehmes Kitzeln umdeuten?
Müsst ihr euch drehen, bis euch schwindelig wird?
Wird es immer schneller?
Kann man den Gang rausnehmen?
Kommt man zum Luft holen?
Ist man nicht irgendwann froh, wenn es endlich zu Ende ist?

Tsst! Jetzt habe ich mir die Antwort selbst gegeben. Trotzdem.
Vielleicht gibt es Antworten, die ich nicht sehe, vielleicht nicht sehen will.

Es ist ernst gemeint. Wie geht es Euch?"

Ich wünsche dir ein gutes Gespräch mit deiner Frau. (Lass dich nicht drängen, es ist deine Entscheidung smiling smiley)

LG
Zeev
Re: Wie sag ich meiner Frau
16. Januar 2013 19:06
WIE SAG ICH ES MEINER FRAU ?
Diese Frage stellte sich mir nur bedingt. Ich wollte dieses Geheimnis in meinem tiefsten Inneren bewahren und mit ins Grab nehmen. Denn ich liebte meine Frau und liebte meine Familie und das wollte ich eigentlich nicht verlieren. Ich wusste nach einen langen Prozess des inneren Comingouts, dass ich das Verlangen nach Mann nicht abstellen konnte.
@kaffeetante
Kannst Du Dir eigentlich vorstellen was in Deinem Mann in dieser Phase des inneren Comingouts vorgegangen ist. Er, dein Mann und alle die hier ihre Probleme schildern haben es sich nicht ausgesucht, wie zum Beispiel ein Hetero, der ein Verhältnis hat.

Das Problem ist, dass wir alle tolerant sein wollen, doch wenn es uns unmittelbar betrifft hört die Toleranz auf. Z.B. der Sohn ist schwul, die Tochter lesbisch, der Mann bekennt sich dazu auf Männer zu stehen. Dieses heroische was zwischen den Zeilen steht , finde ich sehr fragwürdig. Würdest Du Deinem Mann freimütig gestehen sagen dass Du einen Liebhaber oder eine Liebhaberin hast. Wahrscheinlich erst wenn einem das Wasser bis zum Hals steht. Es ist sehr schwer jemanden einen Rat zu geben.

Zurück zu mir , einiges findet man ja im Archiv von mir wieder. Durch eine Indiskretion eines Dritten musste ich mich gegenüber meiner Frau Outen. Ich dachte es bricht eine Welt zusammen, aber meine Frau reagierte ganz anders. . 7 Jahre leben wir nun, nach diesem Outing, als Paar und lieben uns immer noch. Meine Frau duldet den Freund und akzeptiert meine Neigung. Ich weiss dass dieses Ergebnis eines Coming Outs sehr selten ist und weiss von vielen Paaren dass es auf eine Trennung hinausläuft.
LG Rudolf
Re: Wie sag ich meiner Frau
16. Januar 2013 22:16
Hallo Rudolf,
ich unterstelle meinem Mann nicht das er sich das ausgesucht hat, was mich allerdings tief getroffen hat ist das er sehr wohl recht früh eine Ahnung hat. Er hätte uns allen viel ersparen können wenn er sich damals eingestanden hätte wohin sein Weg gehen soll. Niemand hat ihn gezwungen mich zu heiraten. Er hat zugeschaut wie ich ein schlechtes Gewissen hatte weil ich z.B. nicht nochmal schwanger werden konnte/durfte ( er hätte so gern noch ein zweites Kind gehabt- gesundheitlich war das Risiko aber zu groß- bei mir), er hat mich immer wieder in Krisenzeiten "auflaufen lassen " aber das allerschlimmste war das ich mir monatelang Sorgen gemacht hab, ihm völlig den Rücken frei gehalten habe und dann werde ich weggeworfen wie eine alte Klamotte. Er hat plötzlich Dinge unternommen die ich gern mit ihm gemacht hätte, er hat den Spruch losgelassen das er nun endlich richtig glücklich sein kann usw. Ich hatte die Hoffnung das wir einen gemeinsamen Weg finden aber er hatte es sehr eilig in sein neues Leben zu kommen und das habe ich nicht verdient gehabt. Nicht das er Schwul ist ist ein Problem sondern das wie er damit umgegangen ist und wie er mich behandelt hat, was er mir in dieser Zeit zugemutet hat- das ist das Problem. Ich durfte mir hier allerhand anhören, alles hab ich in seinen Augen falsch gesehen- erst durch dieses Verhalten kamen die Probleme.
Nun und sorry- das möchte keiner gerne hören aber wie soll man sich als Frau fühlen wenn man merkt das man eigentlich nie genügt hat, nie wirklich geliebt und begehrt wurde und das ein halbes Leben- zeig mir die Frau die da nicht eine gewisse Verbitterung spürt.
Ich will nicht das er verurteilt wird und das er sich für unser Umfeld nicht groß geändert hat ist völlig o.k., ich bin eher froh über die recht lockerer Haltung des Freundeskreises aber ich persönlich sitze vor einem Trümmerhaufen. Ich habe dieses Mann geliebt (liebe ihn leider noch), wollte mit ihm alt werden, habe fest an unsere Liebe geglaubt und bin enttäuscht worden wie nie zuvor in meinem Leben. Ich hab ne Menge durch aber das ich mich in ihm so derartig täuschen könnte ist meine persönliche Katastrope und dafür benehme ich mich durchaus sehr vernünftig und besonnen, von meinen Heulanfällen im stillen Kämmerlein abgesehen.
Schön das ihr einen Weg gefunden habt!
Liebe Grüße

Wieso heroisch?
Ich bin schlicht nie auf die Idee gekommen ihn zu betrügen, selbst wenn es mal nicht rund lief war für mich völlig klar das ich treu bin und bleibe. Ja, ich weiß spießig ...........



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 16.01.13 22:20.
Re: Wie sag ich meiner Frau
17. Januar 2013 12:07
@oskar64
Du schreibst deine Frau hat dir viele Vorwürfe gemacht. Ich kann daraus ja nicht lesen warum, aber vielleicht hat sie ja auch ganz andere Vorstellungen von eurer Beziehung. Vielleicht versteht sie manches nicht ? Und gibt dir und/oder sich die Schuld daran das es nicht so läuft, wie es eigentlich sollte ?
Für meinen Mann war es eine absolute Erleichterung, als er endlich wusste WARUM ! manches bei uns so anders war. Er hat da vieles verstanden und auch begriffen, das er nicht SCHULD hat. Das war enorm wichtig für unser weiteres Leben.

Wenn ihr eh nicht mehr so eng beeinander seid, ist das denn nicht eher eine Chance für euch alles zu klären ? Was bringt es dir denn, wenn du ihr jetzt noch Hoffnung machst, obwohl du weisst, das das nicht richtig ist ? Machst du es damit nicht noch schlimmer - für alle Beteiligten ?
ich möchte dir hier ein bisschen Mut machen. Es ist toll, dass du zu deinen Kindern stehst. Steh' auch zu dir und gib' euch beiden die Chance aufrichtig sein zu können.

@kaffeetante
Du sagst dein Mann hätte euch viel erspart, wenn er sich anfangs gleich eingestanden hätte, wohin sein Weg gehen soll.
Ehrlich gesagt kenne ich aus meinem schwulen Freundeskreis nur 2, die das mit Sicherheit schon so zeitig sagen konnten. Alle anderen haben ein jahrelanges inneres Ringen hinter sich, bis sie an dem Punkt waren, wo sie sich sicher waren (ich selber habe 42 Jahre dazu gebraucht, obwohl schon früher Anzeichen da waren). Alle davonhaben den "Umweg" über Ehe und Kinder gemacht und es ehrlichen Herzens versucht.
Sicherlich haben sie es auch nicht schon immer für falsch gehalten. Sie lieben ihre Kinder und haben Angst um ihre Familien, aber letztendlich sind sie alle ihren Weg gegangen (haben ihn gehen müssen, weil sie seelisch kaputt waren).

Ich kann aber gut nachvollziehen, wie du dich nach all den Jahren fühlst. Man gibt ja auch als Partner (Frau und Mutter)viel auf für seine Familie. Man richtet sein Leben danach aus. Stellt sich oft genug für den Partner/die Kinder hinten an (das machen ja nicht nur die schwulen Ehemänner winking smiley ). das du es als nicht fair empfindest, so vor vollendete tatsachen gesetzt zu werden, kann ich gut verstehen und es ist auch nicht fair. Und ja, ich finde deine Argumentation vernünftig und besonnen. Du setzt dich trotz deiner Verletzungen mit dem Thema auseinander und ich habe das Gefühl das es dir auch gut tut, den Weg deines Mannes verstehen zu können
Ich denke die meisten brauchen eine Weile bis sie sich sicher sind, aber ich gebe dir recht, wenn sie sich sicher sind/werden dann ist der zeitpunkt gekommen die Karten auf den Tisch zu legen. Wer von seiner sicheren Homebase aus sein Leben (heimlich) neu ausrichtet und erst dann mit der Sprache rausrückt hinterlässt Kahlschlag.

Glücklicherweise sind unter meinen Bekannten einige, die ein gutes bis sehr gutes Verhältnis zu ihrer Frau behalten haben. Leider sind aber auch nicht alle Ehefrauen so verständnisvoll wie du. Ein Patentrezept gibt es eben leider nicht.

Ich wünsche euch beiden alles Gute auf eurem weiteren Weg.

LG Billy
Re: Wie sag ich meiner Frau
20. Januar 2013 14:30
Hallo Billy,
lieb das Du schreibst das ich verständnissvoll und besonnen binsmiling smiley. Oft fühle ich mich gar nicht besonnenwinking smiley, allerdings kann man mir ja nur vor die Stirn schauen und nicht in den Kopf :-) und so komme ich besonnen rüber........
Bis es bei uns knallte hab ich nie vorher davon gehört das ein Mann heiratet, ein Kind/ Kinder bekommt und dann feststellt das er im falschen Leben lebt. Ich glaube auch nicht das ich meinen Mann jemals verstehen werde. Im Moment sitze ich noch in meinem Trümmerhaufen und versuche nach 20 gemeinsamen Jahren einen neuen Weg einzuschlagen. Allerdings unter erschwerten Bedingungen , denn ich muss erst mal schauen das ich beruflich ne Perspektive finde ohne das dabei unser Kind zu kurz kommt, muss für sie stark sein usw. usw. Das bringt mich oft ziemlich an meine Grenzen. Du hast Recht es gibt kein Patenrezept und für mich stellt sich schon auch die Frage was es für mich als Frau bedeutet...........
Wenn ich allein den Ring an seiner Hand sehe könnte ich ko........., er ist angekommen und ich kann die Trümmer aufsammeln. Zieht man das alles so schnell durch wenn einem die Frau was bedeutet hat? Nein, vielleicht war ich Mittel zum Zweck damit er Vater werden konnte- es war ihm sehr wichtig..... Wie auch immer es hilft nichts ich muss damit leben......
Mehr schreib ich nicht hab heute so das heulende Elend das ich alles hinschmeißen könnte.......
Liebe Grüße, Kaffeetante
Re: Wie sag ich meiner Frau
21. Januar 2013 20:53
Liebe Kaffeetante,

trotz Autoproblemen, Straßenproblemen und Zukunftsängsten (von den Gefühlsachterbahnen, die mich zur Zeit heimsuchen ganz zu schweigen), habe ich meinen Tag heute gut hinbekommen.
Luft holen und wissen, dass es wird.
Ich schlage mich seit Monaten durch's Dickicht und denke ständig, da vorne muss eine Lichtung kommen. Ich weiß ganz genau, dass es Lichtungen gibt, dass irgendwo weite Felder und Wiesen im strahlenden Sonnenschein liegen.

Nach allem was ich von dir gelesen habe, bist du eine tolle und starke Frau (dazu gehört für mich auch, dass man Schwächen und schlechte Tage eingestehen kann). Kein Wunder, dass dein Mann dich seinerzeit wollte. Egal wofür, er wollte dich!
Jetzt hat sich etwas verändert, verdeckte Strukturen sind freigelgt worden. Im Inneren von uns allen, auch von deinem Mann haben sich Atome verschoben und umgebaut, genauso wie äußerlich. Keiner von uns sieht mehr so aus wie vor 20 Jahren.

Du findest Deinen Weg, ich bin sicher. smiling smiley

Oskar64 - ansich ist das hier dein Faden. Ich hoffe sehr, dass wir bzw. ich dir hier nichts falsches geschrieben haben. Jedenfalls habe ich mich damals auch über deine Reaktion auf mein posting gefreut, deinen Namen hatte ich noch im Kopf.
Dir weiter alles Gute, es geht bald auf den Frühling zu. smiling smiley

Du hattest gefragt, wie du es deiner Frau sagen könntest. Es geht um das Aushalten der Reaktionen, die man auslöst.
Neulich habe ich den Faden mit Kaffeetante als vergleichbar Betroffene wie meine Frau, in dem ich aus meiner Sicht offen von mir geschrieben hatte, für meine Frau in eine Datei kopiert und sie darauf hingewiesen (obwohl sie co30 kennt, aber wohl kaum reinschaut). Ich dachte, so kann sie in Ruhe von mir lesen, es wäre etwas leichter, als die direkte Konfrontation, die Gespräche, in denen wir immer wieder straucheln. Hat nicht viel gebracht, sie sagte mir nur, was ich falsch geschrieben hätte.
Aber es wäre auch eine Methode, etwas mitzuteilen. Besser als nichts.

Und wenn es jetzt bei dir nicht passt, dann gehe andere Schritte, schreibe vielleicht hier wieder? smiling smiley

Liebe Grüße
Zeev
Re: Wie sag ich meiner Frau
22. Januar 2013 09:51
Hallo Zeev,
ich danke Dir jetzt einfach mal für diese lieben Zeilen smiling smiley!! Schön das Du Deinen Tag gut hinbekommen hast, ich wünsche Dir von Herzen das Du Deine Lichtung findest! Was ich ganz traurig finde ist das Deine Frau nur die "Fehler" im Geschriebenen gesehen hat. Schade , manchmal ist es doch einfacher zu lesen als zu reden, gerade wenn man immer wieder strauchelt.......
Klar es ist ganz schwer, ich kann "meinen" Mann ja auch sehr schlecht loslassen, schwanke oft zwischen Trauer, Verzweiflung aber auch einer ziemlichen Wut. Immerhin schaffe ich es aber keine Schuldzuweisungen auszusprechen. Vieles was er getan hat und tut begreife ich nicht aber mir hilft es mir zu sagen das er es sich nicht ausgesucht hat.
Dir weiterhin alles erdenklich Gute!
Liebe Grüße, Kaffeetante
Re: Wie sag ich meiner Frau
22. Januar 2013 20:46
hallo zeev,
ich könnte mir durchaus vorstellen, dass deine frau sich noch in dem sogenannten schockzustand befindet, in den fast alle Frauen kommen, wenn sie von der Neigung ihr Männer erfahren. keiner kann vorhersagen, wie lange der dauert.
ich glaube, sie schaut weg, weil es ihr zu sehr weh tut, sich damit auseinander zu setzen. und die vorhandene angst´, wie geht es weiter, schaffe ich es alleine, ich liebe ihn doch noch so sehr...fragen über fragen stürzen auf uns betroffenen frauen herab.
zudem finde ich, dass etwas schwarz auf weiß zu lesen viel schlimmer ist, als etwas verbal zu hören. das ist zumindest meine Erfahrung und ich habe sehr viel geweint, als ich dinge auf dem rechner lesen musste, die mein Exmann seinem damaligen geliebten geschrieben hatte.
auch ich habe es gemacht wie Kaffeetante.....ich habe versucht zu verstehen, habe mich damit auseinader gesetzt was das auch für meinen ex bedeuten musste all die jahre das zu verheimlichen usw.
das macht es zwar nicht leichter und entschuldigt auch nicht dass, was er getan hat...mich ungefragt auf diesem weg mitzunehmen, doch hätte er das nicht, so gäbe es auch usnere kinder nicht. das wissen hilft mir, ihn nicht zu verdammen, sondern positiv auf unsere Vergangenheit zu schauen.
dort hin zu kommen hat bei mir jahre gedauert...ich war und bin auch heute noch finanziell abhängig von meinem ex, auch wenn ich inzwischen Gott sei dank wieder arbeit gefunden habe. doch bei den heutigen löhnen reicht es nicht, sodass ich wohl nie ganz auf eigenen beinen stehen kann.
wenn mein ex damals den mumm gehabt hätte mich loszulassen, dann wären meine Chancen sicher ein wenig größer gewesen als heute, mit anfang 50. doch meistens warten die Männer darauf, dass die Frauen den ersten schritt machen und sie gehen lassen. mir ist bewusst, dass auch die meisten Männer angst vor der Veränderung haben, doch sie müssen gehen und loslassen bevor kostbare zeit auch für die Frauen vergeht.
in diesem sinne glg
einefrau
Re: Wie sag ich meiner Frau
08. März 2013 15:26
hallo oscar, war bei mir genau so ... weil immer niemand glaubt, vor allem die frauen hier nicht, dass man es nicht eher gewusst hat, es hätte ahnen müssen!
ich würde nun, nach dem lesen vieler berichte hier soweit gehen zu behaupten: nein, wir haben nichts geahnt, die frauen aber sehr wohl, denn sie haben sich den eher untypischen ehemann als vater für ihre kinder ausgesucht!
bevor es wieder proteste hagelt, das ist meine ganz persönliche meinung, unterlegt von etlichen erfahrungsberichten hier!

jetzt schreibe ich einfach mal in den text von dir, lieber oskar rein ... um die parallelen aufzuzeigen!

-------------------------------------------------------
> Hallo,
>
> ich verfolge diese Webseite schon länger und
> meine Geschichte gibt es auch noch auf der alten
> Version zu lesen.
>
> Inzwischen ist bei mir eine Weile vergangen und
> ich habe innerlich akzeptiert, dass ich wohl
> schwul bin. Nicht das mir diese besonders gefällt
> - ganz im Gegenteil - aber es ist wohl so wie es
> ist.
>
> Erzählt habe ich es von meinem "alten"
> Bekanntenkreis noch niemand; ich habe aber ein
> paar schwule Freunde mit denen ich darüber
> sprechen konnte.

habe ich mir auch nicht getraut, bin zudem noch sehr katholisch, da würde ich gleich zwei todsünden auf einmal begehen ...

>
> Meiner Frau habe ich nocht nichts davon erzählt.
> Wir lebten die letzten 4 Jahre mehr oder weniger
> getrennt - Sex gibts schon lange nicht mehr - und
> ich dachte es wäre sowieso vorbei. Es war eine
> Art Wochenendehe insbesondere wegen der Kinder,
> die inzwischen 7 und 10 sind. Insofern habe ich
> dann diese schwule Seite etwas ausprobiert um
> auch etwas sicherer darüber zu werden.

wieder sehr ähnlich, gleiches alter der kinder, kein sex seit 7 jahren bei mir, aber eine sehr glückliche familien wg!
>
> Seit September wohnen wir aber wieder zusammen und
> ich fühle mich als würde ich platzen. Ich kann
> und will nicht mit ihr in einem Haus sein und ihr
> irgendetwas vormachen. Irgendwie hatte ich
> gehofft, dass es vielleicht wieder was werden
> könnte zwischen uns, wenn wir zusammenleben. Aber
> es ist wohl inzwischen zuviel passiert um einfach
> da wieder anzufangen wo es aufgehört hat.

wir haben ja immer zusammen gewohnt, und nun habe ich schon 3 mal sex mit einem mann gehabt, kann man nachlesen ...
bei mir ist alles noch frischer, ich möchte gern mit meiner frau in der wohnung sein, aber ich merke, dass ich viel mehr von dem mann haben möchte, an diesem we ist er mit seiner familie verreist, und das bereitet mir unwohlsein ... Ich sehne mich nach seiner nähe und berührung!

>
> Aber wie soll ich ihr es sagen - ich krieg es
> einfach nicht hin. Obwohl ich in den letzten
> Jahren - nicht zuletzt wegen ihren Beschimpfungen
> und Vorwürfen - immer das Gefühl hatte, dass
> sie mich schon längst abgeschrieben hatte,
> scheint sie jetzt doch zu hoffen, das wir wieder
> zusammenkommen. Immer wenn ich das Thema
> anschneide, geht es in diese Richtung.
>
> Also wie bringt man so etwas am besten rüber?

darum habe ich es ja noch nicht angesprochen ... aber mein inneres sagt mir, dass der konflikt kommen wird, weil ich einfach mehr von diesem mann möchte!
>
> Wie es weiter gehen soll - Scheidung, Trennung
> oder was immer - weiss ich nicht. Ich weiss nur,
> dass ich möglichst viel Zeit mit den Kindern
> verbringen möchte, die mir alles bedeuten.

auch das geht mir ganz genau so - kann mir ein anderes leben als das in wohngemeinschaft mit den kindern nicht vorstellen ...
und da machen sich die frauen, die diese art von wohngemeinschaft erst eingerichtet haben oft was vor! es ist eine wohn- und erziehungsgemeinschaft!
>
> Vielleicht habt ihr ja ein paar Ideen dazu.

leider auch so gar nicht ...
>
> Übrigends, bis vor 3 Jahren war es für mich
> völlig undenkbar, dass ich schwul sein könnte.
> Ich hatte nicht die geringste Vermutung und
> fühlte mich als Hetero eigentlich ganz wohl.

auch das ging mir so ... 7 jahre keinen sex mit meiner frau, seit ca. 2 jahren sehe ich männern hinterher ... im studium hatte ich eine, nennen wir es homophile phase ohne es in letzter konsequenz gelebt zu haben!

gruss tido - ich werde es erstmal nicht sagen .. das macht alles nur noch komplizierter ... dieser meinung ist auch mein freund! er hält es mit seiner frau ebenso ... übrigens auch bei ihm eine fast identische geschichte!
Re: Wie sag ich meiner Frau
08. März 2013 20:51
Hallo,
Quote

ich werde es erstmal nicht sagen .. das macht alles nur noch komplizierter

das ist vordergründig verständlich, in letzter Konsequenz aber FALSCH.

Jeder Tag, der vergeht, wird Dir von Deiner Frau später angekreidet ... JEDER Tag, seit Du Dir sicher warst ... und irgendwann wirst Du es ihr sagen ...

Klar gibt es einen riesen Aufstand, ein Tohuwabohu, aber danach regelt sich das ... nach einer gewissen Zeit pendelt sich alles ein ...

... aber wenn man es vor sich her schiebt, wird der KNALL, mit dem es sich auflöst oder rauskommt dicker und schlimmer.

Und rauskommen wird es irgendwann sowieso.

...

Bei uns war es der totale Kitsch, wir saßen auf einer Bank im Kurpark, die Sonne neigte sich und schien uns ins Gesicht ... und wir beide plauderten ... dass ja irgendwas nicht mehr ganz so sei, wie früher ... und ... und ... und ...
... dann sagte ich: "Ich habe mich verliebt" ... sie: "In Susi?", ich: "Nein", sie: "in IHN???", ich: "JA" ...
und dann haben wir geredet, geredet, geredet ...
... dieser Tag war eigentlich einer der schönsten und befreiendsten meines Lebens, (und es war gestern vor genau 4 Jahren!)

Die Tage danach wurden schlimmer, schwärzer und unangenehmer, denn so nach und nach kamen bei meiner Frau die Gedanken, es kreiste ... ich nenne es schwarzen Rauch und schmutzige Wäsche ... DAS MUSS PASSIEREN, aber es kommt sowieo, also MUSS MAN DA DURCH irgendwann, das kann einem niemand abnehmen ...

... mein Fazit, je eher, desto BESSER!

...
liebe Grüße
Victor
Re: Wie sag ich meiner Frau
08. März 2013 22:59
Oh, nein Tido persönliche Meinung hin oder her-ich habe NICHTS geahnt und wir haben auch nicht jahrelang keinen Sex gehabt ( wir hatten auch nach dem Outing noch Sex und zwar richtig guten- fand ich wenigstens, ihm hat es ja nicht gereicht)oder irgendwelche anderen Anzeichen das es nicht stimmt.
Die einzigen die es gab waren in den Monaten vor dem Outing eine gewisse Gereiztheit bei ihm, er war oft krank u.a. aber da hat er sich auf nichts eingelassen, hat immer behauptet das habe nichts mit mir zu tun, er habe einfach Streß usw.
So er aber muss was geahnt haben denn er hat ja zugegeben das er in den ersten Jahren unserer Beziehung mal was mit einem Mann hatte also bei allem Verständnis spätestens da war es doch Zeit sich mal ganz ernsthaft damit zu befassen, vielleicht mal was bei mir zu sagen anstatt mir das Blaue vom Himmel zu versprechen, auf Hochzeit und Kinder zu drängen und so zu tun als sei alles perfekt.
So und dann halte ich im moantelang den Rücken frei weil der Arme ja so gestresst ist und er schlägt seinen neuen Weg ein- da soll ich applaudieren und ihn beglückwünschen????
Ich möchte nun auch nicht alle Männer in unserem Umfeld verdächtigen das sie auch schwul sind, denn so groß hat er sich nicht von denen unterschieden und die Probleme die es mal gab waren ganz ähnlich, nicht das kleinste Anzeichen das ich auf einem Pulverfass sitze.

Liebe Grüße
Re: Wie sag ich meiner Frau
09. März 2013 08:22
hallo kaffeetante, ich schrieb ja über die berichte der männer hier im forum, und da sind einige dabei, die es nicht wussten oder auch anzeichen nicht richtig deuten konnten oder wollten, die berühmte verdrängung!

so wie du das beschreibst, ist dein mann eher ein echter bi, der mit den jahren mehr zu den männern tendiert! du sagst ja, auch nach dem outing dir gegenüber habt ihr guten sex gehabt, und er hatte auch in der ehe öfter was mit männern ...
lese im momemt viele bücher zu dem thema und du hast wohl einen bi mann, was ja auch gut sein kann! Gerade für bi gibt es ja gute möglichkeiten ... Ihr könntet mal ein paar oder einen weiteren m dazu nehmen! internetforen empfehlen den joyclub für bi paare!
hatte mich auch da reingelesen und fand das sehr spannend, geht aber leider nur, wenn der mann wirklich bi ist ...
meine frau war leider allem sexuellen gegenüber immer schon wenig aufgeschlossen, so hatte sie meinen wunsch in der zeit nach dem ersten kind, einmal oral verwöhnt zu werden komplett abgelehnt (das ist doch wohl normal oder?) und dann den weiteren wunsch, mir dabei mal den finger in den po zu schieben mit begrenztem sexentzug ...

viele der männer hier hatten eben jahrelang keinen sex mehr mit ihren frauen und können sich nach dem 'ersten mal' mit einem mann auch keinen sex mit ihrer oder überhaupt einer frau vorstellen! ich auch nicht, gar nicht ...
ich würde mic inzwischen selbst nicht als bi, sondern eindeutig schwul einstufen!

lg tido
Re: Wie sag ich meiner Frau
09. März 2013 10:37
Hallo ,
nun er schwört ja das er von dem einen Mal am Anfang unserer Beziehung abgesehen treu war und das er eben erst nach dem Outing richtig Sex mit Männern hatte . Trotzdem ist er sich jetzt sicher das er schwul ist, seid seinen Erfahrungen die er nun hat meint er das er nun weiß was gefehlt hat- was ich für mich aber gar nicht weiter vertiefen möchte- das tut zu sehr weh. Mittlerweile ist er ganz klar der Meinung das mit mir nichts mehr laufen kann, er ist ja nun mal auch mit seinem Freund zusammen und unsere Ehe ist Geschichte. Von daher muss ich mir da eh keine Gedanken mehr drum machen. Vonwegen Möglichkeiten wenn er Bi ist........., es ist vorbei und damit muß ich halt leben. Ich denke der Sex mit mir war einfach vertraut, vielleicht ging es deshalb noch und seine Wünsche die ich kannte kamen durchaus nicht zu kurz. Was er sich sonst erträumt und nicht verraten hat weiß ich ja nicht und es bringt mir jetzt auch nichts mehr es zu wissen.
Tja, beim Thema oral bin ich wohl ganz anders als Deine Fraucool smileyvielleicht auch ein Grund warum es noch ging, keine Ahnung.

Liebe Grüße
Re: Wie sag ich meiner Frau
09. März 2013 11:13
Wenn ein Ehemann nur mit seiner eigenen frau sex haben kann, dann bezeichne ich das NICHT als bi!!!
mein ex jedenfalls packt nie wieder eine frau an....und das schreiben hier ja auch viele andere Männer, dass sie sich nach dem übergang hin in die Männerwelt nicht mehr vorstellen können je wieder eine frau anzufassen im sexuellen Bereich.

ich bin wie kaffeante genau der Meinung dass es in der ehe zu einer Vertrautheit kommt , die es dem schwulen mann ermöglicht Sexualität in der ehe zu leben. ohne das kann er ja schließlich auch keine Familie gründen, was die meisten ja veranlasst eine ehe einzugehen, wenn man die Ängste vor dem schwulsein mal nicht ganz nach vorne stellt.

mir ist bewusst dass ich hier oft eines anderen belehrt werde, aber ich habe in diesen und auch in anderen foren keinen verheiratetetn mann getroffen, der neben dem sex mit Männer auch noch weitere Beziehungen zu Frauen pflegt.
ist aber auch egal...jeder muss wissen wie er glücklich ist und bleibt....
ein schönes, leider wieder kaltes we

eni



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 09.03.13 11:14.
Re: Wie sag ich meiner Frau
09. März 2013 11:44
... doch, auch das ist bi!!! Hat er dir denn die wahrheit gesagt, ob er nicht mal was mit nem paar hatte und nur ihn dabei verwöhnt hat! Wenn das thema die wirklich interessiert, dann lies mal die fachliteratur!!!
ob die eigene frau oder eine andere ... bi ist bi ... Es ist wohl auch so, dass viele männer, die anfänglich noch bi sind, dann mit zu nehmenden alter immer mehr zur schwulen seite hin tendieren ...
Re: Wie sag ich meiner Frau
09. März 2013 18:54
ok, deine Meinung, meine nicht....aber es ist ja gut, dass verschiedene menschen verschiedene Meinungen haben dürfen. und mein ex sagt inzwischen ganz klar, er ist schwul und ´so lebt er auch. bi sein war sein Wunschdenken, aber er hat nie eine andere frau begehrt als mich...und das begehren hat dann aufgehört als er in die Männerwelt eintauchte. das sind die Fakten....
und ja, ich weiß dass er sich niemals mit einem paar abgegeben hat...geschweige denn jemals den Gedanken gehegt hat, dieses zu tun. betrogen hat er mich ausschließlich mit männern und das auch nur, weil er dort seine wahre Identität leben konnte .
es gab bei uns auch gótt sei dank nie einen krieg...sachlich und vernünftig haben wir unseren gemeinsamen weg beendet.

eni
Re: Wie sag ich meiner Frau
09. März 2013 23:00
Hallo,

nein, echtes BI ist für mich "heute Frau", "morgen Mann", und das mit der gleichen Begierde und der gleichen "Geilheit".

von daher ist es NICHT BI, wenn ein Mann nur mit einer (oder zwei Frauen) Sex hatte, und dann endlich merkt, dass er doch zu Männern tendiert.

Aber zu dieser EINEN Frau hat der "schwule" Mann ein ganz besonderes Verhältnis (und sie zu ihm). Da muss viel mehr sein als Sex. Und dieses Verhältnis, diese Partnerschaft bzw. diese Übereinstimmung ermöglicht es, auch intime Zweisamkeit zu leben. ES geht, es ist nicht ekelhaft (und lässt irgendwann stark nach) ... und dan merkt "Mann", dass man totales Begehren und LUST auf Sex wohl doch nur für Männer empfindet und mit ihnen erleben kann ...

Fast alle, die ich kenne sagen, dass sie 100% schwul sind, und dass es nur mit "dieser einen besonderen Frau" überhaupt funktionieren konnte ... (Denke Rudolf ist einer der wenigen der nach BI tendiert ...)

lg.
Victor
Re: Wie sag ich meiner Frau
09. März 2013 23:12
Victor,
das ist das erste mal, dass ich dir voll und ganz zustimmen kann...smile.
wer sagts denn!!!
lg eni
Re: Wie sag ich meiner Frau
10. März 2013 22:22
Danke eni!

Meine Frau unterschreibt diese Worte ebenfalls voll und ganz zu 100%.

Viele Grüße
Victor
Re: Wie sag ich meiner Frau
11. März 2013 20:38
Hallo Eni und Victor,

ihr habt es, glaube ich, recht gut herausgearbeitet. Ich reihe mich hier ein. Meine Frau war meine erste und einzige Frau, zu der ich je eine richtige Beziehung hatte. Ein kurzes Abenteuer mit einem Mädchen während meiner Studienzeit war so künstlich und fast arrangiert, ich kann das eigentlich nicht zählen.

Und, - aus meiner Sicht hat meine Frau mich damals angebaggert, nicht umgekehrt. Interessanterweise sieht sie das aber nicht so, ich hätte die Initiative ergriffen, sagt sie. Wenn das mal nicht Wunschdenken ist.

Wie es sich herausstellte, ist sie eine großartige Person, der ich viel verdanke, Liebe, blindes Vertrauenkönnen, gleiche Interessen, gemeinsames Durchleben schwieriger Lebensabschnitte, wunderbare Kinder, eine erfolgreiche, gemeinsame Erziehung derselben, es läßt sich leicht fortsetzen. Sie ist eine enorm warmherzige Person, auch bei ihren Arbeitskollegen beliebt und respektiert. Wie kann ich so einem Menschen so sehr wehtun?

Und doch habe ich es getan. Nicht, weil ich es wollte, sondern weil ich es musste. Mein CO war Katharsis, ich habe mich von der Lüge gereinigt. So fühle ich mich auch. Die Alternative wäre gewesen, mit der Lüge weiter zu leben, um einen geliebten Menschen nicht zu verletzen. Kann das eine Alternative sein?

Ganz sicher wäre ich meiner Triebhaftigkeit irgendwann erlegen und hätte sie "betrogen". Und was dann?

Ja, ich stimme Victor zu. Ihr unentschlossenen Schicksalsgenossen, die ihr dieses lest, offenbart Euch. Es ist besser für alle Beteiligten.

Schöne Grüße

Volker
Re: Wie sag ich meiner Frau
11. März 2013 23:05
Oh Volker, Du hast bei meiner Geschichte abgeschrieben ... oder hast Du die gleiche Geschichte erlebt???

Die Welt ist so grausam, so vorhersehbar, so anders ... und doch sooo gleich ...

lg.
Victor
In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.

Klicke hier, um Dich einzuloggen