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Mutter und Unsicherheit

geschrieben von Holland1987 
Mutter und Unsicherheit
03. Juni 2019 10:49
Hallo,

ich bin über einn Radiobeitrag auf dieses Forum gestossen. Ich habe erst Mal ein paar Beiträge von anderen gelesen. Mein Kompliment und Dank für das Aufrichten dieser Seite!

Ich möchte euch gerne kurz meine Geschichte erzählen. Ich bin Mutter und habe einen Sohn der 3 Jahre alt ist. Mit Meinem Freund bin ich seit 7 Jahren zusammen. Im Moment bin ich irgendwie total verwirrt. Ich habe irgendwie das Gefühl je älter ich werde, desto mehr habe ich Interesse für Frauen. Es war irgendwie schon immer da. Also auf der Straße habe ich noch nie Männern hinter geguckt sondern eher Frauen. Früher als ich Teenager war habe ich mal eine Frau geküsst, aber mehr ist nicht passiert. Danach hatte ich nur ein paar Beziehungen mit Männern. Doch immer wenn ich eine Beziehung mit Männern hab, dann fehlt mir irgendwie etwas. Es ist jetzt sogar schon meinem Freund aufgefallen, dass ich vielleicht auf Frauen stehen könnte, dann wir haben aus Zufall einen Netflix Film gesegen mit einer Szene wo sich 2 Frauen unerwartet einander genähert haben und er hat es mir irgendwie angesehen.
Er meinte wenn mir etwas fehlt und er mir das nicht geben kann, dann wäre es für ihn okay wenn ich es mir bei einer Frau suche. Und seit dem bin ich irgendwie total verwirrt. Ich glaube weil ich diesen Gedanken nie zugelassen habe. Für mich ist aber irgendwie auch noch nicht deutlich in welche Schublade ich gehöre und ob ich dieses "Angebot" von meinem Freund annehmen soll. Ich habe glaube ich Angst davor was dann passiert. Das ist dann irgendwie so ungewiss und ich will auch niemand verletzen. Ich fühle mich irgendwie zu unsicher um eine Aktion zu starten, weil ich dann irgendwie null Kontrolle habe für mein Gefühl. Was ist wenn ich mich dann in eine Frau verliebe? Ich denke mein Freund denkt, dass ich nur etwas körperliches vermisse....aber ich vermisse auch andere Sachen.
Wie ihr seht bin ich einfach nur verwirrt und ich will eigentlich nicht in so einem Zustand experimentieren, Klarheit wäre mir lieber, aber die findet man nicht einfach so. Habt ihr auch solche Erfahrungen gemacht? Wie seid ihr damit umgegangen?
Re: Mutter und Unsicherheit
07. Juni 2019 13:55
Hallo Holland 1987,
Herzlich willkommen hier im Forum. Schön, dass du hergefunden hast.
Was du beschreibst, kennen hier ganz viele.
Bei mir war die Anziehung zu Männern auch immer stärker als zu Frauen aber ich habe das immer irgendwie versucht zu ignorieren. Das hat auch sehr lange funktioniert. Ich hatte mein Coming Out erst mit 54. Das war vor einem Jahr. Ich habe mir selbst lange vorgemacht, das wäre nur etwas Sexuelles, aber wie du sagst, das ist noch viel mehr und das erfahre ich jetzt auf wunderbare Weise.
Ich glaube die Tatsache, dass du hergefunden hast, deine Geschichte aufgeschrieben hast und Fragen stellst ist schon ein Zeichen, dass du begonnen hast, dich damit auseinanderzusetzen. Das ist ein spannender Weg und er kann dein Leben verändern. Du kannst damit dir selbst ein Stück näherkommen aber es kann auch bedeuten, dass du anderes in deinem Leben aufgibst.

Schau doch auch mal im Chat vorbei. Mittwochs und sonntags abends sind "Chatzeiten" aber auch ananderen Abenden triffst du mal auf Leute, die genau wissen, wovon du sprichst. Männer und Frauen.

Liebe Grüße
Franz
Re: Mutter und Unsicherheit
27. Juli 2019 19:06
Hallo Holland 1987,

ich kann deine Verwirrtheit nur zu gut verstehen.

Ich war einfach nur neugierig, zuerst.
Meine Geschichte habe ich im Forum "Meine Geschichte" schon kurz aufgeschrieben.

Wenn du das Gefühl hast, dass wir uns vielleicht austauschen können, dann melde dich doch smiling smiley

LG
Re: Mutter und Unsicherheit
31. Juli 2019 09:00
Hallo Holland1987,

wie Franz auch schrieb, diese Gedanken kenn glaub ich viele...

Ich hatte mein ComingOut vor etwa einem Jahr und mein Sohn war damals fast 2. Meine Gefühle für Frauen wurden auch immer stärker, in der Öffentlichkeit hab ich auch immer Frauen angeguckt und keine Männer und ihm Fernsehen etc. hat mich Frauenliebe auch irgendwie "fasziniert".

Tatsächlich bin ich mittlerweile erstaunt, wie vielen es so geht und denke immer öfter, "das hätte ich doch schon früher wissen müssen". War aber nicht so...

Ich denke auch, du hast begonnen, dir Fragen zu stellen und dich mit deiner möglichen Homosexualität auseinanderzusetzen. Guck mal, was passiert, wie du weiter denkst. Und es ist doch schon mal gut, dass es ja auch zwischen deinem Freund und dir ein eher offenes Thema zu sein scheint. Lass die Gedanken einfach zu und guck, was passiert.

LG Regenbogenring
Re: Mutter und Unsicherheit
02. August 2019 12:53
Hallo Holland!

Ich habe mich gestern mit einer Freundin getroffen, die ich aufgrund der schwierigen letzten Wochen nicht gesehen habe und so hatten wir viel zu erzählen.

Gleich zu Anfang meinte sie, es würde sie nicht wundern, dass ich bei einer Frau gelandet bin. Ich hätte schon so oft erwähnt, dass mich das reizen würde und sie jetzt der festen Überzeugung ist, dass ich nun das gefunden habe, was mich wirklich glücklich macht.

Lustigerweise kann ich mich an solche Äußerungen nicht erinnern eye rolling smiley

Aber sie hätte natürlich auch keinen Grund so etwas zu sagen, wenn es nicht stimmen würde.

Nun gut, dachte ich, dass andere eher über einen selbst bescheid wissen, als man selber. cool smiley

Was ich dir damit sagen möchte, wenn du den Versuch für dich zu lässt, besteht auf jeden Fall die Gefahr, dass du merkst, dass der Weg für dich der Bessere ist und dann wirst du dich gegen deinen Freund entscheiden "müssen".
Für dich .... weil das Leben zu kurz ist und man es nicht so verbringen sollte, wie man es eigentlich nicht möchte.

Und wenn du schon schreibst, dass du NICHT NUR sexuell etwas vermisst, kann ich dein Gefühl so gut nachempfinden .... dann solltest du dem nachgehen ......

LG
Anonymer Teilnehmer
Re: Mutter und Unsicherheit
03. August 2019 07:55
Hi Holland1987,

zunächst einmal herzlich willkommen im Forum. Ich hoffe, Du fühlst Dich hier bestens aufgehoben!

Meine Gedanken und persönlicher Umgang zu Deiner Frage sind noch mal "speziell" (ich kommentiere daher ungern, das führt zu Kontroversen innerhalb der Community, die im Streit enden, weil ich nochmal einen anderen Blickwinkel zu vielen Dingen habe) Bewerte es daher eher im Sinne einer für sich gesonderten "vierten Meinung", nicht als gewönlich oder alltäglich in Kreisen gleichgeschlechtlicher Beziehungen. Ich bin recht schrullig.

Meine Vermutung, das Dich das etwas verwirrt oder irritiert, scheint mir unterschwellig zu sein: Dein Partner schätzt Deine Bedürfnisse und läßt Dir (ungewöhnlich, jedoch begrüßenswert) sehr viel Spielraum. Den `Jung` halt Dir mal fest, verärgere ihn nicht! Die Verunsicherung rührt (so glaube ich) an der "Grenzenlosigkeit". Eine Partnerschaft hat gewisse Grenzen und Normen, die scheinen für Dich völlig aufgesprengt, der Tolleranz Deines Partners. Da heraus ist die Verunsicherung der nicht ausgesprochenen Hinterfragung, ob der Partner Dich denn überhaupt noch lieb hat, denn eine Partnerschaft, wie auch Ehe engt ein. Werden diese gelebten und gewachsenen Normen plötzlich aufgehoben, entsteht eine generelle Sinnfrage zur Partnerschaft. Das (vermute ich, wie gesagt) ist die wahre Triebfeder Deiner Verunsicherung, einhergehend, mehr zu wollen, als blose gleichgeschlechtlich körperliche Aktivitäten, läßt Dich statt des sprichwörtlich gereichten Fingers, den ganzen Arm abreißen. ^^

Darüber müßt Ihr zwei reden. Du mußt (ja, in diesem Fall "mußt" ich komm da später zu) für Dich abklären, wie weit Du gehen willst, ohne (!) dabei Dein Empfinden für Deinen Partner zu ändern. Will heißen: fändest Du ´ne Freundin, die Du abgöttisch lieb hast, darf das nicht den Bezug zu Deinem Partner tangieren, denn dann machst Du ihn sauer. Er legt Dich nicht "an die Kette", achtet Dich und Deine Bedürfnisse, das darf nicht dazu führen, das Du ihm dann irgentwann wegläufst. Das wäre nicht nur unfair, sondern anstandslos!

Dem erschwerend kommt hinzu, Ihr beide habt ein Kind. In all Deinen Begehrlichkeiten steht das Wohl und Wehe des Kindes an oberster Stelle! Nichts und niemand ist dem übergeordnet! Das ist die Kette, die Dich an den Partner bindet, bis das Kind volljährig ist! Jegliche Störungen im Aufwachsen des Kindes kann bei diesem zu nicht korrigierbaren psychischen Störungen führen, denn es entwickelt ja erst seine Persönlichkeit. Das Kind braucht unabdingbar Mutter und Vater! (daher das eingängliche Du "mußt" ) Es ist mit Deine Verantwortung!
Hier hinzufügend, ich bin darin sehr "altmodisch": Je nach dem, wie sich was entwickelt (ob Du eine Freundin findest, parallel zur Partnerschaft) "Nicht vor dem Kind!". (also ihr nicht abschleckend in den Hals kriechen, ihre Mandeln zu inspizieren) Das Kind muß sich solcher Einflüsse ungestört entwickeln können, des es versteht es nicht! (einige "militante" gleichgeschlechtlich orientierte wollen das immer für sich vereinnahmen "es sei eine gute Erziehungsvariante", nur um ihre Gelüste zu rechtfertigen, da bin ich strikt dagegen! Gleich geschlechtliche Paare können heiraten, sich finden, alles aber da gehörn keine Kinder rein! In dem Punkt bin ich hart! Das betrifft auch Dreiecksbeziehungen wie anbahnend bei Euch. Das ist dann fürs Kind die "Tante" die Mamma kennt aber nicht mehr!)

Das ganze solltest Du für Dich erstmal abklären, all das "was wäre dann, was mache oder wie verhalte ich mich dann" und wenn das getan hast, dann das intensiv mit Deinem Partner besprechen. Er muß über alles bescheid wissen, denn er ist "die Nummer Eins" in Deinem Leben! (auch wenn Du diese nicht fühlst, Hirachien beachten! Das ist einfach schon des gegenseitigen Respekts geschuldet und eben Eurer beider Verantwortung gegenüber Eures Kindes.)

Dir steht mit so einen aufgeschlossenen Partner, wie dem Deinen alles offen, es ist für Dich alles erreichbar, wenn Du keine Fehler machst und ihn enttäuschst, vor den Kopf stößt und das geht nur, wenn Ihr beide mit einer Stimme sprecht. Deine dann mögliche Freundin sollte in Eure Familienangelegenheiten mit einbezogen sein (im Rahmen von "anständigem" Verhalten gegenüber dem Kind!) Wie Ihr im Detail das Zusammenleben regelt, darüber solltest Du und Dein Partner Euch (vorher!) ebenfalls ausführliche Gedanken machen!

Ich hoffe, das hilft Dir etwas.



3-mal bearbeitet. Zuletzt am 03.08.19 08:03.
Re: Mutter und Unsicherheit
06. August 2019 21:24
Hi Holland,

nochmal ich. :-)

Mir ging nur noch was durch den Kopf, und sorry Sweety, da muss ich etwas gegen deinen Kommentar reden (oder hab ich dich einfach falsch verstanden?):

Hab keine Angst, deinem Kind psychisch zu schaden. Generell, egal, ob ihr euch trennt oder zusammen bleibt. Euer Kleiner wird immer Mutter und Vater haben.
Was ich jedoch ähnlich sehe, ist, dass die Fronten am besten (wenn auch nicht immer einfach) halbwegs geklärt sein und das alles möglichst nicht vor eurem Sohn ablaufen sollte.

Du scheinst eine prima Beziehung zu deinem Freund zu haben. Nutze das und sprich mit ihm über deine Unsicherheit. Sag ihm, dass du dir mehr als nur das Sexuelle von einer Frau versprichst und dass ein Ausleben dieses Bedürfnisses von dir vielleicht zu einer Trennung von euch führen kann. Ihr scheint auch freundschaftlich eine sehr gute Basis zu haben. Wie Sweety sagt, halt ihn fest! Auch wenn es mal schwierig werden kann, falls ihr euch trennt, das ist eine gute Basis dafür, dass ihr weiter gute Eltern und evt. auch gute Freunde bleibt. Das ist bei uns ähnlich und auch wenn wir uns mal zoffen, so weiß ich, dass sich das wieder legen wird. Und manches muss halt auch ausgesprochen werden, auch wenn es erst unbequem oder verletzend wirkt.

Und wegen einer neuen Partnerin...ein Schritt nach dem anderen. Guck jetzt erstmal, dass du für dich Klarheit findest. Lass die Gedanken ruhig zu. Und dann, wenn du wirklich irgendwann eine Partnerin hast, wird sich zeigen, wie ihr das eurem Sohn zeigt. Ich denke oft, dass die Kinder heute viel selbstverständlicher mit Homosexualtiät aufwachsen als wir es noch sind. Das wird schon, aber wie gesagt, ein Schritt nach dem anderen.

Viele Grüße und eine gute Nacht!

Regenbogenring
Anonymer Teilnehmer
Re: Mutter und Unsicherheit
07. August 2019 11:08
Hi Regenbogenring,

... nein, warum?! Das ist doch völlig ok, man muß nicht die selben Ansichten oder Meinungen haben. Schwierig wirds nur immer dann, wenn eine Auffassung "degradiert" wird im Sinne "das ist doch Blödsinn" .
Du bist der Auffassung, es schadet nicht oder verändert die Sichtweise eines heranwachsenden, ist Dein gutes Recht, Du hast Deine eigenen Lebenserfahrungen. Ich hingegen sehe das, gerade ja begründet auch der Selbstbetrachtung durch Introvertiertheit, das viele meiner "Macken" wie schizoide Persönlichkeitsstörung auf gravirende Fehler meiner frühkindlichen Entwickung zurück gehen. Erkennen heißt nicht, Fähigkeit das selbstkorrigierend zu ändern, weil viele Verhaltensweisen instinktiv verlaufen, dem Intellekt unabhängig sind. Nur ein Beispiel für so etwas, um das besser zu verstehen: ich kann nicht unter fremden im Kreis sitzen, schon gar nicht fremden ins Gesicht schauen, dann fange ich an zu grinsen, werd völlig verspannt/ hölzern. Ich lächele nicht weil ich das alles toll finde, sondern es ist instinktiver Schutz, wer lächelt, den haut keiner, die Leute indes denken, ich lache sie aus. Das kann sich so weit steigern, das Grinsen geht dann über in ein Lachen, wenn ich aus der Situation nicht schleunigst raus komme. Das ist hochpeinlich, äußerst unangenehm für mich. Ursache des ganzen, wenn man in der Psyche kramt, ist ein angeborener Instinkt von Säuglingen: ein Baby lächelt auf dem Arm eines Fremden, weil es ihm schutzlos ausgeliefert ist. Das "verwächst" sich wenn es älter wird/ heran wächst. Es merkt und lernt Vertrauen, fühlt geliebt zu werden. Das sind die ersten Schritte der Bildung einer Persönlichkeit. Ist das Elternhaus frostig, fehlende Anerkennung, dieses "wir feieern Weihnachten, weil das alle machen, so üblich ist" aber kein Herz dahinter steht, dann verbleibt diese ansich natürliche Erstreaktion auf Eindrücke fest in der Persönlichkeit verankert und führt dann zu solchen Verhaltensauffälligkeiten. Oder dem vorurteilhaften "der hat nicht alle Latten am Zaun"

Und so sehe ich das auch in der Entwicklung eines Kindes, wohin es sich orientiert oder es möglicher weise unangenehm enpfindet. Ein heterosexuell orientierter Mann empfindet ja für gewöhnlich auch "Ekel" wenn er sieht, wie zwei Männer sich küssen. Ich hab mich seehr früh schon, als Kleinkind vor geeekelt, aus ner Tasse zu trinken, an der die ältere Schweester rumgeschlabbert hat, das mocht ich so gar nich! ^^ Ich versuche immer, bei meinen Gedankengängen so weit zurück zu gehen in der Fragestellung "welche Auswirkungen hätte das oder jenes für dich gehabt?" Wäre das gut oder wäre das schlecht? Ich habe detailierte Erinnerungen, die reichen zurück, da wirkte eine Holzmiete so groß wie ein Hochhaus, der Frage, wie haben die das so hoch gekriegt ohne Leiter? (also wohl zwei-dreijährig.)Das Kinderbettchen, ganz hoch die Stangen, daran stehend, mich festhaltend, wie ein Verbrecher in der Zelle ... ein Käfig. Heim für schwererziehbare Kinder, ein gewaltiger Backsteinbau, vergitterte Fenster, so richtig die Kulisse Alkatraz ... alles Eindrücke, die ich heran wachsend erfuhr, meine Persönlichkeit bildeten (und natürlich der schwerstschaden, ein vier jähriges Kind mit Psychopharmaka voll zu pumpen, nur damit die Eiskönigin Mutter ihre Ruhe hatte "das Gör das nervt und baut nur Scheiße" .. warum aber?! .. und wie enttäuscht sie war "aber Frau X, wir wissen nicht was Sie haben, das Kind ist völlig normal" was aber dann folge, den anderen Kindern hat das ja keiner gesagt. Der bekloppte aus der Anstalt ist zurück. Den können wir jetzt aber ... der wehrt sich nich, der darf nich, sonst geht er gleich wieder ab ... ) ... ich sei jähzonig, grunddurch bösartig ... meine Seele besteht mehr aus Narben als "Gewebe" ... daher auch mein gerade zu überzogenes Verhalten für Wahrheit, Fairness, Gerechtigkeit, ganz im Wortlaut wie einst Willy Brandt "im Innern wie nach außen" ich kann nicht beklagen und selbst ein A-Loch sein, das paßt nicht!

Scheidungskind, zwei Väter. Der echte von früh auf schlecht gemacht bis auf die Knochen, dann Erstkontakt mit 12, Sommerferien. In der Schule tag ein tag aus gequält, Vadder dem Alk verfallen, erzählt in der Kneipe den Bengel vorführend, Mein Sohn hat im Sport ne 5! "Aber wie so denn?! (lacht mich noch aus!) Die Wahrheit kann man doch sagen!" Hab auch noch nich genug Arschvoll von der Welt gekriegt ... Bübi steht hochpeinlich und grinst (was keiner sieht: die Seele weint bittere Tränen!)

... und das alles sehe ich, wäre ich für ein Kind verantwortlich, es besser zu machen, damit daraus ein lebensfroher Mensch wird ...
Anonymer Teilnehmer
Re: Mutter und Unsicherheit
07. August 2019 11:40
Ergänzung (ich bin jetzt voll in der Erinnerungsspirale, weil mich das aufwühlt, das tut mir nicht gut. Werd im Anschluß mal in Computerspielen versumpfen, meinen Kopf wieder frei zu kriegen, sonst fall ich ins Loch einer Depression) :

Das Schulzeugnis (Abgangszeugnis 9. Klasse bestanden POS) das spricht Bände, wie galant man sich der Eigenverantwortung entzog: "... Sweety fiel durch betont höfliches Verhalten auf, das nicht seinem Alter entsprach. Dadurch stieß er bei Mitschülern auf Ablehnung. Persönliche Konflikte standen im Vordergrund und führten zu Wissenslücken, die er trotz einer hohen Intelligenz nicht mehr ausgleichen konnte" ) Das ist so richtig noch eine gescheuert zu kriegen. Schuld war keiner, man hat gekonnt weggeguckt. Das konnten se alle vortrefflich! Bundeswehr Eignungstest, da wurd ich noch bei Seite genommen zum Gespräch, es müsse ein Fehler vorliegen, Sie haben angegeben in der Schulbildung "Hauptschulabschluß", Ihr IQ-Test weist jedoch "mindestens Abiturbildung" aus. ...



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 07.08.19 11:44.
Anonymer Teilnehmer
Re: Mutter und Unsicherheit
08. August 2019 10:38
Ich habe mich wieder etwas gefangen und will meinen eigenen Text nicht querlesen. Der anfänglich angedachte Ansatz, ein Beispiel zu geben, ist etwas aus dem Ruder glaufen, was Störungen in der frühkindlichen, kindlichen und pubertären Entwicklung eines Kindes bewirken und womit man sich dann als erwachsener bis zum Lebensende herum trägt. Ein außenstehender sieht nur das Resultat, nicht die Ursachen.

Deshalb bin ich in solchen Dingen, wie abweichende oder veränderte ... gar nicht mal Eriehungsmethoden ... sondern Einflüsse eines Kindes, worüber man sich als Elternteil gar keine Gedanken machen würde, so hart. Das sieht man nicht, nur die betroffene Seele selbst, die später zurück schaut. Das ist genau so auf gleichgeschlechtlichePaare anzuwenden, derer sich (in den wohl meißten Fällen) ein heteroorientiertes Kind in der Obhut befindet. Es ist gar nicht abzuschätzen, was es bei diesem bewirkt. Das sähe man erst, wenn es erwachsen und und dann ist es lange lange zu spät. Eine mögliche Argumentation "bei Dir wars ja auch ganz was anderes", stimmt in der Form nicht. Dem in der anderen Waagschale: ich wurde nie mißhandelt, das Elternhaus war stets gerade schon klinisch sauber, es wurde sich drum gekümmert, das ich vernünftige Klamotten auf´m Hintern hatte, um Schulmatherialien, Bücher ect. wurde gesorgt ... und genau das meine ich: es kann nach außen hin sich darstellen, eine ganz normale Familie zu sein, eine Störung ist wie der Flügelschlag eines Schmetterlings, der viel viel später erst zum Sturm führt, den man sich dann nicht erklären kann, die Ursachen nicht sieht, ja gar noch verdrängt. "Das Kind wird immer einen Vater und eine Mutter haben, selbst wenn ihr euch trennt" ist ein solches Beispiel, des nichtabschätzens von Folgen. Ich hingegen bewerte das Kind höher als das Elternhaus. Verantwortung ist nicht nur, dieses zu versorgen!!
Re: Mutter und Unsicherheit
08. August 2019 11:13
Sweety,
also ich verstehe nicht so ganz, was du damit sagen möchtest.

Wenn ein Kind von Eltern groß gezogen wird, die sich nicht mehr verstehen, dadurch keine Harmonie/Freude mehr in der Familie ist und noch schlimmer, die Eltern sich nur noch streiten, dann stört das meiner Meinung nach die Entwicklung eines Kindes sehr viel mehr. Selbst wenn sich beide zusammen reißen und sich nicht vor den Kindern streiten, merken die Kinder, dass etwas nicht stimmt.
Kinder sind sehr sensibel und feinfühlig.
Lebt man so, fördert das die Unsicherheit bei Kindern. Sie merken, irgendwas ist nicht richtig, wissen aber nicht was und projezieren das Problem auf sich selbst.

Geht man offen damit um, erklärt ihnen, dass Mama und Papa sich eben nicht mehr so sehr lieb haben, dass sie als Partner zusammen bleiben können und erklärt ihnen, wie das Leben ab da weiter gehen soll, wissen sie zumindest was Sache ist und das nicht sie selbst schuld daran sind.
Klar bleibt dann Traurigkeit .... aber die vergeht, wenn sie merken, dass beide Elternteile noch für sie da sind und es so wieder ein glücklicheres Leben für sie gibt.

Du kannst also nicht pauschalisieren, dass Kinder, deren Eltern sich trennen ( und dabei ist es egal, ob einer von beiden einen neuen Partner des gleichen oder anderen Geschlechts hat) ihr Leben lang einen dicken psychischen Knacks haben werden.

UND dazu kommt, dass sich unsere Gesellschaft in schnellen Schritten weiter entwickelt. Es gibt immer mehr gleichgeschlechtliche Partnerschaften. Die Kinder jetzt werden damit groß und man sollte sie so erziehen, dass es normal ist. Das jeder das Recht hat zu entscheiden, wen er lieben "darf"!

Eine Unterdrückung der eigenen Gefühle ist für einen selbst nicht gut und für die Personen Drumherum auch nicht, weil man immer auf einer Ebene Unzufrieden ist.
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