coming out am Arbeitsplatz - .....

Hallo Ihr Lieben,
neben dem inneren und dem coming out im Familien und Bekantenkreis, steht u.a. auch das coming out am Arbeitsplatz an.
Es geht hier nicht darum, es an die große Glocke zu hängen, sondern lediglich sich nicht mit großer Kraft zu verstellen. Locker sagen zu können, das man am Wochen mit seinem Freund unterwegs war. Keine Lügengeschichten aufzubauen, um nicht "entdeckt" zu werden. Je nach sexeller Orientierung kann aber nur der große Schritt einen befreien. So werdet ihr das in dem Bericht von Leonora Friese lesen. (s.Link)

Große Firmen haben eigene Diversity Gruppen ins Leben gerufen um der Vielfallt in Ihren Unternehmen eine Plattform zu geben.

So schreibt die AXA Versicherung auf Ihrer Homepage:

Wir sehen Vielfalt als entscheidenden Erfolgsfaktor und die vielfältigen Perspektiven als bereichernde und kreative Ressource. Denn Offenheit, Respekt und Wertschätzung von Unterschieden und Gemeinsamkeiten müssen ein wesentlicher Bestandteil der Zusammenarbeit bei AXA sein. Diese Grundsätze helfen uns, innovative Lösungen für die vielfältigen Erwartungen unserer Kunden zu entwickeln.

Uns ist es wichtig, dass jede Mitarbeiterin und jeder Mitarbeiter bei AXA die gleichen Chancen erhält und sich gewinnbringend für unsere unterschiedlichen Kundinnen und Kunden sowie Geschäftspartner/innen einzusetzen.


Sexuelle Orientierung und geschlechtliche Identität

Toleranz, Respekt und Wertschätzung

Wir legen Wert auf ein tolerantes Miteinander von Menschen unterschiedlicher sexueller Orientierung und geschlechtlicher Identität (LGBT*: Lesben, Schwule, Bisexuelle, Transgender und alle anderen Formen sexueller Orientierung und geschlechtlicher Identität) und sind davon überzeugt, dass Kolleginnen und Kollegen, die sich frei zu ihrer sexuellen Orientierung und geschlechtlichen Identität bekennen können, motivierter, leistungsbereiter und zufriedener bei AXA sind.




Wer mehr wissen möchte : [www.axa.de]

Und aus diesem Grunde war ich dieses Jahr mit dabei, beim CSD in Köln und dem AXA Truck mit der Gruppe RAINBOW@axa and friends.
Zu den friends durften auch meine beiden co30-Gäste vom Wochenede zählen und mitlaufen.
Ich denke für die Beiden eine bleibende umwerfende Erinnerung.

Es war nun mein vierter CSD bei dem ich mitgelaufen bin, um für die Vielfallt zu demonstrieren.
In Köln mitzulaufen war wieder beeindruckend. Allein die Stimmung in unserer Gruppe und die vielen fröhlichen Zuschauer an den Straßenrändern.

Riesig gefreud habe ich mich, den ein oder anderen (alten)co30-ler mit seinem neuen Netzwerk am Straßenrand zu sehen. Die Freude war wohl auf beiden Seiten. Umarmung eingeschlossen.

GLG Maks



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 14.07.17 17:03.

Hey Maks,

tja, ich war ja einer der Glücklichen, die bei euch mitlaufen durften. :-)
Es fällt mir schwer, diese Erfahrung in Worte zu fassen. Man muss den CSD in Köln wohl mitgemacht haben. um die ganzen Eindrücke, die mir immer noch im Kopf herumschwirren, zu verstehen. Es war wie ein 4-Stündiger Dauerrausch. Ich war tief beindruckt und bewegt von den Kölnern Zuschauern, die dieses Erlebnis so einzigartig gemacht haben. Diesen Tag werde ich nie vergessen. Vielen Dank nochmal für alles.

Thema CO am Arbeitsplatz
Obwohl ich in der Familie und Freunden schon lange mein CO hatte, habe ich es auf der Arbeit noch nicht geschafft. Jetzt warte ich darauf, dass mich mal jemand direkt fragt, was villeicht nie passieren wird .
Ich kann dazu nur sagen, man sollte nicht zu lange warten. Sind erst einmal einige Jahre vergangen, wird der CO nicht einfacher, besonders dann nicht, wenn man viele Gelegenheiten, sich zu outen, vertan hat.

LG
Andy

Hallo Maks,

das ist ein Thema, was mich derzeit beschäftigt. Da hat man schon sein Outing hinter sich gebracht, zumindest im engeren Familien/- Freundeskreis, und schafft es trotzdem nicht bei "Fremden" entspannt mit dem Thema umzugehen. Ich mache grad ein Praktikum für ein paar Monate und wenn mich mein Kollege fragt, wie mein Wochenende war, berichte ich zwar, wie ich es verbracht habe, aber vermeide leider immer tunlichst zu erwähnen, mit wem ich es verbracht habe und zwar mit meinem Freund! Ich lüge zwar nicht und möchte es auch nicht jedem auf die Nase binden, aber so ganz natürlich fühlt sich das auch nicht an. Die über die vielen Jahre festgefahrenen Verhaltensmuster lassen sich halt leider nicht so leicht abschütteln.

Am Wochenende steht ja der CSD in Berlin an. Wenn mich mein Kollege diesmal fragt, wie das Wochenende war, ja vielleicht berichte ich ihm mal einfach davon. Schaun mer mal ... :-)

Liebe Grüße

Hi
Irgendwie blöd, dass ich hier so spontan zu allem meinen Senf gebe. Ist aber auch echt aufregend, so ein Forum. Praktisch in jeder Zeile etwas, das mich auch ewig beschäftigt hat.
Mein Senf
Die Arbeitskollegen haben seiner Zeit Infos quasi um die Ecke bekommen. Irgendein schwatzhafter Nachbar streute Gerüchte, die ich dann weder dementierte noch bestätigte. Hat mich einigermaßen grimmig werden lassen, eine Weile lang...und ängstlich....bissig, irgendwie.
Ich hab mich dann auf die Arbeit konzentriert, vielleicht mehr geschafft als je zuvor und versucht das Thema wegzuschweigen. Monate später wollten mich meine werten Kollegen während einer Weihnachtsfeier dann mit einem, ihnen bekannten, Schwulen verkuppeln. Etwa wie: Bring zwei
Schwuchteln zusammen, dann klappt das schon. Wie einfältig....aber auch irgendwie niedlich. Keiner hat mir was vorgeworfen. Keine Beschimpfungen, Beleidigungen oder sonstwas. Die wollten mir wirklich was nettes antun. Innerhalb weniger Minuten von kräftig, männlich, dynamisch in gay und leicht tuntig gepresst zu werden, tat nichtmal weh. Eine seltsame, aber echt coole Erfahrung.
Gerade bei handwerklichen Kollegen mit Baustellen-Vokabular hatte ich schlimmeres erwartet.
Da täuscht man sich mächtig.
Auch wenn ich das damals so nicht geplant hatte (ganz sicher nicht) war der Arbeitsplatz die einfachste und angenehmste Seite des CO.
Die Stelle habe ich nicht mehr. Ein Umzug war nötig und in der neuen Firma sind die Kontakte unter Kollegen eher dünn und oberflächlig. Bislang noch nichts gesagt, aber auch keine allzu große Panik vor Entdeckung.
Meine Erfahrungen beschränken sich auf Reaktionen und die Arbeit selbst. Aus (an anderer Stelle genannten) bestimmten Gründen halte ich mein Privatleben jetzt komplett getrennt von der Arbeit.

LG

Hallo ihr lieben,

das CO an meinem Arbeitsplatz stellt für mich ein ganzes wichtiges Ereignis dar. Ich finde, dass dies ein großer Teil meines CO ist und nur so ich auch wirklich der Wein kann den ich bin. Denn sicherlich verbringe ich die meiste Zeit des Tages im Geschäft und bin mit meinen Kollegen zusammen. Man erzählt sich vieles privates und über die Jahre ist eine gute Zusammenarbeit gewachsen.

Ich ertappe mich immer wieder, nahezu täglich, wie ich Gespräche auf ein anderes Thema lenke oder gar nur über mich erzähle. Also bei Erzählungen vom Wochenende rede ich ständig nur in der ich Sprache obwohl ich das Wochenende mit meinem freund verbracht habe.

Ich viele mich dermaßen eingeengt und nicht frei in dem ich nicht ich sein kann. Obwohl es bei mir einigermaßen easy ist, da die meisten Kollegen auf Instagram meine Beiträge mit meinem freund sehen. Dennoch ist es für mich schwierig darüber zu sprechen.

Nun habe ich für mich entschlossen, dass ich nur frei sein kann, wenn ich meine Situation offen mit meinem Chef anspreche und ihm sage, dass ich schwul bin und dass ich einen Freund habe. Ich denke nur so komme ich einen großen Schritt voran was auch die Gespräche mit meinen Kollegen betrifft.

Mein Chef weiß es sicherlich schon, dass ich schwul bin über andere Kollegen. Dennoch ist es für mich noch nicht richtig ausgesprochen.

Beste Grüße 🖖

Hallo Mekkes007

......Frage am Rande .....bist du James Bond Fan ? .....wegen der 007 ...ich war gerade im Kino , sorry.


Im Grunde schreibst du es ja schon selbst , deine Kollegen wissen vermutlich , genau wie dein Chef schon längst bescheid , oder ahnen etwas. Geschwätzt wird ja immer .

Für dich selber ist es wichtig DU willst das offen ausgesprochen haben , DU willst zu dir und deiner Homosexualität stehen .
DU brauchst das jetzt für dich und deine weitere Entwicklung .
Wenn es dir keine Ruhe lässt scheint der richtige Zeitpunkt dafür gekommen zu sein.


So ein coming out läuft ja in verschieden Phasen ab , da hat immer mal was anderes gerade Priorität .

Hey 😁

…007 hat eigentlich nichts mit James Bond zu tun; klingt besser 🤣

Nun ist es vollbracht. Mein Chef weiß Bescheid, dass ich schwul bin und dass ich einen freund habe. Erstaunlicherweise meinte er, dass ihm das bisher nicht bekannt war. Allerdings dachte er es sich bereits.

Egal wie oder was. Hauptsache mein Chef weiß nun Bescheid und mir geht es deutlich besser dadurch und kann nun einfacher mit meinen Kollegen über dieses Thema sprechen.

Hey

Schön, dass es gut geklappt hat und du dich frei fühlst.

Ich habe das Ganze gerade hinter mir (in den letzten zwei Wochen). Ich habe einfach ganz unspektakulär gesagt, dass ich am Wochenende mit meiner Freundin wegfahre und habe es so stehen gelassen. Weil es so wahnsinnig unspektakulär war, hat sich auch fast niemand getraut genau nachzufragen.

Eine Kollegin fragte mich noch, wie ich "Freundin" meine und ich sagte "feste Freundin/wie meine Partnerin" und damit war alles klar.

Die Leute sind doch immer neugierig. Ob du jetzt einen Freund oder eine Freundin hast. ;-)

Liebe Grüsse
MIchelle