Outing mit 30 und Kirche

Hallo zusammen,
Mein Name ist Philip, ich bin 29 und schwul.
Ich habe das bislang noch niemanden gesagt, obwohl mir bewusst ist, dass viele meiner Freunde darüber nicht sehr überrascht wären.
Viele Jahre lebe ich schon ohne Partnerschaft. Hauptsächlich oute ich mich nicht, weil ich um mein berufliches Standing fürchte. Ich arbeite bei der Kirche und das sehr gerne. Arbeite dort pädagogisch mit Kindern und Jugendlichen. Mir ist schon oft die Vermengung von Homosexualität und Pädophilie begegnet. Gerade aus kirchlichen Kreisen.
In wenigen Tagen werde ich 30 und habe den Entschluss gefasst dort das öffentlich zu machen, was einfach zu mir gehört. Familie, Freunde, Arbeitskollegen und Ehrenamtliche Mitarbeiter werden dabei sein.

Ich merke wie nervös ich jetzt bereits bin, bei dem Gedanken wie ich das sagen werde. Vielleicht gibt es hier ein paar Mut machende Worte von euch, die mir auf dem Weg helfen.

Ratloser bin ich bei dem Thema: was kommt danach? Ich habe weder schwule Freunde noch irgendwelche Clubs vor Augen in die ich gehen könnte um Leute kennenzulernen, die mich etwas durch den Prozess begleiten, mich anderen vorstellen usw.
War jemand schon in einer ähnlichen Position?

Über Kommentare freue ich mich.
Liebe Grüße,
Philip

Hallo Philip,

herzlich willkommen hier im Forum.
Ich finde es sehr mutig von dir, dass du gleich so ein Crash-Outing hinlegen willst. Allerdings bin ich bei sowas der Meinung, man sollte da ganz seinem Gefühl folgen und wenn dein Gefühl sagt du bist jetzt für diesen Schritt bereit, ist es wohl auch richtig so. Ich wünsche dir dafür jedenfalls schonmal viel Kraft und viele positive Reaktionen.

Was deine Frage nach Unterstützung anbelangt: Für mich war es nach meinem inneren Coming Out sehr wichtig Kontakt zu anderen schwulen Christen zu bekommen und ich möchte diese Bekanntschaften heute keinesfalls mehr missen. Ich möchte mich weder für mein "Anderssein", noch für meine Aktivität in unserer Kirche rechtfertigen müssen, und genau das muss ich da nicht. Ich kann vollkommen offen ICH sein.
Ich weiß ja nicht wie offen deine Kirche zum Thema Homosexualität steht. Du sagst du arbeitest gern da. Was erwartest du denn ? Hast du Angst deinen Job zu verlieren ? Magst/musst du dich öffentlich auseinandersetzen ? Dann wäre Rückhalt schon ganz nützlich.

Aus welcher Region kommst du denn ? Es gibt in Deutschland in vielen größeren Städten z.B. unter www.zwischenraum.net christliche, schwul-lesbische Hauskreise. Dort kann man sehr schnell und unkompliziert Gleichgesinnte treffen/kennenlernen. Email hinschicken und los geht's

Ich selber wohne auf dem Dorf in einer sehr evangelikalen Gegend, in der es offiziell keine LGBTI's gibt. Ich habe aber über den weiter entfernten Hauskreis in Dresden sehr schnell nette Leute kennengelernt und einige davon kamen dann wiederum auch aus meiner Nähe. Es war wirklich sehr unkompliziert, obwohl ich vorher niemanden kannte.

Vielleicht wäre das ja auch eine Möglichkeit für dich ?

Ich drück dir jedenfalls die Daumen.
LG Billy



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 09.04.15 07:04.

Hallo Philip,

ich finde es sehr mutig sich mit einem großen Paukenschlag zu outen. Wenn du das Gefühl hast, dass es so raus muss und dich weiter bringt, mach es.

Was dir vielleicht den Schritt erleichtern könnte und ich auch fair fände, wäre dich bei deinen engsten Bezugspersonen vorher schon zu outen. Fair deshalb, weil sie sich bis zum großen Moment schon damit anfreunden könnten, einen schwulen Sohn, Bruder, besten Freund zu haben, in einem ruhigen Gespräch mit dir das ganze zu verdauen und auch ihre Fragen an dich stellen könnten. Du bekommst ein Gefühl für dein Outing (alle ahnen es/die riesige Überraschung). Am großen Tag können dir die Eingeweihten es erleichtern, indem sie dich unterstützen und dir den Rücken stärken..

In meinem Freundeskreis sind fast alle so vorgegangen, dass sie beim besten Freund/bester Freundin angefangen haben, dann die Eltern eingeweiht haben und dann sukzessive den Kreis der Verwandtschaft/Freunde vergrößert haben. Als letztes kamen dann die Arbeitskollegen oder der Verein dran. Parallel dazu oder ein wenig davor wurde ein schwuler Freundeskreis aufgebaut. Gerade im pädagogischen Bereich haben einige meiner Freude darauf verzichtet sich offiziell auf der Arbeit zu outen. Es wird weder versteckt noch zur Schau gestellt, gute Kollegen wissen Bescheid, einer hat sogar eine Kollegin beim CSD getroffen, aber es wurde nie offiziell verkündet noch haben "eingeweihte" Kollegen das weiter erzählt. Privat sind diejenigen komplett geoutet und leben offen schwul. Das einzige ist eine gewisse räumliche Distanz zur Arbeitsstelle, so dass ihnen nicht ständig die Eltern übern Weg laufen.

Ich wünsche dir viel Mut und Erfolg!

LG
Perseus

hallo philip,

ich finde es gut und richtig, dass du zu dem stehen willst, was du bist....und jeder mensch hat das auch verdient sich nicht verstecken zu müssen hinter dem was man ist.

meine tochter hat einen schwulen vater....er hat sich nicht getraut vor vielen jahren, da war es aber auch noch eine andere zeit...

warum ich das schreibe ist folgendes...


sie steht zu ihrem schwulen vater (wie meine anderen kinder übrigens auch, nur die kurze war noch i der schule und wir eltern hatten schon ein wenig angst, wie es wird, wenn es dort rum geht)
sie hingegen hatte keine ängste...wenn sie gefragt wurde, warum wir uns getrennt haben, kamen ganz knapp die worte, mein vater ist schwul, punkt....
mit dieser selbstverständlichkeit hat sie sich nicht angreifbar machen lassen...vielleicht auch ein tipp, welcher dir beim outing helfen kann.


angst und Scham machen angreifbar....selbstverständlichkeit eher nicht....

ich jedenfalls freue mich, dass du keine frau auf deinem weg mitnimmst....so ist es auf jeden fall besser....smile.

hoffe sehr, dass es gut für dich wird, und du keine negativ erfahrungen machen wirst.

glg eni

Hallo zusammen,
Danke für die netten Worte und die hilfreichen Tips.
Mal sehen ob sich noch eine Gelegenheit findet jemanden zuvor einzuweihen. Aber die Hinweise und Erfahrungswerte leuchten mir ein.
Den Entschluss habe ich ganz plötzlich erst spontan als Eingebung gefasst. Entspannter Moment, Leute da, die mich gern haben. Das Setting passt, finde ich.
Heute habe ich den ganzen Tag ein Kribbeln gespürt. Eine Mischung aus Nervosität und freudiger Erwartung aber auch etwas Angst. Ich erhoffe mir Freiheiten und Möglichkeiten, das sich etwas ändert. Irgendwie habe ich gehofft der Richtige taucht auf, wir verlieben uns ineinander, leben zusammen und dann sage ich es den anderen. Ich glaube mit einem Partner an meiner Seite wäre mir das leichter gefallen. Aber die Realität sieht anders aus. Wie soll sich was ändern, wenn man es nicht selbst voran treibt?
@ Billy: meine Befürchtung ist nicht den Job zu verlieren. Hier in meiner Stadt gibt es schwule Theologen, meine Chefin ist lesbisch. Doch wir haben nicht die Beziehung zueinander das zu thematisieren. Ich fürchte mich vor Vorbehalte bezüglich Eltern, die aufgrund dessen ihre Kinder nicht zu unseren Angeboten schicken oder verirrten Christen, die mich für das was ich bin angreifen. Wobei ich eine tiefe Gewissheit spüre, dass Gott mich so geschaffen hat wie ich bin. Wie kann Liebe falsch sein? Ganz grundsätzlich egal wem gegenüber. Liebe steht über allem - solange keine Abhängigkeiten entstehen.
Ich finde es gut, da mit offenen Karten zu spielen. In der Kirche kennt jeder jeden. Besser die Leute erfahren es von mir als über Ecken und hinter meinem Rücken.

Angst habe ich, dass sich Beziehungen zu Familienangehörigen ändern. Wenn mein Bruder mit mir nicht mehr in die Sauna will. Mit mir nicht mehr über Frauen spricht. Mich nicht als Gleichen behandelt.

Puh, ganz schön viel was mir da so durch den Kopf rauscht. Mal finde ich die Idee mich zu outen gut, mal will ich sie wieder verwerfen...

Philip schrieb:
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> Heute habe ich den ganzen Tag ein Kribbeln
> gespürt. Eine Mischung aus Nervosität und
> freudiger Erwartung aber auch etwas Angst. Ich
> erhoffe mir Freiheiten und Möglichkeiten, das
> sich etwas ändert. Irgendwie habe ich gehofft der
> Richtige taucht auf, wir verlieben uns ineinander,
> leben zusammen und dann sage ich es den anderen.
> Ich glaube mit einem Partner an meiner Seite wäre
> mir das leichter gefallen. Aber die Realität
> sieht anders aus. Wie soll sich was ändern, wenn
> man es nicht selbst voran treibt?
Hallo Philip,

mir ging es auch so. Ich hatte gehofft, dass mir der richtige über den Weg läuft und mich "befreit". Nichts passierte. Noch nicht mal einen Schwulen um mich mal mit ihm zu unterhalten lernte ich in meinem Umfeld kennen.
Bei mir war es damals ein Aufruf im Freundefinder des (alten) Forums, der mich dazu brachte mich aus meinem Schneckenhaus zu wagen. In der Folge war ich durch die halbe Republik zwischen fast schweizer Grenze und Nordseeküste unterwegs um Leute kennenzulernen und Freundschaften zu schließen.
Bei mir war wichtig heraus zu kommen, in die weite Welt zu schauen und nicht zu kleinlich bei den Kilometern zu sein (was sind schon 140km für einen Kinobesuch, einen Kneipenbummel oder 800km um ein Wochenende mit richtig guten schwulen Freunden zu verbringen?).

> Angst habe ich, dass sich Beziehungen zu
> Familienangehörigen ändern. Wenn mein Bruder mit
> mir nicht mehr in die Sauna will. Mit mir nicht
> mehr über Frauen spricht. Mich nicht als Gleichen
> behandelt.

Ändern muss nicht schlecht sein. Dadurch, dass du ehrlich bist und keinen Kern mehr hast, den du verleugnest, kannst du ganz anders offen sein. Vielleicht spricht ihr nicht mehr so viel über Frauen, sondern auch über dein neues Leben.
Warum sollte dein Bruder nicht mehr mit dir in die Sauna wollen? Du wirst weder zu einem anderen Mensch noch gehören Brüder plötzlich in die Kategorie Sexobjekte. Er würde vermutlich ja auch mit einer Schwester in die Sauna gehen. Wichtig ist, dass ihr offen miteinander über eure Beziehung spricht und evtl. Vorbehalte oder Befürchtungen ausräumen könnt.
Für meine Familie war in erster Linie ungewohnt, dass ich plötzlich ständig in der Weltgeschichte herumreiste und kaum noch Zeit für sie hatte.

LG
Perseus



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 09.04.15 08:48.

Hallo Philipp,

herzlichen Glückwunsch zu Deinem Entschluss, ich kann mir gut vorstellen, wie schwer Dir dieser gefallen ist. Und schön, daß Du Dich hier gemeldet hast.

Ich habe auch mit grob 30 Jahren (ich glaube, ich war 32) beschlossen, offener mit dem Thema umzugehen, um einfach ehrlicher mit mir selbst und meine unmittelbare Umgebung umzugehen. Ich habe das nie bereut, obwohl ich es mir noch zwei Jahre vorher nie hätte vorstellen können. Ich dachte immer: bei allen anderen mag ein Coming Out möglich sein, bei MIR ganz konkret geht das nicht, weil ... Etc. Etc. Etc.

Das mit Deinem Job ist natürlich etwas, was mit bedacht werden muss, und vielleicht können Dir da andere Betroffene mehr Auskünfte geben. Ich weiß aber von Anderen in ähnlicher Situation, daß sie durchaus auch als Schwule in dem Bereich arbeiten konnten/können ... Aber ich verstehe Deine Sorge.

Wie Du Dich bei Deinen Leuten um Dich herum outen kannst, ist schwer einzuschätzen. Ich würde mich erst einmal auf die "Heimspiele" konzentrieren, also auf die Leute, bei denen Du fast sicher sein kannst, daß sie gut reagieren werden. Dann hast Du schon einmal ein wenig Unterstützung, Menschen, die Dir ggf. beistehen können. Und mit denen Du reden kannst, denn das ist oft in der Coming-Out-Phase nicht unwichtig. Denn ich weiß es noch von mir: in der Zeit hatte ich besonders großen Redebedarf. Es fallen einem so viele Steine vom Herzen, es tut sich so viel, da kann man nicht nur schlucken.
Ich betrachte aber meine damalige Phase (hatte mich innerhalb weniger Wochen fast bei meinem gesamten engeren Freundeskreis geortet) als eine der besten meines Lebens, weil es so gut tat, darüber ENDLICH zu reden und sich nicht mehr verstellen zu müssen. Ich wünsche Dir, daß es Dir ähnlich ergeht. Und lass Dich auf keinen Fall entmutigen! Du hast schon jetzt einen so großen Schritt getan, indem Du Dir selbst darüber klar geworden bist, was mit Dir los ist. Das ist schon sehr viel und vielleicht sogar die schwierigste Stufe. Sei darauf allein schon stolz!

Wie Du danach auch andere schwule Leute kennenlernen kannst, da gibt es dann viele Möglichkeiten, je nachdem, was Du suchst. Ich würde mich da aber nicht jetzt schon verrückt machen, gehe erst mal einen Schritt nach dem anderen. Ich bin sicher, da Du schon jetzt so entschlossen bist, wirst Du auch dann weiter kommen und gerne bekommst Du auch Tipps dafür.

Ein wichtiger Punkt ist: daß Du mit Deinem Coming Out nicht zwingend am Endpunkt bist, denn Du wirst bald merken, daß Du mit den meisten anderen Schwulen oft nur eine Sache gemeinsam hast. D.h. auch in der "Schwulen Welt" musst Du erst einmal schauen, was Du magst, wen Du interessant bist, was für ein Tempo magst Du eingehen etc. etc. Da kommen noch weitere Aufgaben auf Dich zu, aber - Hey! - da Du jetzt schon so entschlossen bist, habe ich ad wenig Sorge.

Ach ja, was Du schreibst über die Sauna und daß andere da Sorgen haben könnte, kenne ich. genau vor sowas hatte ich auch Angst, daß Freunde etc. mir gegenüber mißtrauisch sein könnten. Vielleicht nicht offen, aber insgeheim. Aber mit Deinem CO änderst Du Dich ja nicht und das werden sie auch erkennen. Du bist der gleiche Philipp wie zuvor. Diese Befürchtungen, die ich auch extrem hatte, haben sich bei meinen Freunden nie bewahrheitet. Klar, kann auch anders gehen, aber vertraue da ruhig Deinen Freunden oder Verwandten, daß sie Dich auch weiter als Mensch und nicht nur als Schwuler mögen.

Es wäre schön, wieder von Dir zu lesen, bin gespannt, wie es mit Dir weitergeht!

Liebe Grüße und ganz viel Erfolg,
Mickey2 :-)



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 09.04.15 16:24.

Hallo,

es geht um das Thema "outen" ... ja oder nein, wann, bei wem und bei wem nicht.

Outen muss man sich zuerst mal bei sich selbst, ohne Vorbehalte, und man muss sich dabei selbst wieder annehmen, gut finden und gut fühlen.

Der nächste wäre ggf. ein Partner (Partnerin) oder Kinder, die von der Erkenntnis und ggf. vom "Ausleben" betroffen wären.

Mir war es wichtig, dass meine Frau und meine Kinder bescheid wissen, BEVOR sie jemand darauf anspricht, dass ich irgendwo gesehen wurde ... bla bla bla.

Alle anderen (sogar Geschwister und Eltern) geht es erstmal nichts an, mit wem und wann man was hinter der Schlafzimmertüre oder in der Freizeit macht.

Allerdings sollte man sich trauen, "es" zu leben!!

Ja, ich gehe in die Szene, ja, ich hatte einen Freund, der auch zu mir nach Hause kam, ja, ich habe es an anderer Stelle öffentlich gemacht, und stehe dazu, wenn man mich darauf anspricht.

Hinter vorgehaltener Hand wurde meinen Kindern gesagt: "Du, da hat mir der und der gesagt, Dein Vater ist schwul oder könnte schwul sein" ... und sie konnte mit Stolz antworten: "JA, der ist schwul" ... und sich das verdutzte Gesicht des "Hinterbringers" ansehen ... normalerweiswe wird über das Thema dann niemal wieder gesprochen.

Von daher tendiere ich dazu, sich die Möglichkeit zu geben, es auszuleben ... die anderen kriegen es früh genug mit.

Viele liebe Grüße
Victor

Hallo zusammen,
Danke für die netten Worte und Privatnachrichten. Das tat schon gut.
Gestern habe ich einem Freund meine Entscheidung mitgeteilt dies jetzt am Sonntag bei meinem runden Geburtstag vor allen zu sagen. Nach wie vor finde ich den Ratschlag sehr bedeutsam einige im Vorfeld einzuweihen. Zuerst den Freund gestern, heute dem Bruder von dem ich oben geschrieben habe und seiner Frau. Das war schon ein schwerer Schritt. Aber sie haben es gut angenommen, mich bestärkt. Ja, sie haben sich für mich gefreut. Echt klasse!
In den nächsten Tagen werde ich noch zwei oder drei Gespräche führen. Ich denke, dann bin ich bereit für das große Fest. Zu meiner Überraschung haben eine menge Leute zugesagt. 35 Personen haben zugesagt. Familie, Freunde, Bekannte, Kollegen, Ehrenamtliche.
Ich gehe positiv an die Sache und freue mich. Ich glaube so wird es eine runde Sache.
Werde davon berichten und sehen, was dann zutun ist.

Liebe Grüße,
Philip

Hey Philip,

Respekt, Du hast ja ein ganz schönes Tempo. Schön daß die Reaktionen bislang so gut waren und ich drücke Dir ganz fest die Daumen für Deinen Geburtstag. Auf daß die Leute gut reagieren. Ich muss gestehen, trotz meiner vielen guten Erfahrungen im Freundeskreis hätte ich mir ein Coming Out in so großer Runde dann doch nicht zugetraut ...
Aber wenn Du schon mal ein paar Leute im Rücken hast, die so gut reagierten und Dich unterstützen, dann ist das schon einmal gut.
Rechne aber durchaus damit, daß die Leute unterschiedlich enthusiastisch reagieren. Selbst wenn sie Dich unterstützen, bedarf es bei vielen Leuten dennoch eine Verarbeitungszeit bei solch einer Info (d.h. nicht, daß sie Dich ablehnen müssen, aber für manche Leute ist das Thema völlig neu und sie haben sich noch nie darüber Gedanken gemacht - das mag sie vielleicht auch zunächst nicht freudig reagieren lassen). Lass Dich davon nicht demotivieren, aber sei darauf gefasst.

Ich bin aber sehr gespannt, wie es klappt und wünsche Dir viel Glück, Nervenkraft und Erfolg (witzig wäre es ja, wenn Dein Coming Out bei 35 Leuten zu weitern Coming Outs führen würde - ist aber nur so ein Gedanke ...),

liebe Grüße,
Mickey2.

Liebe Menschen aus dem Forum,
eine halbe Stunde ist mein Geburtstag nun vorüber und was soll ich sagen - es war ein wundervoller Tag.
Fast 40 Leute sind gekommen und konnten an meinem emotionalen Moment teilnehmen. Einigen wenigen habe ich im Vorfeld bescheid sagen können, die meisten waren nicht eingeweiht. Es fühlt sich noch alles wie ein Traum an. Auch meine Mutter war da, als special guest. Sie wusste nichts von meinem Vorhaben. Stand nach meiner Rede auf und umarmte mich. Die überwiegende Mehrheit hat sehr postiv reagiert: "ach Gott, wenn es nur das ist.."
Keiner hat blöd reagiert. Nur einzelne wenige haben einfach nicht reagiert.

An der Stelle herzlichen Dank an die Forum-Menschen, die diesen Weg begleitet haben. Ein kurzer und intensiver Weg ist nun bald zuende.

Nun geht es darum die Entscheidung und das Gesagte mit Leben zu füllen. Andere schwule Männer treffen, Kontakte zu knüpfen, Freundschaften zu schließen, Abenteuer zu erleben.

Bin richtig gespannt was nun kommt und freue mich darauf als ein befreiter Mann.

Liebe Grüße,
Philip

Hallo Philip,

herzlichen Glückwunsch zu Deinem tollen Tag.

Ich wünsche Dir, dass dich viele Menschen weiter begleiten. Wenn jemand nicht reagiert oder aus deinem kreis ausscheidet, so ist das auch nicht schlimm.

Dein Mut und dein Beispiel zeigen, dass es fast immer gut ausgeht, wenn man zu sich selbst steht und das auch ernst meint.

Alles alles Gute für Dich und deinen neun Weg

Ganz liebe Grüße
Viktor

Lieber Philip,

auch von mir herzlichen Glückwunsch und wie schön, daß es so gut geklappt hat - auch mit Deiner Mutter!!!! Ich dachte gestern mehrmals an Dich und überlegte, wie wohl gerade Deine Feier verläuft? Das sind ja nun sehr gute News, und Du kannst echt stolz auf Dich sein.

Starte gut in den neuen Tag und liebe Grüße,
Mickey2 :-)

Gott sei Dank!!

Naja, soo schlimm sah es nun wirklich nicht aus ;-)

Hallo Philip,

ich freue mich für dich. Schön, dass es so geklappt hat, wie du es dir vorgestellt hast.

Nimm dir und gib deinen Lieben die Zeit, um das Erlebte zu verdauen und für vertiefenden Gespräche. Bestimmt hat deine Mutter viele Fragen.

Der Frühling ist da, der Sommer kommt, du hast einen wundervollen Startpunkt für dein neues Leben! Schau dich um und scheue dich nicht, auch größere Strecken zu fahren. Es lohnt sich!

LG
Perseus

Hallo

Perseus hat was schönes und richtiges geschrieben:
"Scheue weitere Strecken nicht"

Muss ich mir auch immer wieder sagen.
Es ist das Los der Schwulen, dass eben passende und sympathische Leute nicht oft am Wohnort anzutreffen sind ...

Tatsächlich wäre ich mittlerweile bereit, umzuziehen, der Liebe und einem neuen "Boyfriend" entgegen (sobald eben die Kinder mit der Schule fertig sind ...)

Bis dahin ... mal einen WE-Trip wagen :-D

LG.
Victor



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 21.04.15 23:31.

Hallo Philipp.

Glückwunsch nachträglich zu Deinem Geburtstag und Glückwunsch zu Deiner mutigen Entscheidung. Gebt Euch ein wenig Zeit, es findet sich alles.

Den Satz von Perseus kann ich nur unterstreichen. Als ich mich im letzten Jahr mal wieder auf eine Reise begab, um jemanden zu treffen, war nicht klar, dass uns der Blitz treffen würde. Und drei Monate später sind wir zusammen gezogen und planen für dieses Jahr noch das große Fest der Liebe.

VG
Manfred