Mein Mann hat sich geoutet

Hallo zusammen! Mein Mann und ich sind 25 Jahre zusammen. Vor einem Monat hat er mir gesagt dass er sich in einen Mann verliebt hätte. Für mich brach natürlich eine Welt zusammen. Vor 5 Jahren hatte er bereits Kontakt zu einem verheirateten Mann und hatte einige Male Sex mit Ihm aber ohne Emotionen wie er beteuerte. Er hat es mir gebeichtet und ich habe um ihn gekämpft. Es kamen einige sehr glückliche Jahre, fühlte mich wie frisch verliebt, der Sex war sehr gut. Wie gibt's das? Wir reden noch sehr viel. Wollen es demnächst den Kindern sagen. Momentan kann ich mir auch eine WG vorstellen. Aber funktioniert das auf Dauer.?Er hat ein irrsinnig schlechtes Gewissen. Fragt mich immer ob er zu seinem Freund fahren darf. Er tut mir auch sehr leid -kann ja eigentlich auch nichts dafür. Hat wahrscheinlich nie seine wahren Gefühle zulassen können. Die Zeit mit ihm war wunderschön und es tut sehr weh

Hi Anschi,

herzlich willkommen ...

Mir ging es als Mann vor ca. 7 1/2 Jahren genauso wie Deinem Mann ... ich verliebte mich in einen Mann ...

Da ich meine Frau sehr "liebte" und sie die beste Partnerin/Freundin meines Lebens ist, habe ich es ihr gesagt, BEVOR ich irgend einen Mann angefasst habe.

Lange Rede kurzer Sinn ... nach etwas über 1/2 Jahr bin ich in einen eigenen Bereich unseres Hauses gezogen ... wir sind mittlerweile eine sehr gut funktionierende WG (alle wissen Bescheid, meine Frau hat einen Freund, ich hatte einen Freund ...)

Ich denke, die Sympathie, die einen "schwulen" Mann und eine Frau zusammengeführt haben, muss nicht über Nacht verschwinden, auch wenn sich anders als eigentlich bewusst gewünschte sexuelle Vorlieben ergeben.

Nach meiner Erfahrung hat das Herz mehr Platz für echte "Partner", als man denkt ... (zumindest für zwei!!)

Ganz liebe Grüße
Victor

Liebe Angi,
war lange nicht meher hier im Forum, habe aber nun deine Geschichte gelesen.
Erst einmal willkommen im Club...du bist nicht alleine, es gibt eine ganze Menge von uns Frauen, denen das passiert.
Ja, es tut verdammt weh, und ob und wie es weitergeht, kann dir keiner Vorraus sagen.
Es ist in meinen Augen aber sehr wichtig, dir zu sagen, dass es jetzt darauf ankommt, dass du mehr auf dich schaust, als darauf, wie es deinem Mann geht...er sit selbst für sich verantwortlich und sollte dich auch nicht um erlaubnis fragen, ob er mal wieder zu seinem freund gehen darf.
ich kenne das, habe genau dasselbe bei meinem mann erlebt.
sie wollen absolution...damit sind sie fein raus aus der sache...denn wir habe es ja "erlaubt".
NEIN, allein sie müssen das entscheiden, ggf dann aber auch die konsequenzen tragen für das was danach kommt.
Auch ich habe meinen mann ein wenig bemittleidet...ja, ihm ging es ja auch nicht gut, und auch er hatte ein schlechtes gewissen....aber wo bleiben wir frauen? wir müssen eh schon eine menge stärke mitbringen, um das alles zu verarbeiten und zu verstehen.
die männer wollen oftmals beides...frau und mann....und da kommt es dann darauf an, ob du bereit bist zu teilen...wie es dir damit dann geht!!!
Das ganze ist ein prozess, und keiner weiß, wie es ausgehen kann.
wenn du eifersuchtsfrei diesen weg gehen kannst, und ihn auch als deinen, und nicht als seinen weg mitgehen kannst, dann ist ein zusammenleben durchaus möglich....
ich wollte nach dem versuch von 4 jahren den weg nicht mehr weiter gehen mit ihm, er konnte mich aber auch nicht loslassen...finde aber, dass das die aufgabe der männer sein sollte....daher habe ich unsere ehe beendet, bevor sich einer von uns hätte kompett aufgeben müssen.
mir haben seine abende mit seinem freund oftmals zu weh getan. aber wie gesagt, das muss jede in sich selbst schauen....
glg eni



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 21.11.16 11:23.

Liebe Anschi 1, Victor und einefrau,

Ich habe nun Euren verlauf gelesen und ich bewundere Euch und möchte wenn es erlaubt ist etwas hinzufügen.
Ich bin 40 jahren alt, bin ebenfalls verheiratet, habe 2 eigenen Kinder (5 und 4) und eine Stieftochter (14). Ich weiss eigendlich bereits seit ich 13 bin das ich schwul bin und ich akzeptiert es auch immer. Mit 22ig erhielt ich mein ersten Freund, aber er machte nach eine bestimmte Zeit wieder schluss, weil er nicht damit umgehen konnte das er schwul ist. Für mich brich eine Welt zusammen und ich brauchte sehr lange um Ihn zu vergessen. Nach Ihm fan dich nie mehr wieder ein Freund, weil ich mich immer in den Männer verliebt hatte die entweder nicht schwul waren oder weil sie nicht zugeben konnten das sie schwul sind. Ich ging eben nie gerne in der szene und mein grössten wunsch war immer mein Freund auf die strasse kennenlernen zu können und mit meinem EX war dies der fall, wir arbeiteten zusammen und bei uns im Geschäft wussten alle bescheid das ich schwul bin und er machte der ersten schritt. Nach ca. 3 Jahren nachdem mein EX-Freund schluss gemacht und ich immer noch kein neue Freund gefunden hatte, tauchte mein EX Freund plötzlich wieder bei uns im Geschäft vor meine Nase auf. Er wollte wieder mit mir abmachen, dadurch das ich immer noch etwas für Ihn empfand, machte ich Ihm ab, und unserem abend landete bei Ihm zu Hause, er sagte mir das er wieder etwas mit mir möchte, aber das er eine Freundin hat. Das entäuschte mich, weil ich natürlich wieder etwas mit Ihm wollte, aber lehnnte ab. Ich sagte Ihm das ich nichts mit Ihm wollte solang er eine Freundin hat. Das ist für mich ein Tabu Thema. Ein Tag später rief er mich an und sagte mir das er mit seiner Freundin schluss gemacht hat und das er mich sehen will.... naja...1x könnt Ihr ratten wie es den endete…), am nächsten Tag verwachte ich neben Ihn und es war so wunderschön, ich hatte mein EX wieder zurück ). Ein Tag darauf wollte ich wieder mit Ihm abmachen und schrieb Ihm ein sms um zu wissen wenn er zeit hätte, und seine EX-freundin schrieb mich von seinem Handy aus das sie wieder zusammen sind, und das ich Ihn für immer in ruhe lassen sollte, da brich wieder eine Welt für mich zusammen ((. Danach habe ich mein EX nie mehr wieder gesehen und ich fand auch kein neuer Freund mehr, alle Männer die mich gefallen hatten konnten nicht zugeben das sie schwul sind oder sie waren es einfach nicht. Mittlerweile fragte ich mich ob ich evtl. doch nicht schwul bin, weil ich ja nicht gerne in der schwule szene gehe, und mich fiel auch ein das meine Mutter mich damals gefragt hatte ob ich es überhaupt mal mit eine Frau versucht hatte und ich hatte es noch nie mit eine Frau versucht. Aus diesem grund sagte ich mich das ich es mal mit eine Frau versuchen sollte und im Geschäft fing ich an zu verbreiten das ich evtl doch nicht schwul bin. Da kamm ich mit eine arbeitskollegin (die meine gesamte Geschichte kannte) in Kontakt und diesen Kontakt endete mit eine beziehung. Ich hatte mich wirklich richtig in Sie verliebt, ich schaute mich zwar immer noch Männer an, und ich träumte auch immer wieder während die beziehung mit meine Freundin von sex mit Männer, aber ich dachte immer das es so ist, weil ich bis zu der beziehung mit meine Freundin immer nur mit Männer geschlaffen hatte. Ich war wirklich sehr überzeugt das ich doch nicht schwul bin.
Ich sagte mich aber immer, das wenn ich mein EX-Freund auf die strasse sehen würde das ich Ihm meine meihnung sagen würde. Das wusste auch meine Freundin. Nach 5 Jahren beziehung, haben wir geheiratet und wir erhilten auch zwei wunderbaren Kinder. Es war alles perfekt, ich schaute mich zwar immer noch Männer an die gut ausehen, aber ich machte mich keine grosse gedanke darüber.

Nach ca. 2 Jahren ehe, tauchte bei mir im Geschäft ein Praktikant auf und danach zerbrich meine gesamte Welt zusammen. Dieser Praktikant sah nämlich ziemlich genau so aus wie meinem EX-Freund, sein umgang war auch so wie mein EX und er trug sogar denn selben Parfum wie mein EX, wir hatte auch den selben draht zusammen und kammen deswegen perfekt miteinander aus. Ab diesem moment fing ich wieder an meinem EX zu vermissen und ich suchte nach Ihm. Ich ging sogar bis zu den behörden um seine adresse zu suchen. Meine Frau kriegte das mal mit und es gab streit, ich sagte Ihre während dem streit das ich doch immer noch schwul bin, aber das ich sie immer noch liebe. Es war sehr schwierig für meine Frau, aber das ganze beruhigte sich trotzdem und ich musste Ihre versprechen mein EX in ruhe zu lassen. Der verlangen nach meinem EX und allgemein nach Männer wurde aber immer wie stärker und ich fing wieder an mich nach Männer zu anzusehen. Im sommer ist es für mich immer besunders schlimm wenn ich diese schöne kräftige oberkörper, behaarten kräftigen Beinen usw... sehe da schmelze ich richtig zusammen und der verlange danach wieder mal sex mit einem Mann zu haben wird immer wie stärker, aber ich reisse mich immer zusammen und sage STOP. Ich bin verheiratet und ich gehe nicht fremd, aber der verlange nach Männer wird immer wie stärker und deswegen habe ich denn begonnen mich versteckt schwule Porno’s anzusehen.
Frau Frau kriegte wieder mit das ich doch wieder nach meinem EX gesucht habe und es gab wieder streit und ich sagte Ihre wieder das ich schwul bin, da ging alles wieder von vorne los. Sie betonnte das ich mich damals entschiede habe mit eine Frau zusammen zu kommen und nicht mit einem Mann und das ich vor em Gott geschworen habe immer für Sie da zu sein... Und das stimmt ja. Sie hat mich auch gesagt das wenn wir uns trennen würden, das wir niemals freundschatlich weiter kontakt hätten, sie würde mich niemals wieder sehen wollen, und wenn ich ein freund hätte, würde sie mich niemals die kinder geben usw... usw... und ganz ehrrlich: das macht mich angst, ich sehe auch wie sehr das sie mich liebt und mich auf kein fall verlieren will und wenn wir auseinander gehen würde, würd sie in ein sehr grossen loch fallen und das hat sie einfach nicht verdient. Ich liebe sie doch, ich will doch nicht das sie kaputt geht. Unsere beziehung ging wieder weiter, aber ich schaute mich immer noch Männer an, und schaute mich immer noch versteckt Pornos. Mein verlangen kontakt mit Männer haben wo ebenfalls schwul sind stiegt aber immer wie mehr und deswegen versuche ich welche zu finden. Meine Frau ist aber so gut, das sie immer dahinter kommt  und es gibt immer streit, beim letzten sehr grossen streit haben unsere kinder alles mitbekommen, und ich habe ich gesagt das es jetzt fertig ist und ich wollte weg fahren. Mein 5 jährigen Sohn fiel aber Heulend zusammen und sagte das er nicht will das Papi nicht mehr da ist und da zerbrach mein Herz zusammen. Aus diesem grund geben wir es doch nicht auf und wir bleiben zusammen. Was ich damit sagen will, ist eben das ich Euch bewundere. Aber es sind nicht alle Frauen so wie Euch. Ich habe mal einem Kolleg gesagt, lieber gehe ich kaputt, als meine gesamte Familie (.
Ich habe sogar meine Frau vorgeschlagen das wir in eine selbsthilfe gruppe gehen, aber sie will nicht, Weil sie genau weiss das die selbsthilfe gruppe denn sagt das wir auseinander gehen müssen. Ich habe Ihre auch gesagt das sie unsere probleme mit weiteren leute besprechen soll, aber sie will nicht, weil es Ihre zu peinlich ist. Ich habe Ihre auch gesagt das sie in einem Forum gehen soll, wo extra für solche fällen sind, aber sie will es auch nicht. Sie will einfach ein glückliches Familie leben haben....

Darum sage ich Euch nur RESPEKT und CHAPEAU, ich neige mir vor Euch.

P.S. Ich bin übrigens aus der Schweiz und ich hatte bereits mal meine Geschichte in diesem Forum geschrieben, aber es bringt alles nichts  und verzeiht bitte meine schreibfehler, aber ich bin leider wirklich schlecht in der Grammatik, die schule war mich damals leider egal. SOORRYY

Oje oje, ich hätte mein Roman nochmals lesen sollen bevor ich es versendet habe .
Sorry, soviel fehler mache ich im nomalen fall schon nicht , ich habe es einfach zu schnell geschrieben...

Hi Jurassic,

ja, du hast mir großem Schwung geschrieben

Aber das zeigt doch, wie viel Kraft du hast! Egal welche Ziele du dir vornimmst, gemeinsame Ziele mit deiner Frau, Ziele für deine Kinder und auch Ziele für dich, für dein Glück, das ausstrahlen kann, das den Kindern gut tut - du wirst die Ziele mit deiner Kraft erreichen.

Zumal ein Jurassic nicht nur Kraft hat, sondern vor allem auch Mut

GLG
Zeev

Hi.
Etwas alt, aber ich hab dieses Forum nicht gekannt. Vielleicht liest dies ja noch jemand.
Tiiief Luft holen. Das ist ja was. Männer wollen Absolution. Naja kann sein. Aber ich habe seelisch zertrümmerte Männer gesehen, deren Frauen sich quasi mal eben so für eine Frau entschieden. Nicht lange gefackelt, nimms hin. Frauen sind viel hübscher und können´s besser. Von mehr Feingefühl kann man da nicht sprechen.
Sei´s drum. Es geht auch anders. Ich habe, so zu sagen, ein partielles Coming Out abgehakt. Erst Tochter, dann Frau und hier und da ein Vertrauter.
Seitdem, gute 10 Jahre, gibt´s keinen Sex und ich habe kein Alkoholproblem mehr.
Von einem Beziehungsende war nie die Rede. Es gibt viel viel mehr und wichtigeres als Sex.
Ich bin, noch immer, begeistert von Geist und Esprit meiner Frau, von ihrer Sturheit und ihrer Paddeligkeit. Wir haben Gemeinsamkeiten entdeckt, die wir gar nicht vermutet haben. Das wichtigste aber: Sie kann sich blind darauf verlassen, dass erst der Tod uns scheidet. Loyalität und Worttreue....erst ganz am Ende entdecken viele, dass diese Eigenschaften verflucht wichtig sind.
Wer stirbt allein oder weiss nicht unter welchen Leuten ?
Ich bin für mich heute sicher, dass "in einen Mann verliebt sein" oder "eine Person, die ich in und auswendig kenne zu lieben und zu achten" in ihrer Wertigkeit mindestens gleich sind.
Ich muss nicht auf Biegen und Brechen, ohne Rücksicht auf Verluste mein Wohlbefinden steigern. Ist vielleicht nicht jedermanns Weg, aber es sollte mal erwähnt werden, dass auch Homo-Hetero-Ehen bestens funktionieren können.

Hallo Garcon
ja, das kann gehen....
aber nur wenn der oder diejenige die "betrogen" wird eifersuchtsfrei sein kann
und der oder die jenige die "betrügt" nicht daran zerbricht seinen partner oder partnerin nicht das geben zu können was er oder sie fühlt...nämlich den gleichgeschlechtnichen sex...
zudem muss einer bereit sein, ggf auf sex und begierde zu verzichten.
ist man dazu bereit, ja, dann ist vieles möglich.

nur in der regel möchte mensch begehrt und geliebt werden....nicht nur platonisch, sondern auch real.

betrügen in den fällen der homosexuell-hetero beziehung hat einen ganz anderen stellenwert als der betrug in heterobeziehungen. hier geht es um das was der jenige ist...nämlich homosexuell.

abe schön, dass es bei euch funktioniert...vielleicht ein denkanstoß die meine oben genannten bedenken auch als nicht sooo wichtig empfinden.

glg eni

upps, habe da was falsch verstanden....ich hatte gedacht deine frau hätte die seiten gewechselt. sorry.
ok, wenn ihr beiden damit klar kommt, auf jegliche körperlichkeiten zu verzichten, dann ist das so.
ich wünsche euch aber von herzen, dass ihr nicht irgendwann aufwacht, oder erst nur einer, und dann doch merkt, dass auch ihr nur ein leben habt.
ich konnte meinem mann nach einigen jahren diese bürde nicht auferlegen sein wahres ich nicht leben zu dürfen, weil es mich gibt!!!
und da habe ich ihn frei gegeben...denn ich wollte nciht schuld sein, jemanden an mich zu binden, der mich zwar liebt, doch seine sexuelle neigung völlig hinten anstellen muss.
das fand ich nicht richtig....muss aber jeder für sich selbst entscheiden.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 01.08.17 19:58.

Über andere ein Urteil fällen......ich hoffe das passiert mir nicht so schnell. Ich versuche das zu vermeiden.
Wenn jemandem körperliche Liebe so wichtig ist, dass sie den Wert einer Partnerschaft überwiegt, dann kann ich mich zum Moralapostel aufschwingen und das kritisieren.
Hoffe das passiert mir nicht. Wäre nämlich einigermaßen heuchlerisch und zwiespältig. Bin ich denn in jeder Hinsicht besser ? Wohl kaum.
Ich hab mit dem Sexverzicht einfach weniger Probleme als andere. Ich schreibe und lese schrecklich viel und kann mich durch eigene Phantasie und Musik selbst zum Heulen bringen.
Das langt für heftige Emotionen, auch erotischer Art.
Schon lange vor meiner Hetero-Beziehung bin ich in vielen Städten und Szenen umhergetobt und mochte diese extreme Sexlastigkeit nicht sonderlich. Einige Jungs schienen anders und mit denen klappte es auch eine Zeit lang ganz gut. Hätte ich damals den Mut gehabt, wäre mir meine Frau nichtmal begegnet. Komplett andere Interessen. Die Hetero-Freunde und Familie, viele seltsame Ereignisse und dann war ich eben plötzlich mit ´ner Sie zusammen. Sehr krasser Moment. Aber es hat extrem viele Dinge vereinfacht. Den Umgang mit Freunden und Verwandten z.B. Schon 22 und immer noch keine Freundin ? Und wo bist du eigentlich immer am Wochenende ? Das fällt schonmal weg.
Nun macht man Jahrzehnte gemeinsam aber nicht, ohne jemanden kennen zu lernen. Ich hab sie ja schließlich nicht gehasst, bloß weil unten zu wenig dran war. Viele üble Ereignisse, für die niemand etwas konnte, haben wir überstanden und das schweißt zusammen. Ich wußte, was sie in mir sieht und ich wollte das nicht nur spielen, sondern tatsächlich so sein. Warum auch nicht ? Anderen geht’s viel schlechter als mir.

Was andere angeht....stimmt, es hat eine ganz andere Wertigkeit innerhalb einer Hetero-Beziehung, wenn man für eine Homo-Affäre verlassen wird. Man kann nicht konkurrieren und fühlt sich, als wäre man lange Zeit nur so eben zu ertragen gewesen. Ich hab den Gedanken mal umgekehrt versucht und war schlicht schockiert. So ein Gefühl zu erzeugen könnte ich nicht ertragen.
Für andere kann allein der Gedanke seine uneingeschränkte Freiheit niemals zu finden jedoch unerträglich sein. Wer will da urteilen ? Ich wollte nur dem aktuellen Drang das zu tun etwas entgegensetzen. Oft scheint es mir, als hinge schlicht das Überleben der unsterblichen Seele davon ab, dass man sich trennt. Warum eigentlich ? Perfektion des Egoismus oder unabänderliches Schicksal ?
Ich habe meine Antwort gefunden. Das ist mein Weg und ich trauere nicht mehr über vertane Chancen (nicht zu sehr).
Wir zwei hier sind inzwischen auf einem Humorlevel, der für Außenstehende vermutlich sehr schwer zu ertragen ist. Da geht einfach alles, weil wir uns bis ins Tiefste und Letzte kennen.
Schon das allein: Unersätzlich !
Ich träume oft von Jungs. Aber das isses denn auch.

Hallo miteinander,

Eni und Garcon sprechen Erfahrungen und Einstellungen an, mit denen ich mich nach meinem CO konfrontiert sah. An Eni bewundere ich ihr hohes Maß an Reflexion, mit der Situation umzugehen. Das hätte ich mir auch gewünscht. Garcon lebt vor, wie sich meine Frau den weiteren Weg vorgestellt hätte. Doch der Reihe nach.

Vor fast vier Jahren habe ich mich in einem Mann verliebt, mit dem ich auch heute noch zusammen bin. Meiner Frau habe ich mich nach 22-jähriger Ehe vor 3 ½ Jahren geoffenbart, bin nach zwei Monaten zu meinem Freund gezogen. Ich war so verliebt, es hat mich einfach mitgerissen. Heute staune ich über meinen Mut, kein Stein blieb mehr auf dem anderen. Bis dahin haben mich Heteronorm und der katholische Glaube geprägt, mein schwules Ich habe ich nie akzeptiert. Eine Ehe im Glauben war der einzig richtige Weg, den ich mir vorstellen konnte, ein sinnvolles Leben zu führen. Daß ich mich (immer schon) zu Männern hingezogen fühlte, war etwa so wie eine schlechte Gewohnheit, die man eigentlich ablegen sollte.

Nach meinem CO ging es auf und ab, ich liebte im Grunde zwei Personen, wenn auch auf andere Art und Weise. Aber für meine Frau gab es nur eine Option: Dass ich zurückkehre, mit ihr ein zölibatäres Leben führe, einen „geistigen Weg“ mit ihr beschreite, kurzum eine Leben bis zum letzten Atemhauch ohne Sex. Wobei ich ja irgendwann, wenn alles vorbei und verarbeitet ist, vielleicht wieder mit ihr schlafen könne. Hat ja schließlich auch mal Spaß gemacht. Mit einem Mann betrogen worden zu sein, fand sie im Übrigen schlimmer als wenn ich mit einer Frau eine Affäre gehabt hätte. Sie hat mir vorgeworfen, ich suche nur Sex mit meinem Freund. Habe zu erklären versucht, daß es um Sexualität ginge und nicht nur um Sex. Und tatsächlich war es vollkommen anders, mit meinem Freund zärtlich und intim zu sein. Jede Nacht (bis heute) schlafen wir in Löffelchenstellung. Meiner Frau gab ich vor dem Einschlafen paar Streicheleinheiten, die nur bis zur Gürtellinie gingen. Die magische Linie habe ich nie überschritten. Dann schnell wieder zurück auf meine Bettseite. Das war normal, ich liebte ja meine Frau. Nach meinem CO fiel mir alles wie Schuppen von den Augen, nachdem ich mich intensiv mit mir, auch dank dieser website, beschäftigt habe, auch mit der Kirche, wie verlogen sie in dieser Sache ist. Meine Einstellungen waren wie ein Kartenhaus. Zieht man eine Karte heraus, fällt alles in sich zusammen. Heute kann ich nicht mal mehr an Jesus Christus und Gott glauben. Meine Frau reflektierte da nicht, nicht eine Millisekunde. Da gab es das Eheversprechen, das Ehesakrament, einen anderen Weg, als zölibatär zusammenleben, war keine Alternative. Selbst als ich ihr das kanonische Recht erklärte (Homosexualität ist ein Annulierungsgrund, die Eheleute sind zu einem umfassend ganzheitlichen Leben aufgerufen, kurzum sie sollen regelmäßig Sex haben), war es so, als ob ich mit einer Mauer spreche. Und ich wußte, würde ich zurückgehen, hätte ich nur ein gutes Leben, wenn ich brav den keuschen Heteromann spiele, Männer tabu sind, nicht mal den leisesten Verdacht erregen würde. Ich wußte, ich kann nicht ein zweites Mal etwas versprechen, was ich im Grunde nicht halten konnte. Im April, nach vielen Kämpfen, etlichen Mediationssitzungen, einem Bombardement an Vorwürfen und Tiraden (von wegen nach einem halben Jahr ist die Wut vorbei!), haben wir die Trennung vertraglich geregelt.

Den Preis, den ich zahle muß, ist hoch. War ich vor meinem CO nicht „ganz“, hatte mein schwules Ich ausgelagert, so machen das jetzt die (drei erwachsenen) Kinder. Sie lieben den Vater, den sie kennen. Die schwule Seite wird verschwiegen. Wir haben sie eingeladen. Letztes Weihnachten waren sie eine Woche bei ihrer Mutter, bis heute NIE bei uns (ich bezahle ihr Studium, mehr als ihnen gesetzlich zustünde). Wie überhaupt die Kinder, nach dem Umzug meiner Frau in ihre eigene Wohnung vor knapp einem Jahr, die Wohnung ihrer Mutter als ihr neues Zuhause sehen.

Liebe Grüße



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 06.08.17 21:07.

Naja, das kann ich nicht so an mir hängen lassen.
Ich möchte selbst nicht als Moralist dastehen. Das will ich nochmal unterstreichen. Ich habe viele Fehler, sicher auch charakterliche.
Diese Sache mit dem Sexverzicht hat nix mit Glauben/Religion oder konservativer Familie zu tun. Wir glauben an überhaupt nichts Übernatürliches.
Ich halte den Bruch eines Ehe- oder allgemeiner, eines Partnerschaftsversprechens für gemein und überaus verletzend. In dieser Hinsicht mache ich etwas anders (besser ?). Es kommt ein wenig darauf an, ob man den Partner verlassen muss oder will. Für manche genügt es, das der Sex keinen Spass macht, andere können einfach rein physisch und psychisch nicht. Freudloser Sex, das finde ich einfach deutlich zu wenig Grund, um jemandes Leben zu vernichten.
Aber diesen "Missetäter" dann zu verurteilen ? Nöö, so einfach will ichs nicht machen. Und das liegt daran, dass ganz bestimmt einige meiner tiefsten und fundamentalsten Grundsätze anderen übelst unmoralisch erscheinen dürften. Ich habe Ansichten und Meinungen (nicht nur zu Sex und Ehe), die vorsichtig ausgedrückt eigenwillig sind. Und da erwarte ich dann auch, dass man mich dafür nicht einfach verurteilt, sondern mal genauer nachfragt. Wie kommts ? Warum so ?
einefrau
(...) wenn ihr beiden damit klar kommt, auf jegliche körperlichkeiten zu verzichten, dann ist das so.
ich wünsche euch aber von herzen, dass ihr nicht irgendwann aufwacht, oder erst nur einer, und dann doch merkt, dass auch ihr nur ein leben habt(...)

Sowas ist immer ein berechtigter Einwand. Kaum jemand kann sagen, wie das eigene Leben ein Jahr später oder gar in fünf Jahren aussieht.
Ich kann mich immer nur bemühen, meinen eigenen Ansprüchen gerecht zu werden. Auf meiner Seite sieht´s gut aus. Auf ihrer....bislang denke ich, da war noch kein Seitensprung. Falls doch mal einer passiert, dann........ich werde mit Reife darauf reagieren (hoffe ich).
Jeder nur ein Leben, bitte ! Auch das ist so eine Sache. Am Ende liege ich vermutlich in irgendeinem (Toten-) Bett und dann kann ich zufrieden denken:" Ich habe meine Versprechen gehalten." oder, ebenso zufrieden:" Ich habe alles erlebt, was ich erleben wollte." Was ist besser ? Keine Ahnung. Wie erwähnt, ich bin in keiner Richtung religiös. Das muss jeder selbst entscheiden, da bleibt es bei. Nur das mein Weg nicht schlechter ist, als ein anderer, da besteh ich dann doch drauf.