Out in Ost-Berlin - Lesben und Schwule in der DDR (Doku)

Hi zusammen,

noch ein Berlinale-Bericht:

U.a. sah ich:

OUT IN OST-BERLIN - LESBEN UND SCHWULE IN DER DDR

Erzählt werden aus der heutige Sicht das Schicksal mehrerer Lesben und Schwuler in der DDR. Deren Geschichte sind z.T. dramatisch, andere eher alltäglich und vergleichsweise unspektaklärer (natürlich stets im Rahmen der Gegebenheiten, die selbstredend schon dramtisch genug sind). Dabei liegen einige Ereignisse schon länger zurück, andere begaben sich eher kurz vor dem Mauerfall.
Ich erhielt viele Infos über die Situation in der DDR, manche erstaunten mich, andere weniger. Besonders stark hat mich das Schicksal dreier Frauen beeindruckt, deren Drang nach Ausleben ihrer Homosexualität und deren Anerkennung stets von der Staatsmacht jäh abgebremst wurde. Jedes der dreizehn Schicksale ist es wert, gehört zu werden. Und viel Filmmaterial aus der DDR-Zeit lassen einen guten Eindruck in diese Zeit gewinnen.
Leider aber finde ich den Film insgesamt nicht unbedingt dem Thema würdig, eher wirkte er auf mich zäh und mühsam, oft vorhersehbar und bedingt interessefördernd. Zu konventionell erschien mir der Aufbau und eher beschäftigte mich die Alterung der einzelnen Personen denn deren Schicksal, um das es ja eigentlich ging. Ich hätte mir für die dreizehn Protagonisten einen besseren und interessanteren Film gewünscht, denn verdient haben sie es, daß man sie anhört.

Schön war, daß nach dem Film bis auf eine Person alle Protagonischen auf die Bühne kamen und sich den Fragen der Zuschauer/innen geduldig stellten.

Liebe Grüße,
Mickey2.