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Glücklich verheiratet mit Mann und unglücklich verliebt in beste Freundin

geschrieben von Nudel73 
Glücklich verheiratet mit Mann und unglücklich verliebt in beste Freundin
30. Dezember 2019 15:18
Hallo,

ich probiere es jetzt auch mal, obwohl ich sonst eigentlich in keine Foren schreibe... aber etwas Austausch würde mir gut tun und die Antworten hier sind sehr vielversprechend
Re: Glücklich verheiratet mit Mann und unglücklich verliebt in beste Freundin
30. Dezember 2019 15:20
Oh nein... der Text ist weg. Ich habe so lange daran geschrieben. Schade!



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 12.01.20 20:24.
Re: Glücklich verheiratet mit Mann und unglücklich verliebt in beste Freundin
30. Dezember 2019 15:54
Dass mein Text beim Abschicken verschwunden ist, ist echt ärgerlich.

Daher jetzt die Kurzfassung:

Ich bin seit mehr als 10 Jahren glücklich verheiratet. Mein Mann passt perfekt zu mir, ist der tollste und vermutlich attraktivste Mann auf der Erde und mein bester Freund. Ich hätte nie gedacht, dass uns mal etwas passiert... Sex hatten wir aber immer schon wenig. Der ist zwar schon, aber für uns beide eher unwichtig.

Vor einiger Zeit habe ich dann aber meine beste Freundin Kira kennengelernt und mich erst unbewusst, dann ziemlich bewusst in sie verliebt. Ihr ging und geht es genauso... nur mit dem Unterschied, dass sie jetzt bereit dazu ist, ihren Partner für mich zu verlassen (bzw. diese Trennung auch ohne mich durchzieht) und ich aus Liebe zu meinem Mann den Kontakt zu ihr unterbrochen habe.

Mein Mann weiß alles und hat mir mein Fremdgehen verziehen. Ich dagegen kann mir das nicht verzeihen, ich hätte das niemals von mir gedacht...
Insbesondere weil meine Gefühle für Kira echt stark sind und ich das nicht unterdrücken kann, so sehr ich das auch versuche. Wenn es nur das Verliebtsein wäre, wäre alles gut, aber es ist viel mehr: Durch unsere emotionale Bindung als beste Freundinnen ist es tiefe Liebe. Ich vermisse sie so sehr, darf es aber nicht!

Ich glaube, dass ich nicht bi sondern lesbisch bin! Und nun frage ich mich:

Ist jetzt solch starken Gefühlen überhaupt eine Freundschaft noch denkbar?
Ist Leidenschaft in einer Ehe wichtig oder reicht tief verbundene Liebe und Verbundenheit nicht vielleicht auch?
Kann ich mit meinem Mann noch verheiratet sein, sollte ich klar feststellen, dass ich lesbisch bin?
Sind hier ggf. weitere Leute die ihre Ehepartner perfekt finden, unendlich lieben, aber sich stark zum gleichen Geschlecht hingezogen fühlen und das einfach nicht wollen?



4-mal bearbeitet. Zuletzt am 28.02.20 09:37.
Re: Glücklich verheiratet mit Mann und unglücklich verliebt in beste Freundin
30. Dezember 2019 15:57
Ich bin 37 :-)



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 12.01.20 20:15.
Re: Glücklich verheiratet mit Mann und unglücklich verliebt in beste Freundin
30. Dezember 2019 16:28
Schön das Du hier bist Nudel73,

ja, es ist immer ärgerlich, wenn man endlich den Mut aufgebracht hat, hier etwas zu schreiben. Und dann ist er weg der Text. Ist mir auch öfters passiert.
Bei längeren Texten schreibe ich mir diese vor und kopiere diese dann hier ins Forum.

Immerhin, deine Kurzfassung läst deine Zerrissenheit schon spüren.

Nur Freundschaft bei so starken Gefühlen gegenüber deiner Freundin stelle ich mir schon sehr schwierig vor.
Wie wäre es, wenn Du den Sieß umdrehen würdes.
Könnte dein Mann nicht zu deinem besten Freund werden?

Wie sieht denn dein Mann Eure Ehe. Reicht sie ihm so wie sie ist, oder hat er auch Sehnsüchte?

Wünsche Dir hier regen Austausch.

LG Maks
Re: Glücklich verheiratet mit Mann und unglücklich verliebt in beste Freundin
31. Dezember 2019 01:12
Nudel73 schrieb:
-------------------------------------------------------
> Dass mein Text beim Abschicken verschwunden ist,
> ist echt ärgerlich.

Das tut mir sehr leid. Dieses Problem hatten wir neulich schon einmal. Ich werde mal nachsehen, ob ich rausfinden kann woran das liegt und hoffentlich dann wenn das Problem lösen können. Kann mir vorstellen, dass man dann im ersten Moment erstmal "die Schnauze voll" hat, wenn man sich die Mühe gemacht hat, sich alles von der Seele zu schreiben und dann plötzlich alles weg ist.

> Ist jetzt solch starken Gefühlen überhaupt eine
> Freundschaft noch denkbar?
Kenne solch eine Situation (wenn auch schon etwas anders, aber trotzdem vergleichbar). So eine wirkliche Antwort habe ich da leider auch noch nicht für Dich (und mich). Ich hoffe immer noch, dass eine Freundschaft möglich ist, da allein die Freundschaft zu der Person so unglaublich wertvoll und wichtig ist. Gleichzeitig "nerven" die Gefühle trotzdem und bohren sich immer wieder zurück nach draußen. Von daher finde ich Maks Idee auch gar nicht schlecht, sich einmal zu überlegen, wie es denn andersrum aussehen würde. Man muss ja nicht sofort Nägel mit Köpfen machen, einfach sich mal vorstellen und ne Weile auf sich einwirken lassen und spüren wie es sich anfühlt.

> Ist Leidenschaft in einer Ehe wichtig oder reicht
> tief verbundene Liebe und Verbundenheit nicht
> vielleicht auch?
Wenn beide Seiten in der Beziehung damit leben können, wieso nicht? Allerdings stellt sich die Frage, ob einem halt ein Leben ohne Leidenschaft ausreicht. Je länger ich so lebe, desto mehr glaube ich, dass dies auf Dauer nicht funktionieren wird. Alternativ wäre vielleicht eine offene Beziehung auch denkbar. Auch hier natürlich nur, wenn alle Seiten damit voll und ganz leben können.

> Kann ich mit meinem Mann noch verheiratet sein,
> sollte ich klar feststellen, dass ich lesbisch
> bin?
Prinzipiell klar, aber ich denke hier gilt dieselbe Antwort wie bei der Frage zuvor. Wird es Dir reichen, ohne Leidenschaft zu leben? Auf Dauer?

> Sind hier ggf. weitere Leute die ihre Ehepartner
> perfekt finden, unendlich lieben, aber sich stark
> zum gleichen Geschlecht hingezogen fühlen und das
> einfach nicht wollen?
Ja, kenne ich diese Situation, zumindest halt in einer sehr ähnlichen Konstellation. Nur bei dem "dies nicht wollen" ist der große Haken, rational mag man es vielleicht nicht wollen, aber wenn es emotional in einem steckt, wird es sicherlich schwer bis unmöglich dies dann auf Dauer zu unterdrücken, ohne dadurch krank zu werden.
Also ich will Dir keine Angst machen oder Dir Deine Hoffnungen nehmen, es gibt sichelich viele Lösungen für Deine Situation, aber diese Hingezogenheit zum gleichen Geschlecht zu ignorieren wird auf Dauer nicht klappen, befürchte ich. Aber auch wenn das alles im Moment total furchtbar und aussichtslos aussieht, lass Dich dadurch nicht unterkriegen. Du musst nicht alles auf einmal herausfinden und klären, lass Dir dabei ruhig Zeit, solltest Du merken, das ganze Thema belastet Dich gerade zu sehr.

Wünsch Dir alles Gute und lass von Dir hören!
Liebe Grüße
Mathias
Re: Glücklich verheiratet mit Mann und unglücklich verliebt in beste Freundin
31. Dezember 2019 09:53
Hey,

danke für eure Antworten :-)

Ja, über die Frage, wie es wäre, wenn es andersherum wäre, habe ich auch schon nachgedacht. Ich glaube ganz sicher, dass ich meinen Mann niemals verlieren und als Freund behalten würde. Das wurde mir klar, als ich ihm mein Problem kurz angedeutet habe... aber ich liebe das Zusammenleben mit meinem Mann und es ist auch nicht völlig leidenschaftslos zwischen uns. Vielleicht habe ich das zu krass formuliert. Es ist eher so, dass wir an der Leidenschaft zwischen uns immer wieder „arbeiten“ mussten, während das mit meiner Freundin einfach so ohne Nachdenken „funktioniert“ hat.

Das irritiert mich jetzt total. Was mache ich nun mit diesem Wissen über mich? Eigentlich will ich das gar nicht... ich hoffe, dass ich mir hier was einrede...

Mein Mann findet übrigens auch, dass alles perfekt ist außer das Sex-Thema. Er findet auch, dass wir daran weiter arbeiten müssen...



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 28.02.20 09:39.
Re: Glücklich verheiratet mit Mann und unglücklich verliebt in beste Freundin
01. Januar 2020 18:00
Hallo ,
kann ich alles gut nachvollziehen.
Ist mir so ähnlich auch passiert.
Grundsätzlich hat Liebe wohl viele Gesichter. Wie wichtig der körperliche Aspekt dabei ist muss jeder für sich selber herausfinden. Ich kenne genug Hetero-Ehen wo das keine Rolle mehr spielt . Ob man sich davon weniger liebt ? Weniger verbunden fühlt ? Wer vermag das zu sagen ?
Ob du dich , falls du für dich selber feststellst das du dich auch ins gleiche Geschlecht verlieben kannst , scheiden lassen musst ? Das ist sicher etwas das du mit dir und deinem Mann entscheidest. So wie es sich für dich /euch gut anfühlt.
Denke das du im Moment sehr durcheinander bist und erstmal selbst herausfinden solltest wie und was du fühlst. Toll finde ich das du mit deinem Mann darüber reden kannst. Er dich da auch ein Stück weit verstehen kann.
Wenn man sich offen und ehrlich begegnet , sich liebt , sind denke ich viele Wege möglich .
Lg Daniela
Re: Glücklich verheiratet mit Mann und unglücklich verliebt in beste Freundin
05. Januar 2020 11:32
Hallo und Danke für die Antworten,

mit meinem Mann kann ich wirklich sehr gut reden und eigentlich alles besprechen. Das habe ich bisher auch immer getan....

Ich befinde mich jetzt in einer Spirale, die dauerhaft so abläuft:
1. Ich bemerke meine Gefühle für Frauen und ich vermisse meine Freundin.
2. Ich akzeptiere das und freue mich sogar, dass ich das nun herausgefunden habe. Ich bin neugierig auf mich und meine Sexualität.
3. Ich sehe meinen wundervollen Mann und will diese lesbischen Gefühle dann aber nicht, weil ich alles mit ihm so sehr mag.
4. In denke an mögliche Konsequenzen und bekomme Angst: Ich habe ja nur meine Sexualität entdeckt und nicht, dass ich mein Leben wie es ist schlecht finde und ändern will.
5. Dann denke ich an verschiedene andere Beziehungs-Modelle, die ich mit meinem Verständnis von Liebe nicht verbinden kann (z.B. offene Beziehungen). Außerdem sind meine lesbischen Gefühle personenbezogen und es geht hier nicht nur um Sex.
Ich stelle aber auch fest, dass es mich traurig macht, wenn ich mich dazu entscheide, das neue Wissen über mich zu vergessen.
6. Dann sehe ich keinen Ausweg und hoffe auf ein großes Missverständnis.
Und dann geht es wieder von vorne los...

Kennt ihr solche Spiralen und endet das irgendwann von alleine?



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 28.02.20 09:35.
Re: Glücklich verheiratet mit Mann und unglücklich verliebt in beste Freundin
05. Januar 2020 13:52
Liebe Nudel73

sehr gut kann ich das nachvollziehen was du schreibst, diese Gedankengänge liefen bei mir genauso ab.
Sehr durcheinander war ich , mit mir selber beschäftigt. Mein bis dahin gelebtes Leben war gut und richtig, meine Kinder , mein Mann …...ich habe mir damals auch oft die Frage gestellt ob ich sie all die Jahre betrogen habe. Oder mich selber ?
Gleichzeitig war diese neue Erkenntnis über mich aber so wichtig, kam von so weit unten, das ich auch nicht daran vorbei konnte.

Eine komplizierte Zeit in der sich die Ereignisse überschlagen haben , mental kam ich da oft selber nicht hinterher.

Viele Fragen haben sich mir gestellt, im Spiegel habe ich mich oft selber wie eine Fremde angeschaut. An mir Seiten entdeckt von denen ich gar nicht wusste das sie irgendwo in mir schon immer vorhanden waren.

Versuche die Dinge ruhig anzugehen , gib dir selber die Zeit für dich herauszufinden was dir wie wichtig ist.
Meine Freundin hat damals gesagt " Du musst selber entscheiden was und wie du es haben willst " Heute nach 7 Jahren ist das erst so richtig bei mir angekommen. Nie habe ich mir vorher ganz bewusst überlegt wie ich mein Leben gestalten will. Irgendwie hatte sich immer alles so von ganz alleine ergeben und war gut so.

Ganz bestimmt werden sich deine Gedanken auch ordnen , auch wenn du vermutlich im Augenblick dir nicht vorstellen kannst wie wieder Ordnung und Sicherheit in dein Leben kommt. Das fand ich am schwierigsten, das es mir den Boden unter den Füßen derartig weggerissen hat das ich nicht mal mehr wusste wer ich bin. Habe lange gebraucht wieder so richtig auf die Füße zu kommen , geht aber immer Stück für Stück.
Irgendwann kommt die Selbstsicherheit dann wieder zurück.

Ganz liebe Grüße für dich
Re: Glücklich verheiratet mit Mann und unglücklich verliebt in beste Freundin
12. Januar 2020 20:14
Hallo Daniela

Danke für deine Antwort! Warst du denn zuletzt glücklich mit deinem Mann?
Wie ist deine Situation „ausgegangen“?

Viele Grüße

Stefanie
Re: Glücklich verheiratet mit Mann und unglücklich verliebt in beste Freundin
13. Januar 2020 19:11
Hallo Stefanie,

ja ich habe meinen Mann geliebt und tue es noch. Wir sind noch verheiratet und leben ( nach 3 Jahren der Trennung) wieder in einem Haus zusammen.Habe festgestellt das man Menschen auf unterschiedliche weise lieben kann.
Die Jahre die wir zusammen gegangen sind und unsere beiden gemeinsamen Kinder , das sind Dinge die uns sehr stark verbinden.
Die ich nicht missen möchte weil sie mir zu wertvoll sind.

Die Frage ob ich zuletzt glücklich mit ihm war kann ich so nicht beantworten. Mir ist einfach klar geworden das ein wesentlicher Teil von mir selbst, der mir vorher nicht bewusst war , so wichtig für mich selber ist das ich ihn nicht ignorieren kann. Glücklich war ich zu der Zeit nicht, war damals einfach zu sehr mit mir selber beschäftigt. Damals konnte ich mir nicht vorstellen wie ich meine Sexualität ( etwas das so elementar ist das es von ganz weit innen kommt) ausleben kann ohne ihn und meine Familie zu verlieren. Meine Familie aber war mir immer sehr wichtig, war mein Leben und ein Gutes.

Heute haben mein Mann und ich unsere Ehe auf eine andere Basis gestellt in der Sex keine Rolle mehr spielt , war vorher auch nicht so wichtig.....in dieser Hinsicht kann jeder von uns machen was er will. Wir reden darüber, da gibt es keine Heimlichkeiten. Ich führe seit 3 Jahren eine Fernbeziehung mit der Frau die ich liebe. Auf andere Weise als meinen Mann, auf die Qualität hat das keine Auswirkung.
Wenn man 5 Kinder hat liebt man auch alle und kann nicht sagen wen denn nun am meisten. Man liebt sie alle , eben nur anders.

War ein langer Weg bis dahin, unterwegs ist uns gegenseitiger Respekt nie abhanden gekommen, vermutlich war das auch immer der wichtigste Baustein unserer Ehe, Meinem Mann bin ich unendlich dankbar , oft hat jemand gefragt warum wir uns nicht scheiden lassen. Ging einfach nicht, irgend etwas hat uns immer zurück gehalten. Meine Partnerin hat schon ganz am Anfang gesagt das mein Mann und ich zusammengehören, warum ? Konnte sie mir nie sagen, hat sie aber auch nie gestört.
Damit hatte ( und habe ) ich sicher mehr Probleme als sie.

Wo uns das hinführen wird ? Keine Ahnung , aber es fühlt sich sehr gut an und richtig.

Ganz liebe Grüße an dich , Daniela
Re: Glücklich verheiratet mit Mann und unglücklich verliebt in beste Freundin
16. Januar 2020 08:54
Liebe Daniela,

vielen Dank für deine Antwort.
Wie kommt deine Freundin damit zurecht, dich nicht dauerhaft bei sich zu haben? Und denkst du, wenn du bei deiner Familie bist, nicht permanent an sie?

Viele Grüße an dich zurück

Stefanie
Re: Glücklich verheiratet mit Mann und unglücklich verliebt in beste Freundin
16. Januar 2020 16:36
Hallo Stefanie,

meine Freundin hatte nie eine enge räumliche Bindung an eine ihrer Partnerinnen. Hat immer alleine gelebt. Wünscht sich bisher auch nichts in dieser Richtung, mir wäre es mit ihr permanent auch zu eng. In der ersten Phase unserer Verliebtheit , ja da habe ich sie schon vermisst, bzw. ihre Nähe. Nach ein paar Monaten wird das verliebt sein weniger, die rosarote Brille wird abgesetzt. Das ist dann der Punkt an dem man sieht ob es für "mehr" reicht. Was ist realistisch überhaupt möglich ? Solche Fragen muss man sich dann stellen. Wir sind beide damals fast 50 gewesen. Jeder hat seine Arbeit, sein Haus, seine Familie. Ein zusammen wohnen im Alltag stand da nie zur Debatte Haben wir uns schon gefragt ob das unter den Bedingungen möglich ist ohne irgendwie darunter zu leiden . War am Anfang für mich etwas merkwürdig.
Jetzt schon ziemlich normal.
In meinem Bewusstsein ist sie immer vorhanden, kann man sich evtl. so ähnlich vorstellen wie mit seinen Kindern. Die sind ja auch immer irgendwie bei einem auch wenn sie auf Klassenfahrt sind. Telefonieren tun wir fast jeden Abend , austauschen was jede so erlebt hat und wo der Schuh drückt.
Ist ein Gleichgewicht zwischen meiner Familie und ihr.
Vorstellen konnte ich mir das vor 3 Jahren auch nicht, habe immer gedacht an irgend einer Hürde wird es doch scheitern. Bisher haben sich aber alle Bedenken immer in Luft aufgelöst. Mich hat das davon überzeugt das man grundsätzlich in seinem Denken viel zu eingeschränkt ist.
Mein früheres Bild was Partnerschaft angeht war doch sehr geprägt von der Gesellschaft in der wir leben und ihren traditionellen Werten..

Erlaubt ist was alle glücklich und zufrieden macht.

Lg Daniela
Re: Glücklich verheiratet mit Mann und unglücklich verliebt in beste Freundin
12. Mai 2020 00:36
Hallo, ich bin neu hier (hab vor Jahren nur mitgelesen) und weiß auch nicht, ob dir meine Antwort jetzt überhaupt noch "hilft". Mir haben die ganzen Geschichten damals geholfen und jetzt möchte ich mal meine teilen, die ähnlich ist wie deine.

Ich war elf Jahre mit meinem Freund zusammen, bevor ich mit 31 das erste Mal das Gefühl hatte, mich zu Frauen (keiner konkreten) hingezogen zu fühlen. Ich kann mir das auch nicht erklären. Hab zu dem Zeitpunkt noch nicht mal eine geküsst. Ich wusste es plötzlich einfach. Mein Ex-Freund und ich hatten uns ein Jahr zuvor eine Wohnung gekauft und waren eigentlich glücklich. Alle haben schon auf Nachwuchs gewartet. Sex hatten wir immer schon wenig, aber das war halt so und voll in Ordnung. Wir waren wirklich glücklich! Er war und ist der beste Mensch, den man sich vorstellen kann und ich wollte ihn auf keinen Fall verletzen oder verlieren.

Kurz und gut: nach elf Jahren Beziehung hab ich mich ihm nach einigen Monaten grübeln meinerseits (Nicki, das vergeht wieder) anvertraut, sonst niemandem. Es ist nicht vergangen smiling smiley. Er war natürlich schockiert, meinte aber nur, ich solle mich halt ausprobieren und dann schauen wir weiter. Wir hatten eine streng monogame Beziehung, aber er wollte mir einfach die Möglichkeit geben, draufzukommen, ob mein Gefühl auch stimmt. Das habe ich nicht geschafft, weil ich ihn nicht "betrügen" konnte, jedes Mal, wenn ich fort war, dachte ich nur, dass ich jetzt niemals mit jemandem heim gehen könnte, weil ich ihm gegenüber so ein schlechtes Gewissen hätte. Nach 6 Monaten innerlichem Chaos haben wir uns einvernehmlich getrennt. Komisch für die anderen, aber nicht für uns, war, dass wir trotzdem weiterhin gemeinsam unterwegs waren und uns super verstanden, auch unser Freundeskreis ist der gleiche geblieben. Es war ein Gefühlschaos, aber trotzdem brauchten wir uns irgendwie. Er hat mir kein einziges Mal einen Vorwurf gemacht, wir blieben sogar zusammen wohnen und teilten uns einfach die Zimmer auf, also wieder WG-Leben mit ü 30 smiling smiley. Naja, schlussendlich hab ich mich in eine Frau verliebt, meine ersten Erfahrungen mit ihr gesammelt (habe mich mit Anfang 30 wieder wie ein Teenager gefühlt), wir sind zusammengekommen und nun nach drei Jahren werden wir heiraten. Mein Ex-Freund ist ebenfalls seit über zwei Jahren wieder glücklich vergeben und nach wie vor ist er mein Seelenverwandter. Ich werde ihm das nie vergessen, wie er zu mir gestanden ist. Er und meine Partnerin verstehen sich prima und ich mich mit seiner ebenfalls. Die WG haben wir zwar aufgelöst und jeder wohnt jeweils mit der Partnerin zusammen, aber wir sehen uns regelmäßig und alles ist, wie es war, nur noch viel besser! Wir haben jeder sein eigenes Leben, aber auch noch ein gemeinsames, zutiefst freundschaftliches.

Nur weil die Liebe weg ist, heißt das nicht, dass die Freundschaft und sonstigen Gefühle, die man jahrelang aufbaut, enden müssen. Das war mir immer wichtig. Hätte es für ihn nicht gepasst, wäre es natürlich nicht möglich gewesen. Hätte ich klarerweise akzeptieren müssen.

Ich wünsche dir, dass auch bei dir alles so gut ausgeht. Ich hatte sicher Glück, dass wir uns alle weiterhin so gut verstehen. Was aber enorm wichtig war: reden, reden, reden! Ich hab meine Entscheidung niemals bereut. Ich habe die beste Partnerin auf Erden und den liebsten Ex-Freund, den man sich nur vorstellen kann. Alles Liebe dir!!!



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 12.05.20 00:40.
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