Willkommen! Anmelden Ein neues Profil erzeugen

Erweiterte Suche

Entscheidung unter Zeitdruck

geschrieben von LanadelRay 
Entscheidung unter Zeitdruck
21. Februar 2019 09:23
Liebes Forum
ich schreibe, weil ich hoffe, dass ich von euch ein paar Erfahrungen oder Tipps hören kann. Mein Leben steht gerade Kopf

Wie viele von euch trage ich mich seit Jahren mit dem Gedanken, ob ich lesbisch bin. Jetzt kann ich es immerhin schon aufschreiben. Wie viele von euch, konnte ich das lange Zeit auch nicht, wollte das nicht, hatte da Abneigung gegen, habe Panik bekommen. Panik habe ich immer noch, aber es ist gerade so akut, dass ich gezwungen bin, mich endlich vielleicht zu entscheiden.

Hier ist meine Geschichte:
Ich bin seit vier Jahren mit meinem Freund zusammen. Wir führen seit Anfang an eine Fernbeziehung über 300 km. Ich glaube, dass hat mir immer geholfen, den Schein zu wahren und zu verdrängen. Irgendwie wusste ich aber auch immer, das irgendwann der Tag kommt, wo ich ehrlich sein soll. Ich finde es schlimm, dass ich nie vorher den Mut dazu hatte und feige war.
Es war die ganze Zeit klar, dass ich zu ihm ziehe und dass meine berufliche Station hier nur übergangsweise ist. Aus zwei Jahren wurden dann drei, aus drei wurden vier Jahre. Und jetzt vielleicht Jahr fünf.Eigentlich hieß es, mein Vertrag wird nicht verlängert, perfekt also, um das endlich als Tritt in den Hintern zu begreifen und zu ihm zu ziehen und dort einen neuen Job anzufangen. Tatsächlich hatte ich auch Vorstellungsgespräche, habe eine Zusage bekommen und habe den Vertrag unterschrieben. Dort soll ich zum 1. April anfangen, Auf einmal heißt es bei meiner jetzigen Stelle aber: Wir können sie doch verlängern, du kannst bleiben.
Das Ding ist, ich habe mich nicht über den neuen Job gefreut und auch nicht richtig über die Aussicht, dass mein Freund und ich jetzt endlich zusammenziehen können, Obwohl wir das schon lange planen und jetzt sehr konkret. Meine Zweifel oder meine Verzweiflung sind riesig. Ich weiß nicht, soll ich meine Gefühle verdrängen und ignorieren und einfach mich zwingen, hinzuziehen und neuen Job beginnen? Oder soll ich jetzt endlich mal zu mir selbst finden und am Ende vielleicht oder wohl wahrscheinlich bei einer Frau landen?
Mein "Leidensdruck", wie es so schön heißt, ist ziemlich hoch, wie ihr euch denken könnt.
Ich habe mit meinem Freund darüber gesprochen. Einmal habe ich ihm vor drei Monaten gesagt, dass ich Angst habe, lesbisch zu sein, und dann haben wir aber nie wieder darüber geredet. Er hatte gehofft, es hat sich erledigt und ich war zu feige und dachte immer, das wird schon wieder. Aber jetzt, wo es so akut ist, und ich eine Richtungsentscheidung treffen muss, bricht es wieder extrem aus mir heraus.
Gründe, warum ich denke, dass ich lesbisch bin, sind folgende: Ich frage mich das erstens ohne Witz jeden einzelnen Tag. Ich frage mich, ob ich lesbisch aussehe oder mich verhalte, ich kontrolliere mich dahingehend. Ich erkenne andere vemeintliche Lesben sofort, ihre Nähe macht mich nervös, ich fühle mich unwohl. Ich hatte insgesamt drei lesbische erotische Träume, in denen ich mich viel geborgener, angekommener fühlte als in heterosexuellen Träumen, in denen es auch nie zum "Akt" oder so gekommen ist. Frauen machen mich generell nervöser, sind mir irgendwie wichtiger, glaube ich. Auf sie reagiere ich ganz anders als auf Männer. Andererseits habe ich mir "normales" Verhalten irgendwie angelernt, wenn ihr wisst, was ich meine. Ich habe in Beziehungen das Gefühl: Wars das schon, kommt da noch mehr? ich habe nicht das Gefühl von normaler Geborgenheit, von Glück, sondern eher von Schauspiel. So hart das auch ist. Und bei mir ist es auch so, was ich schon bei ganz vielen anderen hier gelesen habe: Beziehungen vorher waren eher ein Krampf, schon ganz früh, selbst in der 6. Klasse das "miteinander gehen". Frauen hingegen habe ich immer bewundert und wie gesagt, in zweier-situationen machen sie mich nervöser, da bin ich irgendwie aufgeregter. oh gott.
Mit meinem jetzigen Freund habe ich die beste Beziehung ever. Wir haben diese Woche noch einmal darüber gesprochen und er sagt, er kann nicht mit Ungewissheit leben, er will wissen, was ich jetzt fühle und gibt mir so cirka ein halbes Jahr Zeit. Für ihn ist das superschwierig und scheiße. Natürlich will er wissen, was los ist. Wir können ja schlecht jetzt zusammenziehen und ich sage nach einem, zwei oder drei Jahren, tschuldigung, ich bin doch lesbisch. Ich verschwende seine Lebenszeit. Ich kann doch auch nicht einfach so weitermachen und vielleicht Kinder bekommen und alles, und dann mit 50 sagen, ich will doch was anderes. Das geht doch nicht.
Ich habe nächste Woche einen Termin beim Psychologen und das krasseste ist, dass ich auch mit meinen Eltern gestern darüber gesprochen habe. Ich dachte, sie tun das vielleicht als Phase ab oder sind ablehnend oder so. Aber im gegenteil, sie haben ganz toll reagiert und sagen, ich soll rausfinden, welche Präferenzen ich habe und dass es das wichtigste ist, dass ich glücklich bin, egal wie, ob mit Mann oder Frau. Sie hätten da überhaupt nichts gegen, sie wollen nur, dass ich in meinem Leben zufrieden bin. Das ist ganz schön toll. Ich bin 32, by the way. Das ist echt bescheuert, andere heiraten und haben Kinder.
Ich weiß nicht, ob ich weggehen oder hierbleiben soll, generell, was ich machen soll. Das ist alles so krass irgendwie. Sonst habe ich nur mit einer Freundin darüber gesprochen, aber das ist auch schon wieder was her und sie meinte natürlich auch, ist nicht schlimm usw. Alle anderen denken, ich ziehe jetzt aus meiner WG aus und mit meinem Freund zusammen und endlich ist alles schön.
Ich habe eigentlich nur noch ein paar Tage mich zu entscheiden, muss ja das WG-Zimmer vll kündigen , meinen Mitbewohnern mal sagen, was Sache ist (im Moment gehe ich ihnen richtig aus dem Weg, total bescheuert). Und der Stelle habe ich ja eigentlich auch schon zugesagt und mein Freund und ich haben auch schon nach Wohnungen geguckt.

Tja, wahrscheinlich könnt ihr mir auch nichts raten. ich habe mal überlegt, ob ich in irgendwelche Gruppen oder zu Treffs gehe oder so. Ich habe Angst, da gesehen zu werden (sorry) aber das ist dann halt einfach so. Mir geht es ziemlich schlecht gerade, esse nichts, rauche kette und könnte mich die ganze Zeit übergeben. Aber wem sage ich das. Vor drei Jahren war ich auch schon einmal bei einem Psychologen , der hat mir genau das geraten, mich mit anderen lesbischen Frauen auszutauschen, hatte aber nicht den Mut bzw. wollte ich das einfach nicht. Ich hoffe, ihr könnt mir was sagen..

Alles Liebe
Re: Entscheidung unter Zeitdruck
21. Februar 2019 21:53
Hallo Lanadel und herzlich willkommen hier im Forum!

Vielen Dank für deine Geschichte und es klingt wirklich so, als wenn du dich schon sehr lange mit dem Gedanken beschäftigst, lesbisch zu sein.

Vielleicht kurz ein paar Hintergrundinfos zu mir. Ich bin 34, auch lesbisch und habe mich im letzten Sommer geoutet, nachdem mein Freund und ich (auch der beste, der mir je begegnet ist) 11 Jahre lang zusammen waren und sogar ein kleines Kind von jetzt 2 Jahren haben.

Dass du dir diese ganzen Fragen stellst, schon bevor Kinder da sind, ist doch toll! Macht vieles einfacher - auch wenn wahrscheinlich niemand bereut, Kinder zu haben. :-)

Du scheinst dich ja schon lange mit dem Gedanken, lesbisch zu sein, befasst zu haben, oder? Hast auch schon mit vielen darüber geredet - also ist es mehr als eine Ahnung? Oft ist ja auch das sog. "innere" Coming Out sich selbst gegenüber viel schwerer als das äußere. Wie fühlt es sich denn an, den Gedanken an eine Frau zuzulassen? So wie ich es verstanden habe, gibt es aktuell keine konkrete Frau in deinen Gedanken, oder?

Aus meiner eigenen Erfahrung kann ich berichten, dass es eine Frau bei mir gab/gibt, und mich die Gedanken an sie nicht mehr losließen seitdem ich das mal "zugelassen" hab. Im Nachhinein denke ich auch, dass es wahrscheinlich schon früher Anzeichen gegeben hat, die ich aber früher nie so gedeutet hab. Frauen fand ich immer schöner als Männer, sie machten mich auch eher nervös und faszinierten mich irgendwie.

Mir hat man vor dem Outing geraten, mir Zeit zu lassen, als ich mir die ganzen Fragen gestellt hab und nicht wusste, was ich tun soll. Aber so wie ich das verstehe, scheint sich bei dir gerade alles ein bisschen zu überschlagen, oder?
Vielleicht weißt du in dir drin aber, was das richtige ist und wie du dir vielleicht ein bisschen mehr Zeit für dich nehmen kannst? Es ist doch auf jeden Fall gut, dass dein Freund auch schon mal Bescheid weiß und ihr das Thema scheinbar nicht ignoriert. Was fühlt sich besser an? Der neue oder der alte Job? Ihr müsst ja auch nicht gleich zusammenziehen, wenn du den neuen Job machst, aber das weißt du selbst am besten.

Es klingt auf jeden Fall so, als wenn du schon auf einem guten Weg zu dir selbst bist. Hab Mut und Vertrauen, ihn weiterzugehen!!

Dein Regenbogenring
Re: Entscheidung unter Zeitdruck
21. Februar 2019 22:23
Lieber Regenbogenring,
Ganz lieben Dank für deine Antwort. Nein, es gibt keine konkrete Frau aber sozusagen ganz viele, wo ich das Gefühl habe, da habe ich einfach andere empfindungen als bei Männern. Und warum sollte ich mir das einbilden, denk ich immer? Danke, dass du auch von dir erzählst. Ohne kinder ist es bestimmt wirklich noch Mal einfacher...
Bei dem neuen Job habe ich gar kein gutes Gefühl, bei dem alten schon eher. Ja, es überschlägt sich wirklich. Irgendwie habe ich es glaub ich drauf ankommen lassen und geahnt: entweder bezwingst du dich U machst es einfach oder es explodiert die Bombe. Ich bin sehr froh von dir zu lesen und danke dir sehr.
Liebe Grüße,
Lana
Re: Entscheidung unter Zeitdruck
24. Februar 2019 21:04
Liebe Lana,

Wie geht es dir denn? Ist in den letzten Tagen was passiert und bist du einen Schritt weiter? Es stand ja viel an!

Liebe Grüße und einen guten Wochenstart

Dein Regenbogenring
Re: Entscheidung unter Zeitdruck
27. Februar 2019 06:24
Hallo Regenbogenring,

danke fürs Nachfragen.Bis jetzt bin ich noch nicht viel weiter, zumindest äußerlich. Ein paar Tage Zeit habe ich ja noch. Aber es sieht wohl so aus, als ob ich vll. hier bei meinem alten Job bleibe und ich mich "ausprobieren" muss, also mein Freund und ich sprechen schon über das Thema Pause und so. Mir macht das irgendwie alles auch total Angst, ich hab irgendwie Angst, dass ich vll nur wegrenne und nichts besser wird oder ich ein Riesenfass aufmache. Und ich weiß auch nicht wie ich das ganz praktisch alles händeln soll. Heute abend haben wir zum Beispiel WG-Treffen, soll ich da meinen Mitbewohnern allen sagen, hey ich glaub übrigens ich bin lesbisch und die Beziehung war nur eine Lüge? Also hab ich euch ja auch irgendwie angelogen? Und keine Ahnung, jeder Schritt mehr macht es so realer. Aber hab auch irgendwie das Gefühl ich kann nicht zurück. Ich habe Angst, dass ich auf eine Katastrophe zusteuere, statt mich einfach mal zusammenzureißen. Ich hab Angst, dass ich irgendwann alt und allein und komisch bin, so ein Sonderling werde oder so. Hab das Gefühl, dass alle Sicherheitsnetze wegfallen.

Und irgendwie beunruhigt mich auch das, was gestern der Psychotherapeut gesagt hab, bei dem ich zum ersten Mal (ok, vor 3 Jahren schon einmal, aber dann nie mehr, gleiches Thema) war. Der fand es total merkwürdig, dass ich noch nie fast mit einer Frau hatte oder ausprobiert habe. Ist das so komisch? Ich dachte und denke immer, dass mein Wunsch normal zu sein, größer war. Ich mein, der Gedanke, lesbisch zu sein, hat mich richtig fertig gemacht. ich weiß noch in einer Zeit vor vier, fünf Jahren oder so, da hatte ich richtig Angst, dass ich auf alle meine Freundinnen stehe, dass mich ihre Brüste anmachen, und so weiter. Das war schrecklich, wirklich kaum auszuhalten.Ich kam mir vor wie ein Monster oder so, weil die ja von nichts wüssten. Das war so präsent die Angst vorm Lesbischsein, das sich mich damals glaub ich sehr krass in dieser Dinge und Ängste reingesteigert hab. Deswegen, ist es so unnormal, noch nie was ausprobiert zu haben? Ich mein, einmal habe ich immerhin fast im Italien-Urlaub mit einer Frau rumgeknutscht, die mich total angegraben hat. Und da hatte ich auf jeden Fall lust, das mal auszuprobieren und fand es damals dann auch gar nicht schlimm oder so, habs nur nicht gemacht, weil ich damals noch mit meinen Ex zusammen war, also ich war ganz pflichtschuldig treu^^

Außerdem meinte der Therapeut gestern, er sieht zwei Baustellen, einmal sexuelle Orientierung, einmal das Thema Bindung.Es wäre ja auch die Frage, was ich für eine Beziehung will, streng monogam oder anders oder überhaupt. Irgendwie habe ich das Gefühl, darum gehts bei mir grad gar nicht. Andererseits macht mir das jetzt auch irgendwie Angst, weil ich denke, vll. kann ich ja nie glücklich sein oder bin einfach auf Lebenszeit komisch, Also es kann ja sein, dass ich auch ein Bindungsding habe, aber keine Ahnung. So richtig glaube ich es nicht, andererseits macht mir das auch schon wieder Angst. ich meine, was wären die Folgen davon? Alt und weird. Und irgendwie musste ich in dem Zusammenhang auch an Kinder denken. Wenn ich mir jetzt zum beispiel vorstelle, schwanger zu sein, und ein Kinderzimmer einrichten zu müssen usw. dann krieg ich echt Beklemmung. Also ich weiß, Kinderwunsch ist nochmal was ganz anderes, und du, Regenbogenring, schreibst ja auch, dass das total schön ist. Das glaube ich auch. Nur, allein dieser Gedanke, was wäre wenn, da könnte ich schon wieder Panik bekommen, vor dieser Enge und diesem allem. ich weiß auch gar nicht, ob ich eine gute Mutter wäre, ob ich meine Kinder lieben könnte oder ob ich nicht immer irgendwie ein issue mit denen hätte, sie nicht lieben könnte, weil, warum auch immer. Andererseits weiß, dass ich einmal dachte, ich könnte schwanger sein, dann haben mein Freund und ich die Pille danach geholt und dann dachte ich irgendwie, vll. war das jetzt zu spät, vll bist du schwanger. Und in dem Moment fand ich das so schön, und hab mich meinem Freund so nah und verbunden gefühlt und war ganz cheesy irgendwie. Puh, ich mein, das mir das jetzt in der Situation eher Panik bereitet, ist vll auch nicht so verwunderlich und eigtl ja auch gerade egal, weil das Thema gar nicht ansteht, aber ich mein nur, vll kann ich mich auch nicht binden oder hab eher einen Fluchtinstinkt. Ich hab wirklich wirklich Angst, dass ich jetzt alles kaputtmache, dass ich weg renne und ich nachher mit Nichts dastehe, die Verliererin bin, sorry das ist auch ego. Puh, ich weiß auch nicht, Ich würde so gerne mal in die Zukunft gucken oder mal in andere Köpfe, wie "normale" leute so fühlen und denken.
Achso, ich hab auch noch mit einer Freundin gesprochen, und die meinte, sie würde das jetzt gar nicht so überraschen, dass ich vielleicht lesbo bin, sie meinte, sie hätte immer das gefühl gehabt, ich hätte mir beziehungen mit männern immer selbst so schwer gemacht, wäre iwie immer nur mit angezogener handbremse gefahren. und sie hätte sich auch gewundert, warum ich nicht längst in die stadt von meinem freund bin (weil in die, in der ich jetzt bin, wollte ich ja auch eigtl nie und da, wo mein freund wohnt, habe ich auch lange gewohnt und es war toll). Ja, soweit erstmal. Mich macht das immer ganz fertig. versuch mich zwischendurch zu beruhigen oder anzulenken aber irgendiwe könnte ich jetzt schon wieder eine flasche wein trinken,, oh man. Danke schon einmal fürs Lesen, ich freue mich wirklich sehr über Antworten oder Ratschläge.
Alles Liebe
Re: Entscheidung unter Zeitdruck
27. Februar 2019 20:38
Liebe Lana,

(das mit dem Wein ist eine gute Idee, hab mir auch grad ein Glas eingeschenkt ;-) )

Wie war euer WG-Treffen? Weißt du, du musst es ja keinem erzählen, zumal du dir ja noch nicht ganz sicher bist. Das ist erstmal ganz allein deine Sache und du bist niemandem gegenüber verpflichtet es zu sagen, wenn du nicht willst. Und selbst wenn, ich glaub, dass deine Beziehung mit deinem Freund eine Lüge war, das glaubt keiner. Es gibt viele, die es erst nach vielen Jahren in einer Hetero-Beziehung rausfinden. Guck mich an, war elf Jahre lang (glücklich!) mit meinem Freund zusammen und wir haben sogar ein Kind gekriegt. Das hätte ich nie mitgemacht, wenn ich gewusst hätte, dass ich danach "lesbisch werde". Da steckt man scheinbar echt nicht drin.

Mit einer Frau zusammen gewesen sein muss man ja auch nicht, damit man es weiß. Klar, diese Meinungen gibt es immer wieder. Ich war auch immer treu. Vor etwa einem Jahr hab ich zwar der Frau, die ich mag, gesagt, dass ich denke, wir mögen uns, aber im Nachhinein glaube ich, dass ich da auch keine Affäre oder so hätte starten können. Eben aus Pflichtgefühl, wie du sagst. Kann gut verstehen, dass du damals in Italien nichts "gemacht" hast. Bisher war da aber auch keine Frau, trotzdem weiß ich es und fühl mich sehr wohl dabei.

Das mit den Brüsten deiner Freundinnen..tja, was soll ich sagen, Frauen sind halt die schöneren Menschen. ;-) (das soll keinesfalls gegen Männer gehen :-) )
Nein, ehrlich, mein Blick geht da auch ganz automatisch hin. Genauso wie viele Hetero-Frauen die Hintern von Männern oft zum Anbeißen finden - was ich persönlich nie fand.cool smiley

Und Kinderzimmer einrichten...naja, ich fand es auch immer sehr befremdlich, wenn andere werdende Mamas im Geburtsvorbereitungskurs gefragt haben, ob man schon "das Kinderzimmer bestellt" hat...ähm, nö, waren da ganz pragmatisch und sind irgendwann los und haben geguckt, was uns gefiel. Und ganz ehrlich, ob es nun nötig ist, für viel Geld ein Zimmer komplett einzurichten und dann ein paar Jahre später das nächste, weil es nicht mehr passt...naja, das muss jeder selbst wissen. Wenn es passt und du jemanden hast (Frau oder Mann), mit der/dem du ein Kind möchtest, dann fügt sich alles schon von selbst. Es gibt viele verschiedene Arten, Kinder zu kriegen, groß zu ziehen usw.

Aber jetzt scheinst du ja erstmal eine ganz andere Baustelle zu haben.
Schön, dass du dich mit deinem Freund scheinbar einigen konntest, dass du dich "ausprobieren" kannst. Du musst ja nicht gleich der nächsten Frau in die Arme springen. Teste vielleicht mal aus, wie du dich mit lesbischen Symbolen fühlst (einfach googlen) oder gucke Serien wie The L Word oder so. Vielleicht sind das erstmal Schritte, die einfacher zu gehen sind.

Ich freue mich zu hören, wie es bei dir weitergeht.

Liebe Grüße und gute Nacht

Regenbogenring
Re: Entscheidung unter Zeitdruck
02. April 2019 14:37
Hallo, tue ich ganz kurz ein Mini Rat geben ( oder meine Meinung) Dazu geben wenn ich darf. Ich bin 30 Jahre alt (100 pro lesbische ). Mit 14 hat angefangen und mir 23 Jahre dann nach habe ich gedacht ich möchte das ich "normal" wird, Familie (Mann) und Kinder. Habe ich eine Beziehung aufgebaut mit ein Mann seit 7 Jahren, Wir wohnen seit 2 Jahren zusammen und mir ist sehr klar geworden das ist nichts was ich möchte...überhaupt nicht. Das wehre die größte Dummheit meines Lebens. So...mache einfach was dein Herz sagt und höre auf sie zu. Weil der Zeit rennt und hast nur eine Leben. Ich hab auch gedacht...pfff was wird wenn ich nicht heiraten und Kinder habe, Ich mag sehr Kinder aber das heisst es nicht das ich soll auf meinem ganzen Leben verzichten nur das ich "normal" wird. Bin halt so....Gott sei dank bin nicht die erste oder die letzte auf diesem Welt wo diesem Gefühle hat. ( übrigens meine Mutter war am anfang auch nicht damit einverstanden irgenwie mit Frauen....aber jetzt fragt die ganzen Zeit wenn ich ausziehe und glücklich werde )
In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.

Klicke hier, um Dich einzuloggen