findemeinenwegnicht schrieb:
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> Hi Te'oma,
> das ist die gleiche Reaktion dich immer ernte. Die
> Menschen grenzen sich ab, und gefühlt fühle ich
> mich dadurch alleine.
> Aber danke das Du darüber nachdenkst.
> Alles Liebe für Dich
> Joachim
Lieber Joachim,
zuerst einmal, ja, kann ich mir durchaus vorstellen, das auch dies keinen besonders tollen Positiv-Effekt bei Dir hinterlässt.
Aber bedeutet es irgendeine Wertigkeit? Bzw. stellt dies überhaupt eine Bewertung Deiner Person oder Geschichte dar, wenn Du von den Menschen, denen Du das erzählst, solch eine Reaktion bekommst? Nein!
Du hast so viel geschrieben und an dieser Stelle meinen Glückwunsch, dass Du überhaupt den Mut gefunden hast, Dich zu öffnen.
Ich musste erstmal meine Gedanken sortieren, bevor ich Dir meinen Blickwinkel mitteile.
Natürlich sind das einschneidende Erlebnisse in Deinem Leben, welche ganz sicher nicht spurlos an einem vorbeigehen.
Aber willst Du trotz dieser, die Flinte ins Korn schmeißen und Dich für immer damit herum grämen?
Du hast das schon so lange in Dir, Du denkst halt, nur weil Du bisher keine Lösung für den Umgang damit gefunden hast, das diese nie kommt und alles keinen Sinn hat. Irgendwo hast Du Dich auch mit dem ganzen Scheiß, welcher Dir passiert ist, eingerichtet,
Vergewaltigung ist halt nichts, was spurlos an einem vorbei geht. Was soll ich dazu sagen? Was könnte ich jemals dazu sagen, was Dir gerecht wird?
Ich musste dieses traumatische Erlebnis, welches für mich den Einschneidenden Richtungsgeber in Deinem Leben darstellt, glücklicherweise nie erleben. Für mich als Außenstehenden, ist dies das Ur-Problem, welches Dich bedrückt, Dich immer in die falsche Spur hat abbiegen lassen.
Mit 8 und 9 ist man ja noch in der Prägungsphase und vor allem anderen ein Kind! Und wenn Du da niemanden hast, der Dir beisteht, der Dich beschützt, dann musst Du in diesem Alter alleine mit diesem grauenvollen Erlebnis zurecht kommen und es bewältigen. Das dies nicht funktionieren kann und wird, ist doch vorprogrammiert.
Darüber hinaus die eigene Familie.
Darüber hinaus ein Junge.
Was das Ganze noch ne Nuance prekärer macht. Meine mich zu erinnern, das Jungs deutlich gößere Scham haben, dies zu melden. Und wenn Du nicht mal in der eigenen Familie jemanden hast, dem Du dieses Vertrauen gegenüber aufbringen kannst und es erzählst und wenn dann doch einmal und es wird Dir dann nicht geglaubt, wie kann man das dann nur einem fremden mitteilen?
Du brauchst hier psychologischen Beistand und zwar von nem Profi, oder einer Selbsthilfegruppe. Wenn Du völlig isoliert lebst, wie Du sagst, wüsste ich nicht wer Dir besser Halt geben könnte. Ein Partner, ja, aber den hast Du ja nicht. Und so negativ wie Du drauf bist, wird es halt nicht einfacher. Auch das weißt Du sicher selbst schon längst.
Also schlitterst Du Dein ganzes Leben, von einer Scheiße in die andere, weil Du immer im Leben jemanden suchst, der Dir den Halt gibt, welchen Du bisher niemals wirklich erfahren hast.
Und weil es nicht schon bescheiden genug ist, macht man dann halt auch noch Dummheitsfeler und übernimmt die Schulden von einer Person, die offensichtlich nicht ehrlich zu Dir war, von Anfang an. Die hättest Du zu dem Zeitpunkt, als ihr bei der Bank wart, direkt danach in die Wüste schicken sollen. (Und ich sag das jetzt freundschaftlich) Und Du Trottel übernimmst ihre Schulden auf Deinen Namen und ackerst Dir den Buckel ab um das abzuzahlen ....
Also da kannst Du leider nur Dir selbst die Schuld geben, dafür kannst niemanden verantwortlich machen, auch nicht das Leben. Du hast Dich freiwillig in die Sklaverei verkauft, nur weil Du was beweisen wolltest? Das Du in nem Ernstfall zu ihr stehst, nicht so wie es Dir widerfahren ist im Leben? Das ist ja auch alles schön, gut und richtig ... Aber ...
Sie hat das von Anfang an verheimlicht, lässt Dich zur Bank antanzen und Dich bis auf die Knochen blamieren und Du nimmst dieser Person auch noch die Schulden ab? Die wär am Abend noch ausgezogen bei mir. Offensichtlicher kann man dem Partner nicht zeigen, dass es von Anfang an in der Beziehung nur um das Ausnutzen des anderen ging.
Ich glaub das weißt Du auch selbst, dass es Dein eigener Fehler war und das nagt an Dir. Zumindest würde es mir so ergehen.
Aber dafür gibt es nun wirklich ne ganz einfache Lösung. Schulden?=Privatinsolvenz. 7 Dürre-Jahre und dann kannst das Leben wieder genießen. Und vor allem, ich sags Dir so wie es in der Welt läuft, niemand arbeitet seine Schulden ab! ... sei nicht so doof und geh noch nem Nebenjob nach. Das Geld, welches du da verdienst verpufft sowieso in den Schulden, welche Du eh nie anders als mit der Insolvenz abtragen kannst. Und wieso solltest Du in dieser Zeit keinen Spaß haben dürfen?
Nutze diese Zeit lieber für Dich. Entdecke Dich endlich selbst, finde heraus, wer Du bist und was Dich glücklich macht. Und dann lebe es. Es wird halt nicht besser, je länger Du wartest und zögerst. Jetzt ist der ideale Zeitpunkt.
Das war und ist für mich auch noch immer eine schwere Lektion jedesmal. Das Alte zurücklassen und zu begraben, abzuhaken und alles auf Null zu stellen. Kleine, realistisch gesteckte Ziele, führen zu großen. Ich kann das aus persönlicher Erfahrung nur bestätigen, ist halt ein langer und vor allem harter Prozess.
3-mal bearbeitet. Zuletzt am 11.09.18 09:27.