neue Vorliebe

Hallo,

ich (41 Jahre) schäme mich schon fast mit einem ähnlichen Porblem zu kommen, das hier und in anderen Foren schon viele geschildert haben. Leider belastet es mich aber sehr und ich habe für mich noch keine Antwort gefunden.
Eigentlich glaube ich, dass ich heterosexuell bin, Frauen gefallen mir besser und manchmal schlägt es mir bei ihrem Anblick sprichwörtlich in die Magengrube.
Allerdings: Seit einiger Zeit (ca. 4 Jahren) denke ich während der Selbstbefriedigung oder auch beim Akt mit meiner Frau an gleichgeschlechtlichen Sex. Diese Vorstellungen sind sehr intensiv und ich werde sie einfach nicht mehr los. Im Gegenteil: Wenn ich es einige Tage verdränge, wird es noch intensiver.
Bin ich auf dem Weg zur Homosexualität?
Hat es bei euch auch so angefangen?

Liebe Grüße
Lars

Hi Lars,
Homosexuell ist man, man wird es nicht.
In deinem Fall denke ich ehr, das du Bi-sexuell bist. Ist jetzt meine Meinung.
Kann natürlich auch sein, das du dein Schwul sein bisher so sehr unterdrückt hast, das es bisher nicht so ausgeprägt war. Aber das kannst du nur selbst wissen.
Ich hoffe, das ich dir etwas helfen konnt.
Ganz liebe Grüße und alles Gute für die Zukunft
Armin

Hallo Lars,

willkommen im Club, kein Grund sich zu schämen.
Es wichtig, damit klarzukommen, auf jeden Fall steigert es die Lebens- und Liebensqualität enorm.

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Eigentlich glaube ich, dass ich heterosexuell bin, Frauen gefallen mir besser und manchmal schlägt es mir bei ihrem Anblick sprichwörtlich in die Magengrube.

Allein schon das Wort "Eigentlich" ist eine der hintergründig schärfsten Einschränkungen, die es gibt.

Keine Ahnung, was Dir am Anblick einer Frau in die Magengrube schlägt ... der Anblick eines sympathischen, geilen, sexy Mannes, der sich so bewegt, dass alle meine Alarmsysteme anspringen ... da fühle ich nicht nur was in der Magengrube

Wie schon oben geschrieben wurde, du bist vielleicht dabei, deine Homosexualität zu "Entdecken" (in der Bedeutung von Decke weg, entblättern, auspacken, aus dem Versteck kommen).

Ist jetzt die Frage, was Dich davon abhält, es auszuleben ... ???

Liebe Grüße
Victor

Vielen Dank für eure bisherige Hilfe!

Dass ich es noch nicht ausgelebt habe, hat zwei Gründe:

1. Ich bin verheiratet.
2. Wenn ich nicht durch entsprechende Videos usw. erregt bin, fühle ich eher heterosexuell.

Liebe Grüße
Lars

Wie fühlt man heterosexuell?

Ist klar, dass man es nicht sofort ausleben kann ... oder sollte, solange die Frau nichts davon weiß ... aber da kann man in absehbarer Zeit Abhilfe schaffen ...

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Seit einiger Zeit (ca. 4 Jahren) denke ich während der Selbstbefriedigung oder auch beim Akt mit meiner Frau an gleichgeschlechtlichen Sex.

Und mal ehrlich, das hört sich eher nach "homofühlen" an ... auch wenn nicht Porno dran ist.

:-o

LG.
Victor

Hallo,

ich war nun mutig und habe ein telefonisches Beratungsgespräch mit einer Psychologin gewagt.
Sinngemäß ergab sich, dass ich offenbar im emotionalen Bereich Frauen bevorzuge und im sexuellen Bereich - und da auch nur in der Fantasie! - Männer. Solche Facetten der sexuellen Orientierung seien möglich.

Für mich der "worst case": So werde ich wohl nie ein erfülltes (vereint in allen Ebenen) Sexualleben haben.

:-(

Liebe Grüße
Lars

Das ist für mich der Worst-case einer Beratung.

(Ferntelefonisch ... weibliche Beraterin ... womöglich hetero geprägt ... mit kirchlichen Hintergrund ... ok ich habe Vorurteile)

Ehrlich, auf die o.g. Beratung würde ich nicht viel geben.

LG.
Victor

Hallo Lars,
immerhin hast du den Mut gehabt und dir eine andere Meinung geholt.
Die "Lösung" ist eine Möglichkeit. Es kann aber auch eine andere geben.
Bleibe neugierig und "erforsch" dich weiter.

LG Maks

Lars ...

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Für mich der "worst case": So werde ich wohl nie ein erfülltes (vereint in allen Ebenen) Sexualleben haben.

:-(

du bist gerade aufgebrochen ... ein neuer Weg, neue Gedanken, von denen du dir manche selbst noch erlauben musst ... es wird sich noch einiges entwickeln.

Zu jedem Topf gibt es mehrere Deckel ... und auch mit Männern kann man emotional zusammen sein ;-)

Probier dich aus.

Liebe Grüße
Victor

Ein Psychologe, wenn er seinen Auftrag ernst nimmt, darf gar nicht beraten in dem Sinne: sag mir, das los ist, und ich sage Dir, wer Du bist und wie es weitergeht.
Vielmehr muss er seinen Patienten führen, im Möglichkeiten aufzeigen bzw. ihn dazu bringen, diese selber zu erkennen und zwar nicht in seinem Sinne, sondern im Sinne des Patienten.

Lass Dich nicht in eine Schublade stecken, sondern finde heraus, wohin die Reise geht durch Ausprobieren. In Deiner psychologischen Beratung scheinst Du einen Stempel aufs Auge gedrückt bekommen zu haben. Lass Dich nicht so verunsichern, das bist Du sowieso schon.

Hi,
eine telefonische psychologische Beratung ohne soch weiter zu kennen dürfte so passgenau sein wie die Berufsberatung beim Arbeitsamt. Kann was dran sein, muss aber nicht. Lass dich nicht von anderen festlegen. Frag dich, andere und das Leben noch ein bisschen weiter.

Was die Ausgangslage angeht, liegt das bei dir und mir vielleicht ähnlich: Sexuell denke ich an Männer, emotional bin ich selten (!) und immer unglücklich bei Frauen gelandet, außer bei meiner ersten (heimlichen) Liebe in der 7./8. Klasse, bei der ich offenbar gelernt habe, mir Liebe zum eigenen Geschlecht zu verbieten. Ich bin jetzt soweit, dass ich einfach probieren will, ob ich's ganz verlernt habe, und zwar ohne Stress und (Zeit-)Druck.

Um so weit zu kommen habe ich ziemlich lange gebraucht, bis ich mir das selbst erlaubt habe. Hetz dich nicht, wenn du offen zu dir selbst bist, merkst du bestimmt wann was geht und was nicht. Bei mir ist jetzt einfach mal Leute, Locations und Atmosphäre kennenlernen angesagt. Schritt für Schritt halt, und wer A sagt muss noch lange nicht B sagen, wenn man merkt, dass eknem was (jetzt) nicht gefällt.

Beste Grüße
Mischa

Vielen Dank für den netten Beistand in einer schwierigen Zeit!

Ich werde wohl nicht daran vorbeikommen, es in der Praxis zu testen. Vielleicht werde ich es wagen und gehe in eine Gay-Sauna - zunächst ein Mal nur zum Schauen.

Liebe Grüße
Lars

Hallo,

hatte diesen Schritt auch vor mir ... damals ... und habe ihn gewagt.
Dreimal dran vorbeigegangen ... mit klopfendem Herzen die Klingel gedrückt ... an der Kasse von einem freundlichen jungen Mann begrüßt und mit Handtuch ausgestattet... alles völlig unspektakulär ... am Spind "freimachen" ... das Handtuch um die Hüfte ... und nur dort sein, Saunieren und ... schauen ... was so läuft.

Das habe ich mit abnehmender Nervosität dann wiederholt ... bis sich auch mal was ergeben hat ... :-o

Wünsche Dir einen schönen Saunaabend.

LG.
Victor

Hallo,

es hat lange gedauert, bis ich mich getraut habe. Nun gibt es allerdings Neuigkeiten

Ich hatte mein erstes Erlebnis in einem Erotik-Kino:
Ich habe wie ferngesteuert gleich den Gay-Bereich ausgesucht, der Bereich für Heterosexuelle hat mich nicht interessiert. Seltsamer Weise hat mich irgendwie mit Stolz erfüllt, zu zeigen, dass ich "Gay" bin.
Im Gay-Bereich hat sich dann auch gleich ein Mann neben mich gesetzt und mich gefragt, ob er mein Glied masturbieren darf. Der Gedanke hat mich sehr erregt, sodass ich gleich einverstanden war. Und tatsächlich: Es war für mich ein unglaubliches Erlebnis. Masturbationsaktivitäten von einer Frau hatten bei mir noch nie funktioniert, sodass ich glaubte, es geht bei mir prinzipiell nicht. Aber auch die Berührungen des Mannes und ein Kuss auf die Wange haben mich sexuell sehr erregt.
Nach dem Orgasmus fühlte ich mich allerdings sehr schlecht und ich habe das Kino fluchtartig verlassen. Dieser abrupte Übergang und der anschließende Ekel vor mir selbst lässt mich noch an meiner Sexualität zweifeln. Bei Frauen hatte ich mich auch nach dem "Akt" immer sehr wohl gefüllt.
Immerhin bin ich jetzt soweit, dass ich glaube, nicht rein heterosexuell zu sein zu können. Ich verspüre sogar eine sehr große Lust noch mehr in dieser Hinsicht zu unternehmen, weiß aber andererseits überhaupt nicht mehr, wie es mit mir weitergeht.

LG Lars

lars85 schrieb:
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...
> Nach dem Orgasmus fühlte ich mich allerdings sehr
> schlecht und ich habe das Kino fluchtartig
> verlassen. Dieser abrupte Übergang und der
> anschließende Ekel vor mir selbst lässt mich
> noch an meiner Sexualität zweifeln. Bei Frauen
> hatte ich mich auch nach dem "Akt" immer sehr wohl
> gefüllt.

Hallo Lars,

ich vermute, daß Deine Reaktion, das fluchtartige Verlassen des Kinos und der anschließende Ekel vor Dir selbst, weniger oder gar nichts damit zu zu tun hat, daß Du mit einem Mann einen sexuellen Kontakt hattest, sondern vielmehr auf die Situation zurückführen ist, anonymer schneller Sex im Kino.

Mir ging es umgekehrt ähnlich; nach bzw. während einer (noch immer bestehenden) Partnerschaft mit einem Mann habe ich vor ein paar Jahren - auch erst mit Mitte dreißig- heterosexuelle Bedürfnisse entdeckt und zuerst mit anonymem Sex 'befriedigt', wobei das eben in den meisten Fällen gerade nicht befriedigend war, was aber nicht an deren Geschlecht oder an meiner Orientierung lag, sondern ganz eindeutig an der Situation.

Mit einer Frau, die ich dann mit 40 kennengelernt habe, hatte ich über ein paar Jahre ein sehr schönes Sexualleben. Für mich gehört emotionale Verbundenheit dazu, das scheint mir eine wichtige Voraussetzung für erfüllende Sexualität ohne Selbstekel zu sein.

Auch ich bin, wie ich schon an anderer Stelle geschrieben habe, aufgrund der Trennung meiner Geliebten auf der Suche nach Orientierung- bin ich hetero oder bi, soll ich bei meinem Partner bleiben oder mich trennen, daher kann ich Dich gut verstehen.

Ich wünsche Dir alles Gute für Deinen Weg!

LG

Klaus



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 23.02.18 10:51.