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Mein Problem, einen guten dauerhaften Freund zu finden

geschrieben von Merkur 
Mein Problem, einen guten dauerhaften Freund zu finden
27. Februar 2015 08:10
Hallo, liebe Leute,

bereits vor langer Zeit hatte ich mich hier angemeldet und öfters auch mal mitgelesen. Es ist sehr schön, dass es diese Austauschmöglichkeit gibt, wo auch auf eine etwas niveauvolle Atmosphäre geachtet wird - was im grassen Gegensatz zu dem primitiven Umgangston steht, der in allen anderen "einschlägigen" Foren und Plattformen herrscht.

Ich habe zwar wegen der Homosexualität keine Probleme mit anderen Personen, will aber dennoch mal berichten was mich seit vielen Jahren bewegt oder besser: Stark belastet.

Es ist das Fehlen eines ehrlichen, zuverlässigen und sympathischen schwulen Freundes, denn ein Bedürfnis nach Liebe, Zärtlichkeit und Schmusestunden habe ich genauso wie viele andere Menschen.

Ich bin jetzt Ende 50, wohne im Raum Dresden und habe mein Coming Out mit 33 Jahren durchlebt. Anschließend (um 1990) hatte ich einige wenige Kurzzeit-Bekanntschaften, was sich aber schnell wieder zerschlug.

Anfang der 90er Jahre lernte ich durch Zufall einen jungen Mann in einer Verkaufsbörse kennen. Wir waren uns gleich sympathisch und hatten durch gemeinsame Interessen immer genug Gesprächsstoff. Er war zwar hetero, hatte aber noch nichts mit Frauen angefangen. Über 10 Jahre lang trafen wir uns alle 2-3 Wochen zu einer größeren Wanderung in der Natur oder einer anderen Aktivität und lagen dann abends zum Kuscheln im Bett. Das fand ich sehr schön! Leider zog er vor 12 Jahren berufsbedingt in eine weit entfernte Gegend und dort begann dann auch sein Interesse für die Frauen…

Ich bin seither nie wieder einem Menschen begegnet, der mir sympathisch war, der etwas Geist und Verstand besitzt, auch Sinn für Liebe und Schmusestunden hat und wo wenigstens einige seiner Hobbys bzw. Interessen zu mir passen.

Die meisten "Typen" sind entweder Raucher, zu fett, tätowiert, strohdumm, haben tuntiges Verhalten, irgendwelche extremen Fetische, Vollbart, keine sinnvollen Interessen, hängen nur in Bar's und Kneipen herum, in schwulen Online-Plattformen oder vorm Fernseher.

Ich bin kein Typ, der sich in Bar's, Kneipen oder dem einschlägigen Szenemilieu wohl fühlt, wo sich fast alle Gespräche nur um Sex mit immer wieder anderen Kerlen drehen. Wer in diese Kneipen geht, geht immer wieder dorthin und ist meist süchtig danach. (Ausnahmen gibt es natürlich…).

Seitdem ich das Internet nutzen kann (ca. 7 Jahre) habe ich viel Zeit verbracht, um nach Möglichkeiten zum Kennenlernen zu suchen. Viel Nützliches habe ich nicht gefunden. Fast alle Foren und homosexuellen Initiativen befassen sich nur mit Jugendlichen. Mit max. 27 Jahren ist überall Schluß. Ältere werden dort als lästige "alte Säcke" abgestempelt.

Natürlich hatte ich auch schon "Gayromeo" und "Gayroyal" genutzt und dort niveauvolle Texte und Bilder eingestellt und auch selber andere Leute angeschrieben. 4 x hatte ich alles eingerichtet und 4 x alles wieder gelöscht. Darüber, wie primitiv das dort abläuft, brauchen wir hier wohl keine Diskussion mehr anfangen.

Längere Zeit hatte ich es auch mit Anzeigen bei "Homo.net" oder in den "Er sucht Ihn"-Rubriken von "Quoka" und "Markt.de" versucht. Ergebnis: Fast keine Zuschriften bzw. Antworten oder sie waren ebenso stumpfsinnig. Etwa 95% aller Anzeigentexte sind sehr primitiv. Der Rest von 5% passt von der Entfernung, den Körperdaten, einer total verstümmelten Rechtschreibung o. ä. nicht zu mir.

Natürlich halte ich auch im "normalen Leben" die Augen offen. Wenn sich mal ein Gespräch mit einem Unbekannten über irgendein Thema ergab, kam irgendwann aus seinem Munde der Hinweis, dass er eine Frau oder Freundin hat. Damit platzte wieder jede Hoffnung, die sich bei mir aufgebaut hatte. Immer wieder bin ich nur auf Heteros gestoßen, es ist zum "Mäuse melken"…

Einmal im Jahr, zum "Christopher Street Day" finden in einigen großen Städten Umzüge statt. Da kommen plötzlich massenhaft schwule Teilnehmer aus "allen Löchern". Ich frage mich nur…, wo die alle die restlichen 364 Tage im Jahr sind…?

Ich suche eigentlich nichts weiter wie einen ganz normalen Freund oder Partner, einen der auch Schmusestunden liebt, der groß und deutlich schlank ist, Nichtraucher, natürlich und unkompliziert, etwas intelligent, ohne Bart, Tätowierungen oder irgendwelche Marotten und der sinnvollen Interessen nachgeht, wo zumindest ein Teil auch zu meinen paßt.

Ich selber bin 1,87 m groß, schlank und biete natürlich die oben gewünschten Eigenschaften selber auch an. Meine Interessen sind: Natur, Wandern, Fahrradfahren, Fotografieren, Heimwerkerarbeiten, historische Tontechnik, Modelleisenbahn (Schienenfahrzeuge allgemein) und Oldie-Musik (auf Schallplatten).

Wenn das hier jemand lesen sollte, der meine Angaben ansprechend findet und aus dem Raum Dresden stammt oder seinen Wohnsitz demnächst nach hier verlegen will, so kann er mir gern über die PN-Funktion eine Nachricht zukommen lassen, sofern das möglich ist.

Nun will ich mal zum Schluß kommen:
(1.) Ich hätte nun gern mal Eure Meinung zum Problem der Partnerfindung allgemein gelesen, wenn möglich auch Tipps zu empfehlenswerten und viel genutzten Partnerbörsen, wo der Betreiber auch wirklich darauf achtet, dass dort nur niveauvolle Texte eingestellt werden (und jeglicher Müll gleich gelöscht wird).

(2.) Wie lebt Ihr mit diesem Problem? Seid Ihr alle Singles (glücklich oder unglücklich)? Habt Ihr einen dauerhaften festen Freund und auf welchem Weg habt Ihr Euch kennengelernt?

Ich melde mich auf alle Fälle wieder, aber erst in ein paar Tagen, um Euch Zeit zum Antworten zu lassen.

Viele Grüße von

Merkur
Re: Mein Problem, einen guten dauerhaften Freund zu finden
27. Februar 2015 11:36
Hi Merkur,

danke für Deine Zeilen. Ein Stück weit verstehe ich Dein Problem, bin selbst Single - teils damit glücklich, teils unglücklich ;-) Ich glaube, seit ich nicht mehr verbissen jemanden suche, bin ich lockerer und eher glücklich, wenngleich ich mir natürlich auch einen Partner wünsche.

Ich habe allerdings das große Glück, einen wirklich großen, innigen und fast familären Bekannten- und Freundeskreis zu haben. So einen gewinnen und halten zu können, sind ja oft ähnliche Mechanismen wie einen festen Partner (nicht 1:1, klar). Und wenn ich mir so meine engsten (schwulen und nicht-schwule) Freunde anschaue, so hätte ich die wohl nie gefunden, hätte ich sie bewußt gesucht. Oft beruhen diese gar nicht auf "80 Prozent Übereinstimmung" oder ähnliches. Und die meisten meiner Freunde habe ich i.d.R. gefunden, wenn ich nicht nach ihnen geuscht habe. Und stets gehörte auch eine lange Zeit dazu, bis es enge Freundschaften wurden.

Ich fürch mich (muss nicht die Regel sein) denke, auch bei Partnern ist das ähnlich. Wenn man über einen ONS hinaus möchte, den man vielleicht schneller bekommen kann (ist nicht so mein Ding), muss sich das eher entwickeln. Das heißt nicht, daß auch Anzeigen nicht sinnvoll sein könnten, denn sie fördern ja das kennenlernen. Aber ich denke tatsächlich, es ist wichtiger, "normal" durchs Leben zu gehen und nicht verbissen zu suchen. Wenn andere verbissen suchen und mich umwerben - ist mir kürzlich mal passiert -, so schreckt mich das eher ab als daß es mich anzieht. Vielleicht auch, weil ich mein Leben vermischt mit den Leben meines Umfeld schon einige Fakten geschaffen hat? Es müsste schon ein wahnsinnig extrem passender "Mr. Right" auftauchen, daß ich sofort alles hinschmeißen würde. Vielmehr hätte aber jemand eine Chance, bei dem man schauen könnte, wie es passen könnte - und das benötigt etwas Zeit, Geduld und einen guten Willen.

Situationen wie einen CSD kannst Du vielleicht auch ganzjährig erzeugen, indem Du nicht "nur" zielgerichtet in eine Kneipe gehst oder Anzeigen schaltest, sondern Interessengemeinschaften aufsuchs, (schwule) Vereine, Organisationen etc. und mit anderen an gemeinsamen Projekten arbeitest. Hier lernst Du vielleicht etwas ungezwungener Leute kennen, es ist nicht so verbissen, weil Ihr gemeinsame Ziele und Projekte habt etc. etc. Und wenn Du hier Anschluss bekommst, lernst Du wieder andere kennen, Bekannte von Bekannten. Der Kreis erweitert sich.

Ich weiß nicht, ob Dir diese Gedanken wirklich weiterhelfen, aber ich dachte, ich schreibe sie hier mal.

Dir viel Glück und Erfolg,
Mickey2.
Re: Mein Problem, einen guten dauerhaften Freund zu finden
28. Februar 2015 14:49
Hallo Merkur,

das Finden von geeigneten Partnern ist sicher nicht immer so einfach. Man/n kann es sich aber auch selber schwer machen. Was Du da aufzählst
Quote
Merkur
Die meisten "Typen" sind entweder Raucher, zu fett, tätowiert, strohdumm, haben tuntiges Verhalten, irgendwelche extremen Fetische, Vollbart, keine sinnvollen Interessen, hängen nur in Bar's und Kneipen herum, in schwulen Online-Plattformen oder vorm Fernseher.
schließt ja schon mal einen großen Teil der männlichen Welt aus. Schau mal, ich bin
Quote
Merkur
einer der auch Schmusestunden liebt, der [mäßig] groß und deutlich schlank ist, Nichtraucher, natürlich und unkompliziert, etwas ziemlich intelligent, aber mit Bart, [keine] Tätowierungen oder irgendwelche Marotten und der sinnvollen Interessen nachgeht, wo zumindest ein Teil auch zu Deinen paßt.
Ein Ausschlusskriterium (Bart) und schon komme ich nicht mehr in Frage? Wie wäre es, wenn Du Menschen, die nicht perfekt Deinen Ansprüchen entsprechen, auch dann mal eine Chance gibst?
Dazu musst Du sie aber erst mal finden und treffen. Auch da hast Du weitgehend den Riegel vorgeschoben.
Denn
Quote
Merkur
Ich bin kein Typ, der sich in Bar's, Kneipen oder dem einschlägigen Szenemilieu wohl fühlt, wo sich fast alle Gespräche nur um Sex mit immer wieder anderen Kerlen drehen. Wer in diese Kneipen geht, geht immer wieder dorthin und ist meist süchtig danach.
Ich gehe gerne in solche Lokale und weißt Du warum? Weil es dort ganz entspannt zugeht und Du von Anfang an weißt, dass Du unter Deinesgleichen bist. Süchtig bin ich bestimmt nicht danach. Aber Gleich zu Gleich gesellt sich gern. Nur Du nicht, das ist Dein Problem.

Quote
Merkur
Natürlich hatte ich auch schon "Gayromeo" und "Gayroyal" genutzt und dort niveauvolle Texte und Bilder eingestellt und auch selber andere Leute angeschrieben. 4 x hatte ich alles eingerichtet und 4 x alles wieder gelöscht. Darüber, wie primitiv das dort abläuft, brauchen wir hier wohl keine Diskussion mehr anfangen.

Oh doch, mein Lieber! Ich bin jetzt 2 Jahre bei Romeo und Royal. Ich bevorzuge Royal, will aber keine Werbung dafür machen. In dieser Zeit habe ich mit einem (wie ich glaube) anspruchsvollen Profil (Du darfst es gerne nachgucken und jeder andere auch! Heißt natürlich auch Folk0207) eine große Anzahl Kontakte geknüpft. Von denen sind im Moment (gerade nachgeschaut) noch 46 in meiner Favoritenliste, 15 davon gehören zu meinem aktiven Bekanntenkreis, mit dem ich regelmäßig Kontakt habe, mit 11 von den 46 war ich irgendwann mal intim, mit 6 davon immer noch, ab und an bis mehr oder weniger regelmäßig. OK, vielleicht wird jetzt der eine oder andere Leser "Schlampe" sagen. Sei's drum! Mir geht es darum, dass man mit Geduld und ohne Vorurteil auf den blauen Seiten echt tolle Kontakte knüpfen kann. Aber man muss dem Anderen eine Chance geben! Wenn dann schon der Bart reicht, um einen Kandidaten abzulehnen ... vielleicht würde er den ja für Dich abrasieren?

Soviel zu Frage 1. Und zu Frage zwei: Ich hab so ein Problem nicht! Das brockst Du Dir selber ein.

Schöne Grüße

Volker
Re: Mein Problem, einen guten dauerhaften Freund zu finden
01. März 2015 09:23
Mickey2 schrieb:
-------------------------------------------------------
> Situationen wie einen CSD kannst Du vielleicht
> auch ganzjährig erzeugen, indem Du nicht "nur"
> zielgerichtet in eine Kneipe gehst oder Anzeigen
> schaltest, sondern Interessengemeinschaften
> aufsuchs, (schwule) Vereine, Organisationen etc.
> und mit anderen an gemeinsamen Projekten
> arbeitest. Hier lernst Du vielleicht etwas
> ungezwungener Leute kennen, es ist nicht so
> verbissen, weil Ihr gemeinsame Ziele und Projekte
> habt etc. etc. Und wenn Du hier Anschluss
> bekommst, lernst Du wieder andere kennen, Bekannte
> von Bekannten. Der Kreis erweitert sich.

Hallo Merkur,

ich kann mich hier nur Mickey anschließen. In Interessengemeinschaften hat man sehr gute Chancen passende Leute kennenzulernen. Das schöne ist, dass man sich öfters sieht, so dass man Zeit hat zu merken, wer obwohl er einen nicht sofort anspricht doch einen zweiten Blick lohnt. Einer meiner heute besten Freunde ist eigentlich nicht mein Typ und war beim ersten Treffen super tuntig. Wir waren aber in einer ganzen Gruppe unterwegs, so dass ich ihn nicht groß beachtete aber auch nicht flüchtete (wie ich es bei einem Date gemacht hätte). Im Laufe der Zeit und weiteren Treffen in der Gruppe lernte ich ihn als lieben, intelligenten, überhaupt nicht tuntigen Menschen kennen und schätzen.
Durch die Wahl der Interessengemeinschaften kann man steuern, dass man Personen mit bestimmten Niveau kennenlernt. Beispielsweise eine Kulturgruppe mit Opern, Theater und Museumsbesuche spricht nur ein gewisses Klientel an.
Ich finde einen guten Freundes- und Bekanntenkreis sehr wichtig. Man fühlt sich nicht einsam, sondern hat immer jemanden mit dem man sprechen und was unternehmen kann. Man lernt immer wieder Freunde von Freunden kennen. Das sind oft Männer, die in keiner Partnerbörse zu finden sind. Ich habe gerade einen sehr netten, sympathischen Freund eines Freundes bei einer Einladung zum Abendessen kennengelernt. Wir haben Nummern getauscht und uns letzte Woche mal zu zweit getroffen.
Ich habe nicht den Anspruch, dass ein Freund alle meine Interessen abdecken muss. So gehe ich mit dem einen lieber Wandern, mit einem anderen kann ich modernes Ballett anschauen und um Elektrizitätswerke oder Eisenbahnen zu besichtigen, nehme ich nicht den Ballettfreund mit.
Manchmal entwickelt sich bei gemeinsamen Aktivitäten mehr...gerade auch mit Männern, die nicht ganz genau ins Raster fallen. Wenn der Rest stimmt ist ein Tattoo plötzlich nicht mehr wichtig oder der Bart fühlt sich doch wider erwarten gut an. Interessen können sich entwickeln. Mit dem richtigen Mann an der Seite können plötzlich Volleyball-Bundesligaspiele ganz spannend werden oder eine Schatzsuche nach Meissener Porzellantässchen in englischen Trödelläden kann einen gemeinsamen Urlaub versüßen.


Ein guter Freund war erfolgreich mit einer Partnerbörse "für Singles mit Niveau". Allerdings ist er ein ziemlicher Prinz Charming und hat viele Männer durchprobiert.

LG
Perseus



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 01.03.15 10:02.
Re: Mein Problem, einen guten dauerhaften Freund zu finden
03. März 2015 15:31
Hallo Merkur,

mein CO ist schon einige Jahre her. Ich kann mich aber erinnern das ich als schwuler Vater ein riesen Bedürfnis nach einer neuen schwulen Beziehung hatte. Dem entsprechen habe ich damals sehr Zielgerichtet versucht einen Partner zu finden.
Hab auch einige Männer kennen gelernt (auch über die sog. blauern Seiten). Vieles war Schrott, mit einigen hat es leider nicht geklappt und es waren natürlich auch die ONS-Jäger dabei. Irgend wann nach vielen Reinfällen bzw. sog. Kurzbeziehungen habe ich dann entnervt die Suche eingestellt. Ab dann wollte ich auf eine Beziehung verzichten und bestenfalls nur noch leben. Also ab und zu mal eine Bettgeschichte und sonst ein Single-Leben.

Aber wie der Zufall so spielt. Bin auf Gayroyal mit jemandem ins Gespräch gekommen. Der paßte überhaupt nicht in mein Beuteschema und war auch noch älter als ich. Aber wir konnten uns gut unterhalten.
Nach einiger Zeit hat sich dann mal ein persöhnliches Treffen ergeben. Wohlgemerkt kein Gedanke an eine Partnerschaft, vielleicht bestenfalls eine Freundschaft oder so.
Aber manchmal kommt es anders als mann denkt. Seit über 6 Jahren leben wir zusammen und auch mein Sohn (lebt bei mir, inzwischen Volljährig) hat Ihn als meinen Partner anerkannt.

Also zwangweise Suche einstellen, aber leben wollen. Dazu gehört auch das Rausgehen, auch in schwule Lokalitäten. Oder bei schwulen Vereine und Selbsthilfegruppen usw. mitmachen. Einfach Leute kennen lernen. Nicht jeder den mann kennen lernt, muß gleich fürs Bett paßen.......... Auch die Sache mit dem Beuteschema mal in ruhe überdenken. Wer ein ganz bestimmtes Sammelobjekt sucht, muß lange suchen (vielleicht sein Leben lang).
Und irgend wann schlägt Mister Zufall zu. Nur nicht die Geduld verlieren.

Viele liebe Grüße
Fred
Re: Mein Problem, einen guten dauerhaften Freund zu finden
03. März 2015 19:16
Hallo Mickey2,

vielen Dank für Deine Antwort! Nein, verbissen suche ich nicht, aber die gut gemeinten Hinweise, im "normalen" Leben sich bietende Gelegenheiten zu nutzen, haben immer wieder nur zu Heteros geführt. Irgendwann hat man es einfach satt…

Ja, es gibt in Dresden einen gemeinnützigen Verein, der von der Stadt zum Zwecke der Beratung (Coming Out) und Aufklärung gefördert wird, aber dort dreht sich eben alles nur um Jugendliche und junge Erwachsene. Ich war im Laufe der Jahre immer mal dort. Es ist wirklich nur "Jungvolk" unter 27 Jahren anzutreffen.

Ansonsten gibt es noch 2-3 einschlägige Vereine, wie "Schwule Studenten", "Lederclub"… u.ä., was für mich aber nicht zutrifft oder nicht von Interesse ist. Da ich etwas außerhalb wohne, kommt immer auch ein erheblicher Anfahrtsaufwand hinzu.

Naja, ich werde weiter die Augen offen halten…

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Hallo Volker,

danke für Deine Zeilen. Zum Problem der Sympathie und dem ganzen Gefühlsleben, was sich bei Menschen so abspielt, wenn sie anderen Menschen begegnen, lassen sich sicher dicke Bücher schreiben. Was der Eine reizvoll empfindet, lehnt der Andere möglicherweise ab und in einem anderen Fall ist es umgekehrt.

Ich finde einen Bart im "Liebesleben" nunmal sehr unangenehm und entsprechend vergeht mir auch sofort die Lust an jeglichem Körperkontakt. Auch läßt ein Bart jeden Menschen noch wesentlich älter aussehen, als er tatsächlich ist.

Natürlich kann man das Gestrüpp auch abrasieren, aber nach meinen Erfahrungen reagierten Bartträger beim Ansprechen darauf immer genauso barsch, wie Raucher, wenn man denen rät, im Sinne der Gesundheit das Laster dauerhaft aufzugeben.

Wenn Du gerne in den einschlägigen Kneipen verkehrst, so ist das ja OK - für Dich! Ich habe mal Deine Lebensgeschichte vom Januar 2013 gelesen. Danach ist es gerade mal 2 Jahre her seit Deinem Coming Out bzw. Deiner Akzeptanz, jetzt schwul zu leben. Bei mir sind seither 27 Jahre vergangen und ich habe natürlich damals auch alles Mögliche ausprobiert und war auch in einigen Kneipen. Wie schon geschrieben, es drehte sich alles nur um Sex bzw. wer läßt sich abends wieder "abschleppen"…?
Entsprechende Anspielungen gab es jedesmal haufenweise.

Was machst Du, wenn Du mal alt und krank bist? Erwartest Du dann wirklich, dass Dir irgendein Typ aus 'ner Kneipe mit Hilfeleistungen beisteht? In 25 Jahren wirst Du sicher eine andere Meinung dazu haben.

Bei mir kommt noch dazu, dass der Fahrtaufwand in diese (wenigen) Kneipen, die alle in einem eng begrenzten Gebiet liegen, doch recht erheblich ist und man dort letztlich immer wieder irgendetwas bestellen muß. So kommt jedesmal eine stattliche Rechnung zusammen und wenn man dann wieder unzufrieden nach Hause fährt, ist das sehr frustrierend.

Mir ist nunmal ein Mensch lieber, der nicht als Schwuler in der Öffentlichkeit bekannt ist, der sinnvolle Interessen hat, wo wenigstens ein Teil mit meinen überstimmt. Man hat immer ausgiebig Gesprächsstoff, kann gemeinsame Aktionen, Wanderungen oder Reisen planen, Ausstellungen besuchen, usw. Erst dann macht das Zusammensein echt Freude.

Es widerstrebt mir, den ganzen Tag mit irgendeinem interessenlosen Pimpf nur über Schwulenkram zu reden. Das habe ich alles schon erlebt…! Furchtbar!

Gayromeo und Gayroyal habe ich bereits ausgiebig getestet. Du bist erst 2 Jahre dabei und noch voller Euphorie. In einigen Jahren wirst Du anders darüber denken!

Beide Systeme wurden vom Betreiber so eingerichtet, dass der PC ständig laufen und eine Online-Verbindung bestehen muß, damit man von Suchenden gefunden und evtl. angeschrieben wird. Wer nicht online ist, kriegt nichts, auch wenn die E-Mail-Benachrichtigung eingeschaltet wurde. Diese ständige Online-Verbindung bringt eine enorme Unruhe in den normalen Tagesablauf, da man ständig darauf hofft, dass wieder per Piepton signalisiert wird, dass eine neue (hoffentlich endlich mal sinnvolle) Nachricht eingeht. Und dann guckt man hin… - wieder so ein Blödmann mit "Haste Bock?"

Ich habe damals viel Zeit sinnlos verbraten, ohne dass es zu irgendeinem sinnvollen Treffen kam. Wenn man nach einigen Chats die Leute auf ein Treffen anspricht, kommt keine Antwort mehr oder eine Bemerkung, aus der hervorgeht, dass sie sich offenbar nur vorm PC "befriedigen" und mehr garnicht gewollt ist.

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Hallo Perseus,

ich danke auch für Deine Zeilen. Wie schon oben geschrieben, paßt das hiesige sehr spärliche Angebot an schwulen Vereinen nicht zu meinen Interessen. Wer in besonders großen Schwulenzentren (Berlin, Köln, Hamburg…) wohnt, ist da wesentlich besser dran. In Berlin würde ich sofort in mindestens 2 Vereine eintreten, aber bis dorthin liegen von hier aus 200 km. Hier ist in dieser Beziehung fast "tote Hose".

Zu "Mitarbeit in Projekten" ist anzumerken, dass diese Initiativen genauso tagsüber arbeiten, wenn ich meiner normalen Vollzeittätigkeit nachgehe. Wenn ich Feierabend habe, ist auch dort Feierabend. Ist also kaum machbar.

Klar, auch ich finde einen guten Freundes- und Bekanntenkreis sehr wichtig, allerdings besteht meiner zur Zeit nur aus Heteros, die mir in meiner Situation bisher auch nicht weiterhelfen konnten.

Ich werde aber zumindest ab jetzt Euren Tipp beherzigen und in Zukunft auch Interesse für die "Bekannten der Bekannten" zeigen. Das ist in der Tat ein Fakt, den ich bisher nicht beachtet hatte.

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Hallo Fred,

vielen Dank auch für Deine nette Geschichte. Es freut mich, dass es bei Dir geklappt hat und Du nach immerhin 6 Jahren immer noch glücklich und zufrieden bist.

Gut, ich werde mir demnächst nochmal "Gayroyal" vornehmen und mich nochmals anmelden. Die Letzte ist etwa 4 Jahre her. Vielleicht hat sich tatsächlich etwas verändert...?

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So, ich würde das Ganze von meiner Seite jetzt abschließen wollen. Ich war wohl doch etwas blauäugig und hatte recht viel Neues erwartet. Da es aber nichts anderes gibt, als das, was mir schon bekannt war, muss ich damit leben.

Natürlich werde ich weiterhin die Augen offen halten und vielleicht findet sich auch mal in einer Hetero-Interessengruppe Einer, der für "Warme Kontakte" empfänglich ist.

Ansonsten beachte ich Euren Tipp "…wenn Du hier Anschluss bekommst, lernst Du wieder andere kennen, Bekannte von Bekannten. Der Kreis erweitert sich".
Mal sehen, was sich ergibt?

Nochmal vielen Dank und viele Grüße von

Merkur
Re: Mein Problem, einen guten dauerhaften Freund zu finden
03. März 2015 21:10
Hallo Merkur,

ich habe dir noch einen Tip per PN geschickt.

LG Perseus
Re: Mein Problem, einen guten dauerhaften Freund zu finden
03. März 2015 21:48
Hallo Perseus,

vielen Dank! Das kannte ich tatsächlich noch nicht.

LG Merkur
Re: Mein Problem, einen guten dauerhaften Freund zu finden
06. März 2015 02:26
Hallo Merkur,

schade, dass Du im Moment etwas unzufrieden und unglücklich erscheinst.

Allerdings hat Folk das sehr gut beschrieben, es kommt drauf an, wie man an die Sache herangeht.

Klar, wenn man ankreuzen kann, dann weiß man genau, was man will ... genauso, wie wenn man einen Neuwagen bestellt. Aber wenn man auf dem Gebrauchtwagenmarkt ist, da muss man nehmen, was kommt ... eben keine Ledersitze und keine Automatik, dafür el. Fensterheber und die rosa Blumenvase am Armaturenbrett ... wenn sonst alles stimmt, "what shalls", wie der Engländer sagt.

Und der Spruch, ... warte erstmal wenn Du das länger als 2 Jahre machst, denkst Du anders darüber, der hat schon nicht gestimmt, als meine Eltern damit über den Küchentisch kamen. Ich mache es 6 Jahre ...

Klar, einen Freund zu finden, ist schwer. Ich kann ein Lied davon singen, denn meiner ist futsch, und etwas in mir möchte dringend einen neuen ... aber je mehr man suche, umso weniger findet man einen. (meinen Freund fand ich auch in der Szene ...)

Sich aber auszuschließen, bringt es nicht.

Man muss dem Zufall eine Chance geben. Und der Zufall lauert im Café, in der Sauna, im Club, auf Party, bei Romeo, bei Royal, bei Grindr, beim Karaoke ... und wenn man nur lernt, mit anderen Leuten in Kontakt zu kommen. (Sorry für 4x Profil anlegen und löschen habe ich kein Verständnis, habe immer noch mein zweites!)

Ist wie im Schuhladen, da muss man verschiedene Modelle und Größen ausprobieren ... Schuhe aus dem Prospekt passen niemals sofort.

Von daher, was spricht gegen ONS-Kontakte, oder mehrfach probieren ... ich sehe das locker. Kein Mensch würde Frauen als Schuh-Schlampe bezeichnen, bloß weil sie dauernd welche anprobieren ...

Wünsche ein kleines Durchatmen und
viel Glück beim Ausprobieren

liebe Grüße
Victor
Re: Mein Problem, einen guten dauerhaften Freund zu finden
06. März 2015 13:22
Hallo Victor,

vielen Dank für Deine aufmunternden Worte.
Ja, warum hatte ich mein Profil 4 x erstellt/gelöscht? Weil immer mal wieder die Sehnsucht aufkam, ich es aber nach einigen Wochen wieder satt hatte, diese Lügen und Blödeltexte der Anderen lesen zu müssen.

Ich habe jetzt in der Zwischenzeit trotzdem nochmal bei "Gayromeo" recherchiert und mir sind dabei die sog. "Clubs" aufgefallen, wobei es jetzt auch einige gibt (oder geben soll), die durchaus interessant für mich sein könnten. Vor einigen Jahren gab es diese Rubrik zwar auch schon, aber fast alles war nur sexbezogen oder lag in weit entfernten Regionen.

Ich werde mich dann wohl ein 5. Mal anmelden müssen…

Soviel für heute. Ich wünsche Euch ein schönes sonniges Wochenende.

Viele Grüße von

Merkur
Re: Mein Problem, einen guten dauerhaften Freund zu finden
06. März 2015 22:37
Hi Merkur,

schön, von dir zu lesen.

Freut mich, dass Du die Flinte wieder aus dem Korn hebst ... und weiter machst.

Das Gute ist doch ... heute ein Date, Chat oder Party vermasselt, nicht getraut oder falsche Worte gewählt ... morgen, nächste Woche oder am Wochenende gibt es neue Möglichkeiten.

Ich sprach den jungen Arzt auf der Station auf seine bunten Turnschuhe an ... "da muss man ja gesund werden" ... er lächelte, bevor Wolken auf sein Gesicht zogen, denn ich hatte Besuch von meiner Frau.

Er hat es sogar geschafft, zur Nachuntersuchung 1 Woche später in der Ambulanz zu erscheinen ... er kam, als ich vor der Türe wartete ... ihm wurden drinnen meine Wunder detailliert erläutert ...

Leider (für ihn) War wieder meine Frau draußen ...

(Zufälle ... gibt's die???)

von daher ... Das Leben bietet schon eine Menge von Gelegenheiten ... man muss sich nur trauen, entweder den Aufschlag zu machen ... oder zu returnieren ...

Nur wer mitspielt, hat die Chance zum Trikottausch in der Kabine :-D ...

Ok, der Ball kann ins Aus gehen ... auch Doppelfehler sind möglich ...
Neues Spiel ... neues Glück ...

Gut Holz!

LG. Victor
Re: Mein Problem, einen guten dauerhaften Freund zu finden
07. März 2015 08:04
Hi Merkur,

Du kannst ja ggf. auch mal versuchen, etwas selbst in die Hand zu nehmen. Mir ging es lange auch so, daß ich nichts innerhalb der "Szene" fand, was mich wirklich reizte.
Ich bin z.B. leidenschaftlicher Kino-Fan. Irgendwann rief ich dann in Freiburg einen (Schwulen) Filmstammtisch in's Leben, den ich auf diversen Seiten bewarb. Es meldete sich sehr schnell ein paar Gleichgesinnte, die die Idee gut fanden und wir trafen uns in unregelmäßigen Abständen zum gemeinsamen Kinobesuch. Ich bewarb dann immer wieder neu die Treffen und es kamen auch immer wieder neue Leute.
Wenn ich zurückblicke, habe ich dadurch viele neue Bekannte und auch Freunde gewonnen, die ich bald auch anderweitig zusätzlich traf. Mit einigen war ich dann auch mal im Urlaub etc. etc.

Wenn Du mal überlegst,. was Du freizeittechnisch gerne magst und auch in DEINEM Bereich etwas in dieser Art versuchst, vielleicht wäre das auch eine Idee?
Das Risiko bei mir war z.B. recht gering: schlimmstenfalls war ich mit ein paar Leuten zusammen in einem guten Kinofilm, man trank noch was hinterher und gut ist. Im besseren Fall sind nette Leute dabei und man sieht sich öfters.

Inzwischen hat sich bei mir das alles etwas geändert und ich habe meine Nischen befinden, bin in der Schwulen Filmwoche, bei einem schwulen Radiosender, habe einen schwulen Freundenkreis (neben meinem ebenso heißgelebten Hetero-Freundeskreis). U.a. habe ich auch - das hat sich so ergeben - einen schwulen Freundeskreis mit Leute, die 15 - 20 Jahre jünger sind. Witzigerweise lerne ich nun über DIESE wieder Leute mehr in meinem Alter kennen. Es "ergibt" sich viel, planen hätte ich es wohl nie können.

Lass Dich nicht entmutigen und zergrübele nicht die Möglichkeiten von vornherein, sondern probiere einfach weiter.

Das so mein Tipp.

Liebe Grüße und Dir viel Erfolg,
Mickey2 :-)
Re: Mein Problem, einen guten dauerhaften Freund zu finden
07. März 2015 09:15
Hi Merkur,

Mickey2 spricht einen wichtigen Punkt an: Die "normale" Freizeitgestaltung, die ggf. nicht auf Sex oder Partnersuche ausgerichtet ist.

Ich selbst würde neu keinem reinen Heterokreis mehr beitreten, unter Schwulen gefällt es mir einfach besser.

Rückbetrachtet habe ich mir wohl immer schon Leute meiner Wellenlänge gesucht, ok, als wollender Hetero findet man die weniger ... aber als Schwuler weiß man doch, wo man suchen muss.

Mich hat man vor über 1 Jahr mit zum Karaoke genommen. Nach 2-3 Mal stumm Dabeisitzen habe ich mich getraut ... bin JEDES Mal hingegangen ... nun bin ich dort "bekannt" ... (aber noch fahre ich mit keinem in den Urlaub)

Trau dich ... was mitzumachen oder aufzumachen, es ist schön, wenn man z.B. auf eine Party geht oder in eine Kneipe kommt, und man wird von ein oder zwei Bekannten begrüßt :-D, die man von woanders her kennt.

Ob dann ein Partner für was auch immer dabei rauschhaut ... we weiß ... angeflirtet wurde ich schon öfter ... andere initiativ ansprechen zum Plaudern kann ich auch ... animieren zum mitmachen ebenfalls ... was spricht gegen ein paar angenehme Stunden.

Ab und zu muss ich mich immer noch selbst überreden rauszugehen ... doch es lohnt sich jedes Mal :-D

LG.
Victor
Re: Mein Problem, einen guten dauerhaften Freund zu finden
09. März 2015 14:18
Hallo Victor,

vielen Dank für beide Beiträge. Ja OK, ich werde in Zukunft wieder besser auf sich bietende Gelegenheiten achten.

Ich muß auch zugeben, dass ich schon seit Jahren andere Leute, die mir unterwegs begegnen, nicht mehr so beachte, wie das noch vor ca. 30 Jahren der Fall war. Damals war ich noch jünger und der Altersunterschied zu den "interessanten Typen" war noch nicht so groß.

Mit zunehmendem Alter wird das immer schwieriger, weil es auch bei mir so ist, dass fast nur junge schlanke Männer einen speziellen Reiz ausüben.
Aber das Problem mit dem schnellen Altwerden haben ja alle…!

Dazu kommt heutzutage noch, dass sich sehr viele Leute selber so verunstalten, dass sie auf mich abstoßend wirken (Tätowierungen, Metallzeugs im Gesicht, extremer Haarschnitt, zu dick,... usw.)

Ich werde aber weiterhin nach Möglichkeiten suchen. Mit Karaoke kann ich allerdings nichts anfangen. Was passiert denn da?

Eine gute Idee ist auch die von Mickey2. Das werde ich mal ankurbeln…

Liebe Grüße von

Merkur

=============================================

Hallo Mickey2,

besten Dank für Deinen Tipp! Das mit dem Selberorganisieren von Treffen mit Leuten gleicher Interessen finde ich echt gut. Das könnte ich tatsächlich mal versuchen.

Klar, man verläßt sich immer nur darauf, dass Andere etwas auf die Beine stellen und ist dann enttäuscht, wenn da nichts läuft.

Ich werde in den nächsten Tagen mal ernsthaft darüber nachdenken, wie ich das anstellen könnte.

Welche Möglichkeiten zum Verbreiten Deiner Botschaften hast Du genutzt?

Liebe Grüße von

Merkur
Re: Mein Problem, einen guten dauerhaften Freund zu finden
09. März 2015 15:22
Hallo Merkur,

das sicherste Gefängnis baut man sich selbst.

Vorgefasste und lange tradierte Werte, gerade aus der Heterowelt, versperren einem den Weg zur eigenen Verwirklichung und letztlich Glücklichsein ( ...). Den Freund und Partner findet man sicher nicht im Superheterofreundeskreis ...

Ja, mein Beuteschema ist auf den ersten Blick auch eher jung und schlank. Mittlerweile weiß ich aber, dass es keine Kinder sind, die ich suche. Eher die etwas erwachseneren. Schlank und gutaussehend ist ein Muss, mit Bauch, Übergewicht und schlampigen Klamotten kann ich nix anfangen ... ein 40er, der sich wie 26 oder 30 fühlt oder anfühlt, ist mir gerade recht

Allerdings weiß ich auch, wenn Herz oder Begierde sprechen, sind manche Dinge zweitrangig. Dazu muss man sich aber unter Leute begeben, denn die Prinzen kommen nicht nach Hause, um einen abzuholen ...

Man muss unter Leute gehen ... oft geht man 50 mal hin,ist erstmal alleine, hat dann ein paar Grüßbekannte ... um dann da zu sein, wenn die Kutsche vorführt und der Prinz aussteigt (ging mir schon mal so ... leider kam er aus Amerika ... und musste wieder dahin zurück ... )

Beim Karaoke singt man bekannte Lieder nach, die Musik kommt vom Band, der Text ist auf dem Monitor oder der Leinwand ... das Beste ist, mit dem Nachbarn an der Theke ins Gespräch zu kommen, wenn jemand anderes singt ... *grins*

Mein Tip ... mal Frankfurt besuchen ... und ausgehen üben :-D (ist überschaubar)

liebe Grüße
Victor
Re: Mein Problem, einen guten dauerhaften Freund zu finden
09. März 2015 16:10
Hallo Merkur,
eigene Netzwerke schaffen oder bestehenden beitreten.
Mickey2 hat es mit dem FilmstammtischFR schon geschrieben. Ich bin seiner Zeit einem Saunaclub beigetreten. Hier ging es nur um das gemeinsame saunieren in einem allgemeinen Freizeitbad. Wir trafen uns ca jeden Monat nach einer entsprechenden Rundmail. So nach der Arbeit war dieses eine nette Runde zum quatschen. Leider hat sich die Gruppe aufgelöst.

Bei gayromeo gibt es aktuell auch den Club Alles-außer-Sex. Hier versucht der Admin genau die Leute zusammen zu bringen , wie du sie beschreibst. Ganz normale Freizeitbeschäftigung.

Dann die Angebot von den Schwul- Lesbischen Centren.
Hier ist u.a. erwähneswert die in-and-out Gruppe in Dortmund. So etwas darf ruhig Schule machen.
[www.kcr-dortmund.de]

Liebe Grüße Maks
Re: Mein Problem, einen guten dauerhaften Freund zu finden
09. März 2015 17:16
Hallo,

es ist schön, eine Gruppe zu finden, die gemeinsame Interessen hat, und denen man gemeinsam nachgeht.

Wenn ich im Clubprofil lese:

Quote
Clubprofil alles-ausser-sex

Grundsätzlich wird jeder gern aufgenommen - Ausnahme: dein Profil ist extrem anrüchig und sexlastig.

Die Mitgliedschaft setzt voraus, daß du/ihr monogam seit.
Monogamie und Bisexualität stehen in einem stetigen Widerspruch zueinander,
deshalb müssen wir bisexuelle Bewerber leider ablehenen.

Falsche Angaben und Fakeprofile sind ebenfalls von der Mitgliedschaft ausgeschlossen und werden umgehend gelöscht.

Der Club ist für Paare, wie auch für Singles gedacht,
von Singles erwarten wir allerdings keine "Betthüpfer" sondern Menschen für die Treue ein Begriff ist, und die eine rein monogame Beziehung anstreben.

Als offen SEX suchend muss eine Mitgliedschaft in diesem Club ausgeschlossen werden.

Offene Partnerschaften sind von der Mitgliedschaft ausgeschlossen.

Profile die andere Mitmenschen in welcher Form auch immer diskriminieren sind von der Mitgliedschaft ausgeschlossen !

Profile, die nach Aufnahme in den Club durch Veränderungen gegen eine oder mehrere Regeln verstossen,
müssen unsere Gemeinschaft verlassen.

Mitglieder, die einen Partner haben und den Status "Date" führen werden abgelehnt.
"Date" in dieser Kombination bedeutet entweder Seitensprung oder "Spaß zu dritt"

Der o.a. Club ist sowas von konservativ mit erhobenem Zeigefinger, da ist ein Kloster wohl die bessere Wahl.

Wenn ich in einem Verein mitwirke, oder auf ein Fest gehe, dann lasse ich mir nicht vorschreiben, mit wem und wann ich meine andere Zeit verbringe, ob ich Sex, Dates etc. suche, ob ich Saunen Gesundheit und Spaß und sexuelle Erfüllung kombiniere ... nee, denke nicht, dass das eine gute Wahl ist, Kontakte zu knüpfen und ggf. einen Mann fürs Leben zu finden ...

Ich selbst bin in einem Chor (wo fast alle Männer schwul sind) ...
... ich singe in einem Ensemble, wo ähnliches gilt.

Weiterhin gibt es in Frankfurt den FVV, wo man fast alle Sportarten betreiben kann, mehrheitlich mit schwul/lesbischen Teilnehmern.

In meinem Heimatort arbeite ich mit Kindern und habe dort lockeren Kontakt zu Pfarrern, Kantoren und anderen kirchlilchen Mitarbeiten und freien Betreuern ... ein schönes Hobby. Die interessiert es sicherlich brennend, wen ich nach der Besprechnung noch vom Bahnhof abhole, aber vorschreiben würden die mir niemals, dass es immer der gleiche sein muss *grins*

lg.
Victor
Re: Mein Problem, einen guten dauerhaften Freund zu finden
10. März 2015 19:32
Hallo Maks,

ich danke für Deine Antwort. Ja, wie schon geschrieben, ist hier in Dresden ist in dieser Beziehung nicht allzuviel los. Freiburg, Frankfurt, Dortmund… sind von mir sehr weit entfernt, so dass ein Besuch dort kaum möglich sein wird.

Dank Eurer vielen guten Tipps werde in den nächsten Monaten mal versuchen, auf der Basis von 1 - 2 Hobbys ein paar Interessenten zusammenzutrommeln und zusätzlich geeignete Gayromeo-Clubs anzuschreiben, um darüber mal Leute "im echten Leben" zu treffen.

Den Club "Alles-außer-Sex" finde ich auf alle Fälle erstmal interessant, da er mir bestätigt, dass ich nicht der Einzige bin, der das ewige sexgierige Gesabber satt hat. Immerhin 116 Personen haben sich dort als Mitglied eintragen lassen.

==============================================

Hallo Victor,

danke für die Hinweise zu Karaoke. Irgendwie musste das mit Musik zusammenhängen, denn ich las vor kurzem an einem Mikrophon im "Kaufland", dass es "karaoke-geeignet" sei.

Gute Idee…, damit könnte man ja nachträglich noch den Text zu Musikstücken "dazusingen", die nur als Instrumentalfassung vorliegen. Da habe ich jede Menge davon…

Mein "Beuteschema" würde ich ebenso wie Du festlegen: Nicht unter 25 J. Ist abhängig von Sympathie, Charakter, geistiger Reife und seinen Interessen. Aber das ist eben nur meine Sichtweise. Der (jüngere) Andere muß ja dann einen (deutlich) Älteren akzeptieren und damit haben wir wieder das alte Problem…

Die Regeln für den Club "Alles-außer-Sex" finde ich dennoch interessant, auch wenn Du das mit dem Klosterleben vergleichst. (Auch im Kloster und im Vatikan gibt es sexuelle Aktivitäten, natürlich nur im Verborgenen).

Hier hat sich mal einer getraut, das aufzuschreiben, was zumindest ein kleiner Teil "unserer Leute" denkt und sich wünscht. 116 Teilnehmer innerhalb eines Jahres sehen das scheinbar ebenso.

Ganz so verbissen wie dort gewünscht sieht das sicher keiner und das tatsächliche Geschehen außerhalb von Gayromeo wird auch niemand kontrollieren, aber es ist zumindest ein kleiner Schritt in Richtung Erfolg für diejenigen, die eben "keinen Bock" auf immer wieder andere (zweifelhafte) Typen haben und sich etwas Festes für alle Zeiten wünschen.

Ich bin zur Zeit noch nicht (wieder) angemeldet und schaue mir dies danach mal genauer an.

Soviel für heute. Liebe Grüße an alle von

Merkur
Re: Mein Problem, einen guten dauerhaften Freund zu finden
11. März 2015 09:29
Hi Merkur,

zu Deiner Frage: den Filmstammtisch habe ich über verschiedene Wege beworben:
Facebook (habe da eine Extra-Seite eingerichtet), Du kannst auch eine "Gruppe" einrichten.
Gayromeo (habe einen "Club" eingerichtet)

Oft gibt es natürlich lokale Möglichkeiten, die auch kostenlos anbieten, daß sie solche Aktivitäten publizieren (hier in Freiburg z.B. die Rosa Hilfe).

Und: "nerve" damit ruhig ... Will sagen: weise immer wieder mal drauf hin, manchmal dauert es etwas, bis sich da jemand meldet und Interessenten müssen es oft 2 - 3mal sehen, bis sie sich "trauen" sich zu melden. Also nicht zu schnell den Kopf in den Sand stecken!

Wenn Du mal 2 - 3 Leute hast, bitte die am besten, noch auf ihren Kanälen Werbung zu machen.

Liebe Grüße aus Freiburg,
Mickey2.
Re: Mein Problem, einen guten dauerhaften Freund zu finden
12. März 2015 18:41
Hallo Mickey2,

vielen Dank für die Hinweise. In Facebook oder anderen Netzwerken bin ich nicht vertreten, aber ich könnte vielleicht versuchen, jemanden zu finden, der dort etwas reinsetzt.

Ein Gayromeo-Club ist eine gute Idee, da sich das offenbar anonym machen läßt.

Ich werde zu einem späteren Zeitpunkt mal vermelden, was dabei herausgekommen ist.

Liebe Grüße aus Dresden

von Merkur
Re: Mein Problem, einen guten dauerhaften Freund zu finden
16. März 2015 00:53
Hallo

Quote
Merkur
Die Regeln für den Club "Alles-außer-Sex" finde ich dennoch interessant, auch wenn Du das mit dem Klosterleben vergleichst. (Auch im Kloster und im Vatikan gibt es sexuelle Aktivitäten, natürlich nur im Verborgenen).

Hier hat sich mal einer getraut, das aufzuschreiben, was zumindest ein kleiner Teil "unserer Leute" denkt und sich wünscht. 116 Teilnehmer innerhalb eines Jahres sehen das scheinbar ebenso.

Jeder mag zu Sex stehen, wie er will.

Wenn ich in eine Kneipe oder auf eine Party gehe, dann besteht immer die Möglichkeit, zu flirten, jemanden anzufassen, jemanden zu finden, mit dem man mehr möchte ... und das erste ist mal eben ein ONS ... ob man sich dann nochmal sieht, wer weiß das schon.

Meine Erfahrung ist, wenn es schon nicht mit dem Sex klappt, wie soll es da sonst funktionieren ????

Klar, man muss auch Freizeitaktivitäten haben, die nichts mit Sex zu tun haben, aber wenn ich das richtig lese, bist Du auf der Suche nach einem Freund, Boyfriend, Partner ... und das hoffentlich nicht nur für platonische Zwecke.

Ich erlebe Schwulsein auch als Lockerung von "Heteroüberlieferten" Moralvorstellungen ... ;-)

(und sich in so einen züchtigen keuschen "Mensch Ärgere Dich Nicht"-Club einzuschleichen um einen Kerl abzuschleppen, das ist ja unter aller Kanone ... :-O )
*zwinker*

kg,
Victor
Re: Mein Problem, einen guten dauerhaften Freund zu finden
16. März 2015 07:41
Hi zusammen,

es ist ja jedem sein gutes Recht, einen Club so zu gestalten, wie er es will. Und wenn der Schwerpunkt eben auf einem Hobby liegt und nicht auf's Daten, dann finde ich es auch o.k. Warum gehen viele Hetero-Frauen gerne in eine schwule Kneipe? Weil sie einfach nur mit netten anderen Männern, die sie nicht angraben wollen aber ggf. offen für nette Gespräche und Spaß sind, ein paar schöne Stunden bei dem einen oder anderen Bier, Sekt oder sonstwas erleben möchten.

Ich gehe auch nicht zu schwulen Events, um mir dort ein ONS zu suchen, sondern weil ich einfach nur mit anderen Schwulen in "meiner Welt" eine gute Zeit verbringen möchte. Das finde ich genauso legitim, und ich denke auch, daß da niemand mit der Kreissäge dazwischen gehen würde, wenn sie da doch Zwei finden würden.

Den Filmstammtisch, den ich ab und an organisiere, ist auch in erster Linie ein Filmstammtisch. Wir fanden es in der Gruppe auch blöd, als mal ein paar Leute dazukamen, die uns nur gemustert haben und dann null Interesse am Film hatten sondern gleich danach wieder gingen. Es muss ja nicht immer alles in Richtung "Alibi-Programm" laufen. Ich habe auch jede Menge schwule Freunde, wir haben viel Spaß miteinander, ich fühle mich geborgen, aber habe keinen Sex mit ihnen.
Das bedeutet ja nicht, daß ich nicht dennoch suche oder bei einem "Mr. Right" durchaus zu "mehr" bereit wäre, aber ich glaube auch, das diese viel zu hohen Erwartungen bei solchen Veranstaltungen und Treffen der Grund dafür sind, daß es dann eben auch diesen ganzen Frust gibt.

Daß man so viele Jahr(zehnt)e ggf. ein "falsches Leben" geführt hat und sich was vormachte - aus welchen verständlichen Gründen auch immer, ich habe mich auch nicht mit 16 geortet -, heißt auch nicht, daß man jetzt irgendwo in ein festes Gefüge kommen kann und erwarten darf, es fallen gleich alle über einen her. Wenn man das möchte, muss man eben wieder in entsprechende Runden gehen, aber beim schwulen Volleyball-Club zum Beispiel kann es natürlich zu netten Kontakte kommen, die auch zum Sex führen, muss es aber nicht. In erster Linie spielt man da Volleyball und lernt im besten Fall nette Leute kennen.

Und wenn ein Club wie oben zitiert (den ich auch etwas streng finde) eben seine Regeln nennt, dann wird es seinen Grund haben und zeugt von schlechten Erfahrungen, die offenbar die Teilnehmer vorher mit Neuzugängen hatten. Offenbar ist ihnen ihr Grund, sich zu treffen, sehr wichtig und das ist gut. Wie gesagt: die Kreissäge wird keiner rausholen.

Man sollte nicht vergessen, daß diejenigen, die sich oft sehr spät outen, eine Familien gründen, mit einer Frau zusammen leben, es durch ihr "Vorleben des Heterolebens" anderen Schwulen auch schwer gemacht haben. Ich erlebe es, daß genau solche Leute, die sich spät outen, oft bis dahin 150 Prozent hetero wirken. Und dann ändert sich was bei ihnen, was sie sich z.T. selbst eingebrockt haben (ich meine es weniger böse, als es klingt), und nun soll sich alle Welt sofort umstellen und nach ihnen richten. Das kann natürlich funktionieren, ich finde es aber normal, daß es eben erst einmal ein wenig dauert.

Wie gesagt: das ist NICHT böse gemeint, aber ich denke auch, daß es eben dann diese Erwartungen - "Hopple, jetzt bin ich da und könnte auch Sex mit Männern haben!" - sind, die es denjenigen dann wieder so schwer macht, da die Gefahr einer Enttäuschung groß ist.
Oder man trifft eben genau auf Leute, die ONSs suchen und beschwert sich hinterher, das die Schwule Welt so oberflächlich sei. Und man können eigentlich nur Freundschaften mit Frauen haben, mit Frauen quatschen und Männer trifft man nur zum Sex.
Man kann durchaus auch tolle Freundschaften mit Hetero- und Homo-Männern haben, man muss sie halt nur wollen.
Und man geht im Normalfall als Heteromann ja auch nicht in eine Bar, greift sich eine Frau, hat Sex mit ihr und danach will man eigentlich nichts mehr mit ihr zu tun haben - klar, das gibt es, aber ist es das eigentliche Ziel von Heteromännern oder eben auch nur eine Befriedigung ihrer Triebe und in Wahrheit suchen sie eben doch eher die ttieferen Gefühle?
Viele Frauen würden dem Mann, der sie so abgräbt wie mancher schwuler Mann einen anderen, die Handtasche links und rechts um die Ohren schlagen. Warum soll ich als schwuler Mann dann einen anderen Mann "nur" als Sex-Objekt sehen? Ich liebe Männer in ihrer Gänze, bin an ihnen interessiert, tausche mich gerne mit ihnen aus, lache und weine mit ihnen - und habe ggf. Sex mit ihnen. Es ist die Gesamtheit, nicht nur die reine Trieberfüllung. Das Herz darf gerne mitspielen.

Ich denke aber, die Schwule Welt ist groß und hat eine große Bandbreite. Es sollte für alle Wünsche auch Möglichkeiten geben. Wenn wir halt nur reinen Sex ohne Bedingungen suchen, dann gehen wir logischerweise woanders hin als wenn wir Freunde und ggf. einen Partner fürs Leben suchen. Klar kann es da Überschneidungen geben, ein Sex-Date kann zu einer Partnerschaft führen, eine Freundschaft zum Sex. Aber die Regel sollte sein, man schaut, was MAN SELBER möchte und dann geht man in die Kreise, die dafür geeignet sind.

Gehe ich nach einem Kinobesuch mit schwulen Freunden in eine schwule Bar, dann habe ich Interesse an Gesprächen mit meinen Freunden und an einem Bier, da kommt mir dann halt ein ONS-Suchender Typ nicht recht. Und das muss der dann auch akzeptieren, weil ich eben aus einem anderen Grund dort an der Theke sitze. Und ein nettes Bier und anregende Gespräche mit Freunden haben auch was ... ;-)

Ganz nebenbei: mein Filmstammtisch ist tatsächlich auf Filme und das Quatschen mit anderen Schwulen ausgerichtet. Deshalb steht bei dem Titel des Clubs das "Schwule" auch in Klammer - er heißt "(Schwuler) Filmstammtisch". Und wenn jemand mal seine beste Freundin mit zum Film bringt, ist das auch o.k. Es haben sich aber dennoch einige Partnerschaften daraus ergeben, die lange halten/hielten, aber auch jahrelange "reine Freundschaften" - beides empfinde ich als einen Erfolg!

Liebe Grüße,
Mickey2.



6-mal bearbeitet. Zuletzt am 16.03.15 13:22.
Re: Mein Problem, einen guten dauerhaften Freund zu finden
16. März 2015 08:01
Victor schrieb:
-------------------------------------------------------
> Jeder mag zu Sex stehen, wie er will.
>
> Wenn ich in eine Kneipe oder auf eine Party gehe,
> dann besteht immer die Möglichkeit, zu flirten,
> jemanden anzufassen, jemanden zu finden, mit dem
> man mehr möchte ... und das erste ist mal eben
> ein ONS ... ob man sich dann nochmal sieht, wer
> weiß das schon.
>
> Meine Erfahrung ist, wenn es schon nicht mit dem
> Sex klappt, wie soll es da sonst funktionieren
> ????
Es gibt verschiedene Herangehensweisen an das Problem Partnersuche. Man kann sich auch erst kennenlernen, mehrmals zu verschiedenen Freizeitaktionen treffen, bis man mal beim anderen übernachtet. Das ist dann immer noch früh genug um herauszufinden, ob es auch im Bett klappt.
Man könnte deinen letzten Satz auch herum drehen, wenn es ansonsten nicht funktioniert, bringt guter Sex auch nicht viel. Wenn man schon freundschaftliche oder mehr Gefühle füreinander entwickelt hat, dann ist es kein Drama, wenn der erste Sex nicht so passt. Man hat die Bindung sich über die Vorstellungen auszutauschen und weiteren Male erfüllender zu gestalten. Meine Erfahrung ist, dass Sex erst in der öfteren Wiederholung mit dem selben so richtig gut wird. ONS hätten den falschen Eindruck gegeben.

Wichtig ist das passende Vorgehen für sich zu finden.


> (und sich in so einen züchtigen keuschen "Mensch
> Ärgere Dich Nicht"-Club einzuschleichen um einen
> Kerl abzuschleppen, das ist ja unter aller Kanone
> ... :-O )
In dem Club geht es ja nicht um zölibatäres Leben. Ich kann nichts ehrenrühriges daran erkennen, wenn man in dem Club seinen festen Freund kennenlernt. Man ist da falsch, wenn man sich einmal durch den Club vögeln will.

LG
Perseus



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 16.03.15 08:12.
Re: Mein Problem, einen guten dauerhaften Freund zu finden
26. März 2015 21:22
Hallo,

nichts gegen Hobbys und Clubs und Vereine.

Aber nach meiner Erfahrung, ist es dort fast ausgeschlossen, jemanden für "engeren körperlichen Kontakt" ... oder gar eine Beziehung zu finden.

War am WE auf einer Veranstaltung in meinem Berufsumfeld ... viele nette Leute von jung bis alt, alle gut drauf, und viel mehr als 14 Tage am Stück weit weg von Frau und Familie ... und wenn ich sie ansehe, weiß ich, wer und wieviele davon auf meinem Ufer rumlaufen ... (aber da wird dann oft mit Frau und Freundin telefoniert ... ja, man bleibt noch viel länger ...)

Und als ich auf die im Scherz gestellte Frage "oder bist Du etwa schwul" mit "Ja klar!" antwortete, hättet ihr mal den Blick sehen sollen :-OOOOOOO (das Thema war dann im Moment vorbei!)

Und der, der mir dann im Gespräch über 1/2 Stunde ständig in beide Augen schaute, twitterte nachher ,dass er glücklich bei seinem Partner zu Hause angekommen sei ... ok, ich hatte ihn auf meinem Gaydar (und sein Gaydar ist wohl abgestürzt, als ich von Frau und Kindern erzählte)
Auf meinem Gaydar war auch der junge Kerl, dem seine Freunde unbedingt eine Freundin verpassen wollten, damit er ausgelastet sei ... und der er Blumen schenken könne ... (ich hätte ihn auch ohne Blumen genommen ... er kriegte erst einen Schreck, als ich mich beim Gruppenfoto in seine Arme legen wollte ... "das geht dann aber doch zu weit" ...:-O )

Schade, ich hätte ihn so gerne mit in die Szene genommen ...


Beim Thema Sex bin ich anderer Meinung:

Quote
Perseus
... dann ist es kein Drama, wenn der erste Sex nicht so passt. Man hat die Bindung sich über die Vorstellungen auszutauschen und weiteren Male erfüllender zu gestalten. Meine Erfahrung ist, dass Sex erst in der öfteren Wiederholung mit dem selben so richtig gut wird. ONS hätten den falschen Eindruck gegeben.

sorry, es ist mir egal, bis zu welchem Thema sich man beim Sex mit einem Bekannten oder unbekannten Partner vortastet, wenn es nicht "erfüllend" war, dann heißt es für mich "ganz schnell weg". Es ist nicht wichtig, ob jede erdenkliche Praktik, Vorliebe oder Stellung ausgeführt wurde, sondern, dass das, was gemacht wurde, gut getan hat.

Meine Reihenfolge: wenn es mit dem Sex klappt, könnte es ja auch sonst funktionieren.

Was ich bedauerlich finde ist die immer wieder offen zur Schau getragenen Abneigung "Sex zu haben", bzw. die daraus zu lesende Angst, als "promiskuitiv" zu gelten.

Aus meiner Sicht ist das eine "Heterotradition", die "dort" auch nicht streng eingehalten wird.

Mir stellt sich die Frage: Wieso outet man sich als schwul, wenn man keinen Sex mit einem Kerl will ?????
(wenn man sowieso keinen Sex haben möchte, kann man doch gleich hetero oder versteckt bleiben ...)

...

lg.
Victor
Re: Mein Problem, einen guten dauerhaften Freund zu finden
29. März 2015 16:42
Naja, lieber Victor, ich bin schwul, weil ich Männer liebe, weil ich gerne was mit ihnen mache, weil sie eine wichtige Rolle in meinem Leben haben. Sex gehört da auch dazu, aber das ist nun wahrlich nur ein - dennoch wichtiger - Aspekt. Bei Dir hört es sich fast so an - sorry -, als daß man einen Sexpartner braucht und die Zeit zwischen dem Sex möglichst noch mit angenehmen gemeinsamen Hobbys füllen sollte. Das mag ja für manche o.k. und ausreichend sein, ich sehe mich aber nicht als reines Triebtier, sondern mag es eben, Männer als Ganzes genießen zu können. Und - wie gesagt - da ist Sex nur ein Teil von.
Übrigens: ein Teil meiner Freunde haben ihren Partner oder ihre Partnerin tatsächlich bei einem Date kennengelernt, aber ein Großteil eher über diverse Veranstaltungen, gemeinsame Freunde, Hobbys. Ich halte das auch nicht für einen falschen Weg. Gehen tun natürlich beides.

Aber ich mag es nicht, wenn Männer als reine Sexobjekte abgetan werden, dafür sind sie mir zu wichtig, dafür genieße ich den Kontakt zu anderen Männern zu sehr, deshalb lache ich gerne mit ihnen, interessiere mich für sie, durchlebe den Alltag mit ihnen. Danach strebe ich, deshalb liebe ich Männer - und ganz klar, Sex ist auch ein wichtiger Aspekt dabei, aber nicht alles.

Ich bin z.B. jemand, der bei GayRomeo es sicher nicht störend empfindet, daß dort lauter nackte Männer zu sehen sind, aber ich bräuchte das nicht in solch einer Fülle. Auch wundere ich mich über Profile, die besagen, die Urheber wollen suchen Freundschaften und z.T. beschweren sie sich sogar über die Oberflächlichkeit bei GR, aber dann darf ich mir ein Schwanz-Pic ansehen. Ehrlich gesagt wäre mir oft ein Gesicht lieber, ich weiß, wie ein Penis aussieht und ein Penis sagt mir da über die Person wenig aus. Aber das nur so am Rande ...

Aber warum jammern denn Leute oft, die häufige ONSs haben, darüber, daß sie sich so alleine fühlen? Das höre ich so oft bei Bekannten. Ich denke dann oft, was hat der denn, auf jeder Party schleppt der einen ab, dauernd datet der herum, und dann ist es dennoch nicht recht. Ich habe zum Glück einen engern (auch schwulen) Freundeskreis, wir stehen füreinander ein, sind täglich in Kontakt, planen zusammen, treffen uns mal eben "einfach nur so" ... Ich habe oft das Gefühl, ich fühle mich oft mehr angekommen als so mancher Single um mich herum mit vielen ONSs. Witzig ist auch: ich fühle mich geoutet, dieese bekannten mit so vielen ONSs sagen, sie seien ungeoutet. Das nur aber so am Rande ...

Nur eine Meinung und eine Beobachtung. Müssen nicht alle so sehen ...

Liebe Grüße,
sendet Mickey2.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 29.03.15 22:07.
Re: Mein Problem, einen guten dauerhaften Freund zu finden
14. April 2015 17:30
Hallo,
tja, die Prioritäten setzt jeder selbst.

Ich finde die Vorstellung, die Zeit zwischen dem Sex mit angehehmen Hobbys zu verbringen, ziemlich verlockend und fast erstrebenswert ;-)

Ok, ich bin eher "bauchgesteuert", als "kopfgesteuer", ich überlege mir vorher nicht, dass mir Kerle zu wichtig sind, und dass man deshalb nicht zu vordergründig oder offensichtlich nach Sex streben sollte ...

Ich kann nachvollziehen, dass auch Leute mit dutzenden ONS sich in Wirklichkeit einsam fühlen. Es handelt sich, je nachdem, wie man es auslebt, um reine Triebbefriedigung, oder maximal um "Sympathie und ggf. mehr" aber eben auf Zeit.

So ein ONS kann sehr schön sein ... mit Kaffetrinken, Wandern, Einkaufen, Kochen, zusammen Schlafen und Aufwachen ... aber wenn es dabei bleibt, lindert es nicht den Wunsch nach einem Partner oder einer Beziehung.

Allerdings halte ich es nicht für erstrebenswert, darauf zu verzichten, bloß weil man danach sowieso wieder alleine ist ...

---
Um beim Ursprungsthema zu bleiben, oder wieder dahinzukommen:

Aus meiner Erfahrung ist es der nächste Schritt NACH einem ONS oder einer Kneipen-, Kuschel- oder Saunabekanntschaft, der schwierig ist, aber das Ganze ins Rollen bringen könnte bzw. muss.

Erst das zweite oder dritte Treffen bringt es an den Tag: findnet man sich sympathisch, immer noch erotisch anziehd wie beim ersten mal, und will man öfter Zeit miteinander verbringen ???
(so ähnlich ist es mir damals mit meinem Freund ergangen, nach einem kurzen Techtel Mechtel haben wir uns öfter getroffen ... und auch "normale Dinge" miteinander unternommen ... bis es eben eine Beziehung war).

Von daher ist es wichtig, irgendwie die Entwicklung weiter laufenzulassen: das zweite oder dritte Treffen ist es, was einen voranbringt.

Der Start ist egal. Ob in der Szene, im Modellbauverein, Sportverein oder im kirchlichen Umfeld ...

Liebe Grüße
Victor
Re: Mein Problem, einen guten dauerhaften Freund zu finden
23. Januar 2016 11:50
Ich möchte diesen Strang mal wieder hervorholen, weil ich mich in vielem wiederfinde.
Auch ich war einige male bei Gayromeo und Gayroyal, habe dann meinen Account wieder gelöscht, um ihn nach Wochen wieder zu eröffnen. Ich wußte nicht, wie und wo ich einen Mann kennenlernen könnte und weiß es heute noch immer nicht.

Vielen auf diesen beiden Platformen geht es nur um Sex, wenn überhaupt, viele Faker, viele, die von "safe" entweder noch nie etwas gehört haben, oder abenteuerliche Vorstellungen davon haben.

Wenige ONS hatte ich, war auch nicht schlecht, aber ich bin eher der Typ, der etwas "Festes" sucht, regelmäßig, verläßlich, Körper, Seele und Geist.
Wo finde ich das?
Re: Mein Problem, einen guten dauerhaften Freund zu finden
24. Januar 2016 18:12
Hallo,

(ich mag es überhaupt nicht, wenn Leute, mit denen man chattet, ständig ihr Profil wieder löschen ... und sich neu anmelden ... was für ein Krampf)

Klar, vielen Leuten auf den Plattformen geht es um Sex ... wo ist das Problem.
Man hat die Wahl, mit denen zu schreiben, die man sympathisch findet, gleiches gilt für Treffen.

Wie im Versandhandel, fällt man auf die Werbeversprechen rein, und kann dann auf ein nächstes Treffen verzichten, man muss ja nicht.

Tatsächlich ist meine Erfahrung, dass man unter Leute gehen muss.
Für den einen ist das Sauna und Party, für den anderen ist das der AndersRoom, das Switchboard, oder der Modellbauverein, Feuerwehr, THW, Chor etc.

Überall, wo Männer zusammen was machen, gibt es nette und auch attraktive Kerle ... wäre doch gelacht ;-)

Lieben Gruß
Victor
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