Hallo Urs,
meine Geschichte ist in der ursprünglichen Form beim Umzug des Forums verlorengegangen ...
(Es war irgendwie ein DRAMA mein Coming Out ... es hat genau 1 Woche gedauert, bis zum "Höhepunkt", Tageweise, manchmal minutiös aufgeschrieben ... auch die Situation danach ... war wie ein Drehbuch zu einem Film ... den man sich so nicht im Traum ausdenkt ... ).
Die wichtigste Erkenntnis bei alledem ist, "Die homophobsten Gedanken, die schlimmsten Ängste und Konsequenzen sind NUR IM EIGENEN KOPF!". Es kommt niemals so schlimm wie gedacht ... und eigentlich ist der vermeintliche Worstcase immer besser, als "ungeoutet" und verklemmt weiterzuleben, weiter zu lügen, weiter zu spielen.
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Zum Thema schwule Kontakte habe ich ja schon was geschrieben.
Das Thema Darkroom und Sauna wird oft kontrovers diskutiert, und hat einen recht "negativen" Beigeschmack ... leider diskutieren da auch viele mit, die so eine Lokation niemals besucht haben. Bei vielen schwingen gewisse Moralvorstellungen mit ... ok, muss man akzeptieren ... aber für sich selbst kann man eigene Prioritäten setzen.
Ich kann mich erinnern, dass ich einen "Freund von hier" in der Nähe von München besucht habe. Er nahm mich mit in die "leichte" Münchener Szene ... Club, Bar, Party ... ich habe ihn mit in die Sauna genommen, von der er wohl wusste, wo sie war, sich aber nie getraut hatte, dort hinzugehen. Für eine Zeit war er dann dort öfter, wie es jetzt ist, weiß ich nicht.
Es kostet Überwindung, anzufassen, es kostet Überwindung, mit einer "Zurückweisung" klarzukommen, obwohl es das "Recht des Angefassten" ist, die Hand wegzuschieben (was fast immer nach dem 2. Mal akzeptiert wird).
Klar, nicht jeder will mit jedem, aber je nach Publikum, ist für viele was dabei ... und was gibt es schöneres, als für ein paar Minuten, für ein paar Stunden "Liebe zu machen" ... auch wenn man sich danach wohl nicht wiedersieht.
Ich kenne noch ein paar von "hier", die dem nichts abgewinnen konnten, dagegen sprachen ... bis ich sie mal zufällig in der Sauna antraf ... alles hat seine Zeit :-)
Noch mehr von der Münchener Szene habe ich kennengelernt, als ich alleine in München unterwegs war ... habe mir mal eine Woche gegönnt ... Sauna, Party, Shoppen ... die ersten 5 Tage ist nicht viel passiert.
Am Freitag Abed dann, bin ich alleine durch das Viertel gestromert, auf einem Platz gelandet, wo irgendein "Quartiersfest" fast zu Ende war. Da rief plötzlich jemand "Hey" zu mir. Am Tisch saß der Kellner "von heut Mittag" mit ein paar Freunden ... ich wäre fast im Erdboden versunken, bin dann aber hingegangen, hab mir was zu Essen und zu Trinken geholt. Danach bin ich mit denen durch die Szene gezogen ... in Lokalitäten gewesen, in die ich niemals alleine reingegangen wäre ... es war hochinteressant ... von Disko-Party bis zum Bären und Lederclub (ok, im Schlepptau von meinem Kellner hat das alles nichts gekostet, oder max, die Hälfte ...)
Seit dem weiß ich, dass viele Vorurteile nicht zutreffen, und dass es immer auf einen selbst ankommt, wie die anderen reagieren, bzw. sich benehmen. (Trotzdem konnte bzw. wollte ich seinem Wunsch, mit zu ihm zu gehen und dort zu übernachten ... nicht entsprechen ... sorry ...)
In Frankfurt hat sich die Szene leider geändert. Vor 6 Jahren konnte man noch ganz anders ausgehen und was erleben, als heute ... aber es gibt immer noch Lokalitäten, mit schwulem Flair und nettem Publikum (mit Folk habe ich hier auch so einige schöne Dinge erlebt! ... du stehst eng in einer Kneipe/Club, bist 50 oder 60 und unterhältst dich mit ein paar Jüngelchen von max. 25 über deren Lebensplanung ... prost! Oder man geht Tanzen auf eine Club78 Veranstaltung, zu der sehr gemischtes Publikum geht!)
Wenn Du mal in Frankfurt bist melde Dich ... dann gehen wir mal aus!
lg.
Victor