Neu im Forum - alte Geschichte

Hallo

Ich habe diese Website erst jetzt endeckt. Habe meine CO schon viele Jahren hinter mir aber ohne Unterstutzung dieses Forum. Mit ein bischen 'Support' haette ich die schwierige Zeit wahrscheinlich ein wenig besser erfahren, als ich ausgezogen war. Ich habe noch immer eine komplizierte Beziehung mit meiner Frau, immer noch verheiratet (mit Kindern) und immer wieder perioden wenn wir 'es mal wieder versuchen moechten'. Aber das hat am ende nie geklappt. Jetzt wieder in so eine Periode, und ich weis nicht was ich eigentlich tun soll. Familie oder ehrliches schwules leben. Naechste woche will ich offen und ehrlich mit ihr reden, keine Ahnung was das bringen wird. Ich habe mein 'schwules Leben' dafuer einige Monaten her aufgegeben, Also, habe jetzt kein Familien- oder Schwul -Leben, bedeutet eigentlich kein Leben momentan. Natuerlich liebe ich meine Frau, und sie ist emotional nicht stark und kommt nicht klar mit der heutigen Situation. Ich moechte sie damit helfen, und glaube das zusammen sein deswegen fuer alle verbesserung bringen wird.... Mal abwarten was in den nachten Wochen passiert...

Viele Gruesse
Richard

Hallo Richard,

herzlich Willkommen.
Schön, dass Du diese Seite gefunden hast

Vergiss das mit dem "wieder versuchen", Du weißt, dass es nicht funktionieren wird.

Ich habe meinen Weg gefunden: Familie UND ehrliiches schwules Leben ... für die meisten klingt das traumhaft und unerreichbar.
(Leider auch für Leute, die es erlebt haben ... mein Freund versucht es auch wieder ... mit Ihr ... pfff ...)

Wir haben woanders lange über das Wort "Muss" diskutiert.

Ich bleibe dabei, Frau und schwuler Mann "müssen" sich trennen, und zwar emotional und sexuell ... sich gegenseitig freigeben, ohne Klammern und ohne Hintergedanken.

Es ist wichtig und richtig, dass man verantwortlich mit dem "Restleben" seines (ehemaligen) Partners umgeht. Und dazu gehört die Freigabe, die Erlaubnis, ... endlich auch körperlich, sexuell und ggf. auch mental mit einem neuen Partner "was anzufangen".

Gemeinsame Erziehung der Kinder ist bei Heteroscheidungen möglich, warum nicht auch, wenn sich endlich die Sexualität Bahn bricht, und man deshalb dieses getrennt auslebt.

Viele schwule Männer haben eine Gaby ... (die beste Freundin) ... ich denke, ein schwuler Vater oder ein schwuler, der mit einer Frau verheiratet ist ... hat eben seine Gaby so lieb gehabt, dass er sie geheiratet hat ... und von dieser "Liebe" und Freundschaft ... die eigentlich total platonisch ist, sollte doch was übrig bleiben (der Sex war doch sowieso nicht sooo prickelnd, im Vergleich mit einem Mann ... oder???)

Meine Frau hat einen Freund, (ich hatte tatsächlich einen ... über 2 Jahre) ... jeder wusste von jedem ... Kinder Familie ... (Nachbarn sind auch nicht blöd) ...
... niemand stellt dumme Fragen, nieman macht einen an (und was hinter der Hand gesprochen wird ist egal ... solange es auf den persönlichen Kontakt keinen Einfluss hat ... aber wie soll es ... wir sind seit 20 Jahren hier ... und immer noch so wie sonst ...)

Man muss selbst mit der Phase (Hetero-Ehe) abschließen, dann kann auch die Frau abschließen ... solange man nicht loslässt wittern die Mädels immer noch Morgenluft und hoffen, dass der Kerl ins heimische Bett zurückkommt ... Klare Ansage: "NEIN" ... und getrennte Schlafzimmer.

uuups ... ist mir jetzt wider mal so rausgerutscht.

Nicht so tragisch nehme.

Ganz liebe Grüße
Victor

Hallo Richard,

ich bin einer von den wenigen, die geschafft zu haben scheinen, was Du gerne möchtest: CO, aber Familie zusammenhalten, sich gegenseitig akzeptieren, die Kinder unterstützen ...

Deine Beschreibung hat eine Wärme ... man spürt Deine Hilfsbereitschaft. Du liebst Deine Frau immer noch, sie scheint nicht klar zu kommen und Du leidest darunter. Das kommt mir sehr bekannt vor.

Aus meiner eigenen Situation heraus glaube ich immer noch, dass man das schaffen kann, gemeinsam damit klar zu kommen. Ich knabbere gerade selbst einmal wieder daran, siehe meine eigene Geschichte. Aber man braucht dafür eine klare Linie.

Für mich heißt die Linie: Ich bin schwul und ich will einen Mann! Dahinter gibt es keinen Rückzug. Insofern hilft mir Dein Beitrag meine eigenen Gedanken zu ordnen.

Ich stimme Dir zu:

Quote
Richard
perioden wenn wir 'es mal wieder versuchen moechten'

das ist Selbstbetrug. Beide lügen sich etwas vor, wenn sie glauben, das Rad zurückdrehen zu können.

Wenn Deine Frau mit der Situation nicht klar kommt, dann ist ihr nicht geholfen, wenn sie sich in der verzweifelten Hoffnung wiegt, es werde schon alles wieder ins Lot kommen. Sie braucht von Dir eine klare Entscheidung. So, wie Du Dich darstellst, kann die eigentlich nur lauten, weiter schwul zu leben und ihr keine falschen Hoffnungen zu machen. Auch für die Kinder wird das besser sein. Und wenn Du Dich hier mal umschaust, wie die Reaktionen von unseren Kindern gewesen sind, als sie es erfahren haben, wirst Du sehen, dass die ganz anders damit umgehen, als wir es ihnen zutrauen.

Also mach Nägel mit Köpfen!

Schöne Grüße

Volker

Hallo Richard
mal ganz vorsichtig angemerkt, von einer betroffenen Frau, so hart es auch ist aber das hin und her macht es letztendlich nur noch schlimmer.
Dadurch riskiert man das man einander irgendwann nicht mehr in die Augen schauen kann. Zwar glaube ich nicht an diese Freundschaftskiste auch wenn mein Ex meinte das es geht.... aber das ist eine andere Geschichte. Tatsache ist aber das wir durch den richtigen Knall durch mussten um wenigstens einigermaßen glimpflich durch die Geschichte zu kommen.
Es gibt kein halb Familie , halb schwul das wird Dich zerreissen und Deiner Frau auch nichts bringen.Du hilfst ihr nicht wenn Du notgedrungen bei ihr bleibst.
Viel Glück

Viele Grüße

Hallo - vielen Dank fuer eure Beitraege und Rat

Diese Woche war fuer mich die Entscheidungswoche. Also meine Frau und ich haben gesprochen und entschieden nicht zusammen weiter zu gehen. Haben wir schon mehrere Malen getan und denn immer wieder verzweifeld, die Diskussion wieder geoeffnet. Aber nun hat es sich anders angefueht,: Entgueltig. Jetzt keinen Weg zurueck, wir haben einander losgelassen und werden fuer immer Freunde sein. Wir gehen beide unseren eingenen Weg, aber sind immer da fuer einander. Wir mussen natuerlich sowieso die Kinder zusammen erziehen, und wahrscheinlich besser als richtig gute Freunde als unglueckliches Ehepaar...

Das mehr aufregende Ergebnis unserer Entscheidung, ist das Sex wieder erlaubt ist. Waehrend der Zeit worin wir uns Ueberlegt haben ob wir vielleicht wieder zusammen leben moechte gab es keinen Sex. Diese Periode war viele Monaten und ich habe mein Versprechen kein Sex zu haben gehalten. Etwas unglaubliches fuer mich,da ich Sex liebe. Es was so lange, das ich nun nervoes bin wieder mit einem Mann sex zu haben. Gleichzeitig freue ich mich und bin auch aengstlich.

Liebe Gruesse
Richard



5-mal bearbeitet. Zuletzt am 10.01.15 09:15.

Hallo Richard,
nun das klingt für mich aber nach einem großen Schritt. Ich wünsche Euch Beiden alles erdenklich Gute .
Auch wenn es vielleicht nicht so leicht für Deine Frau ist, ist es besser zu wissen wo man dran ist. Gerade wo ihr schon Fehlversuche hattet.......
Ich kann Dir sagen das es oft nicht leicht ist aber wenn Beide z.B. das Ziele haben fürs Kind/ die Kinder da zu sein ist das sicher ein guter Ansatz. Freundschaft kann ich mir nun gar nicht vorstellen aber wenn ihr das hinbekommt wäre das super, wünsche Euch das es klappt.
Unsere Tochter hatte heute Geburtstag, er war lang hier, ihre Paten waren da es war die vertraute Runde. Für mich ist das ziemlich schwierig ihn hier in der Wohnung zu haben, alles vertraut und irgendwie total fremd, er ist mir fremd aber....... wir gehen damit um und unsere Tochter ist eben happy ins Bett gefallen und meinte es sei ein toller Geburtstag gewesen. Letztendlich ist es das was zählt, das die Erwachsenen sich erwachsen benehmen und so den Kindern gute Eltern sind.
Liebe Grüße