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Bin ich ein homophobes A...?

geschrieben von Mani 
Bin ich ein homophobes A...?
08. Juni 2014 23:14
Vor 15 Jahren, ich lebte seit 2 Jahren alleine und war seit einem Jahr, nach 20Jähriger Ehe geschieden, feierten wir den 18ten Geburtstag meiner zweiten Tochter bei mir, meine 3 Töchter und ich.

Am Nachmittag gestand mir die damals 16Jährige jüngste Tochter das sie lesbisch ist. Sie stand blass neben dem Fernseher und schaute mich mit großen traurigen Augen an, was jetzt?
Ich reagierte wie eben jemand auf ein comming-out reagiert der in den 50er/60er Jahren aufwuchs, laut, hart, unbarmherzig und beleidigend. Meine Töchter verließen unter Tränen die Wohnung und ich war wieder alleine.
Zu den beiden älteren Töchter habe ich ein gutes Verhältnis, wir telefonieren, schreiben und besuchen uns. Nur zu der jüngsten gab es keinen Kontakt, was auch daran liegen mag das sie genau so stur ist wie ich, keiner machte den ersten schritt.

Bis vor einem Jahr, da habe ich ihr eine E-Mail geschrieben und um ein Gespräch gebeten, es hat sehr lange gedauert bis sie geantwortet hat. Als ich die Hoffnung schon fast aufgegeben habe, hat sie geantwortet und wir haben uns auf einen Kaffee in der Stadt getroffen.
Es war ein freundliches aber belangloses Gespräch von zwei Menschen die sich beim Kaffee unterhalten. Ich hatte vor 15 Jahren alle Vertrautheit weg-geschrien, die liebe zwischen Vater und Tochter getötet.
Seit diesem Gespräch denke ich viel nach, eigentlich fing ich schon weit vor diesem Gespräch an Nachzudenken, sonst hätte ich wohl auch nicht den ersten schritt gemacht.

Alleine, warum war ich eigentlich alleine, jetzt schon wieder 17 Jahre, meine Gedanken viele Jahre zurück, mit 14 kam ich in die Lehre und mit 27 habe ich geheiratet, warum eigentlich?
In der Pubertät hatte ich meine erste Sexuelle Erfahrung mit einem Jungen, ich erinnere mich noch an die Prügel die ich bezog als mein Vater uns erwischte. Wenn ich später daran zurück dachte, tat ich es als unwichtige Pubertäre Erfahrung ab und habe nie mehr darüber gesprochen. Da war noch ein anderer Schulfreund mit dem ich alles besprechen konnte, aber das Thema Homosexualität haben wir niemals erwähnt. Wir gingen zugleich mit 14 in die Lehre, machten mit 18 den Führerschein. Ab da gab es dann doch einige Unterschiede, er hatte eine Freundin nach der anderen und ich fand keine. In der Zeit wurde ich dann auch mal gefragt: „Bis du Schwul oder warum hast du keine Freundin?“. Nein, natürlich nicht, ich doch nicht. Jeder Gedanke der sich mit der Homosexualität aufdrängte, wurde sofort als nicht richtig wieder vergessen und von mir nicht zugelassen. In der Zeit, bei irgendeiner Party hatte ich einen One-Night-Stand mit einer Frau, mechanisch, lieblos, traurig.

Mein Schulfreund heiratete mit 23 und wir sahen uns nur noch zu den Wochenenden. 4 Jahre später, mit 27 lernte ich dann doch noch eine junge Frau kennen, es ging alles sehr schnell, wir Heirateten und bekamen eine Tochter, nach 3 Jahren noch eine und nicht ganz 2 Jahre weiter die 3. Tochter.

Ich ging arbeiten und war treu, denn ich glaubte damals ich sei Monogam. Die Zeit verging, ich nahm mir auch Arbeit mit nach Hause, mir war also nie langweilig, die Beziehung zu meiner Frau funktionierte nicht mehr. Da hat sich mich nach 19 Jahren gebeten zu gehen, ein Jahr später wurden wir geschieden.
Mit 47 Jahren war ich wieder alleine, bis auf die wöchentlichen besuche meiner 3 Töchter. Zwei Jahre später sind wir am Anfang dieser Geschichte und mich besuchten nur noch zwei Töchter. Ich arbeitete um den Unterhalt für die drei aufzubringen und um Schulden aus der Ehe abzubauen, nur nicht Nachdenken.

Die Schulden sind schon lange weg, die Kinder stehen auf eigenen Füßen ich habe nun schon das zweite Auto, aber glücklich? Was ist das? Ich denke nach, werfe Ballast ab, die Gedanken sind frei.
Ich fange an mich zu verändern, der Kurzhaarschnitt wird gegen eine mittellange Frisur getauscht, zwar etwas schütter und grau, aber mein Spiegelbild gefällt mir jetzt. Nun ist der graue Kinnbart mit dem Schnauzbart dran, weg damit. Die dicke Brille, die ich immer tragen musste brauche ich auch nicht mehr seit ich beidseitig am grauen Star operiert wurde.

Ich bekomme Zuspruch von Kollegen und Freuden, „du siehst ja 10 Jahre jünger aus“ oder „du bist ja ein ganz anderer Man“ bekomme ich zu hören, das spornt an, ich beginne Sport zu machen, 2 x die Woche, Gymnastik und Krafttraining, ich werde leichter und ich muss mir neue Sachen holen, nicht mehr grau, blau und schwarz, nein bunte karierte Hemden eine orange Jacke.
Jetzt denke ich wieder nach, denke an den Jungen in meiner Pubertät, sehe Bilder aus der Vergangenheit die ich mir seinerzeit untersagt hatte. Der verdammte homophobe Idiot in meinem Kopf hat mir alle diese Jahre was falsches erzählt. Als ich vor einiger Zeit sah wie sich zwei meiner Freunde küssten war das so schön anzusehen, der Idiot in meinem Kopf sagte keinen Ton, kein Gedanke aber ein wohliges Gefühl, was ich nicht kannte, durchzog meinen ganzen Körper.
Ab diesem Moment suche ich Information im Internet, habe mir Filme (keine Pornos, die mochte ich noch nie) angehen. Ich fühle was dabei, ich bin nicht Monogam, ich bin Schwul und das tut gut.

Mit 63 fange ich noch mal an zu Leben, es ist als wäre ich mit 14 in ein Hamsterrad gestiegen und jetzt nach 49 Jahren wider herausgekommen. 49 verlorene Jahre, nein nicht ganz die Zeit in der meine 3 Töchter geboren wurden war nicht verloren, aber alles davor und danach.

LG Mani

PS: am 02.07.2014 habe ich den Titel abgeändert, weil ich mich das jetzt nicht mehr frage, wie man an dem Update unten sehen kann.

Be true to who you are



3-mal bearbeitet. Zuletzt am 03.07.14 09:06.
Re: Bin ich ein homophobes Arschloch?
09. Juni 2014 00:51
Mensch Mani,

Deine Geschichte hat mich voll getroffen, denn im Grunde erzählt sie in Varianten meine eigene. Ich werde demnächst 65, bin verheiratet und habe 2 Töchter, zur Zeit 23 und 24 Jahre alt.

Aber ich vergesse meine Umgangsformen. Ich gratuliere Dir dazu, Dich hier so schonungslos offen gelegt zu haben. Es ist ein toller Schritt und ich hoffe, Du wirst niemals bedauernd zurück schauen!

Ich habe erst im letzten Jahr meine eigentliche Neigung erkannt und auch offenbart. Ich stehe zu ihr. Aber seit meinen Teens habe ich sie bei Seite geschoben, negiert, wollte sie nicht wahrhaben. Du bist nicht allein.

Dieses Wochenende habe ich bei (schwulen) Freunden verbracht und mit ihnen auch viele Erfahrungen ausgetauscht. Dabei ist mir aufgegangen, dass meine erste sexuelle Erfahrung mit einem Mann war (ich war damals ca. 25), noch bevor ich mit einem Mädchen zusammen kam. Es braucht manchmal lange Zeit, um Ordnung in den Kopf zu bekommen! Ich hatte die Erkenntnis wohl lange bei Seite geschoben.

So wie Du habe ich wenige Mädchenbekanntschaften gehabt und bereits die zweite geheiratet, um eine Familie zu gründen. Das ist mir auch gelungen und ich bin stolz darauf. Dennoch gibt es keinen Zweifel, dass Männer für mich die richtige Gesellschaft sind.

Quote
Mani
Be true to who you are

Wie wahr! Verstehst Du Englisch gut? Hier ist ein Film, der mir einen erheblichen Anstoß gegeben hat:

Movie Weekend

(ich hoffe, das funktioniert!)

Mir geht es wie Dir: Fast 50 verlorene Jahre? Nein! Ich habe eine tolle Lebensgefährtin in meiner Frau und zwei Töchter, auf die ich stolz bin. Aber ich erlebe eine zweite Pubertät und ich weiß jetzt, dass es andere Männer gibt, die solche wie mich trotz oder wegen meines Alters und meiner weißen Haare schätzen (das vergangene Wochenende hat dafür eindrückliche Belege geliefert!!!).

Verzage nicht. Be true to who you are!!! Accept it.

Schöne Grüße

Volker
Re: Bin ich ein homophobes Arschloch?
09. Juni 2014 12:45
Hallo Mani,

ja, das homophobe Arschloch in uns gehört "gehauen" ... aber sowas hatte ich auch.

(Schwul, rosa, Handtäschchen, ausgeflippt, anders ... nein, sowas wollte und durfte man nicht sein ... ich doch nicht!)

Keine Ahnung, wie ich reagiert hätte, wenn sich jemand aus der Familie oder dem Freundeskreis geoutet hätte.

Jetzt bist Du RAUS ... und das ist gut so. Es gibt kein zu spät, und wenn es nur einen Tag vor dem "Abschied" wäre, es würde sich lohnen :-)

Ich denke, es ist jetzt Zeit, Deiner lesbischen Tochter reinen Wein einzuschenken, und sich zu entschuldigen.

Es kommt oft vor, dass die homophobsten Leute sich dann doch als heimlich schwul entpuppen ... von daher gebe ich nichts auf angeblich "Selbsteinschätzungen" und Berichte über "total hetero Verhalten" ...

Ich wünsche Dir, dass Du mit Deiner Tochter ins Reine kommst ... und diesen schwarze Fleck auf Deiner Seele abwischen kannst.

Alles Liebe
Victor
Re: Bin ich ein homophobes Arschloch?
09. Juni 2014 20:28
@Folk0207, ich danke dir für den Zuspruch, du weist selber wie wichtig der für mich ist.
Mit dem Film hattest du recht, natürlich ich hatte mühe den Gesprächen der beiden zu folgen, aber es ging.

@Victor, ja, der schwarzen Fleck bedrückt mich schon, ihn weg-zuwischen wird nicht einfach. den letzten Kontakt gab es vor einem Jahr.
Da schrieb sie: "Bis dahin sei gewiss, dass es mir gut geht, denn dafür sorge ich schon."
Diesen Satz nehme ich mir nun zu Herzen und sorge dafür des es mir gut geht, der Fleck muss warten.

Danke euch beiden das ihr bis zu ende gelesen habt smileys with beer Wenn jemand nur den Anfang liest, bekommt er nichts mit.

Liebe Grüße

Mani

Be true to who you are
Re: Bin ich ein homophobes Arschloch?
10. Juni 2014 06:53
Hallo Mani,

Quote
Mani
Da schrieb sie: "Bis dahin sei gewiss, dass es mir gut geht, denn dafür sorge ich schon."
Diesen Satz nehme ich mir nun zu Herzen und sorge dafür des es mir gut geht, der Fleck muss warten.

Du weißt genau was passieren wird und passieren muss.

Du hast ihr damals eine Abfuhr erteilt, weil DU hetero sein wolltest (musstest und nur sein konntest).

Wenn Du ihr jetzt sagst, dass in Wirklichkeit DU auch schwul bist, dann kriegst Du die volle Breitseite ... auch hier gilt, je länger Du es selbst weißt, und damit wartest es Deiner Tochter zu sagen, um so heftiger wird die Reaktion ... (ich würde mich schon mal vorsichtshalber ducken ... )

Klar musst Du Dich um dich kümmern ... aber ich denke, so richtig gut wird es dir erst gehen, wenn Du das mit Deiner Tochter hinter Dir hast ... so weh es auch tun wird ...

Wünsche Kraft, zu Dir und zu ihr zu stehen
Liebe Grüße
Victor
Re: Bin ich ein homophobes Arschloch?
10. Juni 2014 20:46
Hallo Viktor,

Quote
Viktor
Wenn Du ihr jetzt sagst, dass in Wirklichkeit DU auch schwul bist, dann kriegst Du die volle Breitseite ... auch hier gilt, je länger Du es selbst weißt, und damit wartest es Deiner Tochter zu sagen, um so heftiger wird die Reaktion ... (ich würde mich schon mal vorsichtshalber ducken ... )
Ja stimmt, aber ich kann nichts mehr daran ändern, da ich vor einem Jahr nur einen einzigen Kontakt herstellen konnte, mit dem von mir zitiertem Satz meinte ich das ich mal meine eigene Situation in Ordnung bringe.
Den Rest muss die Zeit bringen. Vor einem Jahr habe ich mich entschuldigt, mir war aber noch nicht bewust das ich schwul bin.
Ob und wann sie, duch meine zweite Torchter, erfährt das ich schwul bin, darauf kann und möchte ich keinen Einfluss nehmen und auf die raktion erst recht nicht.

LG Mani
Re: Bin ich ein homophobes Arschloch?
11. Juni 2014 13:34
Hallo Mani,

könnte jetzt noch viel dazu schreiben, z.B. dass die Entschuldigung vor einem Jahr vermutlich nicht so ganz von Herzen kam und eher "dahergesagt" war ... (ja, es gibt Leute, die merken das!)

Mein Motto war immer, sage es selbst, bevor "andere" es hintenrum erfahren ... das habe ich bei allen mir wichtigen Leuten und Angehörigen so gehalten ... bei einem habe ich es nicht getan ... da war die "Stille Post" schneller, als ich bereit war ... dementsprechend waren die "Ansagen" etc.

Von daher habe ich Verständnis, wenn man ein paar Adressaten der Stillen Post überlässt ... aber meine Kinder gehören definitiv zur anderen Gruppe.

Dass Du damals eine wie immer geartete "Schuld" auf Dich geladen hast, weißt Du selbst, und wenn es nur Intoleranz war ... (aber Du weißt, dass es unterbewusst viel viel mehr war ...)

Deine Chance wäre, die Arschbacken zusammenzukneifen, und ihr ins Angesicht zu sagen, dass Du jetzt erst weißt, dass es die pure unbewusste Angst in Dir war "schwul zu sein", die Dich damals zu der Reaktion verleitet hat (üblich, anerzogen, ängstlich, verklemmt ... etc.)

Denke, sie wird Verständnis haben ...

Ich bin überzeugt, dass das "um Dich kümmern" viel viel einfacher wird, wenn das Thema "schwarzer Fleck" abgearbeitet ist :-))) (Stell Dir vor, sie sieht Dich mit 'nem Kerl im Arm :-o )

Egal, es wird passieren ...

Liebe Grüße
Victor
Re: Bin ich ein homophobes Arschloch?
11. Juni 2014 15:29
Hallo Viktor,

danke für die den Zuspruch, ich sehe das meine Geschichte verstanden wird.
Quote
Viktor
Deine Chance wäre, die Arschbacken zusammenzukneifen, und ihr ins Angesicht zu sagen, dass Du jetzt erst weißt, dass es die pure unbewusste Angst in Dir war "schwul zu sein", die Dich damals zu der Reaktion verleitet hat (üblich, anerzogen, ängstlich, verklemmt ... etc.)

Das würde ich sofort machen, aber der Kontakt ist nicht mehr vorhanden, andere Stadt, andere E-Mail-Adresse, jetzt bin ich zum warten verurteilt.
Quote
Viktor
Ich bin überzeugt, dass das "um Dich kümmern" viel viel einfacher wird, wenn das Thema "schwarzer Fleck" abgearbeitet ist :-))) (Stell Dir vor, sie sieht Dich mit 'nem Kerl im Arm :-o )

Das denke ich auch, aber dazu muss ich erst mal einen Freud haben, ich arbeite aber daran. smiling smiley

Nach meinem CO geht es mir richtig gut, ich hatte nirgendwo negativen Reaktionen, jetzt kann ich mir aber sehr gut vorstellen wie ich fühlen würde, wenn mir jetzt jemand all das um die Ohren hauen würde, was ich damals meiner Tochter gesagt habe.
Das Outing bei meiner ältesten Tochter steht mir, im Juli, noch bevor, da kommt sie zu Besuch. Ich habe mich entschlossen auf diese Begegnung zu warten und nicht nur zu schreiben.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 11.06.14 15:30.
Re: Bin ich ein homophobes Arschloch?
11. Juni 2014 15:51
Hihi,

Quote
Mani
... aber dazu muss ich erst mal einen Freud haben, ...

nee, nee ... das mit dem Mann im Arm kann schneller gehen, als man denkt ... HOFFENTLICH grinning smiley

lg.
Victor
Update
02. Juli 2014 09:31
Mir geht es jetzt richtig gut, mein Outing ist komplett, von meiner älteren Tochter kam nur ein einfaches "Ja und!". Auch meine jüngste Tochter hat sich gemeldet, " Um so schöner ist es ja nun, dass dir dieser Umstand noch bewusst geworden ist und du nun noch die Chance hast glücklich zu leben." schreibt sie.

Wenn ich hier im Forum die anderen Geschichten, die mir alle sehr geholfen haben, durchlese und den inneren Kampf nachempfinde den einige über Jahre hinweg durchmachen müssen, bin ich ein Glückspils. Zugegebenermaßen habe ich auch viel weniger Probleme. Ich habe keine Frau mehr auf die ich Rücksicht nehmen müsste und ich bin in Rente, was das CO doch risikoloser gemacht hat.

Ich habe mich der Gruppe „Ältere Lesben und Schwule in Wuppertal“ angeschlossen und bin dort herzlich angenommen worden. Ich bin normalerweise kein Mensch der schnell Kontakt zu anderen findet und bin eigentlich immer alleine wenn ich irgendwo hingehe. Aber nicht in dieser Gruppe, das tut so gut sich vom ersten Augenblick dazugehörig zu fühlen und mit allen sofort ins Gespräch kommen zu können.

Die Problematik sich erst so spät über die eigene Sexualität im klaren zu sein ist für diese Gruppe auch neu, aber sie wird verstanden und ich gehöre dazu. Außer dem ersten Gruppenabend wurde ich auch noch zu einem Grillabend in einer anderen Location eingeladen, auch hier das gleiche, ich bin nicht mehr anders, ich bin gleich. Soviel Kontakt zu anderen Menschen in so kurzer Zeit hatte ich noch nie, am Freitag, zur Fußballübertragung bin ich wieder da. smiling smiley

Am Sonntag Mittag werde ich mir in Köln den CSD ansehen, da bin ich aber wieder alleine.
winking smileyVielleicht sieht mich ja einer, ich bin der große dicke alte Mann mit einer Regenbogenhand auf der Brust.winking smiley



5-mal bearbeitet. Zuletzt am 03.07.14 09:08.
Re: Update
03. Juli 2014 13:12
Hallo Mani :-)

herzlichen Glückwunsch, dass alles so gut funktioniert hat.

Ganz toll und wichtig war es, dass Du es Deinen Töchtern gesagt hast.

Im Nachhinein werden Deine Töchter über DEIN Verhalten nachdenken ... und einige Anzeichen entdecken, woran man hätte erkennen können ... egal ... es ist unwichtig, was war.

Wünsche Dir viel Spaß, beim Eintauchen in die Neue Welt und beim "Du Selbst Sein!!!"

Liebe Grüße
Victor
Re: Update
03. Juli 2014 13:47
Vielen Dank Victor!

Ich weiß nicht ob es zulässig oder sogar unerwünscht ist hier einen Link zu platzieren, aber gerade für die älteren unter uns kann der sehr wichtig sein. Immer dabei. Ältere Lesben und Schwule.
So habe ich die Gruppe in Wuppertal auch gefunden und für mich ist das besser als in Bar's oder Cafes rumzuhängen.

Lieben Gruß

Mani



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 03.07.14 13:51.
Re: Update
03. Juli 2014 15:45
Hallo Mani,

vielen Dank für den Link. Genauso soll es sein. Tipps weiter geben.



PS: Und am Sonntag beim CSD in Köln werden wohl einige co30-ler auf der Deutzer Brücke (Mittelstreifen) stehen - wir halten mal Ausschau nach dem großen dicken alte Mann mit einer Regenbogenhand auf der Brust. cool smiley


LG Maks
Re: Bin ich ein homophobes A...?
04. Juli 2014 08:30
Hallo Mani,

Quote
Mani
So habe ich die Gruppe in Wuppertal auch gefunden und für mich ist das besser als in Bar's oder Cafes rumzuhängen.

finde ich schön, dass Du eine Gruppe mit gemeinsamen Interessen und Hintergründen gefunden hast.

Allerdings sollte man das "freie unter Leute" gehen nicht unterschätzen. ("rumhängen" hört sich so erwachsen und nach "Eltern-Ich" an ... auf das bin ich auch jahrzehntelang reingefallen ... jetzt ist Schluss damit)

Bar, Kneipe, ja "Szene" ... das ist auch etwas was man erleben sollte und sich gönnen darf.

Mal üben, dort zu sein, auch unter "Fremden" wahrgenommen zu werden, ein Lächeln austauschen, einfach mal jemanden anzusprechen, sich ins Gespräch einmischen, und und und.

Und dann gibt es da noch die "Bekannten" (die man meist bloß vom Sehen kennt). Man wird wirklich herzlich begrüßt und verabschiedet ... ich erlebe das als etwas sehr Großartiges.

Von daher wünsche ich viel Spaß beim "ausgehen" smiling smiley
(Denke, die Leute von Deiner Gruppe werden auch unter "Leute" gehen)

lg.
Victor
Re: Update
06. Juli 2014 19:15
Quote
Maks
PS: Und am Sonntag beim CSD in Köln werden wohl einige co30-ler auf der Deutzer Brücke (Mittelstreifen) stehen - wir halten mal Ausschau nach dem großen dicken alten Mann mit einer Regenbogenhand auf der Brust. cool smiley
Also ich war da the finger smiley bin wohl doch nicht groß genug eye rolling smiley. Wie wäre es für den CSD 2015 mit einem CO30+X T-shirt cool smiley
Re: Update
06. Juli 2014 21:48
Hallo Mani,

da schaut man mal ein paar Tage nicht rein und schon passieren die tollsten Dinge. Gratulation! Ich freue mich vor allem, dass es Deine Töchter so gut aufgenommen haben.

Schade, dass es bei mir mit dem CSD doch nicht geklappt hat. Aber was nicht ist kann ja noch werden. Der Grund ist einfach der gewesen: CO hin oder her, ich habe eine Familie, die zu mir hält. Sowas funktioniert nur, wenn alle Seiten Zugeständnisse machen. Am 2. Juli 65 werden und zwei Tage später für 3 Tage nach Köln verschwinden, das war diesmal einfach nicht zumutbar, obwohl ich mir das gerne selbst geschenkt hätte. Auf der anderen Seite gehe ich abends recht regelmäßig aus, ohne dass ich das meiner Frau erklären muss und ohne dass sich meine Töchter wundern. Und auch für ein langes Wochenende kann ich problemlos weg, habe es getan und werde es wieder tun. Da kann ich nicht meckern.

Deinen Link habe ich gleich mal angeschaut. Anscheinend gibt es da ein sehr starkes Nord-Süd-Gefälle. Mann könnte echt neidisch sein und den Wunsch empfinden, nach NRW zu ziehen! Wir sind hier noch ziemliches Entwicklungsland!

Schöne Grüße

Volker
Re: Bin ich ein homophobes A...?
16. Juli 2014 20:43
hej MANNI

das rührt einen ja total.. was du da schreibst...
ich bin 57 und ja klar

diese verdammten FASCHO Jahre nach dem Krieg...
ich habe lange gedacht, mein Vater brächte mich einfach um, wenn er ES erführe
.. ich sag dir...
ich habe mich irgendwann per Post geoutet und mein Vater tat so, als hätte es den Brief nie gegeben..

das ist vergangen .. er ist tot

ich will leben...
frei und mit n paar Freunden ,die mich verstehen...

LG
jürgen
Re: Bin ich ein homophobes A...?
22. Juli 2014 13:52
Danke für dein Verständnis Jürgen!

Quote
Jorgito
ich will leben...
frei und mit n paar Freunden ,die mich verstehen...

Ja leben, das kann ich jetzt, frei mit n paar Freunden die ich gefunden habe und die mich verstehen.
Dabei geht es mir im Vergleich zu vielen anderen Schicksalen, die hier auf CO30 stehen, richtig gut,
ich brauche ja auf nichts und niemand mehr Rücksicht nehmen wenn ich sage: "Ich bin schwul, und das ist auch gut so".

In meiner Geschichte habe ich bisher noch nicht erwähnt das ich seit 20 Jahren an Psoriasis (Schuppenflechte) leide, weil es zunächst nichts mit der Geschichte zu tun hatte. Aber jetzt, 3 Monate nach meinem CO ist diese Hautkrankheit fast verschwunden. An dem Spruch: „Die Haut ist der Spiegel der Seele“ scheint was dran zu sein und so hat die Psoriasis doch was mit meiner Geschichte zu tun.

Meine Geschichte ist noch nicht zu ende, sie fängt jetzt erst an!

Lieben Gruß
Manfred
Re: Bin ich ein homophobes A...?
22. Juli 2014 14:04
Hallo Manfred,

Quote
Mani
Aber jetzt, 3 Monate nach meinem CO ist diese Hautkrankheit fast verschwunden.

ja, ich denke, die Haut ist der Spiegel der Seele.

Ich freue mich für Dich, dass offensichtlich der innere Stress dabei ist, abgebaut zu werden.

Du wirst endlich DU ...


Leider haben das andere nicht geschaft (Robert Enke, Andreas Biermann) und haben den Freitod gewählt. Die Sackgasse Fußballumfeld mit Managern, Trainern, Fans, Freundinnen, Spielerfrauen, Scheinehen und Kindern hat wohl zu hohe Mauern, da geht man lieber ... auch ganz :-o

Rein statistisch ist es wahrscheinlicher dreimal im Lotto zu gewinnen und danach sofort dreimal vom Blitz getroffen zu werden, als dass bei 32 Fußballmannschaften mit 20 Leuten NIEMAND schwul ist ...

Thomas Hitzelsperger hat es geschafft, und hinterher interessiert es keinen Menschen mehr, mit wem er flirtet, oder mit wem er seine Nächte verbringt ... man muss nur Mut haben, es geht.
Er war im Fernsehen, als Co-Moderator, und es geht ihm offensichtlich gut!

Ich wünsche Dir und allen anderen, dass sie ihren Weg gehen, und dabei noch so manche "seelische" und körperliche Belastung loswerden :-)))

lg.
Victor
Re: Bin ich ein homophobes A...?
22. Juli 2014 20:00
das ist ja GENIAL..
ich freue mich sooooooooooooooooooooooooo für dich..
Wahnsinn...

voll gut
Re: Bin ich ein homophobes A...?
05. Oktober 2014 22:18
Eine merkwürdige Situation.

Am Donnerstag, dem Tag vor dem Tag der Deutschen Einheit kam der „EX“ von meinem Freund zu Besuch, nun er nächtigte im Gästezimmer. Aber ich war schon etwas beunruhigt da ich am Abend des Feiertages noch nach Hause musste. Als ich am Samstag wieder bei meinem Freud war, war der „EX“ aber nicht mehr da, mir ist ein Stein vom Herzen gefallen. Könnt Ihr das verstehen?
Re: Bin ich ein homophobes A...?
08. Oktober 2014 14:31
Ja klar kann ich das verstehen ...

Allerdings ist es öfter so mit den EXen, dass die als Freund behalten werden ...
(und sei mir nicht böse, man kann dann doch mal aus Versehen im Bett landen ...)

Wenn das nicht zur Regel wird ... Schwamm drüber!
Re: Bin ich ein homophobes A...?
08. Oktober 2014 20:18
Hallo Manni,

das sehe ich bei verschiedenen Bekannten auch. Da hat so mancher einen Ex. Der kommt dann mal vorbei und schwups ... ! Deshalb ist er trotzdem Ex. Und Du bist der neue Platzhirsch. Mach Dich nicht verrückt. Offen drüber reden hilft allerdings.

Schöne Grüße

Volker
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