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Von der Eigendynamik meines co, und es ist schön

geschrieben von Maks 
Von der Eigendynamik meines co, und es ist schön
03. März 2012 14:21
Liebe Leser,
auch ich habe in meinem privaten Archiv gestöbert. Hier nun meine Geschichte. Sie wird, wenn es passt fortgeschrieben.

Von der Eigendynamik meines co, und es ist schön

Auch ich hätte es eigentlich wissen müssen, das ich schwul bin. Hab die Zeichen nicht deuten wollen. Meine Ziele waren halt in der Jungend andere.
In Kürze : mit 16 mit einem Nachbarsjungen ersten sexuellen Kontakt - das wiederholte sich unter Alkohol mit 17+19. Hatte ein schlechtes Gewissen , da mein Nachbar noch jünger war und ich doch bald Erwachsen. Beim Bund erregte mich ein Kamerad der so süß aussah , ein andere machte mich an, ich bemerkte das aber nicht wirklich. Mit 20 mit einem Arbeitskollegen gemeinsam gebadet. In der Nacht kamen die Sehnsüchte - ich lies es aber nicht zu. Er war doch noch so jung.

Mit 23 kam dann erstmal das “Aus”. Ziel war, eine Frau und Kinder - Hausumbau - alles nach Plan
24 Verlobung , 26 Heirat, 29 1. Kind, 31 2. Kind.
Da taten sich schon wieder Anzeichen auf. Ich denke da an die Bahnfahrt - mir gegenüber ein Mann - der strahlte irgendwelche Reize aus. Ich wollte mich kontrollieren ob ich schwul sei.
Dann der berufliche Wechsel nach Köln - hier war ich öfters allein - und der Reiz ,mir die eine oder andere schwulen Zeitung zu kaufen. Zu hause angekommen , wurde das einfach vergessen.
Sozialer Einsatz in Kindergarten, Grundschule, Feuerwehr.
Dann mit 40 ging die Ehe meines/unseres Freundes in die Brüche . Meine Exfrau und ich kümmerten uns um unseren gemeinsamen Freund.
43 , ich hab die Nähe und das Gefühl zu meiner Frau schleichend verloren - sie hat die Nähe und alte unterdrückten Gefühle zu unserem gemeinsamen Freund aufgebaut. Ich parallel dazu, zu einem jungen Mann. Ich hatte so heftige Gefühlswallungen, die ich so in meinem Leben noch nicht gekannt hatte.
Auf einer Betriebfeier hab ich mich ihm gegenüber geoutet. Ich hatte das Gefühl ,das er schwul sein könnte und ich wollte ihm helfen. Er hat es zwar verneint, mich dennoch in den Arm genommen und gesagt, es ist nicht schlimm das ich schwul sei, er möge mich trotzdem. Ich weis zwar nicht was in uns gefahren ist, dennoch haben wir schöne Stunden verlebt. Ich/Wir haben einfach den Augenblick genossen. Inzwischen ist er mein wahrer Freund - nicht Schwul. Und er hat mir die Tür geöffnet, mich zu öffnen. Zeitgleich habe ich in der Jugendfeuerwehrzeitschrift einen Artikel über Schwule in der Feuerwehr gelesen. Dadurch hab ich mich mit dem Thema intensiv auseinander gesetzt . Bin auch auf co30 gestoßen. Konnte erst nicht so wirklich mit den “Problemen” was anfangen.
2005 also mit 45 - haben meine EX-Frau und ich unser Ehe nach 19,5 Jahren beendet. Sie konnte zu ihrem Lover. Und ich hatte meine Ruhe. Hab mir ein Jahr Zeit genommen um herauszufinden, was ich will. Während dieses Ruhejahres habe ich Kontakt zu Schwulen gesucht. Nach dem ich den ersten getroffen habe, hab ich gedacht , das ist es so auch noch nicht. Mir kamen Zweifel. Nur das ich mit der einzigen Frau zum Schluss nicht zurecht gekommen bin, heißt doch lange noch nicht ,das ich schwul bin, oder.
Meine Gefühlsschwankungen zum meinem jungen Freund, das durfte ein Chatter, den ich schnell auch persönlich traf, ertragen. Er war ein guter Zuhörer. Ist er auch heute noch.
Zum Jahreswechsel 2006/2007 war mir klar ich bin schwul. 2007 soll ein besonderes Jahr werden.
Mein co beginnt. Im Januar lernte ich ein nette Paar (m/m) kennen. Herzlichen Dank, ich fühlte mich bei denen richtig wohl. Einfach mitzuerleben wie normal die Liebe unter Männern sein kann. Ein zärtlicher Kuss , eine liebevoller Blick, einfach alles ganz normal. Die beiden haben mir dann auch mal die so genannte Szene gezeigt. Es tat einfach gut, das Gefühl zu haben, die Menschen um dir herum sind schwul.
Ein Chatter fragte mich mal, ob meine Kinder es denn wüssten. Ich hab gesagt, erst wenn sich etwas konkretes tut ,werd ich es ihnen sagen. Meine EX , ihr neuer Mann sowie meine EX Schwiegereltern wussten seit 2005 von meinen Neigungen. Da erfuhr ich im April das in dem Ort wo ich arbeite erzählt wird , ich sei schwul. Da hab ich es meinen Kinder gesagt. Meine Tochter (16) hatte sich so etwas schon gedacht, mein Sohn brauchte einen Tag, dann war für ihn die Sache erledigt.
14 Tage später hatte ich auch einen netten Mann kennen gelernt. Bei dem Frühsommer in diesem Jahr, hatte ich auch kein Problem mit ihm in meinem Garten uns zu sonnen. Alle Nachbarn hätten es sehen können. Ich fühlte mich einfach Glücklich und zufrieden.
Juni - durch Zufall am Kirchentag an einem co-Workshop teilgenommen. Das tat richtig gut. 18 fremde Menschen sprächen sehr offen über ihre Probleme und ihrem Weg im co.
2 Tage später wusste ich , warum der Workshop für mich wichtig war. Meine Schwester fragte mich nach meinem Lebenswandel. Sie hatte etwas gehört. Sie war etwas traurig das ich ihr noch nichts erzählt hatte. Sie hätte damit überhaupt kein Problem. Am nächsten Tag hab ich es dann meiner Schwägerin und meiner Cousine gesagt. Somit ist meine Familie informiert.
Auch in der Feuerwehr und im Gesangverein ist das Thema wohl durch. Letzte Woche erhielt ich eine Mail. Dort schrieb mir ein ungeouteter ,dass das Thema im Gesangverein , in dem ich nicht bin, besprochen wurde. Auch dort kein Problem.
Jetzt bin ich einfach neugierig, wie ich in meinem direkten Umfeld auf Schwule treffe.
Es ist einfach toll und hilfreich neue Menschen kennen zu lernen . Ob im Chat, insbesonders hier bei co30, aber auch persönlich. Und wenn zu viele km dazwischen liegen ,auch telefonisch.
Vielleicht trifft mann sich ja mal bei einem usertreffen oder sonst wo.

Maks

Mein Weg 2.Teil

Es ist jetzt fasst ein Jahr her, das ich meine Geschichte hier aufgeschrieben habe.
Oder genauer gesagt erst ein Jahr. Was ist danach so alles passiert.
Das coming out lief irgendwie automatisch so weiter.
Zur Weihnachtsfeier war es Thema. Positive Resonanz meiner Kollegen und deren Ehefrauen.
Negatives - wie; ja dem sieht man das demnächst auch an das der schwul ist - und dann werden Schwule ja so schnell krank, usw. wurden hinter meinem Rücken erzählt. Aber was solls. Lass die Leute reden,……

Erfahrungen hab ich auch gesammelt. Meinen Bekanntenkreis erweitert und mich mit denen getroffen. (Stammtisch Olpe -CSD Siegen - Privatparty (ganz normales Grillen) -co30 Treffen Mannheim - Erkunden Szene Dortmund - Köln - Siegen -Neujahrsempfang - Wanderungen mit der Gruppe Stepp by Stepp - queer Filmfestspiele Köln - csd Köln )
Auch das eine oder andere mal - Händchen haltend durch die Stadt laufen. Das tat verdammt gut. Auch wenn es vielleicht nach mehr aussah, mir tat es einfach gut. Das Gefühl zu haben, jemand lieben an der Hand zu haben.

Und als das Jahr 2007 zu Ende ging, das Gefühl zu haben, bereit zu sein auf eine Beziehung.
Was auch immer eine Beziehung ist oder wie ich eine Beziehung sehe.

Und durch mehrere zufällige Ereignisse hab ich meinen Schatz gefunden.
Ich ließ mich überreden nochmals zu einem Schwulenstammtisch zu fahren. Dort war u.a. jemand (auch nur auf Grund einer Überredung) der auf ältere Männer steht. Dieses war für mich einfach mal interessant, die Sichtweise eines Jüngeren kennen zu lernen, der auf ältere steht.
Und da dieser jemand auch gern wandert , hab ich mich mit ihm zum Wandern verabredet. Er gehörte nicht zu meinen Zielkandidaten und ich auch nicht zu seinen.
Aber wie im richtigen Leben, erstens kommt es anders als man zweitens meistens denkt.
Es hat irgendwie gefunkt. Und nun gestallten wir diese Beziehung seit über 7 Monaten.

Und es ist schön dieses auch öffentlich zu tun. Händchen haltend durchs Dorf zu laufen.

Das coming out hat somit 2008 keine große Bedeutung mehr. Das Thema ist soweit durch.

Für mich stellt sich eher die Frage, wie lebe ich in Zukunft. Wie gestalten wir die Beziehung.
Wie bekomme ich das alles unter einen Hut. Arbeit -Freizeit - Haus + Garten - Beziehung mit 2 Wohnorten - gemeinsame und getrennte Freizeitgestaltungen . Also das einfache Leben leben.

Ich denke hiermit ist meine Geschichte zum coming out erstmal abgeschlossen.


Liebe Grüße an alle “aktiven” und insbesondere “passiven” Lesern
Euer Maks

An alle “passiven” Lesern - bringt doch Eure Geschichte einfach ein.
Mir hat das echt geholfen mich besser kennen zu lernen.


2009 - das Jahr der (Nicht)Gefühle
Nun befinde ich mich im dritten Jahr als Schwuler - 2007 mein zugüges co und die ersten Männer und zum Schluß die Bereitschaft eine Beziehung einzugehen. Komisch war es schon, das ich das "verliebsein" so ähnlich ausgeschaltet hatte wie damals bei meiner Frau. Ich fühlte mich einfach wohl und angekommen.
Anfang 2009 krempelte sich mein Leben halt weiter um. Vom Bürogebäude der Schwiegereltern habe ich mich nun getrennt. Es war überfällig, aber erst jetzt war der Weg auch emotional frei. Hatte den Kopf und den Bauch frei etwas neues zu finden. Ganz nach dem Motto weniger ist mehr.
In der Beziehung zu meiner ersten Beziehung fühlte ich mich irgendwie so nicht mehr ganz rund. Die Gefühle waren aufeinmal weg. Genaugesagt ich selbert hatte keine Gefühle - keine Emotionen mehr. Grausam.Was fehlte mir - wie geht mein Weg weiter - Es kam der Gedanke aus Ende 2007 hoch, als ich mir sagte: Ich will jetzt diesen Weg in eine Beziehung einfach mal gehen -Nicht voher alles ausschließen - Es wird nicht für Ewig sein - auch wenn es mir dann Leid tun wird. Und so ist es auch gekommen. Pfingsten musste ich mich von ihm trennen. Und es tat mir Leid.
Und wie kann ich Gefühle entdecken. Wo sind sie in mir. Wer wird sie wecken. Ich habe Angst. Denn so wirklich waren sie nur selten in meinem Leben.Ich kann mich kaum an sie erinnern.
Und was nun?
Ich erinnere mich an 2006 - als ich angefangen habe mich selber zu finden. Erst das Nötigste - was ist/war das nochmal? Und was ist es heute?
Es viel mir schwer - hatte im Grunde zu nichts mehr Lust. Ich hab mich dazu gezwungen auch das Mögliche zu tun. War zum Teil aber zu Lasten des Nötigsten. Das belastete mich aufs Neue. Mußte mir dann aber immer wieder sagen. Das ist mein Weg. Es wird sich die Tür schon auftun die ich nun gehen soll.
Und es taten sich Türen auf. Ich habe Grenzen überschritten. Neue Erfahrungen. Es war schon unheimlich schön- dennoch die "no goes" überwiegten. Ich möchte meine "Freiheit" erstmal nicht aufgeben. Oder ist es die Angst vor meinen Gefühlen. Ich weis es nicht.
Und dann dachte ich so - das Nächste was passiert ist , das ich mich in jemanden verliebe und er nicht für diese Reise zur Verfügung steht.
So bin ich weiter auf meiner Reise - versuche so weit wie möglich neben dem Nötigsten auch das Mögliche mir anzuschauen. Egal ob bei der Pfingswanderung -step by step - der Abschlussfilm beim Queer Filmfestival - der CSD in Köln - Siegen und Iserlohn. Alles interessant und dennoch so weit weg. Wo ist mein Weg. Schön sind die Telefonate, Wanderungen oder einfach bei mir im Garten sitzend, mit meinen neuen Bekannten und die Information über deren Weg. Die Spiegelung die sie mir geben sind manchmal erschreckend und dennoch wichtig. So mancher Tipp den ich schon mal gebe, kommt zum passenden Moment zurück zu mir. Es fällt mir dennoch schwer meine "eigenen" Tipps dann auch zu befolgen(*g*).
Und dann , einfach plötzlich und unerwartet. Was löst dieser Mann ihn mir aus . Ich weis es nicht, es ist einfach schön und unheimlich zu gleich. Ich genieße diesen Augenblick. Dieser Augenblick zeigt mir, das in mir doch noch etwas verborgen ist, was raus will. Meine Schmetterlinge in mir träumen davon fliegen zu können.Und sie wissen seit diesem Jahr das sie es auch können. Allein der Traum daran macht mich glücklich.
Und der Zufall oder war es Bestimmung, wir konnten uns in der darauffolgenden Woche treffen.
Und es war ein Treffen der vorsichtigen Annäherung. Ich spürte seine Angst vor Gefühlen. Es war irgendwie mein Spiegelbild meiner Angst, Durch Erzählungen meiner gerade entdeckten Gefühlswelt versuchte ich ihm etwas von seiner Angst zu nehmen. Es war für mich aber auch wichtig über meine Gefühle zu reden. Denn es ist ja , wie oben schon beschrieben - Neuland - für mich, zu meinen Gefühlen zu stehen und darüber zu sprechen. Und es war zum Schluß schon unheimlich, welche Kraft in meinen Gedanken langsam reiften. Es war schon ein Spagat die im ersten Anschein unterschiedlichen Gefühlswelten sich annähern zu lassen. Und so haben wir uns nach einen schönen Nachmittag/Abend ohne die Grenzen zu überschreiten verabschiedet.
Was löste diese Begegnung in mir aus. Der Gedanke an dieses schöne Erlebniss machte mein Herz freier. Der Lebensmut stieg. Ich konnte motivierter arbeiten.
Nur meine Euforie überschüttete ihn, und wenn ich ehrlich bin, mich auch irgendwie. So mußte es wie ich langsam fühlet zu einem Ende kommen. Was heißt hier Ende, es ist eine andere Demension? Wieder ein wichter Schritt in meinen Leben. Ich hatte soviel Energie in mir, das ich vieles was schon lange erledigt werden mußte , also das Nötigste, erledigen konnte. Er gab mir durch seine "Zurückhaltung" den Raum den ich brauchte, auch mal meine leisen Töne zu hören.
Was schwierig war, war halt nicht an ihn zu denken. Denn garade etwas n i c h t zu tun, geht ja nicht. Man muss schon etwas anders tun.
Mein Unterbewusssein schlug schon mal Kapriolen in den Zwischenzeiten. Er tauchte in den altäglichsten Gegenständen und Ereignissen auf. Sonderbar und ich mußte manchmal schmunzeln, wie es ein Mensch schaft, sogar durch seine Abwesenheit so nah bei mir zu sein.
Und nun gegen Endes des Jahres stellt sich heraus, das gerade, mein durch Abwesenheit glänzender "Schmetterlingswecker" mir geholfen hat, meinen Weg weiter zu gehen.

Und zum Jahresende taucht auf einmal ein neuer Mann in meinem Leben auf.
Viele Pusselteile ergeben auf einmal ein viel größeres Bild.
Und mit ihm nun weiter CO-Schritte gemeinsam gehen.
Dabei begleiten uns unsere Freunde und Bekannte in der neuen Welt. Gut das es Euch gibt.

Viele Liebe Grüße Maks






(M)eine Geschichte wird weitergehen - das wirkliche Leben leben.


CDS Köln 2010 - co30 and friends

Am Wochenende war nun mein 4. CSD in Köln - wieder anders und auf seiner Weise einfach sehr schön.

Der Reihe nach - hatte schon ein Freitag die Essenvorbereitungen für ein Picknick am Rheinufer mit viel Freunde absolviert. Samstag - hoffentlich komme ich nicht zu spät - war ich dann doch schon früh da , und konnte noch ein “Mittagsschläfchen” im Park machen bis der erste co30ler auftauchte. Die anderen ließen auch nicht lange auf sich warten. Und somit hatten wir schon den ersten Höhepunkt. Jeder hatte etwas leckeres mitgebracht.
Leider war der Wettergott nicht ganz so lieb zu uns und lies einen Blitz in den Kölner Dom einschlagen. Der anschließende Regen hat uns dann in eine sehr enge Position gebracht. Die Picknickdecke über unseren Köpfen reichte nicht ganz und somit wurde wir nass.
Gut das ich für mich vorgesorgt hatte., etwas Umwäsche im Rucksack . Spontan entschieden wir uns dann zum Rudelgucken das Deutschlandspiel im Deutzer Bahnhof zu sehen .

Anschließend zogen wir zum Heumarkt um auf dem Platz den Abend zu erleben. Wichtig für mich ist am dem Samstag Abend halt die Schweigeminute anlässlich der HIV-Verstorbenen. Neben Party - Politik - auch Besinnliches. Es kann jeden von uns treffen.!

Zurück zur Party:
Ich genieße es einfach in der großen Menge zu “schwimmen” Hier kann ich einfach Ich sein.
Die ungezwungene Atmosphäre , Augenkontakte , kleine Flirteinlagen, einfach mal wildfremde (und bekannte)Männer herzlich drücken, …. . Und beobachten, wie die Flirtversuche der anderen so klappen. Da gibt es ja Möglichkeiten *g*

Die Musik spielte bis 24 Uhr (nach Verlängerung) und dann ab noch in die Schaafenstr. - Das war gewaltig, so viele Männer auf einem Haufen -

Am nächsten Morgen - Treffen auf der Deutzer Brücke -Parade ansehen. In diesem Jahr ist mir aufgefallen, das ich gar nicht mehr so nach den schrillen Typen gesehen habe. Mir fielen eher die anderen auf. So wie Du und Ich. Weg vom dem Schubladendenken .
Wir hatten so einen Spaß mit den umliegenden Zuschauer und mit uns selber. Ein “Erst-CSD-Teilnehmer” hat uns einfach mit seiner Begeisterung mitgerissen und mich “angesteckt” . Dieses erlebte ich dann am Nachmittag, als er schon weg war.
Am Nachmittag hab ich dann mal alleine mir die Infostände angesehen. Dieses “auch mal alleine Rumziehen” finde ich ganz wichtig, wenn man sich zum CSD trifft. Somit ist das alles kein feste Gruppe , man trifft sich halt hier und da. Auch andere co30-lern und deren friends habe ich somit auch getroffen. Es werden ja immer mehr. Schön das es euch gibt.

Und dann ging die Party erst richtig los - der Abschluss mit dem WDR4 Schäferstündchen - singen , flirten, tanzen, schmusen,….
…und dann, als die Musik aus war, da lief mir doch ein so hübscher Mann in die Arme - er drückte mich und wünschte mir noch einen schönen Abend. L warum hab ich den so spät erst gesehenL darauf war ich nicht mehr vorbereitet, spontan noch passend zu reagieren. Unsere Truppe (und ich)wollten gern noch am Rheinufer den Abend langsam ausklingen lassen. Das tat dann noch mal sehr gut.

Der Weg nach Hause ist dann immer etwas “schmerzlich” .Zurück in den Alltag.
Ein Trost.
Der nächste CSD Köln kommt bestimmt.
Ich kann nur empfehlen , einfach beim nächsten mal mitzukommen. Sich treiben lassen in der großen anonymen Welt.

LG Maks


Fortsetzung/Ergänzung folgt
Re: Von der Eigendynamik meines co, und es ist schön
03. März 2012 14:25
Re: 2010 - Erfahrungen leben.....
geschrieben von: maks (-)
Datum: 31. Dezember 2010 14:50

Hallo Ihr Lieben,
melde mich zu einem Jahresrückblick.
Mein Motto in dem abgelaufenen Jahr war:

2010 -wir können mit einander reden - wir können gemeinsam schweigen - aber das ist nicht alles- nur wer die Erfahrung lebt ist auf seinem Weg

Der "Weihnachtsmann" von 2009 hat sich nicht lange gehalten.
Er merkte zu Weihnachten schon, das sein Weg ein anderer ist. Dieses öffnete mir die Tür für weitere Möglichkeiten.

Ich durfte einfach meine Erfahrungen leben.....


Durch die Silvesterfeier im andersroom wurde eine Verdingung zu einer netten Männergruppe geknüpft. Mit denen treffen ich mich ca einmal im Monat zum Saunieren. Quatschen - Essen und sich wohlfühlen. (keine Gay-Sauna)

Auch die Vertiefung der Kontakte mit den "alten" Bekannte setzten in diesem Jahr sehr schöne Höhepunkte.

Ich denke da u.a. an schöne Wanderungen(bei Regen, Matsch und Sonnenschein), Filmabende, den CSD in Köln (was war das für ein Fest) , Kölner-Lichter ( einmal mit einem Mann in Arm sich das Feurwerk ansehen), Pink-Monday in Düsseldorf ( ach war das ungezwungen), Kinoevents (5 Schwuppen im Cabrio *g*) , Fantasiapride (Achterbahn und abtanzen) und die privaten Treffen mit Kaffetrinken,Grillen, gem. Kochen nicht zu vergessen.

Und nicht zu vergessen die "neuen" Kontakte. Ob am Telefon oder auch bei einem Treffen. Wer weis , wen ich über wen mal kennen lerne.

Ein Jahr geht zu Ende und 2011 steht vor der Tür.

Ein neues Jahr ist wie ein neuer Raum, den wir betreten.
Hinter uns schließt sich eine Tür, vor uns öffnet sich eine andere.
Nimm dir Zeit, bevor du eintrittst:
Was erwartet dich?
Was wünscht du dir?
Was soll anders werden ?

Und dann tritt ein und lebe deine Träume.



In diesem Sinne ein frohes Neues Jahr - Euer Maks
Re: 2011 - das Jahr "dazwischen"
19. Dezember 2012 16:52
Hallo Ihr Lieben,

das Jahr 2012 geht langsam zu Ende und ich stelle fest, das ich über 2011 noch gar nichts geschrieben habe.
Mein Jahr “dazwischen” halt winking smiley

Jedes Jahr hat bei mir ein gefühltes Motto. Neben den fast schon zu Normalität gewordenen Aktivitäten, erfreuten mich in 2011 drei sehr sehr schöne Ereignisse.


33. Ev.Kirchentag in Dresden - ….da wird auch dein HERZ sein.

Vorgeschichte :

Jetzt im Nachhinein wird mir auch klarer warum gerade auch Dresden so mein Herz erweckt hat. 2006 war ich das erste mal in Dresden. Damals mit der Feuerwehr. Mein erster Feuerwehrausflug nach dem Ende meiner Ehe. Als der Vorschlag von der Feuerwehr kam, nach Dresden zu fahren, hat mein Herz gesagt, da will ich hin.
In Dresden angekommen - das komische Gefühl - warum bin ich hier. Und dann noch “allein” in einer Gruppe. Es machte mich traurig. Da habe ich mir gesagt, mach das beste daraus. Erfreu dich und tue das was mir gut tut. Ich bin dann allein durch Dresden gezogen, es nur für mich zu genießen. Ja , und dann auch der Wunsch jemanden zu finden mit dem ich solches gemeinsam tun kann.

Wünsche werde war.

2007 - Kirchentag in Köln - comingout Workshop - und einen inzwischen wahren Freund das erste mal getroffen.

Ende 2010 kam bei uns beiden der Wunsch auf, nach Dresden zum Kirchentag zu fahren.
Im HuK Zentrum und Gemeinschaftsquartier vielleicht “alte” Bekannte treffen und neue kennen lernen.
Wir haben vieles gemeinsam , aber auch getrennt erlebt. So hatten wir, wenn wir uns wieder trafen genug zu erzählen. Alles dann noch festgehalten in einem Videotagebuch. Eine sehr schöne Erinnerung.

Zu den highlights gehörten u.a.

Frühstück im HuK Zentrum incl. als Helfer tätig

Stadtführung durch das schwule Dresden - gestern und heute -
Anna Katharina Müller , die Stadtführerin , hat damals 2006 die Stadtführung auch gemacht. Da war es mir noch etwas “unheimlich”. Frau Müller ist wohl ein Transgender.

Dampferfahrt auf der Elbe mit Männern aus dem HuK-Zentrum.
(mit interessanter “Tanzeinlage” von jungen Männern am Elbeufer - diese drehten sich auf einmal um und zeigten ihre nackten Hintern winking smiley … und die Männer auf dem Schiff jubelten. Ob die “Jungs” wussten ,was für eine “Freude” sie uns bereitet haben winking smiley

Auf dem Schiff lernte ich Johannes Brinkmann kennen . Eine Überraschung - er hat einen Abend gestaltet. Mit Ausschnitten aus seinem Programm “Michael - Hausfrau und Mutter.”
Und dem Hinweis, das er in Essen das Stück “Patrik 1,5 “ spielt.
So war uns klar, das wir auch mal nach Essen fahren werden. (und wir waren sogar zweimal da)

Feierabendmahl im Treffz-Bau Hörsaal (neben dem HuK-Zentrum)
Was ich nicht sofort begriff, war auch, das an diesem Abend, neben dem Abendmahl auch zwei Segnungen stattfanden. Ein Frauenpaar und ein Männerpaar wurden gesegnet. Es griff mich emotional an. Einerseits die Erinnerung mich auch schon mal vor Gott um seinen Segen gebeten zu haben(Heirat) zum anderen ,die Vorstellung, ob mein Lebens es noch mal für mich vorsieht - dieses mit passenden Mann zu tun.
Ich wollte doch gern noch mal an dem CO-Workshop teilnehmen. Irgendwie hatte ich das Bedürfnis zum Abrunden meines Prozesses , welcher mit dem Workshop 2007 begann.

Zweifel überkamen mich. Ist es richtig dort aufzuschlagen. Wie verhalt ich mich. Störe ich vielleicht den Workshop. Vielleicht frage ich ja einfach. Sozusagen als Co-Leiter oder wie auch immer.

Nicht soviel Gedanken machen - Einfach laufen lassen. Unser Art , die wir beim Kirchentag geübt haben. Und so ergab es sich , das kein Teilnehmer zum Workshop kam und ich somit ein “Einzelgespräch” mit Pfarrer Helmut Gottschling führen durfte. Es tat mir noch mal richtig gut so meinen Änderungsprozess zu beschreiben. Einen interessanten Tipp hat mir Helmut auf den Weg mitgeben. Da ich mein “Helfersyndrom” nicht so ganz ausschalten kann und ich auch gerne Tanze, fragte er mich, ob ich der Führende oder der Geführte bin. Traditionell halt der Führende.
Er hat die Erfahrung mit seinem Mann gemacht, beim klassischen Tanzschultanz sich auf die Rolle des Geführten einzulassen. Sich hingeben. Vertrauen. Bei ihm hat das neue Seiten in ihm erweckt. Finde einen interessanten Ansatz auch zum Thema “helfen lassen “ - “Hilfe annehmen”
Jetzt fehlt nur noch der passende Tanzpartner für mich, mit dem ich das “üben” kann.


Abendveranstaltung - “I have a dream” Großkonzert mit 2Flügel - Benjamin Seipel - Chritina Brudereck -

Als Burma-Botschafter vom World Vision präsentiert das Duo 2Flügel Träume für diese Welt.
Texte, mal schockierend, mal zum Schmunzeln. Töne, die improvisieren, wüten und singen. Der eine Flügel ist ein Instrument, der zweite unsichtbar, wie der Schwung eines Engels.

Denke gerade an den Stern von Betlehem und der Fotograf .- Besinnlich -

Und an die Geschlechter der Begriffe.
Schokolade ist weiblich und Fußball männlich J

Und dann der Abschluss mit dem Kirchentagswirbel - incl. Ballliste winking smiley

…und Abends , nach einem jeweiligen langen Tag .
In der Gemeinschaftsunterkunft uns zu den anderen gesetzt ,die im Hof sich versammelt hatten. Ein weiters Ausklingen des Tages. So hatte ich mir gewünscht, das solche Begegnungen öfters geschehen währen.
Und das “Gute Nacht, Schlafe gut “ - das kam so gut in meinem Herzen an.


Geschockt hat mich die seltsamen Argumente am Rande des Abschlussgottesdienstes.

Etwas Stress gab es beim Freihalten der Rettungswege (Treppen) Die Einsicht ließ zum Teil sehr zu wünschen übrig. Der Hinweis auf die Love-Parade, wurde mit dem Hinweis - “Wir sind hier doch auf dem Kirchentag - einfach ignoriert. Als ob das etwas anderes ist. Massen sind Massen und da ist es einfach wichtig Rettungswege freizuhalten.
Einen kleinen Vorgeschmack wie es plötzlich passieren kann. Während des Gottesdienstes krachte ein dicker Ast auf die Treppen. Es ist noch mal gut gegangen.

Der Gottesdienst rundete dann den Kirchentag sehr schön ab. Und - wir waren ja im Schatten, das war gut so.

Nach dem Gottesdienst noch Lust auf einen Kaffe

…und daraus wurde noch ein Brunch mit einem neuen Bekannten.
Wir wollten einfach nicht mehr nach Hause.

Die 5 Tage fühlten sich an wie Wochen - einfach nur schön


Das nächste Ereignis was mich bewegt hat , war der CSD Köln - 2011 -

Hier nun mein Bericht , welchen ich im alten Forum gepostet hatte.


Re: CSD Köln Treffen Fr 1. bis So 3. Juli 2011
geschrieben von: maks (-)
Datum: 04. Juli 2011 17:37


Hallo Ihr Lieben,
ja ,CSD-2011 Köln. Mein fünfter und wieder anders anders.
Freitag - angekommen in dem Meer von Männern. Freunde treffen, fröhlich sein.
Flirten und Flirten zulassen. Bis an die Grenzen des erlaubten. Wer stellt eigentlich die Grenzen auf ? - Egal , es ist CSD und da macht man schon mal Sachen smiling smiley

In diesem Jahr konnte ich auf Grund des Abiballs meiner Tochter halt am Samstag nicht. Im Nachhinein aber genau das Richtige für meine Situation. Innehalten - Vergangenheit bewältigen - halt zwischen den Welten - es war ein mal -und was kommen wird.

Und dann Sonntag - das erste Mal - im Zug mitlaufen. wau - war das eine Aussicht. So viele Männer (und halt auch ein paar Mädels *g*) am Straßenrand. Reitzüberflutung pur. Das Gefühl vielen eine Freude gemacht zu haben.
Auf wie vielen Bilder ich nun zu sehen bin *g*
Mein Motte "Liebe ist.... wachsend" - Wie unterschiedlich das interpretiert wurde smiling smiley



Der "Supergau" - auf einmal war der vor mir fahrende Wagen um die Kurve gefahren , die Fußgruppe hinter mir (wozu ich eigentlich gehörte) noch nicht in der Straße - allein unter Millionen - gut das ich meinen Engel dabei hatte smiling smiley

Der Umzug war einfach klasse - eine schöne Demonstration - Ich bin Ich - und ich liebe das Leben. Und ich liebe wen ich will. Denn Liebe fragt nicht.
LIEBE IST LEBEN.

Nach dem Umzug zum Schlagerstündchen am Heumarkt - "Gruppenkuscheln" immer wieder gern genommen smiling smiley

Und dann zum Schluss noch mal zusammen ein Bier trinken - smileys with beer gemeinsam runter kommen - ein Spaziergang am Rhein - ausklingen lassen - zurück ins Sauerland .

Freu mich auch schon aufs Video und der Engelstaub - ja er blinkt immer noch smiling smiley


Auf ein Wiedersehen Euer Maks
…………………………………........................................................................................................

Mein “dazwischen Jahr” endete dann mit der Übernahme der co30 Seite.
Ein aufregendes Jahresende - plötzlich öffentlich als Seiteninhaber im www zu stehen.
Und auch das passte zu meinen Thema - halt zwischen dem alten und dem neuen Forum zu sein.

Mein Thema für 2012 wurde langsam auch immer deutlicher - “Impulse” , wie auch immer sie sein werden. Aber das ist dann in meiner Fortsetzung zu lesen.


Liebe Grüße euer Maks
Re: 2011 - das Jahr "dazwischen"
20. Dezember 2012 09:17
Hallo Maks,

jetzt hab ich mir mal deine komplette Geschichte durchgelesen.
Klingt doch richtig gut deine Entwicklung. Freu' mich für dich.

Natürlich auch, dass der Kirchentag in Dresden für dich so ein besonderes Ereignis war.
Mich verbinden mit Dresden auch viele schwul-positive Erlebnisse. (mein 1. CSD zum Beispiel, der Zwischenraum-Hauskreis und der christliche LTGB-Stammtisch).

Da wirst du ja bestimmt auch zum Kirchentag in Hamburg seinsmiling smiley

LG Billy
Re: Von der Eigendynamik meines co, und es ist schön -2012-2014
31. Dezember 2014 13:46
Hallo Ihr Lieben,

ich habe gerade das Bedürfnis meine coming out Geschichte weiterzuschreiben.
Es ist viel passiert in den letzten drei Jahren. Und die Eigendynamik hat insbesondere 2014 plötzlich an Fahrt aufgenommen. Ich habe mein co 2.0 , 3.0 ,4.0 …. erleben dürfen. Dazu später mehr.

2012 – mein Jahr der Impulse

Das erste halbe Jahr war ich damit beschäftigt co30 in seiner heutigen Form am Leben zu erhalten.
Mit meinen Team und mit eurer Hilfe ist es wohl gelungen. Die vielen konstruktiven Beiträge tun mir gut.

Impulse sammelte ich unter anderem beim CSD in Köln , Kino und bei Theaterbesuchen mit meinem schwulen Freundeskreis. Aber auch mal allein losziehen und neue Menschen kennen lernen.
Ich sage mir oft: wer weiß, wen ich über wen mal kennen lerne.

Mitte des Jahres hatte ich eine kleine Sinnkrise und ich bin in mich gegangen um zu überlegen, welches die nächsten Schritte sein könnten. Da kam ich auf die Idee mit dem co30 User-treffen in Saarbrücken. Kontakt mit einem Saarländer aufgenommen, kurzfristig ins Forum eingestellt und zur Lesung mit Jan Ranft eingeladen. Ein Newcomer meldete sich spontan an und es war der Beginn einen tiefen Freundschaft.

2013 - das Jahr der Leere /Lehre

Die positive Welle hielt noch einige Zeit an. Zu weiteren Minitreffen eingeladen. Einen weiteren lieben Menschen kennen gelernt. Neue Sichtweisen wahr genommen. Und zum Kirchentag Hamburg , im Regenbogenzentrum am Vortrag von Pierre Stutz - „Deine Küsse verzaubern mich“ teilgenommen.
Ja , hier wurde genau meine Welt beschrieben – die Sehnsucht , die in mir schlummert. Nur wie bekomme ich diese erfüllt?

Die zweite, tiefgreifende Sinnkrise überkam mich. Ich weiß nicht, was das auf einmal in mir war. Ich hatte den Eindruck, dass mein bis dato aufgestaute Trauer und Schmerz, die ich in meinen Leben erfahren habe, zuschlug.

Gut das ich einen wahren Freud an meiner Seite habe. Er hat mich spontan aus diesem tiefen Tal herausgeholt.

Gedanken kreisen in meinem Kopf. Was wird 2014 sein. Habe ich ein Thema? In den letzten Jahren stellte sich kurz vor Jahresende immer eins ein. In diesem Jahr nicht.

Ja , bis ich auf einmal drei Fragezeichen sah. „???“ Was bedeuten sie?


2014 „???“

Es dauerte noch eine Zeit , bis ich begriffen habe , was die drei Fragezeichen für mein Leben bedeuten. Im Grund sind es vier. Eins hat sich schon aufgelöst.
Es ist mein schwuler Freundeskreis. Der funktioniert und ich fühle mich in deren Gegenwart wohl.

So fanden mehrere Treffen statt. Von spontanen Besuchen bis hin zum Wochenendtreffen, mit Wanderungen, gemeinsamen Grillen, CSD Besuchen, Fantasypride, Kino, Geburtstagsfeiern, Theaterbesuchen, …

Anfang des Jahres überlegte ich mir, was mir dieses Jahr besonders guttun würde.
Als erstes kam mir in den Sinn mich im Waldschlösschen zum spirituellen Wochenende für schwule Männer anzumelden. Dieses hat sich dann auch als eine gute Idee bewiesen.
Zu Lernen wie ich in spiritueller und sinnlichen Weise meine Bedürfnisse erfahren durfte ohne immer an das Glück der anderen zu denken.
Der Aufenthalt im Waldschlösschen brachte mich dann auch zu meinen Spontanbesuch nach Berlin um alte und neue Bekannte zu besuchen.

Die zweite Idee , die ich Anfang des Jahres hatte, war , wieder einmal ein co30 Treffen auszurichten. Mit Hilfe meines schwulen Freundeskreises wohl kein Problem. Und da zum Jahreswechsel 2013/2014 so viele Newcomer sich im Forum und Chat tummelten , die Gelegenheit sich austauschen.

Danke an alle Teilnehmer. Es war einen schönes Frühlingswochenende mit vielen Eindrücken.


Zurück zu meinen drei Fragezeichen.

Eins steht für Familie. Das Verhältnis zu meinen erwachsenen Kindern. Ja, da durfte ich dran arbeiten und habe es auf neue Füße gestellt. Bin damit im Großen und Ganzen zufrieden.

Das zweite Fragezeichen steht für für Arbeit und den Beruf.

Und das dritte, für die Liebe. Unerreichbar, nicht planbar, und erst gar nicht vorstellbar, dass es mich dieses Jahr treffen sollte.

Ich habe mich in einen Mann verliebt , den ich im Grunde noch gar nicht kannte.
Flirten über SMS – das geht doch nicht.
Doch es geht.
Und das Eingeständnis - ja , ich bin verliebt.

Die Achterbahn der Gefühle – soll ich ihn fragen, ob ich mit in seinen geplanten Urlaub fahren darf?
Nein – besser nicht fragen. Ich kenne ihn doch gar nicht.

Und dann , diese entscheidende Frage von ihm – Willst du mit mir in den Urlaub fahren?

Eine aufregende Reise konnte beginnen. Es passt und ich habe mein co 2.0 , 3.0, 4.0 ,.... erleben dürfen.

Und nach dem Urlaub – das Dynamik meines coming out geht weiter.

Einladung zum Kaffee bei der Ehefrau meines Freundes – Herbstferien mit den Kinder meines Freundes – Weihnachten mit meinen Freund – und gestern der Gegenbesuch der gesamten Familie bei mir.
Es ist gerade mal 3,5 Monate her und mein Leben hat sich wieder einmal geändert.

Die Selbstverständlichkeit dass ich nun einen festen Freud habe, zeige ich auch gern.
Ob beim gemeinsamen Einkauf, händchenhaltend durch die Stadt gehen, gemeinsam shoppen, Familienfeiern, ….



Auch in Zukunft wird es weiter Situationen geben , in denen ich mich zeige wie ich bin.
Ein coming out endet nie.

Ich wünschen allen , die sich auf den Weg machen, den Mut und die Kraft, ihren eigenen Weg zu gehen. Es lohnt sich.


Euer Maks
Re: Von der Eigendynamik meines co, und es ist schön -2012-2014
31. Dezember 2014 19:20
Ein schöner Bericht. Wenn einer es verdient hat, die Liebe zu finden und geliebt zu werden, dann Du Maks.
Ich wünsche Dir und Deinem Freund alles Liebe, Glück und Segen, ein glückliches neues Jahr 2015!

Gerhard
Re: Von der Eigendynamik meines co, und es ist schön -2012-2014
03. Januar 2015 13:38
Lieber maks,

ich habe mal wieder deine Geschichte gelesen. Und sie hat mich wieder sehr bewegt. Vieles weiß ich ja aus unseren Telefonaten und ich weiß es auch durch Deine Begleitung meines co's, wenn es auch nicht so deutlich ist, wie Deines. Aber wichtig war und ist, dass ich mich gefunden habe. Ich war dabei, mich zu verlieren. Auch dafür danke.

Und jetzt lieber Maks hast Du Deine Hecke verlassen (Du weißt schon, was ich meine), Du hats es gaschafft, sie niederzureißen und endlich das rauszulassen, was schon lange in Dir drin ist. Das Gefühl zu lieben und geliebt zu werden. Und auch das zu akzeptieren, dass es so etwas schönes auch für Dich gibt.

Für Dich und Deinen Freund alles Liebe und Gute.
Ich freu mich für Euch

Lass Dich umarmen

Dioha
Re: Von der Eigendynamik meines co, und es ist schön -2015
29. Dezember 2015 14:14
Die Tage zwischen den Tagen – Zur Ruhe kommen – das Jahr im Rückblick.

Die leisen Schritte meines coming out. Ja, es gibt immer noch Momente, da findet mein coming out statt. Allein in der Selbstverständlichkeit , da ich meinen Mann an meiner Seite habe.

Anfang des Jahres bekamen wir eine Einladung zur Hochzeit meiner Nichte. Da war uns klar; wir wollen tanzen. Wer übernimmt nun den Part der Damenschritte?
Auf Empfehlung aus dem Jahr 2011, war es „vorbestimmt“ das ich das machen werden. Eine Herausforderung, sich führen zu lassen, ohne den Takt anzugeben. Sich auf den Anderen voll uns ganz zu verlassen. Allein das Üben hat richtig Spaß gemacht.

„Generalprobe“ war dann auf dem 60 Geburtstag meines Vetters. Einmal tief Luft holen und ab auf die Tanzfläche. Auch wenn es das erste mal in der „Öffentlichkeit“ war als Paar zu tanzen, hat es sehr gut geklappt.
Die Hochzeit war dann die Kür. Es ist unbeschreiblich schön, mit meinem Mann zu tanzen. Die anderen Hochzeitsgäste haben uns voll integriert.

Eine Anekdote am Rande. Traditionen können auch mal ganz cool sein smiling smiley

Das Brautpaar hatte sich gewünscht das in der Kirche die Männer links und die Frauen rechts sitzen. Da habe ich meinen Mann in den Arm genommen und gesagt: „Eine schöne Traditionen“

Regenbogenfamilienurlaub – schneller als gedacht, sind wir Ostern in unseren ersten Regenbogenfamilenurlaub gefahren. Und wieder durfte die Öffentlichkeit miterleben das wir ein Paar sind. Aufgefallen ist uns , das es wohl keinen mehr interessiert, das wir Hand in Hand über die Promenade gehen. Das war letztes Jahr in unserem ersten gemeinsamen Urlaub, anders. Da glaubten wir ,das uns jeder wahrnehmen würde. So kann die eigenen Wahrnehmung täuschen.

Feuerwehr – auch hier stand in diesem Jahr ein coming out statt. Das ich schwul bin, wissen meine Kameraden. Nun habe ich aber einen Partner. Wie wird er in der Feuerfamilie aufgenommen?
Das Feuerwehrfest, eine gute Gelegenheit. Denn hier dürfen und sollen die Frauen und Freundinnen meiner Kameraden helfen. Die Formulierung seitens der Feuerwehrführung ist nun erweitert worden: „Bitte sagt Euren Frauen/Freundinnen/Partnern auch Bescheid“

Und zum Jahresende – das gemeinsame Namensschild an der Tür. Nach Außen hin zeigen, hier wohnen zwei Männer. Ja , es darf öffentlich sein.

Der Weg geht weiter. Vom Zusammenwachsen und zusammen wachsen. Herausforderung die das neue Jahr für uns bereit hält. Ich freue mich drauf.

Maks
Re: Von der Eigendynamik meines co, und es ist schön -2015
31. Dezember 2015 14:04
Ein schöner Bericht!! thumbs up
Re: Von der Eigendynamik meines co, und es ist schön -2015
04. Januar 2016 11:57
Da schließ ich mich an! Vielen Dank für deinen positiven Bericht. Das klingt echt super smiling smiley

Ich wünsche euch Beiden ein tolles neues Jahr !

LG Billy
Re: Von der Eigendynamik meines co, und es ist schön
26. April 2016 08:59
Hallo Maks,

auch wenn wir ja schon mal gechattet haben, wollte ich dir noch mal sagen, dass es sehr ermutigend ist, deinen Bericht zu lesen. Es macht Hoffnung, dass selbst wenn man sein Leben völlig umkrempelt, irgendwann wieder Normalität einkehrt.
Toll finde ich deine Einstellung, immer das Positive aus allem für dich heraus zu ziehen.

Ich finde es auch super, dass du über verschiedene Gruppierungen deinen Freundeskreis neu aufgebaut und erweitert hast. Das ist wohl das, was ich auch gerade versuche. Vielleicht nicht ganz so konsequent wie du, aber ganz sachte.

Apropos Gruppen. Die bist doch bei der Wandergruppe Step by Step. Machen die auch längere Wanderungen wir zum Beispiel den Alpenwanderweg von Kempten nach Meran. Den will ich unbedingt mal machen und das wäre doch mit einer schwulen Männergruppe echt der Hammer. Ist aber nur so ne Idee.

Na ja, Wünsche dir jedenfalls eine tolle, abwechslungsreiche Zeit, in der aber die Konstanten dir den nötigen Halt geben, um alle Klippen des Lebens zu umschiffen.

LG Marko
Re: Von der Eigendynamik meines co, und es ist schön
26. April 2016 11:55
Hallo Maks,

ich freue mich sehr für Dich wie du alles angegangen und gemeistert hast. Respekt!!! Es war wunderbar deine Geschichte so zu lesen. Ich war voll und ganz gefesselt. Mir gefällt vor allem, dass du nicht nur gleichgesinnte Freunde gefunden hast, nein auch einen Partner der zu dir passt.
Ich wünsche allen, die dies lesen, dass sich ihre Wünsche und Träume erfüllen mögen und die Kraft dies auch umzusetzen!

Gruß
Leo33
Re: Von der Eigendynamik meines co, und es ist schön
06. Mai 2022 15:02
Ein kleiner Nachtrag.
Seit 2020 bin ich nun auch mit meinem Mann verheiratet. Ein Leben unterm Regenbogen.

GLG Maks
Re: Von der Eigendynamik meines co, und es ist schön
25. Juli 2022 20:49
OmG...was für eine Story..und so ein wunderbarer Höhepunkt..herzlichen Glückwunsch zur Hochzeit 💒 und da kommt noch so viel mehr denn das Leben fängt doch immer erst gerade an mit jedem Tag..Ich bewundere Menschen wie dich die andere so mit sich ziehen können und ihnen Leichtigkeit und Mut teil werden lässt einfach durch die eigene Präsenz..mach bitte weiter so..GlG
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