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Fortgeschrittenes Alter - unsicher über CO

geschrieben von gbradi 
Fortgeschrittenes Alter - unsicher über CO
06. Dezember 2013 15:27
Mein Name ist Gerhard, ich bin 53 Jahre alt, berufstätig, ev. Christ, pflegender Angehöriger und lebe in der "Provinz" in der weiteren Umgebung von Düsseldorf. Dieser erste Satz sagt schon viel über meine Geschichte aus. In meiner Kindheit (60'er und 70'er Jahre) war Homosexualität in meinem Umfeld praktisch kein Thema. Es gab keine sichtbaren schwulen Vorbilder. Auf dem Schulhof war "schwul" ein Schimpfwort. So wollte man nicht sein. Meine Vorstellung von der Welt, die damit zusammen hing, war nur sehr vage. Als Jugendlicher ging ich in konservativ, christliche Kreise. Hier empfand ich, der ich ich immer als etwas zurückhaltend und ausgeschlossen ansah, erstmalig ein Geborgenheits- und Gemeinschaftsgefühl. Aber man bekam da natürlich mit, daß Homosexualität eine "Sünde" sei. Meine Vorurteile verfestigten sich. Später haben viele meiner christlichen Freunde geheiratet und Familien gegründet. Ich blieb allein. Es gab Verkupplungsversuche. Ich bin z.T. darauf eingegangen, aber ein wirkliches Begehren, eine Liebe stellte sich nicht ein. Ich wartete auf meine Traumfrau ohne eine konkrete Vorstellung zu haben, aber sie kam nicht. Vielleicht habe ich unbewusst etwas anderes gesucht, aber ich habe es mir nicht eingestanden oder erlaubt.
Gab es Anzeichen dafür, daß ich schwul sein könnte? In Katalogen habe ich mir heimlich lieber die männlichen Unterwäschemodells angesehen. Dies habe ich als "Vergleichen" abgetan, ich sah mich als schmächtig an und wollte so sein wie sie. Frauen habe ich eher als gute Freundinnen denn als Liebesobjekt angesehen. Aber ich dachte, wenn die eine kommt, wird sich das ändern. Allmählich, aber sehr spät, mit weit über 40, liess ich den Gedanken zu, dass ich vielleicht Männer begehre. Anstoß dafür waren Internet, Filme und Bücher.
Wie ist der Stand heute? Nach dem Tod meines letzten Hundes, den ich sehr vermisse, und der Pflegebedürftigkeit meiner Mutter spüre ich verstärkt meine Einsamkeit. Tief in mir ist eine Sehnsucht nach Nähe und Berührung. Dies habe ich mir bisher immer versagt und in meinem Inneren fest eingeschlossen, weil so etwas doch in eine feste Beziehung, eine Ehe, gehörte. Eine solche Beziehung gab es aber bisher nicht. Kommt ein Coming Out für mich in Frage? Mein Bauchgefühl sagt mit, dass das, was ich mir in meinem Inneren schon eingestanden habe, auch nach aussen bringen sollte, um zu dem zu
stehen, was ich eigentlich bin. Mein Verstand tendiert eher zu der Annahme, daß ich nur verlieren werde: Meine Freunde, den Respekt meiner Familie und Arbeitskollegen, vielleicht auch meinen Glauben. Ich habe große Angst davor, ausgegrenzt und noch einsamer zu werden, als ich es jetzt schon bin. Und einen Partner werde ich in meinem Alter wohl nicht mehr finden. Von daher bin ich sehr unsicher, ob ich weitere Schritte zu einer Öffnung gehen sollte. Hinzu kommt, dass ich mich in meiner Situation stark überfordert fühle und am Rande einer Erschöpfung bin. Vielleicht trägt aber auch meine versteckte Homosexualität dazu bei.
Von dem Forum erhoffe ich mir die konkrete Begegnung, das Gespräch mit Gleichgesinnten oder Gleichorientierten. Auch um meine Vorurteile, die sich ja jetzt auch gegen mich selbst richten, zu hinterfragen. Ich wäre gerne an dem Pfingstreffen dabei gewesen, aber ich habe mich nicht getraut.
Nun habe ich genug Peinliches von mir preisgegeben, mich lächerlich gemacht oder gar Mitleid erregt. Das war nicht meine Absicht. Es hilft schon ein wenig, die Gedanken, die mir immer nur im Kopf rumschwirren, einmal aufzuschreiben.
Vielleicht bis demnächst
Gerhard
Re: Fortgeschrittenes Alter - unsicher über CO
06. Dezember 2013 21:42
Hallo Gerhard,

schön, dass Du hergefunden hast.

Ich bin auch in den 60ern und 70ern aufgewachsen, und kann Deine Beschreibung voll und ganz bestätigen.

Auch an mir sind eigene und fremde Kuppelversuche fehlgeschlagen ... bis ich dann doch noch eine Freundin/Frau bekam und die lang ersehnte Familie gründen konnte (puhhhh, doch hetero!!!)

Schon irgendwann um das erste Kinde herum entdeckte ich die "Männerseiten" im Internet ... und vor etwas über 4 1/2 Jahren hatte ich mein Coming-Out ... HIER bzw. mit viel Unterstützung von hier.

Deine Ansicht, dass Du nur verlieren kannst, kann ich NICHT teilen und nicht bestätigen.

Im Gegenteil, Du kannst nur GEWINNEN.

Ich wage es vorherzusagen, Du wirst niemanden verlieren, dem Du wichtig bist, und der Dir wichtig ist ... alle anderen, die auf der Strecke bleiben ... waren es sowieso nicht wert oder nie ganz echt und mit vollem Herzen bei Dir.

Lass Dir noch etwas Zeit, um dir klar zu werden, und wenn es klar ist ... handele ... ich denke man hat nicht alle Zeit der Welt ... jeder Tag, den man selbstbestimmt und glücklich lebt, ist ein gewonnener Tag ... und auch mit Anfang 50 kann es sein Dass du noch übe 40 Jahr leben musst ... und da kann man sich quälen, oder Spaß haben :-)))

lg.
Victor
Re: Fortgeschrittenes Alter - unsicher über CO
06. Dezember 2013 23:56
hallo Gerhard,
ich kann Virctor nur zustimmen. auch ich bin ein kind der 60er/70er. ich habe eine frau und kinder gefunden, weis aber, dass ich schon immer schwul bin. wie du siehst findet jeder seinen weg. der eine früher der andere später und du wirst deinen weg auch finden.
mit hat dieses forum in vielen auch schwierigen lagen immer wieder gezeigt, dass es weiter geht. also, lächerlich hast du dich bestimmt nicht gemacht. und peinliches gibt es hier auch nicht. aber toll dass du den mut gefunden hast hier ein teil deiner geschichte uns mitzuteilen.

danke dafür, in der hoffnung noch mehr von dir zu lesen.
glg karsten (samy)
Re: Fortgeschrittenes Alter - unsicher über CO
07. Dezember 2013 00:27
Lieber Gerhard,

man ist nie zu alt. Schau, ich habe letztes Jahr mit 63 hierher gefunden. Und ich bin jetzt geoutet, habe schwule Begegnungen im Dutzend gehabt, habe eine stetig wachsende Zahl von guten schwulen Freunden und fühle mich sehr wohl.

Ich hatte zuerst die Tendenz, mich weitgehend zu outen und habe dann aber bemerkt, dass das nicht nötig und auch nicht sinnvoll ist. Zuerst musste ich aber erst einmal mit mir selbst zurecht kommen. Du hast jetzt aktiv einen Prozess angefangen, den manche "inneres Coming Out" nennen. Da geht es darum, sich die eigene Neigung auch selbst einzugestehen, sie anzunehmen. Das kann verdammt hart sein. Du hast so lange gewartet, nimm Dir ein paar Tage oder Wochen Zeit dafür, aber komm hierher zurück und sprich mit uns.

Ob und wen Du in Deinem Bekanntenkreis einweihst, solltest Du Dir gut überlegen. Ich hatte Freunde, von denen wollte ich, dass sie es wissen. Das waren aber insgesamt nur vier. Dazu kamen meine Frau, die es zuerst erfuhr und später meine erwachsenen Töchter. Alle haben es positiv aufgenommen. Wichtig ist, dass Du abwägen solltest, wer Dir so wichtig ist, dass er oder sie es erfahren sollte. Freunde? Mein ältester Schulfreud hat es erfahren. Er war eigentlich nicht wirklich überrascht und verändert hat das garnichts. Außer, dass er mir jetzt von seinen Eheproblemen erzählt. Zwei Freunden hier am Ort habe ich es gesagt. Die haben es schlicht akzeptiert. Ob ich es meiner Schwester sage, weiß ich noch nicht. Ich horche in mich hinein und spüre kein Bedürfnis. Meine Mutter ist 86, ihr werde ich es nicht mehr sagen. Arbeitskollegen? Warum sollten die es wissen? Erzählen die Dir, was sie im Schlafzimmer machen?

Was Deinen Glauben angeht, bin ich als Atheist ein schlechter Ratgeber. Ich sehe da aber keinen Grund, warum Du ihn verlieren solltest. Wenn es Gott gibt, dann hat er unsere Neigung mit geschaffen. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass er sie nur geschaffen hat, um uns zu prüfen, ob wir der Versuchung widerstehen. Als Naturwissenschaftler bin ich der festen Überzeugung, dass Homosexualität eine biologische Rolle hat, die wir nur noch nicht kapiert haben. Ansonsten hätte die Evolution längst damit Schluss gemacht.

Tief in Dir ist eine Sehnsucht nach Nähe und Berührung. Ja natürlich! Das ging mir auch so. Ich wollte von einem Mann berührt, von ihm in die Arme genommen werden. Und als es schließlich geschah, hat es sich so RICHTIG angefühlt. Da war ich endlich angekommen.

Was den Partner angeht, den Du gerne hättest: Da gibt es überhaupt kein Problem. Die schwule Welt ist voll von Männern jeden Alters, die auf Deine Altersklasse stehen! Glaub mir oder frag Andere hier. Es ist so. Natürlich wirst Du den Richtigen finden müssen. Da wünsche ich Dir, dass Du nicht zu viele Frösche im Teich wirst küssen müssen, um Deinen Prinzen zu finden!

Und Begegnungen ... warten wir mal ein paar Tage. Gerade in Deiner Gegend haben wir einige Mitglieder. Wenn Die das lesen, werden sich vielleicht ein paar melden. Du wirst sehen, wie gut es tut, mit Gleichgesinnten zu reden, denen man sich nicht erst erklären muss.

Schöne Grüße

Volker
Re: Fortgeschrittenes Alter - unsicher über CO
07. Dezember 2013 13:35
Hallo Gerhard,
vieles absolut Richtiges ist hier schon gesagt worden, kann die Aussagen das es nie zu spät ist nur unterstreichen.
Hatte mein inneres Coming Out erst mit 48 (nach 14 Jahren Ehe und einem Sohn). Heute mit 57, lebe ich mit meinem Mann (schon seit über 5 Jahren) und meinem Sohn (inzwischen Volljährig) zusammen und bin absolut glücklich mit meinem Leben.
Während meiner Ehe hatte ich immer das Gefühl als eine Art Zombi zu leben. Seit ich schwul lebe, lebe ich wirklich !!!
Ja und durch das Outen hab ich keinen meiner (Hetero) Freunde verloren. Ja selbst auch in dem Männerverein THW ist das Outing ohne Folgen geblieben.

Also nimm Dein Leben in die Hand und versuche das "Schwule Leben". Musst ja nix überstürzen, selbst kleinste Schritte sind Zielführend. Nur aber immer in Bewegung bleiben, Stillstand ist Gift für Dein Selenleben.

Liebe Grüße
Fred
Re: Fortgeschrittenes Alter - unsicher über CO
07. Dezember 2013 18:06
Hallo Gerhard,

vielen Dank für deine Geschichte. Eigentlich kann ich mich den Vorrednern nur anschließen. Ich kenne diese Situation. Letztes Jahr habe ich mein Leben auch völlig umgekrempelt. Da ich auch in der Nähe von Düsseldorf wohne, könnte man sich gerne mal auf einen Kaffee treffen und über das ein oder andere reden. Wenn du magst natürlich.
Re: Fortgeschrittenes Alter - unsicher über CO
08. Dezember 2013 14:03
Hallo allerseits,

danke für eure freundlichen und warmherzigen Kommentare. Ich hatte eher so etwas befürchtet wie: "53, noch nie eine Beziehung? Was für ein Freak, was für ein Loser.

Ich habe vergangene Nacht schlecht geschlafen und viel gegrübelt. Ich versuche hier, meine Nachtgedanken geordnet wiederzugeben. Durch mein Posting ist in mir schon etwas passiert. Das Nachdenken über ein evtl. CO hat die Ebene des abstrakten und distanzierten Abwägens verlassen und ist auf eine mir sehr nahe und persönliche Ebene verlagert worden. Es geht tatsächlich um mich und was ein CO in mir und meinem Leben bewirkt. Das macht mir erstmal Angst, ich bekomme Herzklopfen und Zittern bei dem Gedanken an ein CO, wie ein Teenager vor einer wichtigen Prüfung oder
ein Angeklagter vor einer Urteilsverkündung mit ungewissem Ausgang aber grundlegenden Veränderungen für das weitere Leben. Der erste Reflex in meinen Nachtgedanken war Rückzug, Flucht, Kopf in den Sand, Abwarten bis das Unheil vorüber ist. Aber geht das noch? Ist da nicht etwas in Bewegung geraten, was schon seit Jahren in meinem Inneren rumort? Kann ich das wieder in mir verschließen und beiseite schieben?

Mein jetziges Leben war bestimmt durch ein kleines aber langjähriges Netzwerk, das mir ein Stück weit Halt und Sicherheit gegeben hat: Nachbarn, die mich z.T. schon aus der Kinderzeit kennen, christliche Freunde aus Schulzeit und Jugendbibelkreis, bei deren Hochzeit ich war, deren Kinder ich mit aufwachsen gesehen habe und bei denen ich Pate bin, eine Arbeitsstelle, bei der ich über 20 Jahre beschäftigt bin und Kollegen, mit denen ich lange zusammenarbeite, die Gewerkschaft, für die ich Vertrauensmann und Ersatzmitglied im Personalrat bin und nicht zuletzt mein älterer Bruder und meine Mutter, die mich von Geburt an kennen. Ich werde respektiert, man schätzt meine Fachkompetenz, man fragt mich um Rat und Hilfe. Ich habe trotz Brüchen in meinem Werdegang etwas erreicht damit auch etwas zu verlieren. Dieses langjährige Netzwerk würde durch ein evtl. CO vielleicht erschüttert und ins Wanken gebracht, was bliebe dann davon übrig? Ich mag keine zu abrupten und grundlegenden Veränderungen in meinem Leben. So etwas ängstigt mich. Das Netz hat allerdings jetzt schon Löcher bekommen. Nach seelischen Traumata in den letzten Jahren habe ich wieder begonnen, mich in mich zurückzuziehen, Kontakte und Aktivitäten zu vernachlässigen und immer mehr zu verstummen. Ich war nie besonders rede- und kontaktfreudig. Aber jetzt kommt meine alte Menschenscheu wieder hervor.

Ein CO wirft für mich auch die Frage auf, wer ich eigentlich wirklich bin. Bin ich ein nach außen hin stark und selbstbewusst wirkender, Ruhe ausstrahlender Mann? Oder bin ich der sich im Innern klein und minderwertig fühlende Wicht, der verzweifelt versucht, den Erwartungen Anderer gerecht zu werden und daran oft genug scheitert? Bin ich ein von Gott geliebtes Kind, was ich erhoffe, oder, wegen meiner homosexuellen Neigungen, Gott ein Gräuel, was ich mir bei einem Gott, der Liebe und Versöhnung unter den Menschen möchte, nicht mehr vorstellen kann? Ich wünsche mir für mein Ich eine
Identität zwischen Innen und Außen, ein Ich, das mit sich, der Welt und Gott im Reinen ist. Aber davon scheine ich noch sehr weit entfernt zu sein.
Was würde ein CO mit meinen Moralvorstellungen anstellen? Zumindest stelle ich mir vor, Menschen in ihrer Ganzheit zu begegnen und nicht nur mit Körperteilen Kontakt aufzunehmen.

Ich habe mich auch gefragt, wann ich in meinem Leben glücklich war. Früher habe ich wohl unbeschwerter gelebt. Heute überwiegen die trüberen Momente. Aber es gab Glücksmomente: das erste Auto, mit dem Rad über die Autobahn fahren (Ölkrise?), einsame Bergwanderungen mit Hund im Allgäu, Nacktbaden bei Sonnenaufgang im Baggersee, viele Momente mit Hunden, wenige mit anderen Menschen. Der erste Kuss in dieser Liste steht noch aus.

Aus dem ganzen Gesagten wird erkennbar, dass ich ein ziemlich großer Zauderer bin, wovon viele schnell genervt sind. Ich brauche immer etwas Zeit um mir ein Bild zu machen und das Für und Wider abzuwägen.Nur habe ich überhaupt eine Wahl? Was wird eine versteckte Homosexualität mit mir anstellen? Werde ich auf Dauer krank, werde ich überleben? Solange meine Homosexualität eine theoretische Möglichkeit war, konnte ich sie verdrängen. Jetzt scheint das nicht mehr möglich zu sein.

Ich suche Gesprächskontakt, weil es in meinen jetzigen Umfeld wirklich niemanden gibt, mit dem ich über ein Für und Wider eines CO reden möchte oder könnte. Da fühle ich allein und auf mich selbst zurückgeworfen. Auch möchte ich einmal sehen, dass Homosexuelle nicht nur Paradiesvögel sondern ganz normale Menschen sind. Normalität und "was andere Leute von mir denken" war mir anscheinend immer wichtig. Ich hoffe, dass ich mich von dieser Vorstellung mal befreien kann.
@Bätes. Du hast mir ein Treffen in einem Cafe angeboten. Dies würde ich gern tun. Ich arbeite in Düsseldorf in Pempelfort. Ich weiß nicht, wie weit das von deiner Arbeitsstelle entfernt ist. Es wird sich sicher ein Treffen nach der Arbeit einrichten lassen. Schicke mir bitte eine Private Message.

Allen noch einen schönen Adventsonntag!
Gerhard
Re: Fortgeschrittenes Alter - unsicher über CO
08. Dezember 2013 14:57
Hallo Gerhard !
Ein erster Schritt ist getan. Und Deine Worte vermitteln mir das Gefühl das es raus will.
Und das ist auch gut so! Das Verdrängen macht niemanden zu einem glücklichen Menschen.
Ich sehe in Deiner Entwicklung viele Parallelen zu meiner und zu der von vielen hier: Aussenbild wichtig, persönliche Krise, sich als Looser/Freak fühlen, Angst den Halt zu verlieren, sich zurückziehen, das Alter etc. DU bist Nicht ALLEIN !
Ich selbst habe mich auch erst sehr spät mit über 40 geoutet, da ist das Fass der Verdrängung übergelaufen. Banker, über 40 – das ist auch nicht einfach (kannst meine Geschichte und die Unterstützung der CO30er ja hier nachlesen). Aber machbar !
Geh Deine Schritte in Deinem eigenen Tempo, so wie es Dir damit gutgeht .Manchmal gibt
es Stillstand oder Rückschritte – normal, das kennen wir alle! Und nimm Dir von der Schwulenwelt nur das was Du möchtest, niemand zwingt Dich zu irgendwas.
Gott liebt Dich, wie jeden, sonst wärst Du nicht hier. Und diejenigen die nach Deinem Outen keinen Wert mehr auf Dich legen, die kannst Du getrost vergessen, die sind es nicht wert. Ich habe niemandem verloren durch mein Outing (weder privat noch beruflich), im Gegenteil, neue tolle Menschen sind dazu gekommen, hier und im „realen Leben“.

Ich wünsche Dir viel Kraft und Energie!
Gruß an alle in der Runde,
Borni
Re: Fortgeschrittenes Alter - unsicher über CO
08. Dezember 2013 23:41
Hallo Gerhard

Achtung ... es kann sein, dass ich Deine Formulierungen ernst nehme, und sehr unverblümt und direkt drauf schreibe ...


Quote
Gerhard
Mein jetziges Leben war bestimmt durch ein kleines aber langjähriges Netzwerk, das mir ein Stück weit Halt und Sicherheit gegeben hat: Nachbarn, die mich z.T. schon aus der Kinderzeit kennen, christliche Freunde aus Schulzeit und Jugendbibelkreis, bei deren Hochzeit ich war, deren Kinder ich mit aufwachsen gesehen habe und bei denen ich Pate bin, eine Arbeitsstelle, bei der ich über 20 Jahre beschäftigt bin und Kollegen, mit denen ich lange zusammenarbeite, die Gewerkschaft, für die ich Vertrauensmann und Ersatzmitglied im Personalrat bin und nicht zuletzt mein älterer Bruder und meine Mutter, die mich von Geburt an kennen. Ich werde respektiert, man schätzt meine Fachkompetenz, man fragt mich um Rat und Hilfe. Ich habe trotz Brüchen in meinem Werdegang etwas erreicht damit auch etwas zu verlieren. Dieses langjährige Netzwerk würde durch ein evtl. CO vielleicht erschüttert und ins Wanken gebracht, was bliebe dann davon übrig?

Ja, Du hast Dir ein "Netzwerk" aufgebaut, welches dich beschäftigt, schützt und auch auf eine gewisse Weise "einlullt". Alles normal, alles im grünen Bereich ... pfff ... aber irgendwas fehlt doch.

Klar hast du etwas erreicht, aber nur weil Du DU bist, und nicht etwa weil Du hetero oder schwul bist.
(Ich wage zu behaupten, wärest Du hetero, oder wärest Du schwul OUT, so hättest Du noch "mehr" erreicht, egal, wie man das mehr definiert ...)

Das was von Deinem langjährige Netzwerk "zerstört" würde, hast Du nicht wirklich gebraucht und es hat Dir nicht wirklich genutzt, das, was davon übrig bleibt, das WAR ECHT und wird Dich weiterbringen (glaub mir, das wird 80% vom ganzen sein!!!)

Quote

Ich mag keine zu abrupten und grundlegenden Veränderungen in meinem Leben. So etwas ängstigt mich. Das Netz hat allerdings jetzt schon Löcher bekommen. Nach seelischen Traumata in den letzten Jahren habe ich wieder begonnen, mich in mich zurückzuziehen, Kontakte und Aktivitäten zu vernachlässigen und immer mehr zu verstummen. Ich war nie besonders rede- und kontaktfreudig. Aber jetzt kommt meine alte Menschenscheu wieder hervor.

Ich war immer hin und hergerissen zwischen Kontakt, überschwänglich, ausgelassen und zurückgezogen bis depressiv.
Mit meiner Frau bin ich niemals ausgegangen, habe niemals eine ausgelassenen Geburtstag gefeiert, habe mich nur ein einziges Mal getraut Karaoke zu singen (irgendwo, wo uns ja wirklich niemand kennt ... obwohl ich das sooo gerne gemacht hätte ...)
Ich denke, dieses Gefühl, dass etwa nicht stimmt, bremst einen ungeheuer in Lebensgefühl und Lebenqualität.

Quote

Ein CO wirft für mich auch die Frage auf, wer ich eigentlich wirklich bin. Bin ich ein nach außen hin stark und selbstbewusst wirkender, Ruhe ausstrahlender Mann? Oder bin ich der sich im Innern klein und minderwertig fühlende Wicht, der verzweifelt versucht, den Erwartungen Anderer gerecht zu werden und daran oft genug scheitert? Bin ich ein von Gott geliebtes Kind, was ich erhoffe, oder, wegen meiner homosexuellen Neigungen, Gott ein Gräuel, was ich mir bei einem Gott, der Liebe und Versöhnung unter den Menschen möchte, nicht mehr vorstellen kann? Ich wünsche mir für mein Ich eine
Identität zwischen Innen und Außen, ein Ich, das mit sich, der Welt und Gott im Reinen ist. Aber davon scheine ich noch sehr weit entfernt zu sein.
Was würde ein CO mit meinen Moralvorstellungen anstellen? Zumindest stelle ich mir vor, Menschen in ihrer Ganzheit zu begegnen und nicht nur mit Körperteilen Kontakt aufzunehmen.

Tja, Du wirst merken, dass Du Dir und anderen viele Jahrzehntelang "Theater" vorgespielt hast ... und es hat Dich sehr viel Kraft gekostet ... ab 50 braucht man die aber um "länger" und "gut" zu überleben ... da fragt man sich, ob das Theater wirklich sein muss, oder ob man jetzt doch endlich mal anfängt zu leben.

Ich dachte auch, ich hätte alles erreicht, Frau, Kinder, Haus, Hof, Garten, Auto, Beruf, Vorzeigefamilie, Liebling der Schwiegermutter und Nachbarn ... pfffff ... alles bloß weniger als die Halbe Miete. Ich war soweit dass ich dachte, "wenn es mich jetzt erwischt bin ich zufrieden, denn ich hatte ja alles, was man sich vorstellen kann "... ein Irrtum, wie mir eine Dame, der ich diesen Gedanken erzählte, sofort und voll spontan ins Gesicht sagte, noch ohne, dass sie wusste, was in mir brodelte ...

Tja, die "blöden" Moralvorstellungen ... aus meiner Erfahrung kann ich sagen, dass ich 10 Jahre Zeit hatte, zu begreifen, dass zwischen Sex und laufender guter Partnerschaft wirklich garkein Zusammenhang besteht (außer, dass vielleicht bei zu wenig Sex die Zufriedenheit überhaupt leidet und damit Kleinigkeiten im Familienleben sich zu Elefanten mausern)

Als ich Männern nachschaute, mit ihnen Chattete, und mit ihnen schlief, wurde ich nicht vom Blitz erschlagen, der Vorhang im Tempel zerriss nicht, und es gab auch keine Sindflut ... es passierte .... NICHTS ... außer, dass ich mich wahnsinnig gut fühlte ... angekommen ... nicht mehr Schauspielern ... einfach machen, genießen, ohne zu denken ... der Körper macht schon, was gut für ihn ist (genau wie bei heteros auch ... hoffe ich doch ...)

Quote

Ich habe mich auch gefragt, wann ich in meinem Leben glücklich war. Früher habe ich wohl unbeschwerter gelebt. Heute überwiegen die trüberen Momente. Aber es gab Glücksmomente: das erste Auto, mit dem Rad über die Autobahn fahren (Ölkrise?), einsame Bergwanderungen mit Hund im Allgäu, Nacktbaden bei Sonnenaufgang im Baggersee, viele Momente mit Hunden, wenige mit anderen Menschen. Der erste Kuss in dieser Liste steht noch aus.

Sicherlich gab es Glücksmomente ... aber ehrlich ... es warten noch abertausende von Glücksmomente auf Dich.

Quote

Aus dem ganzen Gesagten wird erkennbar, dass ich ein ziemlich großer Zauderer bin, wovon viele schnell genervt sind. Ich brauche immer etwas Zeit um mir ein Bild zu machen und das Für und Wider abzuwägen.Nur habe ich überhaupt eine Wahl? Was wird eine versteckte Homosexualität mit mir anstellen? Werde ich auf Dauer krank, werde ich überleben? Solange meine Homosexualität eine theoretische Möglichkeit war, konnte ich sie verdrängen. Jetzt scheint das nicht mehr möglich zu sein.

Nein, Du hast keine Wahl. Solange Du Deine Homosexualität "gut" vor Dir selbst versteckt hattest, da hat es Dich nur Energie gekostet und ein wenig gebremst.

Bei mir war es so, als es mir endlich klar wurde, dass ich DOCH SCHWUL war (obwohl ich Frau und Kinder hatte, die mir als Alibi dienten) ... da fraß es mich von innen auf, und ich wäre elend zugrunde gegangen.

Das wollte ich mir, meiner Frau und den Kindern NICHT antun (denn ich habe sie lieb und ich achte sie).

Also dachte ich (und das Forum hier bestärkte mich), lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende.

Als ich philosophierte, dass meine Frau mir dann die Wäsche nicht mehr macht, wenn ich mich Oute und ggf. ausziehe ... da brachtet es einer auf den Punkt: "ja, wenn das das einzige Problem ist ..." ... ja, das war das einzige Problem ... (tatsächlich wasche ich jetzt eine Teil meiner Wäsche wieder selbst ... und bügeln muss ich auch ... aber der Rest geht noch bei der Familie mit ...)

Von daher, tu Dir selbst eine Gefallen ... werde Dir klar, was Du bist ... und handele danach.

Offensichtlich bist du einsam ... brauchst Gesellschaft, oder sogar einen Partner.

Den findest Du nicht in Deinen "althergebrachten" Heterokreisen ... schade aber auch.

Von daher brauchst Du dort niemanden mit Deinem CO zu brüskieren, Du musst Dich bloß etwas anders orientieren. Vielleicht mal eine von den "tausenden" von "alten Grüppchen" ausfallen lassen und ein paar schwule Kontakte knüpfen ... (wie hier ja schon vorgeschlagen oder angeboten wurde).

Du musst es Deinen "Alten Kreisen" eben nicht sagen, aber Du brauchst Dich auch nicht anstrengen, es zu verbergen. Wenn Sie Dich aus einschlägigen Kneipen kommen sehen "what shalls" ,wie der Engländer so schön sagt ... (und falls Dich mal jemand mit einem Mann sieht ... glaube mir, bis Dich jemand drauf anspricht, da kannst Du lange warten ...)

Eben deswegen kann ich aus meiner Sicht auch ruhig den Gang in die Szene empfehlen ... es ist nicht so, wie es einem gesagt wird, oder wie man es überall liest oder im Film sieht ... es ist viel normaler und netter als man denkt ...

... aber man bekommt viel eher Kontakte ... und sei er erstmal etwas oberflächlich, grüßen hier und da, plaudern hier und da ... und ggf. man ein paar Bekannte oder Freunde, die irgendwie auf DEINER "echten" Wellenlänge sind ...

Nur Mut, Du bist niemandem verpflichtet, außer Dir selbst ... im Flieger heißt es so schön: "Erst die EIGENE Maske nehmen, dann anderen helfen" ... genauso gilt es hier ...

JETZT BIST DU DRAN!!

Ganz lieben Gruß
Victor
Re: Fortgeschrittenes Alter - unsicher über CO
09. Dezember 2013 08:05
Hallo Gerhard,

mich wundert nicht, dass da etwas in Bewegung gerät. Mir ist das Anfang diesen Jahres passiert, als ich zunächst nur hier Geschichten las und mich mit ihnen auseinander setzte.

Der erste Schritt war, mir hier einen Usernamen zu geben und mich anzumelden. Allein darin lag ein Eingeständnis, dass etwas im Argen war und das ich Hilfe bei der Aufarbeitung brauchte.

Dann habe ich Geschichten gelesen und mich eins ums andere in ihnen wieder gefunden. Nie vollständig, mal mehr mal weniger. Das hat begonnen, bei mir ein Gefühl auszulösen, dass ich selbst meine Geschichte niederschreiben wollte.

Am 30. Januar habe ich das getan. Dann kamen mehrere Zuschriften und eine weitere Einlassung von mir, weitere Zuschriften folgten. Das hat einen ungeheuren seelischen Druck in mir erzeugt, ich hatte überhaupt nicht mit der Eigendynamik gerechnet. Der Druck hat dazu geführt, dass ich dann bereits am 2. Februar, also nur 3 Tage später, mit meiner Frau gesprochen und mich offenbart habe.

Ich erzähle das, um Dir zu zeigen, wie so ein Vorgang sich entwickeln und Dynamik erzeugen kann. Das hängt natürlich von Dir ab und davon, was in Dir vorgeht. Aber ich sehe eine wichtige Parallele zwischen uns beiden: Wir haben beide sehr, sehr lange gewartet. Wie Du habe ich meine Problematik im Grunde seit meiner Pubertät mit mir herumgetragen, in meinem Falle an die 45 Jahre. Es musste raus!

Du hast im Gegensatz zu mir keine Frau, keine Töchter (die wissen es mittlerweile auch und ohne Probleme!), die Du zu verlieren fürchten müsstest. Überlege gut und bedenke, Coming Out bedeutet nicht, es aller Welt mitzuteilen. CO ist für die Leute, die Dir besonders wichtig sind. Diejenigen, die Dir so wichtig sind, dass Du vor ihnen nicht mit einer Lüge herumlaufen willst. Wer muss es also wissen, wer könnte es eventuell wissen, wer braucht es nicht zu wissen?

Du schreibst: „Ich werde respektiert, man schätzt meine Fachkompetenz, man fragt mich um Rat und Hilfe. Ich habe trotz Brüchen in meinem Werdegang etwas erreicht damit auch etwas zu verlieren. Dieses langjährige Netzwerk würde durch ein evtl. CO vielleicht erschüttert und ins Wanken gebracht, was bliebe dann davon übrig?

Das kann Dir keiner nehmen. Aber müssen diese Leute denn wissen, dass Gerhard aufs andere Ufer gewechselt ist (wo Du eigentlich schon immer warst!)? Überlege Dir das gut. Ich habe es anders gemacht. Seit Februar bin ich dabei, mir einen zweiten Freundes- und Bekanntenkreis aufzubauen. Alles Schwule und Bisexuelle, alles Leute, vor denen ich keine Maske zu tragen brauche. Wo ich entspannt ich selber sein kann. Nicht um mit ihnen ins Bett zu steigen, sondern einfach, um mich wie ein normaler Mensch unterhalten zu können. Denn ich bin ein ganz normaler Mensch! Und das bist Du auch!

Du warst niemals „rede und kontaktfreudig“? Aber Du bist sehr ausdrucksstark! Du schreibst hier einen beachtlichen Stil und drückst Dich sehr wortgewandt aus. Der Gerhard, der sich mir hier zeigt, hat etwas zu sagen und kann es auch! Vielleicht lag die mangelnde Kontaktfreudigkeit ja daran, dass Du nicht die richtigen Gesprächspartner hattest? Als ich mich noch für einen Hetero hielt, hatte ich auch so ein Problem. Seitdem ich weiß, wo ich hingehöre und mit Männern verkehre (in jedem Sinne des Wortes!), ist diese Kontaktscheu wie weggeblasen. Meine Frau beneidet mich, weil ich so befreit wirke! Und ich bin es auch.

Also mach Dich auf den Weg! Ich will nicht behaupten, dass alles immer leicht sein wird. Aber aus meiner Sicht hast Du nur ein geringes Risiko, zu verlieren, aber die Chance, Dein Leben neu zu gewinnen.

Tu es!

Schöne Grüße

Volker
Re: Fortgeschrittenes Alter - unsicher über CO
09. Dezember 2013 16:13
Hallo Gerhard,

ich komme ja auch aus den 60ern und 70ern und mir ist da was aufgefallen:

Quote
Gerhard
Tief in mir ist eine Sehnsucht nach Nähe und Berührung. Dies habe ich mir bisher immer versagt und in meinem Inneren fest eingeschlossen, weil so etwas doch in eine feste Beziehung, eine Ehe, gehörte.

Zärtlichkeiten gab es bei uns in der Familie nicht ... außer mal "eine in den Nacken", den Hintern versohlt, oder Pickel ausgedrückt. (nein, es war keine gewaldtätige Familie ... und das Pickeldrücken durch meinen Vater habe ich aufgesogen wie ein Erstickender)

Zärtlichkeiten unter Freunden waren auch nicht üblich ... erst so um die 20 lernte ich einen Kreis kennen, wo man sich zum Gruß und zum Abschied herzlich umarmte (genau wie Bussi hier und Bussi da in schwulen Kreisen).

Ich fand das zuerst total peinlich ... dann genoss ich es und als es nach 1 Jahr zu Ende war, weil der Kreis sich auflöste, habe ich es bitterlich vermisst und niemals wieder gefunden ...

Meine Frau war nicht die zärtlich kuschelnde ... Berührungen außerhalb der "ehelichen Taten" (ich schreibe bewusst nicht Pflichten) gab es nicht.

Meine erste Umarmung von einem Mann (von dem ich wusste, dass er schwul war), war ein ziemlich einschneidendes Erlebnis. Als er mich, aus reiner Freundschaft, nach längerer Abwesenheit innig umarmte, dachte ich: "Das kann ewig dauern ... und wenn es jemand sieht, ist es mir egal ..." .... BINGO ... in dem Moment wurde die Sanduhr umgedreht, und es gab, wie ich heute weiß, kein zurück mehr.

NEIN, NEIN, NEIN ... körperliche Zärtlichkeiten gehören NICHT nur ins eheliche Schlafzimmer ... (die Bibelstelle habe ich bisher noch nicht gefunden) ... warum nicht jemanden streicheln, dem es gut tut, und weil es mir gut tut, weil ich es will. Glaube nicht, dass man im Himmel für diese Askese belohnt wird ... oder dafür in der Hölle schmoren muss weil man sich körperlichen Begierden oder der Wollust hingegeben hat.

Erziehung durch Umgebung, Schule, Kirche, Medien und Elternhaus können einen völlig umpolen oder einwickeln ... mir ist das passiert ... und der Weg durch die viele Schichten nach außen ist sehr sehr schwierig, vor allem vor sich selbst ... weil man lange gelernte und akzeptierte Vorurteile und Traditionen der Reihe nach über Bord schmeißen muss ... den sie sind FALSCH (klar, sie hatten mal ihre Berechtigung, als sie erfunden wurden, nämlich das gesellschaftliche Leben ein wenig im Zaum zu halten und zu ordnen ... aber allgemeingültig für die Ewigkeit sind sie nicht)

Lass es auf Dich wirken ... aber so wie Du es schreibst, ist die Diagnose recht eindeutig ... jetzt musst Du nur noch handeln ... für DICH

lg.
Victor
Re: Fortgeschrittenes Alter - unsicher über CO
09. Dezember 2013 21:08
Oh Gerhard,

Victor hat für mich eine nicht unwichtige Rolle gespielt. Mit ihm habe ich meine erste Schwulenkneipe besucht und bin anschließend in Frankfurt zum Club78 auf eine riesige Schwulendisko gegangen. IN MEINEM ALTER!!!! Den Bericht findest Du hier: [www.co30interaktiv.de]

Und was nicht in dem Bericht steht, danach sind wir zurück zum Auto gelaufen. Und mir fehlte noch was. Es war zwar der perfekte Abend, wir hatten uns prächtig unterhalten, mit Kerlen geflirtet, getanzt, ... aber mir fehlte noch was. Auf halben Wege zum Auto hab ich mir ein Herz gefasst und zu ihm gesagt: "Kannst Du mich mal in die Arme nehmen?" Das hat er dann getan, keusch zwar, aber fest und ohne zögern. Ohh, war das gut! Und heute, nach dem, was er da eben geschrieben hat, versteh ich noch besser, was alles dahinter steckt.

Schöne Grüße

Volker



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 09.12.13 21:09.
Re: Fortgeschrittenes Alter - unsicher über CO
10. Dezember 2013 11:18
Hallo,

danke für eure guten und hilfreichen Kommentare. Ich möchte versuchen, das eine oder andere, z.B. den schwulen Freundeskreis, umzusetzen. Zugleich hatte ich beim Lesen wieder Herzklopfen und die Kehle zugeschnürt. Ich fühlte mich gedrängt. Das Thema ist bei mir eindeutig angstbesetzt. Angst scheint auch in anderen Bereichen meines Lebens ein Grundthema zu sein. Diese eigentlich natürliche Warnung vor Gefahr hat in meinem Leben wohl schon zu einigen Einschränkungen und Blockaden geführt. Die Vorstellung, dass der Verstand und die Prägung als dünne Schicht auf einem tiefen See von Gefühl und Unbewusstem schwimmt, erscheint mir zutreffend zu sein. Das Bauchgefühl Angst hat wohl oft schon festgelegt, was möglich ist, bevor der Verstand dazu die passenden Argumente für eine Entscheidung nachliefert. Daher sollte ich wohl nicht weiter argumentieren, sondern versuchen, meine Ängste zu überwinden.

Wo liegen die Ursachen für meine Ängste? Ein Teil ist sicher Veranlagung. Dazu kommen vermutlich Übertragungen durch eine überbesorgte Mutter, die nach Kriegserlebnissen mit Flucht und Vertreibung wohl nicht anders konnte. Dann auch Versagens- und Verlustängste. Beispiele: mittelmäßiges Abitur nach eigentlich guten Noten in der Schulzeit, Fahrprüfung erst nach vielen Fahrstunden - der Fahrlehrer sagte, ich wäre als Fahrschüler am Anfang noch etwas ängstlich gewesen, Vordiplom erst im zweiten Anlauf, Studienabbruch im Hauptstudium. Nach Umschulung gelang dann der Berufseinstieg. Dann der plötzliche Tod meines Vaters und die Übernahme der Verantwortung auch für den Alltag meiner Mutter ohne Zeit für Trauer. Mein Bruder war weit weg und ich vor Ort. Meine Mutter hat sich an mich gelehnt, wo war da die Schulter, an die ich mich hätte anlehnen können? Dann der Tod meines Hundes, der nachts nebem meinem Bett im Körbchen starb, als ich schlief. Den Morgen danach werde ich nie vergessen. Unter Tränen bei strömendem Regen habe ich ihn im Garten begraben und bin dann wie in Trance zur Arbeit gefahren. Schliesslich die Pflegebedürftigkeit meiner Mutter. Das alles hat Wunden in mein Herz geschlagen, die noch längst nicht alle verheilt sind.
Bin ich überempfindlich? Es ist nichts in der Aufzählung dabei, was nicht auch andere erlebt und weggesteckt haben. Mein Vater sagte mir mal, ich wäre zu weich. Mittlerweile habe ich mir aber wohl einen dicken Panzer um mein Herz zugelegt.

Habe ich Strategien um mit meinen Ängsten umzugehen und sie zu überwinden?
- "Augen zu und durch" hilft manchmal, oft aber auch nicht. Einmal, ich war vielleicht 11 Jahre alt, wollte ich mit dem Rad in die nächste Stadt (Neuss) etwa 8 km weit entfernt zur Stadtbibliothek fahren. Meine Mutter hat mich aus Sorge fast mit Gewalt zurückgehalten. Ich bin dann doch gefahren. Mein Bruder durfte schon bis zum weiter entfernten Düsseldorf fahren.
- Immer gleiche Tagesabläufe geben etwas Struktur und Halt. Samstags wird eingekauft und Wäsche gewaschen.
- Gebet als ausgestreckte Hand, in der Hoffnung, daß da einer ist, der sie nimmt und festhält und mich nicht fallen lässt. Das tröstet.
- Sport. Früh morgens auch bei Regen eine Runde joggen und das gute Gefühl geniessen, sich doch überwunden zu haben.
- Der Umgang mit Hunden hat mich immer wieder gefordert und abgelenkt von zuviel Grübelei. Leider ist das wegen der Altenpflege nicht mehr möglich.
Manchmal scheue ich aber auch wie ein Springpferd vor dem übergroßen Hindernis, was man an meinem Werdegang ja ablesen kann. Dann muß ich evtl. Umwege gehen.

Was bedeutet das für mein Coming Out und für mein Eintauchen in die schwule Szene? Wem werde ich es sagen, was werde ich mich trauen zu tun, wovor werde ich zurückschrecken? Vieles ist noch ungewiss. Aber bitte drängt mich zu nichts. Ich muss erst sehen, welche Schritte ich bereit bin, zu gehen. Natürlich verstehe ich, dass der Sinn dieses Forums darin besteht, Anschübe zu geben, um jemandem durch die Tür zu helfen. Manches braucht nur etwas Zeit.

Manches in diesem Text klingt schon ziemlich psychotisch und krank. Ich habe aber nur versucht zu beschreiben, was ich empfinde. Wen es nervt, braucht es nicht zu lesen. Ich bin aber dankbar für die Gelegenheit, hier in relativer Anonymität, frei und ungeschützt schreiben zu können, was mich bewegt.

Gerhard
Re: Fortgeschrittenes Alter - unsicher über CO
10. Dezember 2013 18:21
Hallo Gerhard,

Gratulation zu dem Mut, hier erstmal alles aufzuschreiben ... ich weiß, mit dem Schreiben kommen neue Erkenntnisse über die Vergangenheit ... so ist das.

Nein, hier will Dich niemand drängen ... ok, ich bin manchmal etwas forsch, aber die Anderen "bremsen" dann rechtzeitig.

Tatsächlich beschreibst Du selbst, wie Dich das Leben "eingewickelt" hat ... Du hast immer versucht, es allen Recht zu machen ... und ehrlich ... hast Du jemals das dafür bekommen, was Du Dir erhoft hattest ... ???????????

Ich war relativ "fertig", als ich dieses Forum hier fand ... die Diagnose war klar ... ich bin schwul, habe es mein Leben lang unterdrückt ... und habe nicht nur Beruf und Freunde, sondern Frau und Kinder.

Trotzdem kam ich zu dem Schluss, dass ich nicht länger mit dem WISSEN leben kann, wie es um mich steht, ohne es auszuleben ... ich wäre mit ein paar Euro und einem Rucksack in die S-Bahn gestiegen und ... ab dafür ...

... wahrscheinlich muss es einem erstmal so dreckig gehen, dass man dieses Stadium erreicht ... in der Gosse liegen und mit der Zunge den Asphalt schlecken ... (ok, viele halten sich immer noch am Rinnstein auf ... weil sie Angst haben, noch tiefer zu fallen9

Allerdings gab mir das Forum hier viel Mut und Bestärkung, dass genau die Dinge, die man befürchtet, eigentlich garnicht so schlimm sind.

Wo ist eigentlich das Problem.

Nüchtern betrachtet, werden niemandem die Eier abgeschnitten, gevierteilt oder exkomuniziert wird man auch nicht ...

Du hast noch Deine Mutter zu pflegen ... eine Aufgabe, die DU auf Dich nimmst (...) allerdings hätte ich kein Problem, ihr zu sagen, dass ich schwul bin, oder gar mit meinem Freund da aufzutauchen ... hey, will sie gepfleg werden oder nicht ... und wenn von mir, dann zu meinen Bedingungen ... sollst mal sehen, wie nett sie sein kann :-))

Genau das gleiche passiert mit Deinen ganzen anderen Hobbys, Jobs, Freizeitbeschäftigungen etc. ... entweder es passt nachher noch ... oder es hat nie gepasst ... (aber das hatten wir schonmal).

Keine Ahnung, was für Dich der Worst-Case ist ... gekündigt wirst Du nicht, gemobbt wahrscheinlich auch nicht ...

... ehrlich, mehr als 50% der Leute, die es mitkriegen würden, haben es schon immer geahnt (eine wie immer geartete "weibliche" Eigenschaft und mit Mitte 50 keine Frau ... glaubst Du, die sind alle blöd???)

Meine Schwester sagte mir auf mein "Geständnis": "Wir haben uns sowieso gewundert, dass Du damals noch 'ne Frau gefunden hast".

Der Typ, in den ich mich verknallte hatte schon, bevor er zu unserem Bekanntenkreis dazukam, bei anderen Leuten vorgefühlt ... "Der Victor, der spielt doch auf >unserem Ufer<" ... NEEEEIIIIN haben die alle gesagt, der ist nett, aber der hat doch Frau und Kinder ... ätsch ... ja hat er auch, aber er ist DOCH SCHWUL!!!

Genauso ging es mir mit einem alten Schulfreund ... ich wollte ihn besuchen ... und fuhr raus aufs Land, in eine schmucke Siedlung ... Neubau, Einfamilienhäuser, Spielplatz ... (neee, der und Kinder ...???) ... und als ich dort ankam, stellte er mir seinen "Mann" vor ... (ok, das passt) ...

(und mit dem Kerl habe ich beim Zelten übernachtet ... habe nächtelang zusammengessen und Gedichte gelesen, bei Kerzenschein und Keksen ... als alle anderen Freunde schon längst im Bett waren ... oh mann war ich blöd!)

Von daher wirst Du Dich entweder mit noch viel mehr Kraft in Deine aktuelle Täuschungssituation stürzen ... noch mehr Aktivitäten ... noch mehr Theater ...
... oder Du findest zu Dir selbst ...

Ich weiß, dass ich vergehe, wenn ich alleine bin ... ohne Zärtlichkeit und Zuwendung ... (ich merke das auch jetzt wieder, da ich 2 Jahre dieses wunderbare Leben mit einem Mann genossen habe ... aber jetzt wieder alleine bin ...)

Folk hat es geschrieben ... ja, er hat den Mut aufgebracht, und den winzigen "Schalter" umgelegt, der es uns erlaubt, uns gegenseitig Zuneigung und Wärme zu geben und zu zeigen ...

... hier (in der schwulen Szene) habe ich es wiedergefunden, was ich als Endjugendlicher ein Jahr genoss ... das Umarmen, das Bussi hier, Bussi da ... ich wollte es auch nicht glauben, dass ich es als wahnsinnig schön empfinde, wenn man beim Betreten einer Kneipe von zwei oder drei Leuten so begrüßt wird ... nein, ich finde es nicht mehr peinlich, sondern mache es auch ... sogar im Familienkreis ... Schwägerin, Neffen, Schwieger- und Schwippschwiegermütter ... und alle machen mit ... (ätsch, ich darf das jetzt, ich bin nämlich SCHWUL!)

Von daher darf ich Dich ermutigen, alle Deine Bedenken auf den Prüfstand zu stellen ... Deine Intuition hat Dich hergeleitet ... und sie weiß eigentlich, was zu tun ist ... langsam anber sicher ... bloß Dein Verstand, Deine Trägheit, Dein (strenges?) Pflichtbewusstein ... die ringen noch um einen Aufschub, eine Verlängerung der "Komfortzone" wie es jemand in einem anderen Beitrag schrieb ... obwohl die Komfortzone eher einer Bank mit Stacheldraht gleicht ...

Gerhard ... Du bist JUNG! die zweite Hälfte hat gerade erst angefangen ... ich selbst lebe nach dem Motto, "Die Vergangenheit war nicht schlecht" ... ich grolle nicht, aber die Zukunft nehme ich selbst in die Hand.

Ich drück Dich mal!

Alles Liebe
Victor
Re: Fortgeschrittenes Alter - unsicher über CO
12. Dezember 2013 13:54
Hallo,

das Treffen mit Bätes hat gestern stattgefunden. Mein allererstes, persönliches Gespräch mit einem schwulen Mann. Natürlich war ich anfangs etwas nervös. Aber die ruhige und verständnisvolle Art meines Gegenübers hat die Atmosphäre etwas entspannt. Ich fand das Gespräch gut und von meiner Seite aus gesehen könnten wir hin und wieder etwas zusammen unternehmen.
Nach dem Treffen bin ich nachdenklich nach Hause geradelt und und hatte dann noch ein etwas dramatisches Erlebnis: Ein Fahrradunfall am Burgplatz durch eine übersehene Stufe im Weg. Ergebnis: Rad und Fahrer sind den Umständen entsprechend wohlauf, aber ich bin 2 Tage mit Prellungen und Hautaufschürfungen krankgeschrieben.

@ Victor: Ja ich ringe, eiere und lenke mich mit Aktivitäten ab. Da hast du wohl recht. Der Begriff "Worst Case" beschäftigt mich. Am schlimmsten wäre wohl öffentliche Bloßstellung, Isolationshaft, Folter, Hinrichtung. Das wird hier hoffentlich sobald nicht passieren. Aber auch schlimm wäre für mich, wenn sich die beiden Freunde, mit denen ich lange eine gemeinsame Weltsicht geteilt habe, auf einmal mit Abscheu und Verachtung von mir abwenden würden. Das könnte ggfs. passieren und würde mich sehr verletzen.
Mit Weltsicht meine ich den evangelikalen Bereich im Protestantismus. Ich fühle mich diesem Bereich nach wie vor verbunden, distanziere mich aber (noch erst innerlich) von der dort noch sehr verbreiteten Homophobie. Wer "Prayers for Bobby" gelesen oder gesehen hat, ahnt, wovon ich spreche. Ich müsste mir mein Weltbild allein neu zusammen zimmern und verlöre das Zugehörigkeitsgefühl zu einem Wertesystem und zu den Personen, mit denen ich dieses geteilt habe.

Es spricht aber eigentlich nichts dagegen, wenn ich mir einen schwulen Freundeskreis aufbaute und mich erst einmal meinem Bruder gegenüber zu oute. Das könnten nächste Schritte sein.

Gerhard
Re: Fortgeschrittenes Alter - unsicher über CO
12. Dezember 2013 16:01
Hallo Gerhard,

na, da passiert doch schon ganz viel ... in Dir ;-)))
(du hast Zeit, alles ruhig anzugehen ... aber nicht alle Zeit der Welt ...)

Bei fast niemandem hier in Deutschland, und sei es noch auf dem hintersten Dorf, ist irgendein Worst-Case wirklich eingetreten.

Mein Worst-Case war die Reaktion meines Bruders (ihm habe ich es als Einzigem von der engen Familie NICHT selbst gesagt ... er erfuhr es an dem Tag, als ich meine Mutter besuchte, um eine Gelegenheit herbeizuführen, es ihr zu sagen ... sie war damals 80. Wir saßen in der dämmerigen Küche, ich hatte es ihr gesagt, und wir sprachen darüber ... und sie suchte hilflos nach Erklärungen bei sich, die dort nicht zu finden sind. Nach 2 Stunden tauchte mein Bruder auf und schaute mich an und konnte nicht fassen, dass ich gerade darüber mit meiner Mutter sprach ... (er hatte es vor ein paar Minuten von seiner Frau erfahren, die es vor ein paar Wochen von meiner Schwester erfahren hatte ...)

Ein paar Wochen später war er zu Besuch bei mir zu Hause ... und hat erst meine Frau ... und dann mich mit seiner Weltanschauung "zugelabert" ... unterste Kajüte ... egal ... das war mein erster, einziger und letzter Absturz ...

Aber davon darf man sich nicht abbringen lassen ... ich lebe es, ohne viel dazu zu sagen ... auch bei mir auf dem Dorf ... so einfach ist das.


Thema Glauben und Kirche:

Ich habe als Jugendlicher lange in der Kirche mitgearbeitet, bin der Kirche verbunden, arbeite oft mit Kindern und als Betreuer. Genauso habe ich AGs an Schulen geleitet, Projekte mitgemacht und bin "Unterrichtsgarantie Plus" ... in Hessen (was wohl heute anders heißt).

Ich habe einen schwulen Schuldirektor gefragt, ob ich irgendjemandem was sagen muss ... denn nach alter Tradition werden Männer zu Jungs zugeordnet und Frauen zu Mädchen (wenn es um Betreuer, Übernachten etc. geht)

Er hat gesagt, nein, ich müsse niemandem was sagen, es gehe niemanden was an. Und so habe ich das auch gehalten ...


Ich weiß, das die evangelische Kirche viel toleranter ist, als es bei der katholischen Kirche vorgegeben ist ... z.B. kenne ich einige Organisten, die einfach "die Fakultät" gewechselt haben, damit sie ihrem Job nachgehen können.

Den Betreuerinnen aus "meinem Team" habe ich auf einiges Nachfragen reinen Wein einschenken müssen, denn die kamen drauf, dass da was nicht stimmt, wenn die Frau einen Freund hat, man offensichtlich getrennt ist, aber dennoch glücklich und zufrieden unter einem Dach lebt, und sehr nett miteinander umgeht und KEINE schmutzige Wäsche im Spiel ist ... (tja. es gibt Frauen, die sind geschieden und machen sich so ihre Gedanken ... Kompliment)

Seit dem haben sie mich noch viel lieber ... und schrecken auch vor modischen oder gar intimen Gesprächen nicht zurück ;-D

Thema Freunde

Meinen engsten Freunden habe ich es selbst gesagt, einer kennt das Forum hier ... und kann lesen ... das spart "Erzählen" ... er ist auch selbst schwul. Ein anderer probiert es nochmal mit 'ner anderen Frau ("muss Dir ja nicht alles nachmachen"winking smiley ... ich war auf seiner "Segnung" (weil nochmal heiraten geht katholischerseits ja garnicht) ... und habe wunderbare Gespräche mit seiner Mutter, seiner Schwiegermutter, seiner Frau und den Gästen geführt ... alle wussten, dass ich jetzt "schwul" bin ... es war vielleicht interessant ... aber niemals Thema ... und irgendwie egal.

Witzig fand ich, dass die neue Schwiegermutter gemerkt hat, dass ich versucht hatte, mit dem Organisten zu flirten ... kaum wissen sie es, können sie schon damit umgehen ...

Mein Dritter Freund hat nur einen Kommentar abgegeben ... "Wenn ich sowas meiner Frau sagen würde, dann hätte sie das Messer schon gezückt" ... in weiteren Gesprächen konnte ich einen Eindruck vom "Glücklickeitsgrad" des Ehe- und Familienlebens gewinnen ... (ich glaube, mir geht es wirklich sehr sehr gut!)


Von daher denke ich nicht, dass sich irgendeiner Deiner engsten Freunde nur im geringsten von Dir abwenden wird, zumal ja offensichtlich eine "weltanschauliche" Gemeinsamkeit vorliegt, das geht nicht so einfach kaputt.


Wie Du schon selbst bemerkt hast, kannst Du auch damit beginnen, einfach ein paar neue Freunde aufzutun ... Bätes hast Du ja schon kennengelernt ... und plaudern und was Unternehmen ist immer gut ... .glaube mir, mit schwulen Freunden machen plötlzlich ganz normale Dinge viel viel mehr Spaß ... es gibt so ein unsichtbares Band, eine Wellenlänge ... das führt zusammen und alles wird plötlich "easy"!

Thema Biebel

Biebeltechnisch interpretiere ich manche Vorgänge, Ereignisse und Formulierungen etwas anders, als sie wohl nach der hochoffiziellen Lesart interpretiert werden sollen.

Wenn da steht, "Du sollst nicht liegen bei einem Manne wie bei einem Weibe" ... dann ist das doch kein Verbot, sondern ein Hinweis, dass man es mit Männern doch bitteschön "anders" machen soll.

Und ehrlich, mit einer (meiner) Frau habe ich nie auf einer Matratze unter einer Decke geschlafen ... bloß mit dem Schlafsack da haben wir einen großen ausprobiert, aber eigentlich ist jeder weit weit auf seiner Seite geblieben.
Mit einem Mann ist das was ganz anderes ... :-)))))))))))))))))))))))))))))))



Denke, Du bist auf einem guten Weg.
Es ist nie zu spät, den Knoten endlich zu durchschlagen.

lg.
Victor
Re: Fortgeschrittenes Alter - unsicher über CO
13. Dezember 2013 12:42
Quote
Victor
"Wenn da steht, \"Du sollst nicht liegen bei einem Manne wie bei einem Weibe\" ... dann ist das doch kein Verbot, sondern ein Hinweis, dass man es mit Männern doch bitteschön \"anders\" machen soll."

LOL, Victor, so habe ich das noch nie interpretiert gefunden! Du solltest Bibelexegese betreiben!

Schöne Grüße

Volker
Re: Fortgeschrittenes Alter - unsicher über CO
14. Dezember 2013 00:12
Hallo,
Quote
Folk
so habe ich das noch nie interpretiert

hihi, ich habe die Biebel gelesen ... fast ganz ... und damals natürlich besonders auf die "Ferkelstellen" geachtet bzw. danach gesucht..

Von den 10 Geboten bis weit ins neue Testament gibt es stellen, die man durchaus "weltlicher" interpretieren kann, als das üblicherweise getan wird.

Manno, was wird da wohl passiert sein, wenn eine Frau von ihrem Mann nicht schwanger wird, ... dann kommt ein blonder Engel vorbei und macht ihr 3 Tage klar, dass sie doch ein Kind kriegen wird ... in so ungefähr 9 Monaten ... ???? ein Schelm, wer sich was auch immer dabei denkt ... und diese Story gibt es immer mal wieder.

Und auch Männerliebe kann man immer mal wieder lesen ... natürlich hatten die Kerle oft auch ein Mädel an der Hand ... aber das war irgendwie üblich (damals, wie auch hier bei uns) ... da gibt es Familie, Gemeinschaft, Pflichten ... Erotik, Sex, Erfüllung, Zärtlichkeit, das holte man sich bei Konkubine oder Lover (und das gilt für Männlein UND Weiblein)

Was glaubt ihr, wer das Wort "Eheliche Pflichten" erfunden hat ... das war nie und nimmer eine Frau ... das war bestimmt ein schwuler Ehemann ....

Es heißt, "seid fruchtbar und mehret Euch" ... da steht aber nicht, was, wie und mit wem man Sex und Lust haben soll, darf oder nicht, wenn der "Vermehrungsvorgang" einmal angestoßen war ... ??? :-D

Von daher ... es gibt viel zu Entdecken ...
Wie schon mal gesagt, bisher hat sich die Regie nicht wirklich bei mir beschwert ...

(Keine Ahnung, ob das ein Zeichen ist, dass nach einem wirklich geilen Saunabesuch mein Auto verreckt ist ... am Freitag dem 13 ... aber ich habe mich von meiner Frau abholen lassen, die gerade von ihrem Freund kam ... wir hätten sowieso heute Abend lange miteinander geredet ... das haben wir also jetzt gemacht, während wir auf den Abschleppdienst gewartet haben ... Ok, Regie ... es ist wohl etwas viel auf einmal ... aber auch nicht ganz falsch)

lg.
Victor
Re: Fortgeschrittenes Alter - unsicher über CO
14. Dezember 2013 20:34
Hallo Victor,

Bibelstellen kann man natürlich auch anders als "üblich" auslegen. Aber es sollte anerkannt werden, dass ein Glaube und eine Prägung Teil eines Menschen sind, dass diese Prägung den Zugang zu seiner sexuellen Orientierung verstellen kann und man dann um das richtige Bibelverständnis ringt. Dieser Hinderungsgrund ist genauso ernst zu nehmen wie die Angst vor familiärer oder sozialer Ausgrenzung.
Wer eine andere Auslegung der Bibelstellen sucht, die normalerweise gegen Homosexualität angeführt werden, lese z.B. das Buch von Hans-Georg Wiedemann "Homosexuell - Das Buch für homosexuell Liebende, Ihre Angehörigen und ihre Gegner".

Einen schönen 3. Advent.
Gerhard
Re: Fortgeschrittenes Alter - unsicher über CO
14. Dezember 2013 20:56
Hallo Gerhard,

Quote
Gerhard

Aber es sollte anerkannt werden, dass ein Glaube und eine Prägung Teil eines Menschen sind, dass diese Prägung den Zugang zu seiner sexuellen Orientierung verstellen kann und man dann um das richtige Bibelverständnis ringt

ja, Du hast recht, und ich weiß aus eigener Erfahrung, wie "behindernd" Glaube und Prägung für einen selbst sein können. Und erst recht den Zugang zu eigenen Gedanken und Gefühlen verstellen.

Wie ich schon mal schrieb, habe ich in 10 Jahren feststellen müssen, dass Liebe, Zugehörigkeit, Partnerschaft, Familie nichts aber auch Garnichts mit Sex, Ehelichem Sex, Sexueller Erfüllung oder Beschränkungen auf die Ehe zu tun haben ... im Gegenteil ... die einzige Feststellung war, dass die körperliche und sexuelle Unzufriedenheit sich auf alle Dinge und Situationen des Alltages auswirken ... und zwar mit steigender Tendenz.

Sobald man aber seine Portion Zärtlichkeit, Zuneigung, Streicheleinheiten, Sex bekommt, laufen alle anderen alltäglichen Dinge wieder Tip-To-Top!!!

Die RICHTIGE Bibelauslegung wird, genauso, wie bei Romanen und Geschichtsbüchern, dem LESER verbleiben. Leider haben nicht viele Leute viel von der Bibel gelesen ... nicht in Deutsch, nicht in Latein, nicht in Griechisch ... und ehrlich .... da haben sooo viele Leute dran rumgepinselt, ... und jeder Author hatte seine eigenen Absichten ...

... nur bei wenigen wird deutlich, dass da bestimmte Absichten und Interpretationen dahinterstecken (für mich ist das z.B bei Paulus und Johannes der Fall ...)

Natürlich kann man jede Bibelstelle in "alle" Richtungen interpretieren ... ich stelle nicht die generellen Grundsätze des Zusammenlebens (was die Bibel auch ist) in Frage. Mein Hobby ist es eher, die kleinen (echt oder nicht) enthaltenen Verbote, Ansagen und Empfehlungen in Frage zu stellen (z.B. Beschneidung, Nahrungsmittel und andere Nachbarschaftliche Gewohnheiten ...)

z.B. soll man nicht begehren des "Nachbarn Weib" (oder so ähnlich) ... das ist bloß eine Regel für die gute Nachbarschaft im Dorf oder Lager ... über Mädels zwei Dörfer weiter steht da nix :-x

Von daher denke ich, dass man ruhig die ganzen Verbotsstellen einmal anders beleuchten, ohne die ganzen Grundsätze der christlichen Tradition über Bord zu schmeißen.#

Ich bin in christlichen Gemeinde aktiv ... Jugendliche und junge Erwachsene kommen von selbst mit genau diesen Fragen und den einschlägigen Büchlein um die Ecke ... (Lot hat 3 junge hübsche "Engel" mit dem Gastrecht verteidigt und wollte dafür seine jungfräulichen Töchter den "Schergen" zur Verfügung stellen ... ein Schelm, wer "anderes" dabei denkt ... :-x )

Das RICHTIGE Bibelverständnis ... ist genau das, welches seelisches und körperliches Leid verhindert und gemeinschaftliches Leben ermöglicht ... Fürsorge, Mitleid, kümmern etc. alles dabei (aber über Schlafzimmer und Bettenaufteilung würde ich lieber die Leute vor Ort entscheiden lassen ....)

Ganz lieben Gruß
Victor
Re: Fortgeschrittenes Alter - unsicher über CO
14. Dezember 2013 21:29
Hallo Liebe co 30 ger, bitte akzeptiert dass es auch gläubige Christen unter den co30 gern gibt und achtet dass diese eine andere Sicht haben.Ich finde es einfach nicht fair wenn man hier im Forum versucht, Gerhard mit Antichristlichen Argumenten zu verunsichern. Ich selbst bin Christ und arbeite aktiv in einem christlichen schwul-lesbischen Verband mit und für Gerhard sieh doch mal unter
www.huk.org/cms/front_content.php?idcat=10
nach dort sind verschiedenen christliche schwule -lesbische Gruppierungen aufgeführt. Vieleicht findest Du dort eine Gruppe die Dir zusagt. Ich selbst bin bei
www.regenbogen-nak.org/


Liebe Grüße von Rudolf, der sich nach langer Zeit wieder mal meldet. Mir gehts gut ich habe einen Mann, den ich liebe und eine Frau die ich auch liebe.
Re: Fortgeschrittenes Alter - unsicher über CO
15. Dezember 2013 12:37
Hallo,

Quote
Rudolf
Antichristliche Argumente

ich sehe nirgendwo etwas "antichristliches" ... allerdings bin ich auch kein Fan von "blindem Glauben", ohne die Dinge mal von der einen oder von einer überraschend anderen Seite gesehen zu haben ...

lg.
Victor
Re: Fortgeschrittenes Alter - unsicher über CO
15. Dezember 2013 16:31
Kinder seit Lieb zu einander !!!


LG
Queermann
Re: Fortgeschrittenes Alter - unsicher über CO
15. Dezember 2013 16:51
Hallo,

ich bin lieb zu allen ... von mir aus kann jeder so leben wie er will .. notfalls ohne mich.

Allerdings suchen die Leute, die hier schreiben und fragen, bewusst das Risiko, auch mal Meinungen zu Gesicht zu bekommen, die sie so bisher nicht kannten, die sie nicht teilen, oder die ein wenig an ihrer Weltanschauung knabbern.

Ich finde das richtig und recht, denn sie ohne geistige Aregungen zu lassen, hieße, ihnen bewusst andere oder neue Aspekte zu verweigern ... und das tue ich noch nicht mal meinen ärgsten "Feinden" an.

Von daher ... die Sanduhr ist umgedreht ... und wer dran rüttelt, der kann es entweder verlangsamen ... oder es unwillentlich beschleunigen ... wer weiß schon so genau, wie die Sanduhr drauf reagiert.
(es hat auch schon Situationen gegeben, dass kurz vor "Ablaufen" der Uhr, ein Sandklops den Durchlauf vorübergehend stoppt ... aber entweder wird dann wieder dran gerüttelt oder einfach nochmal umgedreht ... was die Zeit zwar verlängert ... aber eins ist dann gewiss ... da oben ist KEIN Klops mehr und sie wird unweigerlich ablaufen ...)

(...)

lg.
Victor
Re: Fortgeschrittenes Alter - unsicher über CO
15. Dezember 2013 22:29
Hallo Victor,

ich hatte fast befürchtet, dass Du hier sowas vom Zaun brichst. Lass uns doch bitte zwei Dinge auseinander halten:

Da ist einmal die Frage der eigenen sexuellen Orientierung und wie man damit umgeht. Das ist hier das Hauptthema. Ich denke, das behandeln wir hier auch recht anständig.

Und dann sind da weltanschauliche Fragen, die jeder mit sich bringt, die wir aber nicht zu lösen haben. Deshalb sollte sich jeder bitte doch so äußern, dass er damit Anderen nicht zu nahe tritt.

Ich habe nichts gegen Deine Sichtweise, auch wenn ich sie nicht teile. Aber das, was Du schreibst, zieht die weltanschauliche Grundlage Anderer in Zweifel. Das ist kontraproduktiv.

Quote
Victor
Allerdings suchen die Leute, die hier schreiben und fragen, bewusst das Risiko, auch mal Meinungen zu Gesicht zu bekommen, die sie so bisher nicht kannten, die sie nicht teilen, oder die ein wenig an ihrer Weltanschauung knabbern.

Das sehe ich absolut nicht so. Hier kommt keiner her, um seine Weltanschauung hinterfragen zu lassen. Hierher kommen verstörte Menschen, die an ihrer Sexualität zweifeln und die es in ihrer Situation absolut nicht brauchen können, wenn ihnen dann einer versucht, den weltanschaulichen Teppich unter den Füßen wegzuziehen.

Deshalb bitte ich Dich inständig: Nimm Dich zurück!

Schöne Grüße

Volker
Re: Fortgeschrittenes Alter - unsicher über CO
16. Dezember 2013 05:11
Hallo,

es ist nicht meine Absicht, diesen Faden zu schreddern ... leider fing es an, als Rudolf sich bewogen fühlte mich zu maßregeln oder zur Mäßigung aufzurufen ... (jeder der länger dabei ist, weiß, dass das niemals den gewünschten Effekt hat, sondern eher zur Gegenrede auffordert ...)

Und jetzt versteigt sich noch jemand, mich "inständig" zu bitten, mich zurückzunehmen ...

Junx, ich weiß garnicht, wie das geht :-D

Victor
Re: Fortgeschrittenes Alter - unsicher über CO
16. Dezember 2013 08:11
Hallo Gerhard,

hab' dir eine PN geschickt.

LG Billy
Re: Fortgeschrittenes Alter - unsicher über CO
16. Dezember 2013 23:29
Sorry, ich wollte keinen Streit auslösen sondern um Akzeptanz, gegenüber dem Weltbild Anderer, bitten. Ich habe dieses Forum vor Jahren schätzen gelernt und es hat mir sehr geholfen , aber wirklich helfen, um mit dem Widerspruch Christsein und Schwulsein fertig zu werden, konnten mir nur schwule Christen.
Falls jemand noch Wünsche kurz vor dem Fest hat!

Kurz vor Weihnachten erschien dieses Buch:

Das 11. Gebot: Du sollst nicht darüber sprechen: Dunkle Wahrheiten über das Priesterseminar
Autor: Daniel Bühling


Kurzer Auszug aus eine Rezension:
…………..Nach Bühlings Einlassungen muss man davon ausgehen, dass wenigstens ein Fünftel der katholischen Priester schwul ist. Und das, obwohl die Kirche Homosexualität ablehnt. Der zunehmende Priestermangel, so liest man, zwinge die katholische Obrigkeit, über diesen offensichtlichen Widerspruch nicht nur hinwegzusehen. Vielmehr neige sie sogar dazu, diesen Widerspruch zu vertuschen und die Homosexualität ihrer Priester irgendwie zu managen……………..

Liebe Grüße Rudolf
Re: Fortgeschrittenes Alter - unsicher über CO
22. Dezember 2013 13:18
Hallo,

freie Meinungsäußerung ist natürlich in Ordnung. Habt aber bitte Verständnis dafür, daß ich mich hier im Forum vorerst nicht mehr äußern werde. Es war wohl mein Fehler. Ich habe das Forum eher als geheimes Tagebuch zur Selbstreflexion genutzt anstatt als Diskussionsplattform und als Tor zur Realität. Aus dieser Wirklichkeit sind dann einerseits Kommentare gekommen, die mir gut taten, und andererseits solche, bei denen ich mich etwas veräppelt gefühlt habe, obwohl das wohl nicht so gemeint war.
Ich danke allen für ihre Kommentare und persönlichen Nachrichten. Ich bin niemandem böse. Nur habe ich hier von mir eine sehr emotionale und verletzliche Seite offenbart, die ich nun wieder schützen muß. Es tut mir leid, aber im Moment kann ich wohl nicht anders. Auch habe ich unterschätzt, wie emotionsbeladen die Beschäftigung mit dem Thema CO für mich ist. Hier brauche ich erstmal wieder etwas mehr Gelassenheit und Stabilität. Also geht die Tür, die einen Spalt breit geöffnet wurde, erstmal wieder zu. Das Visier geht runter. Der Außenwelt spiele ich wieder stoischen Gleichmut vor.
Den Kontakt möchte aber nicht ganz abreißen lassen. Vielleicht sieht man sich ja mal auf einem Treffen. Dann mit etwas weniger Seelen-Striptease von meiner Seite.
Wenn es einen realen Fortschritt bei mir in Bezug auf mein CO geben sollte, werde ich wieder berichten.

Allen frohe Festtage und ein gutes neues Jahr! Die allein sind mögen im neuen Jahr ihren Traumprinzen treffen!
Nichts für ungut.

Gerhard
Re: Fortgeschrittenes Alter - unsicher über CO
23. Dezember 2013 11:39
Hallo Gerhard
Quote

Fehler

Nein, Gerhard, es war KEIN Fehler Dich hier zu äußer.

Natürlich ist das hier auch der Ort zum Aufschreiben und selbst Reflektieren ... das tut gut und hilft auf jeden Fall weiter.

Dein "Innerstes" sucht nach Lösungen für die Widersprüche in Deinem Leben ... Dein Kopf und Deine Gedanken haben "Schiss", dass ihr mühsam aufgebautes Weltbild zusammenbricht ... (...)

Wer darauf bestehst, dass sein Weltbild so bleibt wie es war, dass er seine "heimlich ersehnten Wunschantworten" bekommt, der darf hier nicht schreiben.

In Wirklichkeit kennst Du alle Antworten schon ... es braucht jetzt etwas Zeit, damit umzugehen.

Du hast Zeit aber "nicht alle Zeit der Welt" ... nutze sie ... und acht auf die Zeichen die Dir "von der Regie" gegeben werden ... Du wirst merken ... die ganze weltlichen Repräsentanten schwindeln, was das Zeug hält ... der "Chef" mischt sich nur ganz selten ein ... und wenn, dann oft unerwartet anders, als wie es die "Hilfsassistenten" vorhersagen oder in Vorschriften zusammengefasst haben.

Wünsche Dir, das DU Dir Gelegenheit gibst DICH selbst zu finden (zu verlieren hast du nichts mehr, außer der Wand und dem Vorhang, die Dich einengen, einwickeln und einlullen ... weg damit und auf in die Welt!)

lg.
Victor
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