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Mächtigst verwirrt

geschrieben von Tubular Bells 
Mächtigst verwirrt
26. Juli 2012 09:51
Hallo,

ich finde es gut, dass es ein Forum gibt, das sich an Leute jenseits der 30 wendet.
Wie meine Überschrift schon ausdrückt, bin ich mir über meine Sexualität noch nie richtig im Klaren gewesen.
Es scheint so, als ob meine sexuelle Orientierung in starker Abhängigkeit zu meinem Selbstwertgefühl steht. Geht es mir scheiße, kann ich mir emotional und sexuell mit Frauen nicht viel vorstellen, dafür aber mit Männern. Aber es gibt in mir noch einen anderen Teil, den "Heteroteil".
Unter diesen "multiplen" Persönlichkeit leide ich schon seit meiner Pubertät. Ich habe dieses Thema bisher weitestgehend, von einem gescheiterten Therapieversuch einmal abgesehen, tot geschwiegen. Es wird aber nun Zeit, dass ich mich damit ernsthaft auseinandersetze.
Vielleicht ist einer unter Euch, der Ähnliches erlebt oder erlebt hat. Wäre schön von Euch zu hören.

Viele Grüße,
TB
Re: Mächtigst verwirrt
26. Juli 2012 21:05
Hallo TB,

vielen Dank das Du den Weg hierher gefunden hast.

Unter diesen "multiplen" Persönlichkeit leide ich schon seit meiner Pubertät

Kannst du das etwas beschreiben, was da in dir so stattfindet. Ich habe zwar mal im Internett versucht dieses nachzulesen, aber so richtig verstanden habe ich das nicht. War mir zu allgemein. Und es geht ja letztlich um dich, und wie du dich fühlst.

LG Maks
Re: Mächtigst verwirrt
27. Juli 2012 12:06
Hi MAKS,

danke für die Rückmeldung. Das mit der multiplen Persönlichkeit war ein bisschen flapsig ausgedrückt. Es ist schwer zu erklären, was genau bei mir abläuft. Ich weiß im Grunde genommen nicht, wodurch meine Sexualität gesteuert wird. Es ist wirklich so, dass, wenn ich ein geringes Selbstwertgefühl habe, und das ist meistens bei mir der Fall, ich sexuell und emotional auf Männer gerichtet bin. Doch es gibt kurze Phasen, in denen es mir besser geht und in denen ich auch von Frauen sexuell erregt werde. Nach dem Motto, je unmännlicher ich mich fühle, desto homosexueller bin ich und umgekehrt. Ziemlich psycho, ich weiß.
Ich werde demnächst einen zweiten Psychotherapieversuch machen. Vielleicht hilft es mir dieses Mal, diese Zerrissenheit zu mildern.

Viele Grüße!



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 27.07.12 13:36.
Re: Mächtigst verwirrt
12. August 2012 21:18
Hallo Tubular Bells,

mit multipler Persönlichkeit kann ich nicht aufwarten, jedenfalls dürfte es nicht zählen, dass ich mich für schwul halte, aber mit einer Frau verheiratet bin. Nun, ich kann mich erinnern, dass ich den Sex mit meiner Frau erregend fand, heute irgendwie undenkbar.

Vielleicht entwickeln wir uns alle mal in die eine Richtung, mal in die andere. Sex ist schließlich nicht isoliert zu sehen, sondern aus meiner Sicht sehr mit unseren Emotionen, unserer Seele verknüpft.

Zudem suchen wir doch alle einen Partner/in, der zu uns passt, heißt jemanden, der uns als Mensch nimmt, den wir als Mensch empfinden. Welche Frau ist schon nur Frau oder welcher Mann nur Mann im Sinne der Definition einer Gesellschaft? Hat nicht jeder Mann auch eine weibliche Seite, so dass er mir etwas Emotionales geben kann, was ein anderer Mann von einer Frau bekommt?

Ich bin kein Psychoanlaytiker, von daher meine Worte nicht auf die Goldwaage legen. Es kann vielleicht ja sein, dass abgesehen von sexueller Erfüllung ein Teil von dir Geborgenheit bei einem Mann sucht, eine Geborgenheit die mit dem Schutz vor der Welt zusammenhängt.

Andererseits kann es auch sein, dass du in guten Zeiten der Welt zeigen willst, welch toller Mann du bist - und dafür eignet sich in unserer Gesellschaft nunmal am besten die klassische Rolle des großen Mackers vor den Frauen und nicht die Rolle eines Schwulen. Wenn ich diesen Faden weiterspinne, könnte es aber auch eine Möglichkeit sein, sein Selbstbewusstsein auszupacken, indem man als Mann der Welt zeigt, dass man schwul ist.

Jetzt bin ich hier beim schreiben genauso am herum mäandern wie ich es oben mit unserer emotionalen Entwicklung geschrieben habe. smiling smiley
Wir selbst müssen spüren, was uns gut tut und dem dann mehr Raum geben bis letztendlich unser Leben gut ist.

Da auch Psychotherapeuten nur Menschen sind, finde ich es gut, dass du einem zweiten die Chance gibst, dir zu helfen.

Ich war vor Jahren bei einer Psychotherapeutin, die mir sagte, dass es eine gute Beziehung zu meiner Frau bleiben kann, obwohl ich Männern hinterher schaue, nämlich weil wir andere Gemeinsamkeiten hätten. Heute weiß ich, dass das so für mich nicht stimmt. Sie hat dabei mindestens 20 Jahre in der Mitte des Lebens vergessen. Das mit den anderen gemeinsamen Interessen klappt vielleicht, wenn ich deutlich über 60 bin, aber jetzt??? - weiß ich für mich den Weg auch nicht wirklich weiter.

Dir wünsche ich alles Gute.

LG
Zeev
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