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Homosexualität:-Was-soll-Schule-lehren - 29.1.2014 in Frontal 21

geschrieben von Maks 
Homosexualität:-Was-soll-Schule-lehren - 29.1.2014 in Frontal 21
29. Januar 2014 17:18
„Akzeptanz sexueller Vielfalt“ soll Schülern in Baden-Württemberg künftig vermittelt werden, so steht es in einem Entwurf zum Bildungsplan für 2015. Doch das Vorhaben für mehr Toleranz hat Gegner.

Ein Beitrag in Frontal 21 heute abend. cool smiley sorry - war wohl gestern - aber in der mediathek noch zu sehen cool smiley

Hier auch in der Mediathek:


[www.zdf.de]



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 29.01.14 18:57.
Re: Homosexualität:-Was-soll-Schule-lehren - 29.1.2014 in Frontal 21
29. Januar 2014 18:24
Hi maks,

heute Abend? Ich weiß zwar nicht mehr, wo ich gestern genau rumgezappt habe, jedenfalls habe ich den Beitrag gestern Abend im Fernsehn gesehen - sehenswert!

Thema ist vor allem die Petition eines Realschullehrers mit fast 200.000 Unterschriften gegen eine Ergänzung des Lehrplans um Informationen über sexuelle Orientierung.
Die zu Wort kommenden Vertreter für diese Petition (z. B. der Kirchen) könnte ich an die Wand klatschen! Das wäre zwar eindeutig kontraproduktiv, zeigt höchstens meine Befindlichkeit bei diesem Thema.

Mir wäre Information in der Schulde viel wichtiger als öffentliche Outings von Promis. Das normale Umfeld normaler Schüler stellt doch die Hetero-Ehe mit Kindern, Haus, Hund und Baum als das einzig erstrebenswerte Ideal dar. Ich wäre nie auf den Gedanken gekommen, das daran etwas falsch sein könnte - jedenfalls für mich. Ich glaube nicht, dass mich in dieser jungen Lebensphase ein Outing in der Presse beeindruckt hätte. Das hätte ich nicht mit mir selbst in Zusammenhang gebracht.

Aber eine entsprechende Unterrichtseinheit in der Schule müsste Schülern vielleicht eher die Augen öffnen, um die eigene Orientierung losgelöst vom Umfeld zu hinterfragen.

Auch wenn ich tolle Kinder habe, es gute Jahre waren etc. - so manches Leid könnte verhindert werden, wenn wir jungen Menschen reinen Wein einschenken!

LG
Zeev

PS: Ich habe gelesen, dass ich gebeten bin, meinen Faden hier weiterzuspinnen (Existenzminimum) - werde ich demnächst tun.
Re: Homosexualität:-Was-soll-Schule-lehren - 29.1.2014 in Frontal 21
29. Januar 2014 22:17
Danke maks,

für den Link. Leider habe ich es verpasst, ich war hier im Chat! smiling bouncing smiley

Quote
Zeev
Mir wäre Information in der Schule viel wichtiger als öffentliche Outings von Promis. Das normale Umfeld normaler Schüler stellt doch die Hetero-Ehe mit Kindern, Haus, Hund und Baum als das einzig erstrebenswerte Ideal dar. Ich wäre nie auf den Gedanken gekommen, das daran etwas falsch sein könnte - jedenfalls für mich. Ich glaube nicht, dass mich in dieser jungen Lebensphase ein Outing in der Presse beeindruckt hätte. Das hätte ich nicht mit mir selbst in Zusammenhang gebracht.

Aber eine entsprechende Unterrichtseinheit in der Schule müsste Schülern vielleicht eher die Augen öffnen, um die eigene Orientierung losgelöst vom Umfeld zu hinterfragen.

Ich bin total Deiner Meinung, Zeev. Im Moment werde ich aber auch das Gefühl nicht los, dass etwas in Gang gekommen ist. Thomas Hitzlsperger zieht andere nach sich. Ich will ihm das nicht alleine zuordnen. Vielleicht ist auch die Zeit reif. Ich bin gespannt.

Die Tatsache, dass in weiten Teilen Osteuropas, besonders in Russland, Homosexualität weiter kriminalisiert und extrem negativ dargestellt wird, erzeugt interessanterweise ein fast normal gestimmtes ablehnendes Echo in unserer Presse, genau wie die Frage, wie mann als Schwuler ungefährdet zur Fussball-WM nach Qatar fahren kann. Was dort für Schwule zum Problem wird, erzeugt hier bei uns also eine Stimmung, die Leute nachdenklich macht und in ihrer Meinung zu unseren Gunsten beeinflusst.

Ich bin selbst parteipolitisch engagiert, habe einen Ortsverein geführt und bin im Stadtrat meiner Heimatstadt gesessen und habe jetzt beschlossen, mich in die Schwulenorganisation meiner Partei einzubringen.

Ich vergleiche politischen Druck (und das hier ist angewandte Gesellschaftspolitik!) gerne mit einem Luftballon. Der bläst sich auch deshalb auf, weil eine größere Zahl von Luftmolekülen auf die Innenseite einprasseln als auf die Außenseite. So ist das immer mit gesellschaftlichen Veränderungen. Wir müssen Druck erzeugen, jeder für sich im Kleinen, aber insgesamt in so großer Zahl, dass er allmählich etwas bewirkt.

Dazu muss man nicht gleich was Größeres machen. Es reicht im Grunde, wenn jeder in seinen Verwandten- und Bekanntenkreis hinein wirkt. Mehr tue ich auch nicht.

Schöne Grüße

Volker
Re: Homosexualität:-Was-soll-Schule-lehren - 29.1.2014 in Frontal 21
30. Januar 2014 16:40
Maks schrieb:
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Ein Beitrag in Frontal 21 heute abend. cool smiley sorry
- war wohl gestern - aber in der mediathek noch zu
sehen

Hallo Maks,
danke für den Link. Habe nämlich keinen Fernseher und bin deshalb für TV Tipps über die Mediathek sehr froh.

Schönen Abend
Babyboomer1964
Re: Homosexualität:-Was-soll-Schule-lehren - 29.1.2014 in Frontal 21
30. Januar 2014 17:49
Hallo

Quote

Mir wäre Information in der Schulde viel wichtiger als öffentliche Outings von Promis. Das normale Umfeld normaler Schüler stellt doch die Hetero-Ehe mit Kindern, Haus, Hund und Baum als das einzig erstrebenswerte Ideal dar. Ich wäre nie auf den Gedanken gekommen, das daran etwas falsch sein könnte - jedenfalls für mich. Ich glaube nicht, dass mich in dieser jungen Lebensphase ein Outing in der Presse beeindruckt hätte. Das hätte ich nicht mit mir selbst in Zusammenhang gebracht.

das Gleiche würde ich fast sogar für separate Unterrichtsstunden zu dem Thema behaupten.


Ich habe früher an Tagungen für Jugendliche teilgenommen ... in 6 Wochenabständen trafen wir uns am Wochenend um zu einem Thema was zu erfahren, zu erarbeiten, Filme zu drehen und zu schauen und miteinander zu feiern (Party!). Und wir durften alleine mit dem Zug dort hin fahren ... toll! Und im Sommer ging es zusammen auf Freizeiten ...

Ich kann mich an viele Themen erinnern ...
... ich weiß auch, dass es eine Tagung zum Thema SCHWUL gab, und ich dort war ... aber ich habe nicht die kleinste Erinnerung daran ... soweit hat die Komplettverdrängung funktioniert ... und das Thema hatte ÜBERHAUPT nichts mit mir zu tun.

Allerdings kann ich mich an eine andere Situation erinnern, die mir wie eingebrannt im Kopf geblieben ist.

Auf einer Skifreizeit unterhielt sich eine Betreuerin mit dem Leiter ... ich hörte ihr Gespräch fetzenweise mit, als ich ein paar Tische weiter im Essraum saß ... die Betreuerin arbeitete beim BR und irgendwie fiel der Satz ... "wir haben da auch ein paar Schwule, aber die sind ganz nett und ganz normal" ...

... allerdings hat dieser Satz auch nicht gereicht, die Selbsterkenntnis auszulösen ...

Weiter gab es mal eine Situation, wo ich einen "unpassenden" Kommentar zu sexuellen Situation von Mädchen gemacht habe ... ok, es endete darin, das man mir ein Aufklärungsbuch in die Hand drückte, um die Seiten über Mädchen zu lesen ....

.... dreimal dürft ihr raten, WELCHE Seiten ich gelesen habe .... klar, ich habe die Seiten über JUNGEN verschlungen (und in dem Zuge die Selbstbefriedigung entdeckt ... und da war ich schon älter ... :-O )

Als ich dann gefragt wurde, ob ich jetzt Bescheid wüsste ... log ich ... "ja" ... :-@ ...


Immer war ich froh, dass es gefühlt "tausende Anzeichen" dafür gab, dass ich doch wohl hetero sein MUUUUUSSSSSS!!!!

(dass es mindestens tausendundein Anzeichen gab ... äh, ja ... ok ... lassen wir das)

Von daher scheint mir der Ansatz, "Normalität" darzustellen, nicht verkehrt ...

liebe Grüße
Victor
Re: Homosexualität:-Was-soll-Schule-lehren - 29.1.2014 in Frontal 21
12. Februar 2014 16:44
Hallo nochmal,

zum Thema "Normalität" darstellen.

Habe gestern zufällig die Sendung mit "Maischberger" gesehen (und zwar fast nur von weitem gesehen, und nur Ausschnitte gehört).

Dort saß eine "Dame" (es war für mich offensichtlich ein Mann in Frauenkleidern), rote Perücke, Kostüm, dicke Brüste ... also richtig aufgetakelt ... habe nur was von Outing und Selbstbewusstsein und "früher in der Schule war das schwierig" etc. mitbekommen.

Es ist schwer zu formulieren ... klar kann man über so eine "schillernde" Person berichten ... OK.

Wie sieht das aus für Jugendliche Männer oder Jungs, die "völlig normal sind", außer, dass sie vielleicht auf Kerle stehen, oder in einen anderen Jungen verschossen sind???

Da ist eine homosexuelle Person (schwul?) aber wieder in "Karnevalskostüm" "brüllend" "auffällig" "provozieren" etc.

Nein, das wollen die Jungs nicht sein!!! :-/

Sie wollen Hobbys nachgehen, Fußball spielen ... etc. und ggf. mal den Freund in den Arm nehmen, OHNE sich verstecken zu müssen ... aber sowas sieht man nirgendwo ... :-(

Womit sollen sich Jugendliche identifizieren, deren Leben KEINE Lust auf 365 Tage Karneval, keine Federboa, keine roten Seidenstrümpfe beinhaltet????

Ich wünsche mir sehnlichst die Darstellung "Alltagsnormalität" :-))

Liebe Grüße
Victor
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