David Berger beschreibt als Insider die Machtspiele die in der katholischen Kirche laufen. Er lebt seit mehr als 20 Jahren mit seinem Mann zusammen der offiziell als sein Cousin "akzeptiert" wurde. Anschaulich beschreibt er wie er als schwuler Mann in diese konservativen Kreise gelangt ist und warum diese so anziehend für Schwule sind. Erst 2010 hatte er den Mut sich öffentlich zu outen. Erschreckend dabei ist dass nicht sein Schwulsein die heftigsten Reaktionen ausgelöst hat sondern sein Outing in einer Zeitung. In der Vorgeschichte werden Machtstrukturen aufgezeigt, Erpressungsversuche und schliesslich auch Erklärungsversuche für den Umgang in der kath Kirche mit den schwulen Priestern und Laien.
Beim Lesen war ich ständig in einem Wechselbad aus Beklemmung, Trauer, ungläubigem Kopfschütteln, Lachen und auch einem unguten Beigeschmack ob den Zielen des Autors.
Ich fand das Buch interessant geschrieben es liest sich fast durchgehend gut. Kurzgesagt starker Tobak und wenn nur die Hälfte wahr ist ist es beängstigend.