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Ich fühl mich Disco

geschrieben von Finn76 
Ich fühl mich Disco
19. Oktober 2013 14:28
Der neue (alte) Film von Axel Ranisch sollte sein Abschlussfilm auf der Hochschule werden, dann aber gab es immer wieder Änderungen und Änderungswünsche am Drehbuch und so entschloss er sich Dicke Mädchen zu machen, ein Film, der ein zweiseitiges Drehbuch mit Notizen zugrundeliegt, dann aber von den Beteiligten improvisert wurde. Herausgekommen ist eine sehr charmante Tragikkomödie.
Der neue Film erzählt eine Coming of Age Geschichte, eines etwas fülligeren Teenagers, der seine schwule Seite entdeckt und erste Erfahrungen macht. In den Film fließen auch autobiographische Erfahrungen des Filmmachers mit ein. Der Film zeigt einen Vater, der versucht seinem Sohn verständnisvoll zu begegnen, aber damit total scheitert. Total crazy die Beratungsszene mit Rosa von Praunheim. Surreal auch der (echte) Schlagersänger Christian Steiffen, der auch zu einem Mentor des Vaters wird. Aber auch den väterlichen Frust, der sich ein zwei Faustschlägen entlädt, zu spüren bekommt. Am Ende stand ich als Zuschauer etwas betroffen da. Hätte noch gerne etwas von der unglücklichen Liebesgeschichte erfahren. Aber so fühlt es sich wohl an, wenn man sich einfach Disco fühlt...
Das Rumdoktern am Drehbuch ist dem Film "Ich fühl mich Disco " deutlich anzumerken, der große Bogen ist zwar da, aber irgendwie zerfällt der Film in viele schöne Einzelszenen. Auch das Stilmittel die Realität zu verlassen und darzutellen, was sich die Darsteller wünschen, wird in meinen Augen zu oft angewendet.
Der Film ist eben einfach Disco.
Re: Ich fühl mich Disco
31. Oktober 2013 10:01
Der Film läuft diese Woche in einigen Kinos an.
Hier auch noch eine Besprechung aus der ZEIT
[www.zeit.de]
und ein Porträt aus dem Spiegel
[www.spiegel.de]
Re: Ich fühl mich Disco
03. November 2013 16:44
Heute habe ich beim Kino-Frühstück auch endlich "Ich fühl mich Disco" gesehen und kann das Meiste, was Finn schreibt, unterstreichen. Mich hinterlies der Film auch ein wenig in der Neugier, wie es nun mit dem anderen Typen weitergeht, zumal der letzte Blick der Beiden ja dann doch wieder Fragen aufwarf. Aber insgesamt habe ich mich sehr amüsiert und der "Weg war für mich das Ziel", will sagen: es machte mir einfach Spaß, den Film zu sehen. Es sind viele lustige und auch absurde Ideen drin.
Das mit der Mutter, deren Schicksal ja so ein wenig der Rahmen ist, fand ich ganz gewitzt und ich denke, damit wollte der Regisseur verhindern, daß der Film allzusehr ins Traurige abdriftet. Wenn die bewußtlose Mutter immer wieder mal in einer witzigen (Traum)Szene zu sehe ist, ist das Ende wesentlich weniger hart, da das "Gespielte" deutlicher wird.

Auf jeden Fall ist der Film auch in meinen Augen sehr sehenswert.

Liebe Grüße,
sagt Mickey2.
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