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Der Kompass der in zwei Richtungen zeigt

geschrieben von Jack 
Der Kompass der in zwei Richtungen zeigt
08. November 2016 12:21
Hallo alle zusammen

Jack ist wie hier üblich nicht mein richtiger Name aber die Geschichte hingegen entspricht den Tatsachen es nämlich meine Geschichte meine Lebensgeschichte.

Es war Anfang der 80ger als ich das Licht der Welt erblickte es war alles in bester Ordnung ich war gesund und munter und wuchs unter der Obhut meiner Eltern auf. Besuchte den Kindergarten und ging zur Schule und hier fing alles an.

In meiner Nachbarschaft war ein junge der mit auf meine Schule ging aber nicht in dieselbe klasse, wir trafen uns immer wieder auf dem Weg dorthin und haben uns sofort sehr gut verstanden weshalb wir später auch außerhalb der schule unterwegs waren. Wir waren damals beide 13 Jahre. Wir gingen zusammen auf den Spielplatz, trafen uns mal bei ihm und mal bei mir, gingen ins Schwimmbad und so weiter, und irgendwann fingen wir an unser Körper zu erkunden was uns beiden Spaß machte und ich entwickelte ein Gefühl für ihn, ich kann nicht sagen ob es Liebe war oder nur eine Schwärmerei, es war auf jeden Fall eine sehr schöne Zeit wir hatte fast überall unseren Spaß und es war uns auch egal ob uns jemand erwischen würde. Es ging ca. ein Jahr lang als er mir sagte das er mit seinen Eltern umziehen würde, ok es waren nur ungefähr 10 km aus der Stadt raus aber als kleiner Junge mit nem Fahrrad ist das doch schon eine ganzschöne Entfernung. Ich war traurig darüber denn ich wusste das wir uns nichtmehr so oft sehen könnten, und so kam es dann auch, er wechselte die schule hatte einen neuen Freundeskreis und wir verloren uns aus den Augen denn auch wenn ich versuchte ihn mindestens einmal die Woche zu besuchen hatte er doch immer weniger Zeit für mich.

Während ich euch diese Zeilen schreibe rollt mir eine Träne durchs Gesicht denn ich hatte ihn vor einiger Zeit in einem sozialen medium wieder gefunden, hab ihm auch gleich eine Freundschaftseinladung geschickt in der Hoffnung er würde sich an mich erinnern, aber das tat er nicht.

Nachdem ich meine Traurigkeit ablegen konnte, über den Verlust eines sehr guten Freunds, blickte ich wieder nach vorn und nach einiger Zeit versuchte ich mein Glück bei anderen Freunden aber ich bekam immer nur ein energisches „lass das“ zu hören. Mit der Zeit lernte ich gewisse Zeichen zu erkennen und mit 16 war ich mir sicher das ein Neuzugang in unserer Klasse schwul sein musste und nach einer Nacht bei ihm hatte ich die Gewissheit, er ist es. Anfangs dachte ich das er nicht wollte, wies mich aber auch nicht zurück also machte ich weiter und wir hatten beide eine sehr schöne Nacht, aber am nächsten Morgen wollte er nichts mehr davon wissen hatte ehr den Eindruck das es ihm peinlich war was zwischen uns gelaufen ist, also ließ ich ihn in Ruhe. Doch einige Zeit später fragte er mich ob er nicht mal eine Nacht bei mir verbringen könnte, meine Eltern hatten natürlich nichts dagegen denn wir hatten auch so außerhalb der schule das eine oder andere unternommen, naja was soll ich sagen es war wieder für uns beide eine sehr schöne Nacht.

In der nächsten Zeit hatte mir auch das eine oder andere Mädchen schöne Augen gemacht aber so richtiges Interesse hatte ich eigentlich nicht mit einer Ausnahme…. Bin mir nicht sicher aber ich muss 17 oder so gewesen sein als ich das erste Mal versuchte bei einem Mädchen zu landen hab so einiges versucht um sie zu beeindrucken aber sie entschied sich für einen anderen, was mich natürlich nicht daran hinderte ein Auge auf sie zu haben und es entwickelte sich eine recht gute Freundschaft zwischen uns. Und auch wir verloren uns irgendwann aus den Augen weil sie mit ihrem Freund zusammen gezogen ist.

Ich tröstete mich mit meinem mittlerweile ehemaligen Mitschüler der inzwischen seine eigene Wohnung hatte und dort alleine lebte, was ich nicht wusste ist das er inzwischen in einer schwulen festen Beziehung war und ich für ihn nur ein one night stand war, als ich das realisierte fühlte ich mich verletzt und benutzt, hab den Kontakt zu ihm dann auch abgebrochen und kümmerte mich erst einmal um meine Ausbildung.

Nach ein paar Jahren ohne nennenswerte Ereignissen traf ich sie sie wieder, meine Freundin von damals sie hatte ich sich geraden von ihrem Freund getrennt und brauchte jemanden zum Reden, naja nicht nur zum Reden sie wollte mehr von mir und da ich ja eh gerade Single war hab ich mir gedacht „warum eigentlich nicht“ und so kam es denn auch das ich mit 21 das erste Mal mit einer frau im Bett gelandet bin und ich fand es auch sehr schön.

Und hier machte ich meinen größten Fehler ich baute eine Mauer um meine schwule Seite und verdrängte sie denn durch die Erziehung Meine Eltern und das familiäre Umfeld wurde mir immer beigebracht das es normal ist als Mann mit einer frau eine Familie gründet und Kinder in die Welt Sätzen.

Es kam also so dass wir uns ineinander verliebten und zusammen gezogen sind, es war eine sehr schöne Zeit, wir verlobten uns und wollten auch Kinder haben, allerdings machte ich ihr 2 Bedingungen, erst wenn sie einen Führerschein hat und ihre Ausbildung abgeschlossen hat würden wir heiraten und Kinder zeugen, denn ich wollte minderst Maß an finanzieller und mobiler Sicherheit haben ich habe es oft genug im Freundeskreis gesehen was es für ein stress sein kann wenn das Kind krank ist und man auf öffentliche Verkehrsmittel zurückgreifen muss wenn der Partner auf der Arbeit ist und die beiden nicht zum Arzt fahren kann, da hatte sie auch immer Verständnis für und es war für sie in Ordnung. Doch nach 6 Jahren lernte sie, auf einer Umschulung, einen andern kennen und verliebte sich und beendete unsere Beziehung von heut auf morgen.

In zwischen war die Mauer so stabil geworden das ich begann mich nach 2 Monaten mich nur noch nach anderen Frauen umgesehen habe. Über eine Singelbörse hab ich dann auch eine sehr nette Frau kennen lernen dürfen gleich beim ersten treffen war sie mir sofort sympathisch und ich hatte dieses Kribbeln im Bauch, wir trafen uns in der folgenden Woche fast jeden Tag und es wurde immer später am ersten Abend bis 22:00 am zweiten bis 23:00 und so weiter an einem Abend sogar bis 03:00 das Problem war nur das ich um 05:00 wieder los zur Arbeit musste da ich Pendler war lagen jeden Morgen 70 km vor mir aber das war mir egal und dann bin ich auch mal über Nacht geblieben und nur noch selten nach Hause gefahren, bei ihr wurde mein neues zuhause. Wir haben geheiratet und uns ein Haus mit großem Garten gekauft und wollen auch Kinder haben. Doch nach dem Umzug vor 2 Jahren als ich noch die alte Wohnung wieder herrichten musste hat mir mein Kumpel geholfen, denn ich schon seit ein paar Monaten nichtmehr gesehen hatte, und da war es wieder, dieses Kribbeln im Bauch. Anfangs wusste ich nicht wie mir geschieht, „was sollte das jetzt“, das immer wenn er in meiner Nähe war, ich weiche Knie bekam und gelegentlich fing ich sogar an zu stottern. Nach einiger Zeit habe ich realisiert das die Mauer die ich damals in meinem Kopf gebaut hatte zusammengebrochen ist und ich mich in ihn verliebt habe, ich konnte nichtmehr klar denken also entschied ich mich es ihm zu sagen, ich hatte Angst, denn ich wusste ja nicht wie er reagiert aber er hat ehr als ein Kompliment aufgenommen und mir gesagt das er nicht schwul ist, es aber auch nichts an unserer Freundschaft ändern würde. In den folgenden Monaten musste ich erst einmal mit mir selbst klarkommen und meine eigene Vergangenheit aufarbeiten, wobei er mir sehr geholfen hat, indem er immer ein offenes Ohr für mich hatte. In dieser Zeit bin ich auch auf das co30 Forum gestoßen wodurch ich wieder neuen Mut schöpfen konnte denn anders als ich dachte war ich gar nicht so alleine mit meinem Problem.

In den folgenden Monaten wurde ich immer ruhiger und zog mich von allen zurück, denn dieses anfänglich schöne Gefühl wurde immer erdrückender und es kam der Tag an dem ich es meiner frau sagen musste….

Für sie ist eine Welt zusammen gebrochen, von heut auf morgen schien alles vorbei zu sein, später erzählte sie mir das sie mich am liebste sofort rausgeschmissen hätte, sie machte mir vorwürfe wir hätten sie betrogen, denn er war bis dahin immer ein gerngesehener Gast, aber ich war da anderer Meinung denn nur weil ich ihm zur Begrüßung und zum Abschied einen Bussi auf die Wange gegeben habe ist das für mich noch lange kein betrügen aber alles reden brachte nichts, das Vertrauen zu mir war weg, sie fing an mich zu kontrollieren liest meine E-Mails, WhatsApp nachrichte und schaut in meinen Browserverlauf vom Handy und Pc. Es war nun an mir gelegen dieses Vertrauen wieder aufzubauen und gleichzeitig eine neue / andere Erkenntnis zu machen. Der Vertrauens Verlust tat so weh und die Angst sie zu verlieren war sehr groß denn ich liebte sie noch immer, also kam ich zu der Erkenntnis das ich nicht schwul sondern Bi bin, denn gefühlsmäßig macht es für mich keinen Unterschied ob die Person welche ich begehre männlich oder weiblich ist.

Nun geht es darum ihr Vertrauen zurück zu gewinnen und die Angst zu nehmen das ich mich nicht doch für meine andere Seite entscheide, aber das ist gar nicht so einfach, es blieb also nur noch eine Möglichkeit, ich musste den Kontakt zu ihm und zu zwei weiteren freunden die ich im Forum gewonnen habe, und die mir auch sehr geholfen hatten, zu unterbrechen was auch zur Folge hatte das ich aus einer gemeinnützigen Organisation austreten musste denn mein Kumpel war dort ebenfalls Mitglied.

Und nun ?
Nun Bin ich alleine, zumindest fühlt es sich so an, hab zwar noch meine Frau, Nachbarn, Familie und Kollegen aber Freunde hab ich so in der Form keine mehr und auch sonst niemanden mit dem ich über das alles reden könnte wenn es mir schlecht geht und ich mich von allen alleingelassen fühle. Manchmal würde ich hier alles hinschmeißen und abhauen irgendwo ein neues Leben anfangen doch dann denke ich an meine frau, wie sehr sie mich liebt und was sie mir bedeutet. Ob das der richtige Weg ist oder ob ich mir nur was vormache und mich damit nur selbst kaputtmache kann ich nicht sagen.

Vor 3 Wochen ging es mir wieder sehr schlecht hatte mich zurückgezogen und lust irgendwas zu unternehmen hab ich auch nichtmehr, selbst mit meinen Kollegen rede ich nur noch das nötigste und ziehe mich dann wieder zurück in meinen Bereich. Irgendwann hab ich mir gesagt das es so nicht weitergehen kann, ich brauche jemanden zum Reden oder schreiben. Auch wenn ich meine andere Seite akzeptiere und ich es auch nichtmehr sonderlich verheimliche, macht es mich fertig niemanden zu haben mit dem ich außerhalb der Familie über das alles reden kann, und so entschied ich mich wieder Kontakt zu Leuten aus dem Forum aufzunehmen aber dieses Mal mit einem neuen Namen um euch mal meine Geschichte zu erzielen und ich muss sagen das es mir nun etwas besser geht.

Hoffentlich ist nicht Zuviel was ich geschrieben habe aber es musste mal raus, und wer weiß vielleicht hilft es ja dem ein oder anderen von euch die Geschichte zu lesen.

Liebe Grüße
Jack
Re: Der Kompass der in zwei Richtungen zeigt
08. November 2016 19:19
Hallo, lieber Jack, ich versuche zu verstehen. BI scheint ja ziemlich schwer zu sein!!!
Ist klar, dass EINE FRAU das nicht duldet!!!! Wäre umgekehrt auch schwer, neben einer Beziehung Mann-Mann eine vorhandene Frau zu wissen - man ist sich dann nie sicher, ob ER noch zu mir gehört, ob er vielleicht nicht doch die Seite wechselt. Vor allen, wenn man BI nicht versteht.
Wenn du wirklich BI bist, und AUCH das Andere brauchst, stelle ich mir deine Situation ziemlich schwierig vor.

Was ich keinesfalls akzeptieren und zulassen würde, ist, wenn jemand alle Kommunikationskanäle stasimäßig kontrollieren würde, Freundschaften beendet werden müssen etc. Ja, ich versteh schon, sonst wäre sie weg gewesen.

Trotzdem glaube ich, dass es für Leute, die so programmiert sind, wie auch du, eine Lösung geben muss!

Was wäre denn die Idelasituation für dich? Beschreib sie mal, würd mich interessieren!
Re: Der Kompass der in zwei Richtungen zeigt
10. November 2016 10:03
Hallo mt2012,

In meinem Fall ist es in der Tat sehr schwer Bi zu sein aber das liegt in erster Linie an der Eifersucht und an ihrer angst mich zu verlieren was wie ich glaube auch der Grund ist weshalb ich alle Kontakte abbrechen musste. Es nur mittlerweile so es mir echt schlecht geht(Appetitlosigkeit dieses Gefühl alleine zu sein, usw.) weil ich eben niemanden habe mit dem ich mich austauschen kann, das ist auch der Grund warum ich hier wieder schreibe und es geht mir dadurch schon etwas besser.

Ich habe ihr auch zu verstehen gegeben das sie keine Angst haben muss denn es fehlt mir an Garnichts, sicherlich kann ich mir vorstellen eine Beziehung mit einen Mann eizugehen aber das brauch ich nicht denn ich hab ja meinen Frau die ich über alles liebe. Und fremdgehen kommt für mich nicht in Frage dafür bin ich zu treu.

Eine Idealsituation…..
Die Frage ist gut.
Wenn sie mich einfach akzeptieren könnte so wie ich bin das wäre super und auch den Kontakt zu meinen Kumpel zulassen würde/könnte (der ja Hetero ist und mich eher verhauen würde als mit mir ins Bett zu steigen).
Re: Der Kompass der in zwei Richtungen zeigt
10. November 2016 20:05
Hi jack,
ich habe erstmal meine Ideen sacken lassen wollen , in der Hoffnung dass eine präsentierbare, saubere Meinung dabei herauskommt. Hat nicht geklappt, deshalb hier das Stückwerk:

1. Wie cool. Wenn du echt Männer und Frauen gleichermaßen lieben kannst, was ein grundsätzlicher Gewinn an Freiheit.

2. Damit wächst der Ärger nur scheinbar. Du hast eigentlich kein gay/bi/hetero-Problem, sondern ein klassisches Eifersuchtsproblem, egal wer da involviert ist.

3. Du hast während deiner Ehe erlebt, dass du auch Gefühle für einen anderen Mensch hast. Das hat dich erschreckt und du hast es deiner Frau gebeichtet. Das ist ein Zeichen von Offenheit , von Vertrauen deinerseits.

4. Deine Frau hat sich davor erschreckt und reagiert mit Eifersucht.

5. Dass sie dich so extrem kontrolliert ist reine Eiferducht.

6. Eifersucht kann ein Ausdruck von Liebe sein. Dann sollte sie dich irgendwann/bald verstehen, verstehen dass deine Beichte ein Akt von Offenheit und Vertrsuen war und das im Gegenzug Vertrsuen und offenen Austausch verdient.

7. Eifersucht kann ein Ausdruck von Machtausübung sein, von verletzter Eitelkeit die keine Zurückweisung duldet, nicht ansatzweise, nicht mal möglichkeitsglber. Dann ist deine Frau ein Drecksack, wo in die Tonne getreten gehört.

8. Nur du bist nah genug dran um zu beurteilen, was von beidem stimmt.

9. Du bist aber in deiner Beurteilung behindert, weil du eine depressive Phase hast und den Fehker tendenziell bei dir selber suchst: Keine Lust auf Aktivitäten, Zurückfahren sozialer Kontakte, dann Appetitlosigkeit, evtl noch Durchschlafproblene und Rücken- und/oder Kopfschmerzen? Das wären klassische Symptome von Depressionen, psychosomatische. Dann würdest du immer den Fehler bei dir suchen, nie bei anderen, und du hättest keine Chance, objektiv an die Sache heranzugehen.

10. Halte dir vor Augen, dass du offen und ehrlich wsrdt und DESHALB keinen Grund für Misstrauen geliefert hast. Deine Frau darf sich erdchrecken, sie darf überreagieren, aber sue muss dann auch Verdtändnis und neues Vertrsuen entwickeln. Tut sie das nicht, ist sie es, die sich fragwürdig verhält.

Mehr kann ich dazu nicht liefern, sorry.

Mischa
Re: Der Kompass der in zwei Richtungen zeigt
11. November 2016 11:51
Hey Mischa,

Danke für deine ehrlichen Worte.

In einigen Punkten muss ich dir rechtgeben, den ich sehe Bi Nicht als eine Beziehungkonstellation sondern eher als eine grundsätzliche Lebenseinstellung in dieser es einem relativ egal ist ob der Partner fürs Leben männlich oder weiblich ist.

Die Eiversucht kann in der Tat zwei Gründe haben zum einen der Wille jemanden zu besitzen wollen, ihn kontrollieren usw. Bei meiner frau ist es eher die Bedingungslose Liebe zu mir.

Mit dem 9ten Punkt hast du mir gerade einen Spiegel vors Gesicht gehalten…
Naja die Ehrlichkeit ist gerade mein größtes Problem ich versuchte in den letzten Wochen wieder ein paar soziale Kontakte aufleben zu lassen auch um mich einfach mit anderen Leuten über meine Probleme zu unterhalten, es hatte funktioniert mir ging es echt besser aber dann fand sie durch Zufall meine E-Mail Adresse und hat mir vorgeworfen das ich sie belogen hätte, und sie hatte recht ich habe diese Adresse immer vor ihr geheim gehalten um sie nicht noch mehr zu beunruhigen, als ein Zeichen dafür das ich alles dafür mache damit es ihr besser geht habe ich diese Adresse gelöscht aber sie dachte ich hätte nur das Passwort geändert um wieder etwas vor ihr zu verheimlichen, als sie mir das sagte bin ich fast zusammen gebrochen hab nur noch geweint und wollte alleine sein das hat ihr wiederrum Angst gemacht das ich mir was antuen könnte und ehrlich gesagt diesen Gedanken hatte ich tatsächlich, also bat sie mich meine Passwörter und Handy Pin zu ändern damit sie mich nichtmehr kontrollieren kann und ich sollte auch wieder Kontakt zu meinem Kumpel aufnehmen wenn es mir hilft und das rechne ich ihr ganz hoch an denn es wird für sie nicht einfach damit umzugehen.

Viele Grüße
Jack
Re: Der Kompass der in zwei Richtungen zeigt
12. November 2016 09:05
Hallo Jack,

wie es aussieht ist es für euch beide nicht einfach...

So platt das jetzt vielleicht klingt: Da hilft vor allem reden.

Damit solche schwierigen, emotionalen Gespräche nicht in Streit entgleisen, gibt es eine Technik, die beide Gesprächspartner kennen und beim Gespräch üben sollten:

"Verboten" sind Formulierungen wie "du bist...", "du hast...", "du tust..." und vor allem "du bist immer...", "du hast immer...", "du tust immer...". Stattdessen packt man das, was man sagen will in Formulierungen mit "für mich fühlt es sich an...", "für mich sieht es so aus...", "ich wollte...", "ich möchte..."

Der Hintergrund ist: Jemand anderen zu beurteilen ("du bist..." )ist subjektiv und weicht in der Regel erheblich von dessen Selbstbeurteilung ab. Das verursacht Verdruss, der bei schwierigen Gesprächen schnell zu emotionalen Überreaktionen führt. Dagegen gehören meine eigenen Gefühle und Sichtweisen mir, da gibt es kein Richtig und Falsch, man erklärt dem anderen sich selbst. Das bietet weniger Anlass für Ärger und Verdruss, verursacht weniger emotionale Selbstschtzreaktionen beim Gegenüber.

Ausserdem klingen solche Ges,präche manchmal etwas bescheuert, was lustig sein kann. Und das zusammenbauen der manchmal etwas verschraubt klingenden Sätze braucht Zeit, was Tempo aus dem Gespräch nimmt und die Gefahr verringert, das einem etwas herausrutscht.

Also, wenn du's probieren möchtest, einfach die simple Regel mit den verbotenen und erlaubten Formulierungen anwenden und üben ;-)
Re: Der Kompass der in zwei Richtungen zeigt
15. November 2016 08:33
Hallo Mischa73,

Ja da hast du vollkommen recht, mir sind die „verbotenen Formulierungen“ bestens bekannt gegenseitige Schuldzuweisungen bringen uns nicht weiter, eher das eingestehen der eigenen Fehler von denen wir beide einige gemacht haben.

Wir haben in den letzten Tagen viel geredet und ich denke wir sind da auf einem guten weg. Meine Passwörter für email, Handy usw. habe ich inzwischen geändert nicht weil ich ihr nicht vertraue sondern ehr um ihr zu helfen, sie sagte das sie mich nicht kontrollieren will aber ab und zu schaut sie dann doch mal nach und so hat sie gar nicht erst die Möglichkeit es wieder zu tun, ich hoffe es hilft uns beiden.

Gruß
Jack
Re: Der Kompass der in zwei Richtungen zeigt
24. Dezember 2016 12:48
Hallo Jack,

habe deine Eingangsgeschichte gelesen.

Nein BI bist du nicht ... ;-)
(und das ist weder die Frage noch das Problem)

Umgwöhnt, umerzogen, bewusst ans "vermeintlich richtige" Ufer umgeschwenkt.

Ja, für jeden Schwulen gibt es die eine Frau ... für Partnerschaft und so weiter ... Aber das macht ihn noch BI.

Kribbeln, Schmetterlinge, Sex mit Lust statt Pflichtgefühl ...

Du weißt wie du tickst ...

Lieben Gruß
Victor
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